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Die ehemalige Prioratskirche Notre Dame liegt in der franzosischen Gemeinde Corme Ecluse mit 1177 Einwohnern Stand 1 Januar 2020 im Departement Charente Maritime in der Region Nouvelle Aquitaine Der Fassadenschmuck von Notre Dame gehort zu den bedeutendsten Kleinoden der romanischen Baukunst in der Saintonge Notre Dame Corme Ecluse Ansicht von NWInhaltsverzeichnis 1 Geschichtliches 2 Das Bauwerk 2 1 Inneres 2 1 1 Langhaus 2 1 2 Querhaus und Vierung 2 1 3 Chor 2 2 Aussere Gestalt 2 2 1 Langhaus 2 2 2 Querhaus mit Glockenturm 2 2 3 Chor 3 Die Fassade 3 1 Grobgliederung 3 2 Feinstrukturen 3 2 1 Archivoltenportale 3 2 2 Das Obergeschoss 3 2 2 1 Die Kragsteinskulpturen Nr 1 bis 10 3 2 2 2 Die Kapitellskulptur der Blendarkaden Nr 11 bis 19 4 Siehe auch 5 Literatur 6 WeblinksGeschichtliches BearbeitenAm 2 November 1047 wurde in Saintes die erste Kirche der Abtei konsekriert die bald darauf von ihrer Grunderin Agnes von Burgund dem Orden der Benediktinerinnen ubertragen wurde Im Jahr 1081 hatte Guy Geoffroy Graf von Poitou und Herzog von Aquitanien die Organisation der Bauarbeiten an der grossen Pilgerkirche Saint Eutrope den Benediktinern der Abtei Cluny in Burgund ubertragen die deren Nutzniessung einschloss Die fuhrende Rolle der cluniazensischen Benediktiner bei den Kirchenbauten in Saintes ubertrug sich auch auf die Orte der Region Im Jahr 1104 genehmigte Ramnulfus Focauldi von 1083 bis 1106 Bischof von Saintes den Bau eines Priorates mit seiner Kirche Notre Dame in Corme Ecluse Das Priorat unterstand den Benediktinerinnen der Abbaye aux Dames in Saintes Im Jahr 1200 wurden die Bauarbeiten vollendet und die Kirche mit einer Statue aus Eichenholz ausgestattet die daraufhin ein beliebtes Wallfahrtsziel wurde Die Kirche mit dem Grundriss eines lateinischen Kreuzes tragt etliche bis heute unveranderte Stilelemente der Cluniazenser wie zum Beispiel die angespitzten Tonnen und Bogen Im 13 Jahrhundert erhielt der Stumpf des Vierungsturms der eine Trompenkuppel einschloss eine vertikale Erweiterung um ein ungewohnlich hohes gotisches Stockwerk mit einer neuen Glockenstube Dadurch haben sich damals schon die Proportionen des sehr hoch aufragenden Vierungsturms gegenuber den romanischen Vorbildern der Region stark verandert Die Zeiten des 13 bis zur Halfte des 14 Jahrhunderts sind die weitgehend friedlichen Blutezeiten des mittelalterlichen Lebens und der Kirchen und Kloster also auch vom Priorat Corme Ecluse Die Geschehnisse des Hundertjahrigen Krieges 1339 1453 der Auseinandersetzungen zwischen Frankreich und England um Aquitanien der Hugenottenkriege 1562 1598 und der Franzosischen Revolution 1789 und deren Folgezeit hinterliessen auch Corme Ecluse nicht unberuhrt So blieben von den Gebauden des Priorates die vermutlich wie bei fast allen Klostern auf der Sudseite der Kirche angebaut waren oberirdisch nichts ubrig Die noch vorhandene Tur in der Westwand des sudlichen Querhausarms legt Zeugnis ab von der ehemaligen Verbindung zwischen Kirche und Priorat dessen Kreuzgang sich in den Winkel aus sudlicher Langhauswand und der vorgenannten Querhauswand hineinschmiegte Moglicherweise gab es auch in der Sudwand des sudlichen Querhausarms noch einen direkten Zugang zu den Konventsraumen des Klosters In der Regel waren dort der Kapitelsaal das Refektorium und im Obergeschoss das Dormitorium angebaut Lediglich die Prioratskirche blieb weitgehend verschont von den Beschadigungen oder gar Zerstorungen dieser Zeiten Vor allem der wertvolle Skulpturenschmuck der Fassade zeigt abgesehen von Spuren der Verwitterung keine mutwillig zugefugten Schaden Es mussten an dieser Kirche auch keine Strebepfeiler oder andere Konstruktionsverstarkungen weder aussen noch innen angefugt werden wie man sie an fast allen Bauwerken dieser Epoche vorfinden kann Das ist nicht zuletzt ein Zeichen fur ein hervorragendes statisches Tragwerk vor allem hinsichtlich der Mauerwerks und Gewolbetechniken und eines zuverlassigen Baugrundes Abgesehen von der Erhohung des Vierungsturms im 13 Jahrhundert zeigt sich das Kirchenbauwerk im Wesentlichen in seiner Originalsubstanz aus dem 12 Jahrhundert nbsp Ansicht von SWDas Bauwerk Bearbeiten nbsp Grundriss Handskizze nbsp Langsschnitt Handskizze Innere Abmessungen zirka Schiff Breite mal Lange 7 0 14 6 m Querhaus Breite mal Lange uber Vierung hinweg 5 4 22 9 m Chor Breite mal Lange inklusive Apsis 5 5 8 2 m Hohe Schiff 11 5 m Hohe Querhausarme 9 5 m Hohe Chor 8 7 m Hohe Vierungskuppel 14 9 m Bodenversatz Eingang Schiff 60 cmAussere Abmessungen ohne Wandpfeiler zirka Lange Westfassade bis Chorapsis 31 4 m Breite Querhauslange 