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Nikolai Jewgenjewitsch Markow russisch Nikolaj Evgenevich Markov 21 jul 2 April 1866greg in Simferopol Russisches Kaiserreich 22 April 1945 in Wiesbaden war ein russischer Politiker und antisemitischer Publizist Nikolai Markow 1910 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNikolai Jewgenjewitsch Markow entstammte einer adligen Familie die im Gouvernement Kursk uber Grossgrundbesitz verfugte Markow absolvierte das Moskauer Kadettenkorps bis 1883 und studierte dann am St Petersburger Zivilingenieur Institut zusammen mit Wiktor Andrejewitsch Welitschkin Illarion Alexandrowitsch Iwanow Schitz und Lew Nikolajewitsch Kekuschew die alle bekannte Architekten wurden 1 Nach dem Studium arbeitete er als Ingenieur bei der Kursk Kiewer Eisenbahn Als Architekt projektierte er die Kathedrale in Konotop worauf ihm jedoch weitere Projekte nicht gelangen Nach der Revolution von 1905 engagierte sich Markow im Bund des russischen Volkes einer monarchistisch nationalistischen Organisation die zu den Schwarzen Hundertschaften gerechnet wird Von 1907 bis 1917 war er unter dem Namen Markow II Abgeordneter der Staatsduma wo er zur aussersten Rechten zahlte 1917 floh er vor der Oktoberrevolution zunachst nach Finnland 1920 liess er sich in Berlin nieder und engagierte sich in weissen Kreisen des russischen Exils Er war Redakteur der russischsprachigen Zeitschrift Dvuglavyj oryol Dwuglawy Orjol deutsch Doppeladler von 1921 bis 1931 amtierte er als Vorsitzender des Obersten Monarchistischen Rats Vysshij monarhicheskij sovet Wysschi monarchitscheski sowet einer politischen Vereinigung zarentreuer Exilrussen 2 Als der Rat Mitte der 1920er Jahre sein Organisationszentrum nach Paris verlagerte zog Markow ebenfalls dorthin Die Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland begrusste er weil er hoffte Hitler wurde Russland vom wie er meinte Judischen Bolschewismus befreien Wahrend des Berner Prozesses von 1933 bis 1935 bei dem es um die Protokolle der Weisen von Zion ging einer antisemitischen Hetzschrift die eine judische Weltverschworung zu belegen versucht unterstutzte Markow den Gutachter der Beklagten den deutschen Nationalsozialisten Ulrich Fleischhauer 3 1935 kehrte er ins nationalsozialistische Deutschland zuruck und liess sich in Erfurt nieder wo Fleischhauers Welt Dienst seinen Sitz hatte eine antisemitische Nachrichtenagentur fur deren russischsprachige Ausgabe Markow ab 1936 verantwortlich war 1939 wurde der Welt Dienst von Alfred Rosenberg ubernommen und nach Frankfurt am Main verlegt Markow zog ebenfalls dorthin 1944 trat er noch einmal mit einer Broschure uber Juden als Parasiten an die Offentlichkeit 1945 zwei Wochen vor Kriegsende in Europa starb er in Wiesbaden Werk BearbeitenMarkows Veroffentlichungen sind von einem durchgehenden Antisemitismus und weit ausgreifenden Verschworungstheorien bestimmt Sein Hauptwerk Vojny tyomnyh sil Vojny temnych sil Die Kriege der dunklen Machte erklart die gesamte Geschichte der letzten beiden Jahrtausende als ununterbrochenen Abwehrkampf des Christentums gegen vermeintliche antichristliche Verschworungen von Haretikern Satanisten Juden Freimaurern Sozialisten usw Es erschien in zwei Banden 1928 