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Der Michelberg ist ein Berg in Niederosterreich im Bezirk Korneuburg nahe der Ortschaft Haselbach Gemeinde Niederhollabrunn Mit einer Hohe von 409 m u A ist er die hochste Erhebung des Rohrwalds und ein beliebter Aussichtspunkt im Gebiet Korneuburg und Stockerau MichelbergMichelberg Bergkuppe mit KapelleHohe 409 m u A Lage Niederosterreich OsterreichSchartenhohe 127 m sudostlKoordinaten 48 25 48 N 16 17 20 O 48 43 16 288888888889 409 Koordinaten 48 25 48 N 16 17 20 OMichelberg Haselbach Niederosterreich Gestein Waschbergzone Kalkstein Besonderheiten Auf der Bergkuppe befindet sich eine Kapelle Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Kirche und Kapelle 2 2 Michaelibrundl 2 3 Steinbruch 2 4 Funkleit Versuchsanlage Wotan 3 Archaologische Funde 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Der Michelberg vom Grillenberg aus gesehenDer Michelberg gehort geologisch zur Waschbergzone Alte und neue Steinbruche zeigen Kalkgestein in dem sich Uberreste von sogenannten prahistorischen Munztieren finden weshalb dieser Kalk auch Nummulitenkalk genannt wird Die Hohen Michelberg und Waschberg tragen kleinere Waldbestande den Grossteil bedeckt eine Grasdecke An den Hangen erstrecken sich Weingarten und Felder Bei guter Sicht uberblickt man den Alpenbogen vom Schneeberg bis zum Traunstein und sieht weit ins Tullnerfeld ins Weinviertel sowie ins Donautal nach Wien Auf einem grossen Stein befindet sich eine Panoramascheibe welche die Orientierung erleichtert Ein Stuck unterhalb des Gipfels mit seiner Kapelle befindet sich eine Jausenstation Gasthaus Geschichte Bearbeiten nbsp Fruhbronzezeitliche Keramik vom MichelbergDer Michelberg hat auch eine lange Vergangenheit als Kultstatte Die Lage am Schnittpunkt zwischen Bernsteinstrasse und Donauweg sowie dem Limes Noricus verliehen dem Michelberg seit Jahrhunderten eine grosse Bedeutung Die romischen Kaiser Marc Aurel liess nach den Markomannenkriegen am linken Donauufer an dafur geeigneten Punkten Befestigungsanlagen errichten Aufgrund seiner Lage am Donaulimes der Nahe zum fast romischen Standlager Cetium Asturias sowie ausgestattet mit einer ausgebreiteten Fernsicht und der isolierten Lage eignete sich der Michelberg hervorragend fur eine derartige Anlage 1 Dank seiner Fernsicht bis zur ungarischen Grenze wurde der Michelberg auch von Kaiser Ferdinand I in die Reihe jener Wachpunkte aufgenommen von denen aus mittels Kreidfeuern vor dem Herannahen von Feinden gewarnt wurde 2 Der Michelberg liegt am seit 2010 beschilderten Jakobsweg Weinviertel Kirche und Kapelle Bearbeiten nbsp Kapelle am MichelbergDer geburtige Haselbacher Thomas Ebendorfer 1388 1464 befasst sich mit der Geschichte des nahe an seinem Heimatort gelegenen Michelbergs Eberndorfer berichtete von einer spatantiken Pfarrkirche am Michelberg welche im 5 Jahrhundert durch Attilas Hunnen zerstort und etwa um 740 in Niederhollabrunn wiedererrichtet wurde Aus dem 9 Jahrhundert ist die Michaelskirche nachgewiesen welche lange Zeit ein beliebtes Wallfahrtsziel war Im 13 Jahrhundert wurde eine Kirche im romanischen Stil errichtet Die in Form einer Chorquadratkirche angelegte Kirche hatte einen Kirchturm im Westen Um 1500 wurde ein neuer grosserer Kirchturm an der Sudseite des Langhauses gebaut Zwischen 1745 und 1748 wurde die alten Kirche grossteils abgebaut und eine neue barocke Pilgerkirche errichtet An der Sudseite befand sich der Glockenturm und an der Sudwestseite das Haus des Mesners in welchem sich ein grosser Backofen befand Keine 40 Jahre spater im Zuge der Josephinischen Reformen 1783 wurde die Kirche geschlossen und in den Jahren 1785 bis 1786 unter Zuhilfenahme von Sprengstoff abgerissen Mit dem Abbruchmaterial wurde durch das Klosterneuburger Chorherren in Haselbach eine neue Kirche gebaut Hochaltar Kanzel und das Marienbild wurden von der ehemaligen Bergkirche in die 1788 eroffnete Kirche in Haselbach ubersiedelt 3 Die heutige Kapelle stammt aus dem Jahre 1867 und wurde von der Gemeinde Haselbach errichtet Michaelibrundl Bearbeiten nbsp Halbtrockenrasen am Michelberg mit Grosser Kuhschelle Bis 1870 