24 9 m Langhauslange 14 6 m Langhausbreite 8 2 m Querhausbreite 7 4 m Chorbreite 7 8 m Chorlange 7 8 m Turmhohe 26 0 mInneres Bearbeiten Langhaus Bearbeiten nbsp Schiff aus Joch 1Das einschiffige Langhaus ist durch einen im Querschnitt rechteckigen Gurtbogen in zwei fast gleich breite Joche aufgeteilt Der Bogen und die anschliessenden Gewolbe sind der Tradition der cluniazensischen Baumeister entsprechend leicht angespitzt Die Bogenansatze stehen auf hohen profilierten Kampfern die schlicht gestaltete Kapitelle abdecken die von Bundelpfeilern getragen werden Die Gewolbeansatze stehen auf unterseitig abgeschragten Kraggesimsen in Hohenlage der vorgenannten Kampfer Die Wande des Schiffs werden zwischen den Bundelpfeilern mit je zwei Blendarkaden in Breite der Joche gegliedert Die grossen Arkadenbogen in Form von Kreisabschnitten bestehen aus im Querschnitt fast quadratischen Keilsteinen mit gerundeten Sichtkanten die aussenseitig von schmalen gerundeten Kragprofilen uberfangen werden Die Bogenscheitel reichen bis unter das Kraggesims unter dem Gewolbeansatz Die Bogen stehen an beiden Enden auf schlanken Rundsaulen die in die Ecken der die Bogennischen begrenzenden Bauelemente eingefugt sind und diese begleiten Bogen und Saulchen werden durch schlichte Kapitelle und Kampfer getrennt In jedem Blendarkadenbogen ist ein schlankes schlitzartiges Rundbogenfenster ausgespart dessen Gewande sich allseitig nach innen stark aufweiten Der einzige Schmuck der Fenster ist je ein schlankes halbkreisformiges Kragprofil das die glatten Keilsteine der Fensterbogen uberfangt und oberseitig knapp unter die Blendarkadenbogen reicht nbsp Chor aus VierungDie Westwand verfugt weit uber dem Eingangsportal knapp unter dem Gewolbescheitel uber ein kleines rundbogiges Fenster Bei der gegenuber liegenden Vierungswand fallt auf dass die Offnung die mit einem leicht angespitzten Bogen uberdeckt ist nicht axial zum Schiff sondern leicht nach rechts versetzt angeordnet worden ist Auf der nordlichen Seite der Offnung gibt es daher ein kurzes Stuck glatte Wand des Querhauses Querhaus und Vierung Bearbeiten Das Mittelstuck des Querhauses die Vierung besitzt in ihren vier Seitenwanden nahezu gleich grosse Offnungen deren leicht angespitzte Bogen geringfugig niedriger sind als die Gewolbe der Querhausarme und des Chors Die Bogen bestehen aus zwei Schichten glatter Keilsteine Die obere ist so breit wie die darauf aufstehende Wand und schliesst mit ihr bundig ab Die untere innere Keilsteinschicht ist deutlich zuruckversetzt und etwas breiter als die sie tragenden Dienste Der zum Schiff hin weisende Triumphbogen besteht aus drei Schichten Keilsteinen allerdings mit geringeren Ruckversatzen untereinander nbsp VierungsbundelpfeilerDie Bundelpfeiler der Vierung bestehen zunachst aus den am weitesten hervorragenden alten halbrunden Diensten welche die untere innere Keilsteinschicht der Bogen tragen Sie werden auf beiden Seiten begleitet von jungeren Diensten die die oberen ausseren Keilsteinschicht tragen Zwischen den vorgenannten Begleitern verbleibt zur Vierungsmitte weisend ein Schlitz in den exakt eine weitere gleich dicke Saule hineingestellt ist Die vier Pfeilerbundel werden bekront von entsprechenden Kapitellbundeln und Kampfern auf denen die oben aufgezeigten Lasten der Vierungswande aufliegen Die meisten Kapitelle tragen auf ihren Ecken je einen zahnefletschenden Raubtierkopf vermutlich der eines Lowen Der Rest des Kapitells wird durch eine eher schlichte Gestaltung mit glatten Oberflachen komplettiert Andere Kapitelle sind ganzlich schlicht gearbeitet Die Kampferplatten sind mehrfach profiliert Die das Vierungsquadrat umschliessenden Wande reichen etwa einen Meter hoher als die Scheitel der Vierungsbogen und schliessen mit einem profilierten Kraggesims ab In die Ecken der Vierung ist je eine unbelastete schlanke Rundsaule gestellt die vom zugehorigen Kampfer bis zum vorgenannten Kraggesims reicht Die Saulen wechseln im oberen Bereich ihre Dimension und werden deutlich schlanker Ihre oberen Enden werden bekront von leicht nach innen geneigten Lowenkopfchen nbsp VierungskapitelleDaruber folgt die Trompenzone in der facherformig gewolbte Trompen vom Vierungsquadrat zum unteren Kreis der halbkugelformigen Kuppel uberleiten Der untere Kuppelrand wird durch ein skulptiertes Kraggesims markiert Auf der Ostwand offnet sich zwischen zwei Trompen ein kleines rundbogiges Fenster mit nach innen aufgeweitetem Gewande und steil nach unten abgeschragter Bank Das Fenster reicht mit einer Stichkappe noch weit in die Kuppel hinein Im Scheitel der Trompenkuppel ist eine kreisrunde Offnung ausgespart durch welche