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Nigehorn ist eine kunstliche Insel in der Helgolander Bucht Sie wurde 1989 im Auftrag der Umweltbehorde Hamburg aufgespult und ist seitdem Hamburgs westlichster Punkt im Stadtteil Neuwerk Gemeinsam mit Scharhorn liegt sie auf der Scharhornplate einer Sandbank etwa 15 Kilometer nordwestlich vom Festland bei Cuxhaven und ist ganzjahrig unbewohnt NigehornInsel Nigehorn im Hintergrund Scharhorn Blick nach Norden Insel Nigehorn im Hintergrund Scharhorn Blick nach NordenGewasser Helgolander BuchtInselgruppe ScharhornGeographische Lage 53 56 53 N 8 25 49 O 53 948055555556 8 4302777777778 5 Koordinaten 53 56 53 N 8 25 49 ONigehorn Schleswig Holstein Flache 67 16 haHochste Erhebung 5 mEinwohner unbewohntHauptort unbewohnt Die Insel liegt 4 km von der Insel Neuwerk entfernt in der jetzigen Zone I des Nationalparks Hamburgisches Wattenmeer Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Naturraumliche Zuordnung 1 2 Flachenentwicklung 2 Planung 3 Aufspulung 4 Fruhe Entwicklung 5 Fauna und Flora 6 Naturschutz 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenNaturraumliche Zuordnung Bearbeiten Nigehorn und das umliegende Neuwerker Watt gehoren in der naturraumlichen Haupteinheitengruppe Ems und Wesermarschen Nr 61 zum Naturraum Watten im Elbe Weser Dreieck Jadebusen 1 Auf oberer Ebene gehort es als Teil des Marschlands zur Grossregion Norddeutsches Tiefland Flachenentwicklung Bearbeiten Quelle 2 Planung Bearbeiten nbsp Karte des geplanten Hamburger Tiefwasserhafens und der kunstlichen InselDie ursprunglichen Plane fur eine Ersatzinsel fur Scharhorn ruhren aus der Planung fur den Hamburger Tiefwasserhafen her Hamburg sah das Scharhorner und Neuwerker Wattgebiet als Zugang zur tiefen Aussenelbe und der Hinterlandanbindung uber eine Bahntrasse als realistische Option zur weiteren Sicherung wirtschaftspolitischer Interessen Dazu erwarb Hamburg im Rahmen des Cuxhaven Vertrags dieses Gebiet von Niedersachsen nachdem es dieses erst 1937 durch das Gross Hamburg Gesetz gewinnbringend mit Preussen gegen umliegende Stadte getauscht hatte Da die Hafen und Industrieanlagen auf der Scharhornplate geplant waren gab es Uberlegungen die Biotopverluste auf Scharhorn durch ein kunstlich aufgespultes Neu Scharhorn ostlich des Tiefwasserhafens auszugleichen Das Projekt wurde bis 1979 in verschiedenen Ausbaustufen mit Stahl und Kernkraftwerk geplant doch wegen zahlreicher Proteste hoher Kosten und geringer Unterstutzung durch die Industrie nicht realisiert 3 Aufspulung BearbeitenNachdem weder der Tiefwasserhafen noch die Hafenschlickdeponie dort realisiert worden war entschloss sich Hamburg kurz vor der Ausweisung des Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer zur Errichtung Neu Scharhorns westlich von Scharhorn Das unter dem damaligen Umweltsenator Jorg Kuhbier umgesetzte Aufspulungsprojekt stiess bei Umweltverbanden auf geteiltes Echo Selbst der Vize Chef des Hamburger Amtes fur Strom und Hafenbau heute Hamburg Port Authority Harald Gohren bezeichnete das Projekt damals als sicher ein bisschen prophylaktisch 4 Mit einer vier Kilometer langen Rohrleitung wurden 1 2 Millionen Kubikmeter Sand aus der Hundebalje im Juli 1989 auf das westliche Ende der Sandbank Scharhorn gepumpt Der somit hochwassersichere kunstliche Inselkorper hatte anfangs eine Grosse von rund 30 Hektar und wurde kreisrund mit doppelten Sandwallen umgeben Im Inneren durchzogen drei Doppelbogen den Kern von Norden nach Suden 5 6 Der aussere Doppelkreis wurde mit weit auslaufenden Strahlen aus Faschinen erganzt Die Sandwalle wurden ebenso mit Faschinen befestigt und bildeten die Grundlage fur die in den Folgejahren durch Sandflug entstandenen Pionierdunen und kleineren Taler zwischen diesen Dunenkammen Die Reste dieser Strukturen sind auf Luftbildern auch heute noch leicht als kunstlich erkennbar Durch Freiwillige des Cuxhavener Seglervereins und des Vereins Jordsand wurden 1990 Anpflanzungen vorgenommen um die Sandinsel zu befestigen Das Gesamtprojekt war mit 2 5 Millionen Mark von der Umweltbehorde finanziert und uberstieg sein Budget mit Gesamtkosten von 3 Millionen Mark Fruhe Entwicklung Bearbeiten nbsp Abbruchkante am