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Minardi M191B und Minardi M191L sind die Modellbezeichnungen eines Formel 1 Rennwagens des ehemaligen italienischen Motorsportteams Minardi Die Fahrzeuge waren Weiterentwicklungen des M191 von 1991 und zugleich Ubergangsmodelle die zu den ersten vier Rennen der Formel 1 Weltmeisterschaft 1992 gemeldet wurden bevor der weitgehend neu entwickelte Nachfolger M192 einsatzbereit war Minardi M191L Minardi M191L Minardi M191LKonstrukteur Italien MinardiDesigner Italien Aldo Costa Niederlande Rene HilhorstVorganger Minardi M191Nachfolger Minardi M192Technische SpezifikationenChassis MonocoqueMotor Lamborghini 3512 V12Reifen GoodyearBenzin AgipStatistikFahrer Italien Gianni MorbidelliBrasilien Christian FittipaldiErster Start Grosser Preis von Sudafrika 1992Letzter Start Grosser Preis von San Marino 1992Starts Siege Poles SR8 WM Punkte Podestplatze Fuhrungsrunden Stand Saisonende 1992Vorlage Infobox Rennwagen Wartung Alte Parameter Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Nomenklatur 3 Technik 4 Fahrer und Chassis 5 Renneinsatze 6 Ergebnisse 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenDer in Faenza ansassige Rennstall Minardi war 1969 als Scuderia del Passatore gegrundet worden 1972 ubernahm Giancarlo Minardi der Sohn eines wohlhabenden Fiat Handlers das Team und fuhrte es zwischenzeitlich unter der Bezeichnung Suderia Everest innerhalb weniger Jahre von der Formel Italia uber die Formel 3 in die Formel 2 Europameisterschaft in der es ab 1980 mit selbst konstruierten Rennwagen antrat Als die FIA 1985 die Formel 2 Europameisterschaft durch die Internationale Formel 3000 Meisterschaft ersetzte vollzog das mittlerweile als Minardi firmierende Team den Wechsel nicht mit und engagierte sich stattdessen in der Formel 1 Minardi startete 1985 mit selbst konstruierten Rennwagen und Turbomotoren von Motori Moderni die Carlo Chiti im Auftrag des Teams konstruierte und baute Das Team erzielte in den ersten Jahren nur geringe Erfolge Wegen schwacher Finanzierung des Rennstalls und anhaltender Unzuverlassigkeit des Motors gab es bis 1987 keine Weltmeisterschaftspunkte Die Lage besserte sich durch den Wechsel zu Cosworth Saugmotoren in der Saison 1988 In diesem Jahr fuhr Minardi den ersten Weltmeisterschaftspunkt ein 1989 waren es sechs mit denen Platz 11 der Konstrukteurswertung erreicht wurde Minardi war damit zu einem Team des Mittelfeldes geworden 1 1989 endete die Turbo Ara der Formel 1 Anders als in den Jahren davor setzten die erfolgreichsten Rennstalle mit Einfuhrung der 3 5 Liter Saugmotor Formel nicht mehr auf breit verfugbare standardisierte Kundenmotoren von Cosworth oder anderen Herstellern sondern gingen exklusive Partnerschaften mit grossen Automobilherstellern ein So bezog McLaren etwa seine Motoren von Honda Williams hingegen verwendete Triebwerke von Renault Einige kleinere Team versuchten als Juniorpartner von dieser Entwicklung zu profitieren Tyrrell etwa wurde kurzzeitig als B Team mit Honda Motoren beliefert und Renault stellte dem franzosischen Equipe Ligier seine Zehnzylinder zur Verfugung 2 Im Laufe des Jahres 1990 gelang Giancarlo Minardi ein ahnlicher Schritt Nachdem die Scuderia Everest bereits