die Glocken transportiert werden konnten nbsp VierungskapitelleDie Querhausarme weisen einen rechteckigen Grundriss auf Im nordlichen Querhausarm ist auf der Ost und Westwand je ein kleines schlitzformiges Fenster mit rundbogiger Uberdeckung ausgespart Ein etwas grosseres Rundbogenfenster zentral in der oberen Zone der Nordwand belichtet den Raum zusatzlich In dieser Wand gibt es in der westlichen Ecke ein kleines rundbogiges Portal Im sudlichen Querhausarm weist die Westwand ein schlitzartiges Fenster und eine Tur auf der Zugang vom ehemaligen Kreuzgang Die Sudwand besitzt das grosste Fenster der Kirche Es ist mit einem Spitzbogen uberdeckt Etwa mittig in der Ostwand offnet sich eine Querhauskapelle mit einer halbkreisformigen Apsis von einer Kalotte eingewolbt Chor Bearbeiten Hinter dem Triumphbogen offnet sich das fast quadratische Joch des Chors das von einer runden Tonne uberwolbt wird Die Chorapsis mit einem halbkreisformigen Grundriss ist mit einer Kalotte eingewolbt Apsis und Joch werden getrennt von einem im Querschnitt rechteckigen Gurtbogen der von Halbsaulen getragen wird Die Kapitelle sind aufwandig mit uppigem Rankenwerk skulptiert Die profilierten Kampfer in Hohe der Bogenansatze werden auf den Wanden als skulptierte Kraggesimse fortgesetzt Das zentrale rundbogige Fenster in der Apsis ist etwas grosser als die beiden benachbarten Alle drei Fenster besitzen allseitig stark aufgeweitete Gewande Die beiden Fenster im Chorjoch werden zusatzlich von Ruckversatzen der Gewandekanten und deren Profilierungen geschmuckt nbsp Fassade von West nbsp Fassade Erd und ObergeschossAussere Gestalt Bearbeiten nbsp Fassade ErdgeschossLanghaus Bearbeiten Auch ausserlich ist gut zu erkennen dass das Langhaus hoher ist als Querhaus und Chor Jeweils zwei kraftige rechteckige Wandpfeiler teilen die Nord und Sudwand in zwei Joche Ahnlich den Wandgliederungen der Innenseiten sind auch aussen je zwei grosse Blendarkaden in Breite der Joche angebracht worden Das Zurucktreten der Bogennischen auf beiden Wandseiten hatte offensichtlich neben der dekorativen auch materialsparende Bedeutung Die im Querschnitt quadratischen Bogen aus Keilsteinen sind an ihren Sichtkanten ausgerundet und stehen auf schlanken die Wandpfeiler begleitenden Rundsaulen Auf der Sudseite sind die Querschnitte der Begleiter quadratisch Die Begleiter werden von einfach skulptierten Kapitellen und profilierten Kampfern gekront Die Bogen im zweiten Joch sind Kreisabschnitte die im ersten Joch sind angespitzt und reichen deutlich hoher hinauf als ihre Nachbarn Die Fensteroffnungen entsprechen denen des Abschnitts Inneres Langhaus Sie sehen aber von aussen eher wie Schiessscharten aus Die Dacheindeckung des Satteldachs mit etwa 40 Grad Dachneigung besteht aus romischen Hohlziegeln in verschiedenen Rottonen Unter den weit ausladenden Dachuberstanden der Langhausseiten liegen holzerne Fusspfetten auf einfach skulptierten Kragsteinen Die Traufen mit kupfernen Dachrinnen uberragen noch deutlich die Pfeilervorlagen nbsp ArchivoltenhauptportalDer Fuss der nordlichen Langhauswand besteht aus einem profilierten und mehrfach abgestuften bis 50 cm hohen Sockel der auch um die Wandpfeiler herumlauft Auf der Sudseite ist kein Sockel festzustellen vermutlich weil dort einmal der Kreuzgang angebaut war Westwand des Langhauses siehe separaten Abschnitt Fassade Querhaus mit Glockenturm Bearbeiten Die Dacher der Querhausarme liegen deutlich tiefer als das des Langhauses Der nordliche Querhausarm weist auf den Gebaudeecken in beide Richtungen rechtwinklige Wandpfeiler auf und noch eine etwa in der Mitte der Ostwand Die Fenster und Turoffnungen entsprechen denen des Abschnitts Inneres Querhaus nbsp linkes ArchivoltenscheinportalDas kleine Portal und zusatzlicher Nebeneingang vielleicht von einem Friedhof in der Nordwand des nordlichen Querhausarms ist hier als dreistufiges Archivoltenportal ausgeschmuckt Die Archivoltenbogen wie auch deren Pfeiler sind vom Steinmetz aus quadratischen Querschnitten herausgearbeitet worden und zwar auf den Kanten als Rundstab an den jeweils eine Hohlkehle anschliesst die dann von einem flachen Band abgeschlossen wird Der aussere Bogen wird von einem pflanzlich skulptierten Schmuckband uberfangen Die Skulptur der Kapitelle ist pflanzlich strukturiert die Kampfer und Basen sind profiliert Der Sudliche Querhausarm besitzt nur auf der Ost und Westwand an den ausseren Enden rechteckige Wandpfeiler Die Turen und Fenster entsprechen denen des Abschnitts Inneres Querhaus Die Ostwand des sudlichen Querhausarms wird dominiert durch die Ausbuchtung der Apsis der Querhauskapelle Sie wird mit einem Kegeldach