wurde das Wasser des Michaelibrundl fur die Ziegelherstellung verwendet Das alte Ziegelwerk mit Ziegelofen war ca 300 Meter von der Quelle entfernt und wurde bis 1870 von Michael Haller betrieben Die wenigen Hauser am Michelberg und im Ort Haselbach wurden ebenfalls von dieser Quelle mit Wasser versorgt Die Quelle war eine von funf weiteren Quellen am Michelberg Heute erinnern nur mehr Flurnamen an die zahlreichen Quellen des wasserreichen Michelberg Brunnacker In Wollmannsbrunn In Feuchtackern Auweingarten usw Im Zweiten Weltkrieg wurde von der Wehrmacht ein gemauertes geputztes Brunnenhaus errichtet und eine Wasserleitung zur zeitgleich erbauten Kaserne errichtet Steinbruch Bearbeiten Ende des 19 Jahrhunderts bis 1920 wurde Kalkstein in mehreren Steinbruchen gebrochen Die 1867 errichtete Kapelle wurden ebenfalls mit vom Steinbruch gebrochenen Bausteinen errichtet Der Steinbruch war damals im Besitz der Gemeinde Haselbach Ab 1898 wurde der Steinbruch von Alois Pascon gepachtet welcher Schotter fur den Strassenbau und Steine fur den Hausbau herstellte Von 1933 bis 1940 wurde der Steinbruch und das Gasthaus von Franz Haller gepachtet Der gemauerte Turm am Parkplatz des Gasthauses war der Unterbau einer Verladerampe fur das abgebaute Gestein Funkleit Versuchsanlage Wotan Bearbeiten Schon in der Steinzeit wurde die exponierte Lage und die baumfreie Kuppe als Beobachtungsstation genutzt Im Zweiten Weltkrieg im Jahre 1942 wurde auf der Kuppe des Michelberg und des Waschberg eine Funkleit Versuchsanlage nach dem Y Verfahren des Luftnachrichten Regiment errichtet welche der Erkundung der Aktivitaten der Alliierten diente Die Funkleitanlage war ein Ableger der Forschungsstelle der Luftwaffe in Rechlin Muritz in der ein neuartiges Funkleitstrahlsystem eingesetzt Dazu befanden sich zwei Y Gerate Deckname Fridolin I und Jochen ein Peilsender Deckname Wolfgang am Michelberg sowie ein weiteres Y Gerat am Waschberg Deckname Fridolin II Am Sudhang unterhalb der Kuppe lag eine kleine Kaserne fur 80 Soldaten welche von der deutschen Wehrmacht als Unterstand fur die diensthabenden Offiziere und Soldaten errichtet wurde Das Wasser fur die Kaserne wurde vom Michaelibrundl entnommen und uber eine Wasserleitung zur Kaserne geleitet Das umliegende Gebiet wurde zum militarischen Sperrgebiet erklart Mit dem Naherrucken der Front wurde die Anlage am 10 April 1945 gesprengt Die Fundamente der Kaserne und der Garage sind heute noch sichtbar Archaologische Funde Bearbeiten nbsp Archeologische Grabung bei Wall und Graben am MichelbergIm Jahr 2010 wurden bei Grabungen Reste einer Kirche sowie etwa 100 Graber freigelegt Auch im Folgejahr wurden nochmals 50 Graber gefunden sodass man annimmt dass es sich um einen fruhen Friedhof handelt 4 Literatur BearbeitenFranz Xaver Schweickhardt Darstellung des Erzherzogthums Osterreich unter der Ens durch umfassende Beschreibung aller Burgen Schlosser Herrschaften Stadte Markte Dorfer Rotten etc etc topographisch statistisch genealogisch historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis Vierteln alphabetisch gereiht Teil Viertel unterm Manhartsberg 7 von 34 Banden 4 Band Leis bis Neusiedl Sollinger Wien 1834 S 234 Michaelsberg Internet Archive Ernst Lauermann Der Michelberg Ein archaologischer Hotspot im sudlichen Weinviertel Edition Winkler Hermaden Wien 2019 ISBN 978 3 9504625 6 2 Fritz Peterka Wien Wienerwald 7 Auflage Bergverlag Rother Munchen 2012 ISBN 978 3 7633 4188 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Michelberg Sammlung von BildernEinzelnachweise Bearbeiten Verein fur Landeskunde von Niederosterreich Blatter des Vereines fur Landeskunde von Niederosterreich auf digitale sammlungen de S 64 65 Verein fur Landeskunde von Niederosterreich Blatter des Vereines fur Landeskunde von Niederosterreich auf digitale sammlungen de S 62 63 derstandart at aufgerufen am 9 Janner 2021 Archaologen fanden Kirche am Michelsberg auf ORF vom 31 Juli 2011 abgerufen am 31 Juli 2011 Normdaten Geografikum GND 4115137 9 lobid OGND AKS VIAF 705161152489835190004 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Michelberg Haselbach amp oldid 234160214