in der Formel 2 vereinzelt mit Sechszylindertriebwerken aus Maranello an den Start gegangen war erhielt Minardi fur die Formel 1 Weltmeisterschaft 1991 als erstes regulares Kundenteam der Formel 1 3 Motoren der Scuderia Ferrari Anfanglich waren sie auf dem Stand von 1989 Tipo 036 spater waren es Motoren von 1990 Tipo 039 4 Die Ergebnisse blieben allerdings hinter den Erwartungen zuruck Minardi fuhr 1991 nur sechs Weltmeisterschaftspunkte ein und belegte am Ende Platz sieben der Konstrukteursmeisterschaft Nach nur einem Jahr loste sich die ursprunglich auf drei Jahre angelegte Verbindung wieder auf unter anderem auch deshalb weil Minardi die hohen Leasingkosten fur die Ferrari Motoren nicht ein weiteres Jahr finanzieren konnte 5 Ferrari belieferte daraufhin im Folgejahr stattdessen Minardis Konkurrenzteam BMS Scuderia Italia Minardi ging daraufhin 1992 mit Kundenmotoren von Lamborghini Engineering an den Start Das ursprunglich mit Chrysler Mitteln gegrundete Unternehmen hatte nur indirekte Verbindungen zu dem Sportwagenhersteller Lamborghini nutzte aber dessen Namen der zu dieser Zeit ebenfalls dem Chrysler Konzern gehorte 6 Lamborghinis Zwolfzylindermotor der von Mauro Forghieri entwickelt worden war hatte 1989 bei Larrousse debutiert und stand 1992 diesem Team das inzwischen als Venturi Larrousse gemeldet war weiterhin zur Verfugung Fur den Lamborghini Motor entwickelte Minardi ein neues Auto das die Bezeichnung M192 trug Der Wagen war allerdings zu Beginn der Saison 1992 noch nicht einsatzbereit Fur die ersten Rennen des Jahres baute Minardi deshalb die letztjahrigen eigentlich fur Ferrari Motoren konzipierten Fahrzeuge vom Typ M191 um Die alten an den Lamborghini Motor angepassten Chassis erhielten die Bezeichnungen M191B und M191L Nomenklatur BearbeitenMinardi verwendete fur das Interimsmodell alternativ die Bezeichnungen M191B und M191L Die unterschiedlichen Buchstabenzusatze waren keine Hinweise auf technische Eigenstandigkeiten die Autos waren vielmehr weitestgehend gleich Zunachst baute Minardi die letzten beiden 1991 hergestellten Chassis vom Typ 191 auf Lamborghini Technik um Sie trugen die Bezeichnungen M191B 5 und M191B 6 Zwei etwas spater entstandene Fahrzeuge erhielten die Bezeichnungen M191L 2 und M191L 3 7 wobei das L auf Lamborghini Bezug nahm Denkbar wenn auch nicht belegt ist allerdings ebenso dass der M191 5 der nur einmal in Erscheinung trat nachtraglich in M191L 3 umbenannt wurde Technik Bearbeiten nbsp Lamborghini Tipo 3512Die M191B und M191L hatten Monocoques die aus kohlenstofffaserverstarktem Kunststoff gefertigt waren Sie glichen dem Chassis des M191 von 1991 Auch die Aufhangung war unverandert Vorn und hinten wurden jeweils Doppelquerlenker und innenliegende uber Schubstangen betatigte Feder Dampfer Einheiten eingebaut die Dampfer kamen von Koni Wie alle anderen Teams verwendete Minardi in diesem Jahr Reifen von Goodyear Die M191B und M191L wurden vom Zwolfzylinder V Motor Lamborghini 3512 angetrieben Der Motor hatte einen Bankwinkel von 80 Grad Der Hubraum betrug 3494 cm Jede Zylinderreihe hatte zwei obenliegende Nockenwellen die uber Zahnrader angetrieben wurden Fur jeden Zylinder gab es zwei Ein und zwei Auslassventile Die Einspritzanlage