abgedeckt nbsp rechtes ArchivoltenscheinportalBeide Giebelwande des Querhauses uberragen die Satteldacher der Querhausarme geringfugig Die Traufausbildungen ahneln denen des Langhauses laden aber nicht so weit aus Die Dacheindeckungen und Dachneigungen entsprechen denen des Langhauses Der Glockenturm ragt uber der quadratischen Vierung auf Das allseitig geschlossene glattflachige Sockelgeschoss wird abgeschlossen durch ein schmaleres rechteckiges Kraggesims das von einfach skulptierten Kragsteinen unterstutzt wird Das Gesims verlauft knapp uber dem First des Langhauses hinweg Die Firste und Dachflachen der anderen Bauteile schliessen deutlich tiefer an Auf der Chorseite reicht die Hohe fur den Einbau eines kleinen rundbogigen Fensters das die Vierung belichtet nbsp Hauptportal Scheitel ArchivoltenbogenUber dem Kraggesims folgt ein wesentlich breiterer Sockel der in mehreren Stufen teils auch abgeschragt zuruckspringt Darauf folgt ein etwa 4 5 m hohes Blendarkadengeschoss das oben mit einem schmalen geometrisch skulptierten Kraggesims abgeschlossen und von skulptierten Kragsteinen unterstutzt wird Nicht weit darunter befinden sich auf jeder Seite die wandoberflachenbundigen Keilsteinbogen von funf eng gestellten Blendarkaden zuzuglich zwei halbe an den Turmecken Die Bogen stehen auf Rundsaulen mit schlicht gestalteten Kapitellen mit profilierten Kampfern und mit profilierten Basen Die Keilsteinbogen werden von schlanken geometrisch skulptierten Kragprofile uberfangen In die an den Turmecken aufeinandertreffenden halben Arkaden sind zur Unterstutzung der Auflasten dicke Rundsaulen eingestellt mit schlichten Kapitellen und profilierten Kampfern und Basen Das ganze Arkadengeschoss gehorte zum Vierungsturm des 12 Jahrhunderts Etwa in halber Hohe und unmittelbar uber der Vierungskuppel befindet sich der Boden der heutigen Glockenstube Uber dem Arkadengeschoss folgt ein weiterer Rucksprung zur gotischen Aufstockung des 13 Jahrhunderts um etwa 7 8 m Die Wandoberflachen sind glatt und an den Ecken durch kaum auftragende Lisenen verstarkt Einziger Schmuck bilden auf jeder Turmseite zwei schlanke spitzbogige Schallluken deren Gewandekanten nach aussen abgeschragt sind Das Turmdach ist ein sehr flach geneigtes Pyramidendach das mit roten Ziegeln eingedeckt ist nbsp Hauptporta Detail rennende HuhnerIm Winkel zwischen Langhaus und nordlichem Querhaus ist ein schlankes Treppenhaus mit einer Spindeltreppe eingebaut die vom Erdgeschoss bis in die Glockenstube fuhrt Bis in die Traufhohe des Langhauses ist die Aussenwand der Treppe im Grundriss in rechtwinkligen Abstufungen ausgebildet Daruber beginnt ein kreisrunder Treppenturm der an der nordwestlichen Turmecke hoch gefuhrt ist und etwas uber dem oberen Abschluss des Blendarkadengeschosses mit einem spitzen Kegel endet Chor Bearbeiten nbsp Kapitelle Hauptportal linksDer Chor hat die niedrigste Hohe aller Bauglieder Seine Wande werden durch vier kraftige rechteckige Wandpfeiler verstarkt die bis zu Traufhohe hinaufreichen Das Joch ist von einem Satteldach mit etwa 25 Grad Neigung uberdeckt das in das halbe Kegeldach der Apsis ubergeht Die Konturen an der ostlichen Turmseite verraten dass das Chordach einmal steiler gewesen ist Die Traufausbildung und die Dacheindeckung entspricht denen des Querhauses Die Fenster entsprechen denen des Abschnitts Inneres Chor Die Fenster des Chorjochs sind mit einem seitlich und oben umlaufenden Rundstab verziert Die Keilsteinbogen aller Chorfenster werden von skulptierten Kragprofilen uberfangen Die Fassade BearbeitenDie Fassade und ihre Skulptur aus dem 12 Jahrhundert ist der eigentliche kunsthistorische Schatz des ehemaligen Prioratskirche Notre Dame von Corme Ecluse Grobgliederung Bearbeiten Die horizontale Unterteilung der Fassade erfolgt in zwei Geschosse und in ein Giebelfeld Das Erdgeschoss ist etwa doppelt so hoch wie das Obergeschoss Das Erdgeschoss wird oberseitig begrenzt durch ein kaum ausladendes aber breites Schmuckband dass sehr feingliedrig und tiefgrundig skulptiert ist und uber die seitlichen Wandpfeiler durchlauft Das Obergeschoss wird oben begrenzt durch ein recht weit ausladendes Kragprofil dessen Vorderseite geometrische Strukturen aufweist Es wird unterstutzt durch insgesamt zehn unterschiedlich skulptierte Kragsteine Das Kragprofil deckt die beiden Pfeilervorlagen ganzlich ab Daruber beginnt das unstrukturierte Giebelfeld das an den Seiten zunachst ein Stuck senkrecht aufwarts und dann etwas uber der Dachflache im Verlauf des Ortgangs in 40 Grad Neigung abgeschlossen wird Beide Geschosse werden seitlich begrenzt durch kraftige rechteckige Wandpfeiler nbsp Kapitelle Hauptportal