und 1930 der erste Band kam 1935 auch in deutscher Ubersetzung heraus Da Markows Antisemitismus hauptsachlich religios begrundet war und ihm die rassistische Komponente fehlte hatte er immer wieder Probleme seine Werke im nationalsozialistischen Deutschland veroffentlichen zu lassen 4 1944 brachte er zwei Werke uber Juden als angebliche Parasiten und uber ihr vermeintlich verderbliches Wirken in Russland seit dem 17 Jahrhundert heraus Schriften Auswahl BearbeitenVojny tyomnyh sil Vojny temnych sil Zwei Bande Paris 1928 und 1930 deutsch unter dem Titel Der Kampf der dunklen Machte Jahr 1 n Chr bis 1917 Historische Ubersicht uber die menschenfeindliche Tatigkeit des Judentums vor allem in Russland Ubersetzung W Klingelhofer 5 Welt Dienst Verlag Erfurt 1935 nur Bd 1 erschienen Die Rolle des Judentums in Russland seit seinem Erscheinen im 17 Jahrhundert bis zu seiner Machtergreifung 1917 Welt Dienst Verlag Frankfurt am Main 1944 19 Seiten Der Jude ist der Parasit des Bauerntums Welt Dienst Verlag Frankfurt am Main 1944 10 Seiten Das auserwahlte Volk Im Spiegel seiner eigenen Schriften Aus dem Russischen ubersetzt Bodung Erfurt 1936 Die 20 Pfennig Hefte Heft 1 36 Seiten Literatur BearbeitenMichael Hagemeister Markow Nikolaj Nikolaj Evgen evic Markov In Wolfgang Benz Hrsg Handbuch des Antisemitismus Bd 2 Personen De Gruyter Saur Berlin 2009 ISBN 978 3 598 44159 2 S 519 f abgerufen uber De Gruyter Online Michael Hagemeister Die Protokolle der Weisen von Zion vor Gericht Der Berner Prozess 1933 1937 und die antisemitische Internationale Zurich Chronos 2017 ISBN 978 3 0340 1385 7 Kurzbiografie S 548f Papier Heinz Dietrich Lowe Antisemitismus und reaktionare Utopie Russischer Konservatismus im Kampf gegen den Wandel von Staat und Gesellschaft 1890 1917 Hamburg Hoffmann amp Campe 1978 ISBN 3 455 09229 2Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Nikolai Jewgenjewitsch Markow im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Naschtschokina M W Moskovskij arhitektor Lev Kekushev 3 Auflage Kolo St Petersburg 2012 ISBN 978 5 901841 97 6 S 11 Johannes Baur Die russische Kolonie in Munchen 1900 1945 Deutsch russische Beziehungen im 20 Jahrhundert Harrassowitz Verlag Wiesbaden 1998 S 105 f u o Michael Hagemeister Markow Nikolaj Nikolaj Evgen evic Markov In Wolfgang Benz Hrsg Handbuch des Antisemitismus Bd 2 Personen De Gruyter Saur Berlin 2009 ISBN 978 3 598 44159 2 S 520 abgerufen uber De Gruyter Online Michael Hagemeister Markow Nikolaj Nikolaj Evgen evic Markov In Wolfgang Benz Hrsg Handbuch des Antisemitismus Bd 2 Personen De Gruyter Saur Berlin 2009 ISBN 978 3 598 44159 2 S 519 f abgerufen uber De Gruyter Online Der Ubersetzer konnte der in Moskau geborene SS Angehorige Waldemar Klingelhofer sein Normdaten Person GND 126767750 lobid OGND AKS LCCN n85042744 VIAF 98034749 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Markow Nikolai JewgenjewitschALTERNATIVNAMEN Ma rkov Nikola j Evge nevich russisch Markow IIKURZBESCHREIBUNG russischer Politiker und antisemitischer PublizistGEBURTSDATUM 2 April 1866GEBURTSORT Simferopol Russisches KaiserreichSTERBEDATUM 22 April 1945STERBEORT Wiesbaden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nikolai Jewgenjewitsch Markow amp oldid 232790459