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Nadija Witalijiwna Surowzowa ukrainisch Nadiya Vitaliyivna Surovcova russisch Nadezhda Vitalevna Surovceva Nadeschda Wytaljewna Surowzewa 5 Marzjul 17 Marz 1896greg in Kiew Gouvernement Kiew Russisches Kaiserreich 13 April 1985 in Uman Oblast Tscherkassy Ukrainische SSR war eine ukrainisch sowjetische Schriftstellerin Journalistin Historikerin Philosophin und Ubersetzerin Nadija Surowzowa 1914Leben BearbeitenNadija Surowzowa kam am 5 Marzjul 17 Marz 1896greg 1 anderen Quellen nach am 18 Marz 2 als Tochter einer Rechtsanwaltsfamilie in Kiew zur Welt 1903 wechselte die Familie ihren Wohnort nach Uman Nach ihrem Abitur studierte sie von 1913 bis 1917 an der Fakultat fur Geschichte und Philologie der Universitat in Sankt Petersburg 2 1 Im Ersten Weltkrieg arbeitete sie neben ihrem Studium und ihrem aktiven Engagement am ukrainischen Studentenleben als Krankenschwester im sogenannten ukrainischen Krankenhaus in Sankt Petersburg Wahrend der Russischen Revolution von 1917 wechselte sie im Herbst zur Fortsetzung ihres Studiums an die historische und juristische Fakultat an der Universitat von Kiew 3 In der Zeit der Ukrainische Volksrepublik gab sie in den Jahren 1917 18 fremdsprachige Publikationen des Aussenministeriums heraus und arbeitete bei der Kiewer Zeitung Trybuna Tribuna Als Ausbilderin der ukrainischen Zentralna Rada sandte man sie in die Region Uman wo sie zur Abgeordneten der ukrainischen Bauern Union Ukrayinska selyanska spilka in Uman gewahlt wurde Anschliessend arbeitete sie fur ein kleines Gehalt in der Abteilung fur Fluchtlinge im Generalsekretariat fur innere Angelegenheiten der Ukrainischen Volksrepublik unter der Leitung von Wolodymyr Wynnytschenko als Schreiber Stenotypistin und war unmittelbar Oleksandr Schulhyn und Kostjantyn Losskyj ukrainisch Kostyantin Volodimirovich Loskij 1874 1933 unterstellt Wahrend des Hetmanats war sie Leiterin des Sekretariats des Aussenministeriums 2 wo es zu ihren Aufgaben gehorte die Akkreditierung von auslandischen Botschaftern und deren Treffen mit Ministern vorzubereiten 4 Ende des Jahres 1918 emigrierte Nadija Surowzowa nach Osterreich und absolvierte dort die philosophische Fakultat der Universitat Wien Mit der Dissertation Bohdan Chmelnyzkyj und die Idee der ukrainischen Staatlichkeit wurde sie Doktor und somit die erste ukrainische Frau mit dem Titel eines Doktors der philosophischen Wissenschaften Sie arbeitete nach ihrem Studium als Lehrerin an der Landwirtschaftlichen Akademie in Wien und engagierte sich in Frauenorganisationen insbesondere in der Internationalen Frauenliga fur Frieden und Freiheit Fur diese nahm sie als Delegierte an Kongressen in Wien Dresden Den Haag Amsterdam Paris und Washington D C teil 2 Zudem leitete sie das Komitee Die Hungersnot in der Ukraine In dieser Zeit ubersetzte Surowzowa ausserdem die Bucher Indienfahrt von Waldemar Bonsels The Cricket on the Hearth von Charles Dickens Little Lord Fauntleroy von Frances Burnett und Ivanhoe von Walter Scott in die ukrainische Sprache 2 Das Jahr 1924 war von einem Besuch der Vereinigten Staaten und Kanadas gekennzeichnet wahrend dessen sie bei zahlreichen Kundgebungen sprach Diese Reise wurde zu einem Wendepunkt in ihrer gesellschaftspolitischen Weltanschauung Sie liess sich von der marxistischen Ideen begeistern und wurde so nach ihrer Ruckkehr nach Osterreich Mitglied der Kommunistischen Partei Osterreichs Gemeinsam mit Franz Koritschoner Wilhelm Liebknecht dem Sohn von Karl Liebknecht und W Kossak ubersetzte sie Werke von Lenin und ukrainische Prosa von Wassyl Stefanyk und Wladimir Korolenko auf Deutsch Des Weiteren veroffentlichte sie dutzende von Artikeln und Kurzgeschichten in linken Zeitungen sowie ein Buch mit ukrainischen Volksmarchen 2 4 1925 ging sie die Sowjetunion Zunachst nach Moskau und darauf folgend nach Charkow wo sie gemeinsam mit Mykola