rechtsDas Untergeschoss wird im Wesentlichen eingenommen durch das zentrale Hauptportal und die es flankierenden Scheinportale Das Hauptportal ist etwas breiter und hoher als die Scheinportale Alle Portale sind zweistufige Archivoltenportale mit Kampfern in derselben Hohenlage Alle Archivoltenbogen sind feingliedrig und tiefgrundig mit Rankenwerk tierischen und menschlichen Gestalten skulptiert Die ausseren Bogen werden uberfangen von Bandern mit pflanzlichem Rankenwerk Die Kampfer und deren Verlangerung in den Blindfeldern sind ahnlich gestaltet Die ausseren Archivoltenbogen stehen zwischen Haupt und Blindportalen auf halbrunden Diensten mit hohen Kapitellen und Kampfern Die ausseren Archivoltenbogen der Blindportale ganz aussen stehen auf rechtwinkligen Wandstucken mit Kampfern Alle drei inneren Archivoltenbogen stehen auf schlanken Saulen mit skulptierten Kapitellen und Kampfern Alle Saulen und Dienste besitzen profilierte Basen die auf rechtwinkligen Plinthen stehen Oberhalb der Portale gibt es bis zum geschossteilenden Profil glatte unstrukturierte Wandflachen Das Obergeschoss ist eine blinde Zwerggalerie aus zehn Saulen mit reich skulptierten Kapitellen und Kampfern und mit profilierten Basen Sie tragen acht Bogen aus glatten wandbundigen Keilsteinen Das Giebelfeld ist allein geschmuckt mit einem zentralen kleinen rundbogigen Fenster und einem steinernen lateinischen Kreuz auf dem Giebelfirst Feinstrukturen Bearbeiten Archivoltenportale Bearbeiten nbsp Kapitelle rechtes Scheinportal rechtsNur die Stirnseiten der Archivoltenbogen sind skulptiert Ihre Innenseiten weisen glatte Oberflachen auf Der aussere Archivoltenbogen des Hauptportals prasentiert eine Galerie von Vogeln die der Mitte zustrebenden Sie werden in den Quellen als Huhner gedeutet Die jeweils sechs Tiere beidseitig der Mitte sind in der Seitenansicht in tangentialer Anordnung dargestellt und erstrecken sich vom Bogenende bis zur Mitte stets grosser werdend uber jeweils zwei bis maximal drei Keilsteine Das aussere und kleinste Huhn steht auf dem Kampfer die weiteren scheinen weit aufwarts auszuschreiten und dabei jeweils einen Flugel nach vorne vorzustrecken Auf ihren Rucken tragen sie ein trapezformiges Etwas uber dessen Bedeutung nichts gesagt wird Das Huhn als Symbol der glaubigen Seele taucht schon in fruhchristlichen Mosaiken auf wie zum Beispiel in Sankt Clemente in Rom Die beiden obersten und grossten Huhner laben sich aus Kelchen die ihnen von Christus in Frontalansicht mit ausgestreckten leicht angewinkelten Armen entgegengehalten werden Er selbst scheint mit gespreizten Beinen zu hocken Der innere Archivoltenbogen des Hauptportals tragt ein uppiges und tiefgrundig skulptiertes Rankenwerk mit schonen gelappten und gefacherten Blattern Darin eingewoben sind sechs Lowen teils mit verrenkten Korpern Das Rankenwerk symbolisiert den Kampf der Glaubigen gegen die Versuchungen des Bosen Darin verborgen sind die Reprasentanten der Engel Der aussere Archivoltenbogen des linken Scheinportals zeigt ein lockeres Rankenwerk mit gefacherten Blattern in dem sich neun Manner und Frauen verheddert haben von denen vier nur die Frauen die dicken Rankenanfange im Mund aufnehmen Entweder wachsen sie aus den Mundern der kampfenden Menschen oder sie werden verzehrt Grundsatzlich handelt es sich wieder um den Kampf der Menschen gegen die Versuchungen des Bosen In einem Fall zwickt ein Mann eine Frau in den Busen Der innere Archivoltenbogen ist mit Rankenwerk einer uber dem Bogen durchlaufenden Ranke bedeckt die sich in grossen kreisformigen gleichformigen Spiralen windet und schone Blattfacher aus je funf gelappten Blattern ausbreitet nbsp linkes Scheinportal Bogenscheitel Mannlein und WeibleinBeim gegenuberliegenden rechten Blindportal zeigen die Archivoltenbogen Skulpturen zum selben Thema Der aussere Archivoltenbogen versteckt in seinem Rankenwerk kampfende Greifvogel auch hier mit verrenkten Korpern die sich mit ihren Schnabeln in die Ranken verbissen haben und sich mit ihren Krallen an ihnen festhalten Der innere Archivoltenbogen tragt fast uber die ganze Ausdehnung ein wildes Rankenwerk Nur an den beiden Bogenenden verbiegen sich zwei Personen in dem Gewirr und haben den Rankenanfang im Mund aufgenommen nbsp Kragsteine OG Nr 1 2Die Skulpturen der Kapitelle Kampfer und Bander unmittelbar unter und oberhalb der Portalbogen behandeln gleiche oder verwandte Themen Das uber alle drei Portale in gleicher Hohe durchlaufende Kampferband tragt unterschiedlich Ranken und Blattwerke An verschiedenen Kampferecken sind kleine Monsterkopfchen eingearbeitet in deren Mauler die Rankenenden aufgenommen werden Der Kampfer des