sudostlichen Ende der Salzwiesen auf der Scharhornplate Oberhalb des Priels sind die ausgedehnten Salzwiesen erkennbar die inzwischen Nigehorn und Scharhorn verbinden Im Hintergrund Nigehorn mit der verfallenden Nothutte Nach initialer Bepflanzung und einer weiteren Vorspulung auf der Nordwestseite zum Schutz vor Sturmfluten ist die Insel auf naturliche Weise weiter ins Watt hinein gewachsen da Pionierpflanzen den heranfliegenden Sand festhalten Hierdurch wachst die Insel in ostliche Richtung und umfasste bereits 2004 eine Flache von etwa 50 Hektar Bis Mitte der 1990er Jahre war der Wattbereich zwischen den Inseln bei Hochwasser noch nicht passierbar Einzelne kleine Vegetationsinseln entstanden ab 1993 bis zu 500 Meter weit im Watt sudlich von Scharhorn Durch die weitere Sedimentablagerung auf der Ostseite Nigehorns hat sich der Wattbereich auf der Scharhornplate zwischen Nigehorn und Scharhorn uber die Jahre stark erhoht In den fruhen 2010er Jahren hat sich somit ein grossflachiger Bereich sudlich von Scharhorn und zwischen den Inseln gebildet der weitgehend hochwassersicher ist Die grune Flache besteht aus Queller und anderen Salzwiesenpflanzen Somit sind die Inseln binnen 25 Jahren zusammengewachsen Mit bis zu 5 m u NN ist Nigehorn grundsatzlich hochwassersicher jedoch drohen der unbefestigten Insel bei Sturmflut vor allem im Westen standig auch Landverluste Die Sandfangzaune sind inzwischen weitgehend verwittert und im Westen trotz der einmaligen Vorspulung bereits durch Wintersturmfluten teilweise abgetragen Fauna und Flora BearbeitenBrutvogel Deutsche Bezeichnung Wissenschaftlicher Name 2017 7 Graugans Anser anser 4Nilgans Alopochen aegyptiaca 1Brandgans Tadorna tadorna 16Eiderente Somateria mollissima 30Kormoran Phalacrocorax carbo 203Loffler Platalea leucorodia 5Wanderfalke Falco peregrinus 1Austernfischer Haematopus ostralegus 32Rotschenkel Tringa totanus 2Mantelmowe Larus marinus 1Silbermowe Larus argentatus 655Heringsmowe Larus fuscus 708Sumpfohreule Asio flammeus 1Naturschutz BearbeitenDie gesamte vom Verein Jordsand betreute Vogelschutzsandbank Scharhornplate auf der die Insel liegt hat mit einer Lange von drei Kilometern und einer Breite von 1 5 Kilometer eine Grosse von fast 500 Hektar Nigehorn darf als Teil der Zone I im Gegensatz zur Nachbarinsel Scharhorn nicht betreten werden Ebenso ist das Verlassen der mit Pricken gekennzeichneten Wattwege in der Zone 1 der Nationalparks nicht erlaubt Literatur BearbeitenKurt Eisermann Ein gelungenes Naturexperiment In Manner vom Morgenstern Heimatbund an Elb und Wesermundung e V Hrsg Niederdeutsches Heimatblatt Nr 832 Nordsee Zeitung GmbH Bremerhaven April 2019 S 3 Digitalisat PDF 3 2 MB abgerufen am 18 Mai 2019 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Nigehorn Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Verein Jordsand auf NigehornEinzelnachweise Bearbeiten Landschaftssteckbrief Watten im Elbe Weser Dreieck Jadebusen des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise Ulrich Hellwig Peter Korber J Umland Levinia Kruger Hellwig Dynamic Islands in the Wadden Sea In Internetseite Wadden Sea Ecosystems 27 Februar 2015 abgerufen am 8 Februar 2017 Dossier Neuwerk ein Marchen In Internetseite der Burgerinitiative Hamburg fur die Elbe Abgerufen am 18 Mai 2019 Signal im Watt In Rudolf Augstein GmbH amp Co Hrsg Der Spiegel Nr 23 SPIEGEL Verlag Hamburg 5 Juni 1989 S 60 61 Digitalisat abgerufen am 18 Mai 2019 Nigehorn Eine neue Vogelschutzinsel wachst aus dem Meer Dokumentarfilm Burkhard Lenniger 1990 Nigehorn eine Vogelschutzinsel aus Menschenhand Dokumentarfilm Burkhard Lenniger 1990 Christel Grave Brutbericht aus unseren Schutz und Zahlgebieten im Jahr 2017 In SEEVOGEL Band 39 Heft 1 Marz 2018 ISSN 0722 2947 S 4 7 Inseln und Hochsande in der Deutschen Bucht Schleswig Holstein Helgoland Dune Blauort Trischen Hamburg Scharhorn Nigehorn Neuwerk Niedersachsen Hoher Knechtsand MellumWestfriesische Inseln Ostfriesische Inseln Nordfriesische Inseln westlich davonOstfriesische Inselnostlich davonMellumNigehornNormdaten Geografikum GND 1126125679 lobid OGND AKS VIAF 367148814286245330000 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nigehorn amp oldid 239260747