Baschan Jurij Janowskyj und Oleksandr Dowschenko als Historiker bei der obersten Zensurbehorde Glawlit im Filmmanagement und bei einer Radio Telegraphen Agentur arbeitete Ausserdem war sie Mitarbeiterin der Forschungsabteilung fur die Geschichte der Ukraine Parallel dazu besuchte sie einen postgradualen Kurs des ukrainischen Historikers Dmytro Bahalij an der Universitat Charkow 2 Von der Geheimpolizei in Charkow wurde ihr 1926 wiederholt vorgeschlagen deren Agentin zu werden und mit Bekannten von hohen Beamten zu kommunizieren aber sie lehnte diese Angebote stets ab 4 2 1927 wurde sie aus politischen Grunden von der GPU verhaftet und wegen polnisch deutscher Spionage zu 5 Jahren Verbannung auf die Solowezki Inseln verurteilt Dort lernte sie ihren zukunftigen Ehemann Dmitry Olytsky kennen den sie im Januar 1935 heiratete Im November 1936 sie arbeitete zu der Zeit im Museum fur regionale Geschichte in Archangelsk verhaftete man sie abermals Sie kam in Gefangnisse nach Wologda Irkutsk Wladiwostok und schliesslich in einen Gulag nach Kolyma Dort musste sie in den Gewachshausern und im Garten der Kolyma Forschungsstation schuften Ihre Strafe lief zwar im November 1941 aus jedoch wurde sie erst im Sommer 1942 entlassen was sie zu weiterer Arbeit bei Dalstroi verpflichtete In den folgenden Jahren arbeitete sie als Krankenschwester in einem Lagerkrankenhaus einer Mine 2 Insgesamt verbrachte sie 29 Jahre in Gefangnissen Gulags und in der Verbannung 1957 wurde sie schliesslich dank der Zeugnisse von Mykola Baschan und Ostap Wyschnja 1 rehabilitiert und liess sich zusammen mit der Schwester ihres Mannes der Dissidentin Jekaterina Lwowna Olizkaja Ekaterina Lvovna Olickaya 1900 1974 im Haus ihres Vaters in Uman nieder Dort arbeitete sie im Heimatkundemuseum und gab Privatunterricht in Englisch und Franzosisch Ausserdem leitete sie die Gesellschaft fur den Schutz historischer und kultureller Denkmaler in Uman 1958 begann sie ihre Memoiren zu schreiben 2 Ihr Haus entwickelte sich mit der Zeit zu einem Dissidententreffpunkt und stand unter standiger Aufsicht der Behorden Sie selbst neigte zunehmend der nationalen ukrainischen Befreiungsbewegung zu 3 1972 wurde ihre Wohnung im Zusammenhang mit der Verhaftung von Leonid Pljuschtsch durchsucht und zwei Bande ihrer Memoiren beschlagnahmt In ihren letzten Lebensmonaten schwer erkrankt starb sie 89 jahrig in Uman wo sie auch beerdigt und ihr zum Gedenken ein kleines Museum eingerichtet wurde 2 Ein Grossteil ihres kreativen Erbes wurde bisher nicht veroffentlicht 1 Weblinks BearbeitenKurzbiografie Nadija Surowzowa auf der Webseite des Sacharow Centers russisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Eintrag zu Nadija Surowzowa in der Enzyklopadie der Geschichte der Ukraine abgerufen am 1 April 2018 ukrainisch a b c d e f g h i j k Biografie Nadija Surowzowa auf 1576 ua abgerufen am 1 April 2018 ukrainisch a b Dissidenten Bewegung in der Ukraine Die allgemeine demokratische Bewegung Nadija Surowzowa im Virtuellen Museum der Charkiver Menschenrechtsgruppe 20 April 2005 abgerufen am 1 April 2018 ukrainisch a b c Ich kann die Leiden anderer Menschen nicht ertragen Artikel zu Nadija Surowzowa in day kyiv ua vom 31 Januar 2006 abgerufen am 1 April 2018 englisch Normdaten Person GND 120903458 lobid OGND AKS LCCN nb2014016626 VIAF 8229570 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Surowzowa NadijaALTERNATIVNAMEN Surowzowa Nadija Witalijiwna vollstandiger Name Surovcova Nadiya Vitaliyivna ukrainisch Surovceva Nadezhda Vitalevna russisch KURZBESCHREIBUNG ukrainisch sowjetische Schriftstellerin Journalistin Historikerin Philosophin und UbersetzerinGEBURTSDATUM 17 Marz 1896GEBURTSORT Kiew Gouvernement Kiew Russisches KaiserreichSTERBEDATUM 13 April 1985STERBEORT Uman Oblast Tscherkassy Ukrainische SSR Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nadija Surowzowa amp oldid 219166738