linken Scheinportals innen rechts tragt eine nackte weibliche Person im Rankenwerk mit abgewinkelten Unterschenkeln die ihren Fuss mit der Hand halt Der Kampfer des gleichen Portals aussen links ist mit zwei Vierbeinern und Rankenwerk geschmuckt die sich auf der Ecke in einem Kopf vereinen Die fortgeschrittene Verwitterung lasst nur vermuten dass es sich um Lowen handelt nbsp Kragsteine OG Nr 3 4Das grosse Kapitell links des Hauptportals tragt in wildem Rankenwerk zwei Personen die auf auswarts gewandten Lowen reiten Sie sind von starken Verwitterungsschaden betroffen Die Skulptur des grossen Kapitells auf der linken Portalseite ist in jungerer Zeit restauriert worden Dort stehen seitlich zwei Lowen und beugen ihre Kopfe auf der Vorderseite bis fast auf den Boden Uber ihren Rucken erscheinen zwei Menschenkopfe mit kronenartigen Kopfbedeckungen Zwischen den Leibern hindurch wachsen wieder Ranken die in Blattern enden aber hier geordnet und symmetrisch Das kleine Kapitell links des Hauptportals besitzt an den oberen Ecken kleine Monsterkopfe aus denen schones Blatt und Rankenwerk uber das Kapitell hinunter wachst Rechts des Haupteingangs wird das Kapitell mit vier geflugelten und aufgerichteten Monstern geschmuckt Das kleine Kapitell links im linken Blindportal ist vollig verwittert und ganzlich unkenntlich Rechts gegenuber findet sich ein Kapitell im restaurierten fast neuen Zustand Aus Monsterkopfen an den Ecken wachsen Ranken die ein schones Blattwerk versorgen Das kleine Kapitell links im rechten Scheinportal stellt vier Greifvogel dar mit ausgebreiteten Flugeln die sich uber Pinienzapfen hermachen die aus dem Blattwerk am unteren Rand des Kapitells aufragen Rechts gegenuber stehen auf den Ecken des Kapitells hoch aufgerichtete Lowen mit menschlichen Gesichtszugen Zwischen ihnen wachst symmetrisch feingliedriges Blattwerk Aussen und oberseitig der Archivoltenbogen der drei Portale kragt ein breites Schmuckband aus auf dem sich Spiralen von Ranken mit Blattern und Fruchten ausbreiten alles detailliert ausgearbeitet An den vier unteren Enden der Schmuckbander unmittelbar auf den Kampfern gibt es noch kleine Monsterkopfe aus denen die Ranken der Bander hervorquellen oder darin verschwinden Das Obergeschoss Bearbeiten nbsp Kragsteine OG Nr 5 6 nbsp Nummerierung Kragsteine und Kapitelle im Obergeschoss nbsp Kapitell OG Nr 13Das breite geschossteilende Schmuckband zwischen Erd und Obergeschoss der Fassade ist mit einem wilden Rankenwerk tiefgrundig skulptiert Die Fortsetzungen dieses Bandes auf den seitlichen Pfeilervorlagen sind mit tierischen Skulpturen ausgestattet Auf der linken Seite liegen zwei Hunde oder Lowen sich gegenuber begleitet von Ranken Auf der Gegenseite ist das Band noch starker verwittert Es lasst sich aber vermuten dass auch hier vierbeinige Tiere gelegen haben Das Kraggesims zwischen Obergeschoss und Giebelfeld ist geometrisch skulptiert in Art eines Zackenbandes nbsp Kapitell OG Nr 11Die Kragsteinskulpturen Nr 1 bis 10 Bearbeiten Die Bezifferung erfolgt von links aussen bis rechts aussen Nr 1 Hier ist ein Paar in inniger Zuneigung dargestellt Eine offensichtlich unbekleidete weibliche Person sitzt oder liegt auf den Oberschenkeln eines Mannes mit Kopfabdeckung und fusslanger Kleidung und wird von ihm mit links an ihrer Schulter und mit rechts an den Huften gehalten Ihre Gesichter haben sich genahert Ob die Frau einen Hemdknopf des Mannes offnet oder sich etwas zum Munde fuhrt ist nicht eindeutig feststellbar Nach einer franzosischen Quelle ist es eine schone Darstellung der Unkeuschheit oder was die Kirche als die Sunde des Fleisches bezeichnete Nr 2 Eine mannliche Person in korperlangem Talar kniet auf dem Boden und hat den Oberkorper unterwurfig weit vorgeneigt und sich auf dem Boden mit den Unterarmen abgestutzt Der Talar konnte auf einen betenden Geistlichen hinweisen Nr 3 Hier wird ein Tier der Phantasiewelt des Mittelalters gezeigt und zwar von oben betrachtet Es handelt sich um einen Vierbeiner der auf dem Boden liegt die Pranken seitlich gelagert Der kugelige Kopf mit Katzenohren konnte einen Lowen gehoren der allerdings auf dem Rucken Flugel tragt Also ein geflugelter Lowe der das Symbol des Evangelisten Markus ist Nr 4 Dieser Kragstein ist stark verwittert und vermutlich nicht mehr vollstandig Die rechte Halfte nimmt eine Person ein die sich auf dem Boden hingehockt hat Sie erhebt die rechte Hand und stutzt sich mit der linken auf den Knien ab Der linke Teil der Skulptur fehlt offensichtlich Nr 5 Dieses charmante Portrat einer weiblichen Person wird Die Gorgone von Corme Ecluse genannt Die Gorgonen der Mythologie Medusa Euryale und