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Nowielice deutsch Neuhof ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Westpommern Es ist der Landgemeinde Trzebiatow Treptow a d Rega im Powiat Gryficki Greifenberger Kreis zugeordnet Stallung des ehemaligen Remonte Depots NeuhofReithofNeuhof in unmittelbarer nordlicher Nachbarschaft von Treptow an der Rega auf einer pommerschen Landkarte von 1794 Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Demographie 2 2 Kirchspiel 3 Literatur 4 Weblinks 5 FussnotenGeographische Lage BearbeitenDie Ortschaft liegt in Hinterpommern am rechten Ufer der Rega etwa drei Kilometer nordwestlich von Trzebiatow Treptow a d Rega 20 Kilometer nordlich von Gryfice Greifenberg i Pom und 85 Kilometer nordostlich von Stettin Geschichte BearbeitenDie Geschichte der Ortschaft Neuhof die bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs ein gemeindefreier Amtsbezirk war 1 ist eng mit derjenigen des Klosters Belbuck oder Belbog verknupft dessen historischer Standort sich innerhalb ihrer Gemarkung befindet auf einem Berg an der Rega nordlich von Treptow der zu Neuhof gehort Das nach der Reformation eingegangene ehemals machtige Kloster war 1170 von dem pommerschen Herzog Kasimir I gegrundet und mit Landereien ausgestattet worden Zwar verliessen die aus Lund in der ehemaligen schwedischen Provinz Schonen angeworbenen Monche das Kloster wieder doch die Herzoge Bogislaw II und Kasimir II sowie deren Mutter Anastasia besetzten das Kloster 1208 erneut mit Monchen diesmal mit Pramonstratensern aus Ostfriesland liessen es mit Mauern einem Graben und einem Wall umgeben und schenkten ihm weitere Ortschaften Das zu einem inselartig befestigten Kastell ausgebaute Kloster an der Rega erhielt den Namen Castrum sancti Petri et Pauli 2 Im Jahr 1236 verkaufte Herzog Wartislaw III dem Kloster die der Stadt Cammin zugewandte Halfte des Gebiets von Treptow fur einhundertundvierzig Mark Einer in Ueckermunde ausgefertigten Urkunde zufolge verglichen sich Herzog Barnim I und dessen Sohn Bogislaw IV 1277 mit dem Abt des Klosters dergestalt dass das Kloster die der Stadt Cammin zugewandte Halfte von Treptow als Eigentum erhalten und die andere Halfte von den Herzogen vom Kloster zu Lehen genommen werden solle und die Herzoge dem Kloster in der Klosterkirche St Peter und Paul den Treueeid zu leisten hatten 3 Die Machtfulle der Abte war am Anfang des 14 Jahrhunderts derart angewachsen dass sie Adlige der Umgegend als Vasallen rekrutieren konnten und bewaffnete Auseinandersetzungen mit benachbarten Gutsbesitzern aus den Familien Wedel oder Manteuffel nicht zu scheuen brauchten Als zur Zeit der Reformation der Abt Johann Boldewan sich der Lehre Luthers zuwandte und im Kloster eine protestantische Schule gegrundet hatte unternahm Herzog Bogislaw X auf Anraten der katholischen Geistlichkeit 1523 einen Feldzug gegen das Kloster besetzte es zog dessen Landereien ein um sie seinem Privateigentum einzuverleiben und liess den Abt verhaften 4 Aus der Klosteranlage wurde ein Vorwerk und in den Klostergebauden wurden zunachst Verwaltungsbeamte untergebracht Durch einen Brand 1560 wurden die Klostergebaude stark beschadigt Nachdem die Verwaltungsbeamten nach Treptow umgezogen waren verfielen auch die noch nutzbar gewesenen Gebaude allmahlich 1616 sturzte auch der 56 Jahre lang stehengebliebene Turm der Klosterkirche St Peter und Paul ein Im Jahr 1784 hatte die Gemarkung des Vorwerks mit der nunmehr wusten Klosterstelle eine Flachengrosse von 1513 Morgen und 85 Quadratruten 5 Im 19 Jahrhundert war Neuhof eine konigliche Staatsdomane Preussens Im Jahr 1822 wurden die vier Vorwerke Neuhof Gumminshof Suckowshof und Heidhof aus dem Amt Treptow des Landkreises Greifenberg ausgegliedert zu einem eigenstandigen Remonteamt mit Verwaltungssitz in Neuhof zusammengefasst und dem preussischen Kriegsministerium auf unbestimmte Zeit in Pacht gegeben um auf denselben Remonte Depots einzurichten 5 Die Verwaltung des Remonteamts kaufte jahrlich junge Pferde auf um sie hier unterzustellen zu verpflegen und fur militarische Nutzungen tauglich zu machen Nachdem sich das landwirtschaftliche Gelande des Vorwerks Heidhof fur Zwecke des Remonteamts als ungeeignet erwiesen hatte wurde Heidhof aus der Pacht herausgenommen der Forsterei in Deep zugeschlagen und aufgeforstet 6 Das Remonteamt mit dem Verwaltungssitz in Neuhof blieb bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs bestehen Zum Kriegsende wurde Neuhof 1945 von der Roten Armee erobert und anschliessend wie ganz Hinterpommern unter polnische Verwaltung gestellt Soweit sie nicht bereits geflohen war wurde die deutsche Bevolkerung von Neuhof ab 1946 von nach Kriegsende zugewanderten polnischen Milizionaren vertrieben Die deutsche Ortschaft Neuhof wurde in Nowielice umbenannt Demographie Bearbeiten Anzahl Einwohner Jahr Einwohnerzahl Anmerkungen1822 154 einschliesslich des Vorwerks Carolinenthal mit 29 Einwohnern 7 1867 200 am 3 Dezember 8 1871 176 am 1 Dezember darunter 175 Evangelische und ein Katholik 8 1933 233 1 1939 243 1 Kirchspiel Bearbeiten Die evangelische Bevolkerung von Neuhof besuchte bis 1946 die Dorfkirche im Nachbardorf Triebs die zur Treptower Synode gehorte Literatur BearbeitenLudwig Wilhelm Bruggemann Ausfuhrliche Beschreibung des gegenwartigen Zustandes des Konigl Preussischen Herzogthums Vor und Hinterpommern Band 2 Teil I Beschreibung der zum Gerichtsbezirk der Konigl Landescollegien zu Stettin gehorigen Hinterpommerschen Kreise Stettin 1784 S 407 408 Nr 4 online Heinrich Berghaus Landbuch des Herzogthums Pommern und des Furstenthums Rugen Teil II Band 6 W Dietze Anklam 1870 S 1084 1087 online Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Nowielice Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienFussnoten Bearbeiten a b c Michael Rademacher Provinz Pommern Landkreis Greifenberg Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Heinrich Berghaus Landbuch des Herzogthums Pommern und des Furstenthums Rugen Teil II Band 6 Kreise Kamin und Greifenberg Anklam 1870 S 1010 1047 online Ludwig 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