und die Zundung bezog Lamborghini von Bosch Die Motorleistung wurde auf 655 PS geschatzt Sie lag etwa 10 PS uber den Achtzylindermotoren von Ford Cosworth und nahezu 50 PS unter denen des Ferrarimotors 8 Das quer liegende Sechsganggetriebe ubernahm Minardi von Lamborghini Engineering Tatsachlich war es im Wesentlichen die Konstruktion die Larrousse bereits 1989 fur den Lamborghini Motor entwickelt und spater aus Geldnot an Lamborghini verkauft hatte 9 Parallel dazu begann Minardi ein halbautomatisches Getriebe zu entwickeln 5 das Projekt wurde letzten Endes allerdings nicht verwirklicht Fahrer und Chassis BearbeitenMinardi trat 1992 erneut mit Gianni Morbidelli als Fahrer an Das zweite Chassis ging an den brasilianischen Debutanten Christian Fittipaldi der den zur Scuderia Italia gewechselten Pierluigi Martini ersetzte Beide Fahrer bestritten vier Rennen mit den M191B bzw M191L Bei zwei weiteren Rennen wurde ein M191L als Ersatzfahrzeug gemeldet Grand Prix M191B 5 M191B 6 M191 L2 M191 L3Sudafrika 1961 nbsp Sudafrika Ersatzwagen Gianni Morbidelli Christian FittipaldiMexiko nbsp Mexiko Gianni Morbidelli Christian Fittipaldi ErsatzwagenBrasilien nbsp Brasilien Gianni Morbidelli Christian Fittipaldi ErsatzwagenSpanien 1977 nbsp Spanien Gianni Morbidelli Ersatzwagen Christian FittipaldiSan Marino nbsp San Marino ErsatzwagenMonaco nbsp Monaco ErsatzwagenRenneinsatze Bearbeiten nbsp 1992 im dritten Jahr bei Minardi Gianni MorbidelliWie in der zuruckliegenden Saison war Minardi auch 1992 von der Vorqualifikation befreit Fittipaldi und Morbidelli gelang bei allen Grossen Preisen fur die der M191B bzw M191L gemeldet war die Qualifikation Allerdings schaffte jeder Fahrer nur einmal eine Zielankunft Weltmeisterschaftspunkte erzielte Minardi mit dem M191B bzw M191L nicht Beim Auftaktrennen der Saison 1992 in Sudafrika standen beide Minardis in der 10 Startreihe Morbidelli belegte Startplatz 19 Fittipaldi Platz 20 Vor ihnen startete Ukyō Katayama im identisch motorisierten Venturi LC92 von Larrousse wahrend sich sein Teamkollege JJ Lehto fur Platz 24 qualifiziert hatte Im Rennen fielen beide Minardi Piloten aus An Fittipaldis Auto kam es nach 43 Runden zu einem Elektrikdefekt wahrend Morbidelli der bereits in den Trainingssitzungen zwei Motorenschaden erlitten hatte 10 nach 55 Runden mit defektem Motor aufgeben musste 11 Auch in Mexiko kam es zu einem Doppelausfall Beide Fahrer kamen nach Fahrfehlern in der dritten Fittipaldi bzw 30 Runde von der Strecke ab 12 Beim dritten Saisonrennen in Brasilien verzeichnete Minardi die erste Zielankunft eines M191B Morbidelli der von Platz 23 aus ins Rennen gegangen war kam mit zwei Runden Ruckstand auf den Sieger Nigel Mansell Williams als Siebter ins Ziel Er lag damit vor den beiden Venturi Larrousse Piloten die die Platze acht und neun belegten Fittipaldi war bei seinem Heimrennen nach 54 Runden wegen eines Getriebeschadens ausgefallen 13 Der Grosse Preis von Spanien war das letzte Rennen fur die M191B bzw M191L Fittipaldi qualifizierte sich auf dem Circuit de Catalunya fur den 22 Morbidelli fur den 25 Startplatz Morbidelli gab nach 26 Runden wegen Handlingproblemen auf wahrend Fittipaldi mit vier Runden Ruckstand als Elfter ins Ziel kam 14 Ab