Stheno hatten einen Kopf mit Aureolen aus zornigen Schlangen Die kunstvolle Frisur dieser Person ist aber alles andere als ein Schlangennest Sie kann demnach auch keine Gorgone sein Eine franzosische Quelle stellt die Haltung der Arme in Form eines Kreises heraus der weder Anfang noch Ende hat und das Symbol der Unendlichkeit und des Absoluten darstellt Die Skulptur setze somit ein Zeichen mit hohem Spiritualismus Diese Art von uppiger Frisur sollte im Mittelalter bei den betreffenden Frauen Gewohnlichkeit und Unkeuschheit reprasentiert haben Der Bildhauer habe bei dieser Frau aber eher die positive Qualifikation von Akrobaten erfullt gesehen Die Skulptur vertrete die spirituelle Suche des 11 und 12 Jahrhunderts als Vorbereitung fur den Himmel Jedenfalls gehoren die Idee und ihre Darstellung zum Exquisitesten was die Steinmetzkunst der damaligen Zeit bei kleinteiligen und eher untergeordneten Werken zu bieten hat Nr 6 Auf diesem Kragstein trinkt ein grosser aufgerichteter Vogel etwa eine Gans mit empor gestreckten Flugeln aus einem grossen verzierten Kelch Hier wird etwa die gleiche Symbolik gezeigt wie die im Scheitel des Archivoltenhauptportals Nr 7 Man erkennt eine mannliche Person in Frontalansicht die ihre Beine in hockender Stellung eng zusammengeklappt hat Sie halt vor ihrer Brust die Hande zum Gebet gefaltet den Kopf etwas nach vorne gebeugt und voll konzentriert Nr 8 Wieder ein hockender Mann in volliger Ruhe mit einem quadratischen Anus gekennzeichnet erdverbunden und animalisch Nr 9 Hier ist ein Kopfportrat vermutlich eines jungen Mannes dargestellt gut ernahrt und leicht amusiert Er tragt eine aussenseitig glatte helmartige Kopfbedeckung oberseitig kugelformig gerundet hinter den Augen bis unter das Kinn reichend geschlossen Uber der Stirn ist in ihrer Mitte ein spitzer Zipfel der Mutze etwas heruntergefuhrt Der ganze Kopf wird rundum mit einem rosettenartig gefalteten breiten Kragen eingerahmt Nr 10 Der letzte Kragstein besitzt wieder die Skulptur eines menschlichen Paares vermutlich ganzlich unbekleidet Der Mann hockt fast in gestreckter Haltung auf einer nicht erkennbaren Sitzgelegenheit Auf seinen Oberschenkeln sitzt rittlings die Frau mit angewinkelten Beinen Ihr sichtbarer linker Arm liegt auf ihrem Rucken Ihre Munder im Profil scheinen sich zum Kuss zu nahern Der sichtbare rechte Arm des Mannes ist leicht abgewinkelt und tragt in der nach oben geoffneten Hand eine flache Trinkschale die er seiner Liebsten darreicht Die franzosische Quelle spricht von einem edelsten Wein wie ein Dom Perignon den es damals noch nicht gab Das Bild erinnert etwas an die Darreichung der Kelche an die Vogel durch die Hande Christi Wie die Seelen nimmt das Paar den Becherinhalt auf mit dem Segen der Kirche vereint im Fleische und im Geiste Die Kapitellskulptur der Blendarkaden Nr 11 bis 19 Bearbeiten Die Bezifferung erfolgt von links aussen bis rechts aussen Nr 11 Die Kampferplatte bis gegen die Pfeilervorlage gezogen zeigt einen sich durch das Rankenwerk der Niederungen der Welt kampfenden Menschen Symbol fur die Gewinnung des Wegs zum Himmel Hier wird zitiert je zwei Schritte vor und je einen zuruck Auf dem Kapitell darunter hockt leicht nach vorne gebeugt ein Mensch auf einem Thron Sein Gewand deutet auf eine hohere Stellung Er streckt de Arme seitlich weit aus Die Hande verschwinden in den Maulern des Malin des Bosen und Konig der Welt Das schone weit gefacherte Blatt an den Enden den Ranke ist ein Symbol der Erde Nr 12 Der Kampfer weist ausschliesslich wildes Rankenwerk auf Auf dem Kapitell versucht eine Frau ein Tier zu locken und zu zahmen ist hier aber nicht eine Schlange sondern vermutlich ein Lowe im Rankengewirr zu sehen Nach franzosischen Quellen geht es um die Rehabilitierung der Frau in der Gesellschaft des Mittelalters die bis dahin durch Luxuria Unkeuschheit und Ausschweifung gepragt war bis sie die Frucht zur Verteidigung Adams und seiner Nachkommen entdeckte Nr 13 Der Kampfer zeigt Vogel denen nur noch die Korper und die Beine verblieben sind Diese reprasentieren den geistigen Weg zum Himmel Mehr als zwei Verzweigungen enden in einem sieben lappigen Blatt Das Blatt symbolisiert die Erneuerung und die sieben Lappen die tagliche Arbeit Die Zahl sieben wird in den Regeln des heiligen Benedikt als heilig beschrieben aus der Zahl Vier resultiert das Symbol des Himmelreichs Das Kapitell zeigt im oberen Bereich wieder Rankengewirr Darunter befinden sich beidseitig des Kapitells zwei Lowen Engel deren Kopfe bis fast zum Boden reichen und dort etwas fressen Sie stehen mit ihren Beinen auf einer Astragal Perlschnur Nr 14 Die Kampferplatte ist dekoriert mit Ranken die sich mehrfach X formig kreuzen und in funflappigen Blattern enden Das X steht fur die Ablehnung die Funf ist die Zahl der Erkenntnis Auch die Weigerung gehorte zur Lehre der Kirche Auf den oberen Ecken des Kapitells treten Kopfe des Malin hervor aus deren Maulern Ranken wachsen oder von ihnen verzehrt werden die das ubrige Kapitell wild bedecken Nr 15 Die Vorderseite des Kampfers stellen in Seitenansicht zwei Personen dar die mit einem Knie den Boden beruhren In akrobatischer Weise lutschen sie synchron an den Zehen ihres zweiten Beins Ihre sichtbaren Arme liegen auf ihrem Rucken und die Hande auf dessen Verlangerung Die Gestiken weisen auf die Kontrolle der verschiedenen Korperteile hin und das Bemuhen um den Weg zum Himmel zu gelangen Die beiden Tiere auf dem Kapitell werden als Greifvogel gedeutet die auf die doppelte Natur des Menschen hinweisen Das Fehlen der Flugel und die Katzenohren konnten aber auch Lowen zugeordnet werden Die X formige Uberkreuzung der Beine deutet auf die Ablehnung der kirchlichen Lehre wie auch die Ablehnung dieser Haltung Auch hier sind wieder Ranken beteiligt Nr 16 Auf dem Kampfer weist das wilde Rankengewirr wieder hin auf den Text zwei Schritten vorwarts folgt ein Schritt zuruck Auf dem Kapitell wird im Rankengewirr ein vermutlich weiblicher Schutze dargestellt den Bogen zum Schuss erhoben Die franzosischen Quellen gehen davon aus dass hier Artemis die ungezahmte griechische Gottin der Jagd Natur gemeint ist mit ihrem immer zum Schuss bereiten goldenen Bogen Sie ging gnadenlos mit Frauen um die kaufliche Liebe anbieten Sie war aber gleichzeitig Fuhrerin auf dem Weg der Keuschheit und wie eine Lowin auf dem Weg der Wollust Im romischen Himmel ihr gleichzusetzen ist Diana ebenfalls die Gottin der Jagd sie totete Hirsche und Hirschkuhe die Sanftmut und Fruchtbarkeit symbolisierten Diana stand fur den Schutz schwangerer Frauen Noch bis in das achte Jahrhundert zeugten Konzile von der Verbreitung ihres Einflusses auf die Menschen Schaut man sich die Darstellung der Schutzin etwas genauer an so erkennt man dass deren Oberkorper mit dem Korper eines Pferdes verwachsen ist Diese Mensch Pferde Kombination gibt es in der griechischen Mythologie als Kentaur oder Zentaur uberwiegend mannlich aber auch in weiblicher Form Artemis und Diana waren aber sicher keine Kentauren Nr 17 In der Mitte des Kampfers dominiert das Portrat des Malin des Bosen der in der Mythologie als Herrscher der Welt eine Krone tragt Aus seinem Maul wachsen ununterbrochen die Ranken Versuchungen welche die Menschen uberwinden mussen um in das Himmelreich zu gelangen Auch auf den Ecken des Kapitells sind kleinere Fratzen des Malin zu sehen aus deren Maulern Ranken wachsen Den grosseren Teil des Kapitells nehmen aber zwei Vogel mit angelegten Flugeln ein Sie picken nach den aus den Maulern hervorkommenden Ranken Diese himmlischen Vogel helfen den Menschen die Versuchungen zu bezwingen Die Seiten des Kapitells und des Kampfers zeigen nur Rankengewirr Nr 18 Der Kampfer zeigt hier ein besonders gut geordnetes Rankenwerk das regelmassigem Flechtwerk nahekommt Die gleiche Schlaufe wird immerhin viermal wiederholt Das gilt auch fur die abwarts gerichteten gelappten Blatter Im weniger dichten Rankenwerk des Kapitells sitzen zwei Personen und halten sich mit den Handen an den Stangeln der Ranken fest die in funflappigen Blattern enden Symbol des Wissens und der Erkenntnis Nr 19 Die Kampferplatte des letzten Kapitells dieser Blendarkaden zeigt ein sich durch das Rankengewirr kampfendes und beissendes Tier ein Vierbeiner vielleicht ein Pferd das den Menschen behilflich ist Die Szene wird als Aufruf zur Wachsamkeit gedeutet Das Kapitell prasentiert einen Pilger der im Rankendickicht versucht auszuschreiten Er ist erkennbar an seinem geschulterten Pilgerstab Der mithelfende Vogel eine Taube macht ihm den Weg frei Sie wird somit zur geistigen Fuhrerin der menschlichen Schritte Galerie Kapitelle 15 19 nbsp Kapitell OG Nr 15 nbsp Kapitell OG Nr 16 nbsp Kapitell OG Nr 18 nbsp Kapitell OG Nr 19Siehe auch BearbeitenNotre Dame Rioux Saint Trojan Retaud Literatur BearbeitenThorsten Droste Poitou Westfrankreich zwischen Poitiers und Angouleme die Atlantikkuste von der Loire bis zur Gironde DuMont Buchverlag Koln 1999 S 220 ISBN 3 7701 4456 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Notre Dame de Corme Ecluse Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 1 Fotos der Skulptur und franz Texte 2 Fotos und franz Texte45 630972222222 0 85502777777778 Koordinaten 45 37 51 5 N 0 51 18 1 W Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Notre Dame Corme Ecluse amp oldid 234895428