dem anschliessenden Rennen in Imola fuhren beide Minardi Piloten den neuen M192 Ergebnisse BearbeitenFahrer Nr 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 Punkte RangFormel 1 Weltmeisterschaft 1992 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 0 1 12 Brasilien nbsp C Fittipaldi 23 DNF DNF DNF 11Italien nbsp G Morbidelli 24 DNF DNF 7 DNFLiteratur BearbeitenPatrice Burchkalter Jean Francois Galeron Tout sur la Formule 1 1991 Suresnes 1991 ISBN 2 87636 067 5 frz Patrice Burchkalter Jean Francois Galeron Formula 1 A complete guide to 1992 Suresnes 1992 2 87 636 107 8 engl Adriano Cimarosti Das Jahrhundert des Rennsports Stuttgart 1997 ISBN 3 613 01848 9 Alan Henry Auto Course 1991 92 London 1992 Hazleton Securities Ltd ISBN 0 905138 87 2 Alan Henry Auto course 1992 93 London 1992 Hazleton Securities Ltd ISBN 0 905138 96 1 David Hodges A Z of Grand Prix Cars 1906 2001 2001 Crowood Press ISBN 1 86126 339 2 engl David Hodges Rennwagen von A Z nach 1993 Stuttgart 1993 ISBN 3 613 01477 7 Malte Jurgens Ein kleiner Italiener Aufsteiger Minardi Teamportrait in auto motor und sport Heft 23 1989 S 264 ff Pierre Menard La Grande Encyclopedie de la Formule 1 2 Auflage St Sulpice 2000 ISBN 2 940125 45 7 frz Stefano Pasini F1 Minardi Team Ed C E L I Sport Faenza 1991Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Minardi M191L Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Malte Jurgens Ein kleiner Italiener Aufsteiger Minardi Teamportrait in auto motor und sport Heft 23 1989 S 264 ff Alan Henry Auto Course 1991 92 London 1992 Hazleton Securities Ltd ISBN 0 905138 87 2 S 68 David Hodges Rennwagen von A Z nach 1993 Stuttgart 1993 ISBN 3 613 01477 7 S 194 Alan Henry Auto Course 1991 92 London 1992 Hazleton Securities Ltd ISBN 0 905138 87 2 S 69 a b Burchkalter Galeron Formula 1 a complete guide to 1992 S 90 Adriano Cimarosti Das Jahrhundert des Rennsports Stuttgart 1997 ISBN 3 613 01848 9 S 399 Alan Henry Auto course 1992 93 London 1992 Hazleton Securities Ltd ISBN 0 905138 96 1 S 106 und 132 Adriano Cimarosti Das Jahrhundert des Rennsports Stuttgart 1997 ISBN 3 613 01848 9 S 443 Auto course 1992 1993 S 74 Alan Henry Auto course 1992 93 London 1992 Hazleton Securities Ltd ISBN 0 905138 96 1 S 101 f Alan Henry Auto course 1992 93 London 1992 Hazleton Securities Ltd ISBN 0 905138 96 1 S 102 Alan Henry Auto course 1992 93 London 1992 Hazleton Securities Ltd ISBN 0 905138 96 1 S 108 Alan Henry Auto course 1992 93 London 1992 Hazleton Securities Ltd ISBN 0 905138 96 1 S 125 Alan Henry Auto course 1992 93 London 1992 Hazleton Securities Ltd ISBN 0 905138 96 1 S 134 nbsp Rennwagen der Formel 1 Weltmeisterschaft 1992 McLaren Tyrrell Williams Brabham Footwork Lotus Fondmetal March Benetton Scuderia Italia Minardi Ligier Ferrari Larrousse Jordan Andrea ModaMP4 6BMP4 7A 020B FW14B BT60B FA13 102D107 GR01GR02 CG911B B191BB192 Dallara BMS192 M191BM192 JS37 F92AF92AT Venturi LC92 192 Coloni C4BS921Formel 1 Rennwagen von Minardi 1985 1990 M185 M185B M186 M187 M188 M188B M189 M1901991 1995 M191 M191B M192 M193 M193B M194 M1951996 2000 M195B M197 M198 M01 M022001 2005 PS01 PS02 PS03 PS04B PS05 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Minardi M191L amp oldid 187822993