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Der Waschberg ist ein 388 m u A hoher Berg in den Gemeinden Leitzersdorf und Niederhollabrunn im Bezirk Korneuburg in Niederosterreich Nach ihm wurde die geologische Einheit der Waschbergzone benannt WaschbergHalbtrockenrasen im GipfelbereichHohe 388 m u A Lage NiederosterreichDominanz 1 4 km MichelbergSchartenhohe 40 m sudl MichelbergKoordinaten 48 25 19 N 16 16 21 O 48 421944444444 16 2725 388 Koordinaten 48 25 19 N 16 16 21 OWaschberg Niederosterreich Niederosterreich Gestein Waschbergkalke schieferige Tonmergel teilweise mit Blockschichten Alter des Gesteins Eozan MiozanBesonderheiten Halbtrockenrasen von nationaler Bedeutungpd4 Inhaltsverzeichnis 1 Geologie 2 Natur 3 Geschichte 4 Bilder 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeologie BearbeitenBeim Waschberg beginnt die Waschbergzone ein geologischer Streifen der sich weiter uber den Michelberg 409 m u A die Leiser Berge 491 m u A die Staatzer Klippe 332 m u A und die Falkensteiner Klippen 415 m u A bis zu den Pollauer Bergen 554 m n m in Sudmahren erstreckt Die Zone entstand als zwei geologische Einheiten die Molassezone und das Wiener Becken im Zuge der Alpidischen Gebirgsbildung im unteren Miozan vor rund 17 Millionen Jahren aufeinander geschoben wurden Dabei wurden autochthone Gesteine aus dem Untergrund abgeschurft an die Oberflache befordert und schwimmen nun sozusagen in der umgebenden mergeligen Klippenhulle ohne eine Verbindung zum kristallinen Untergrund zu besitzen Durchspiessungsklippen Da die Kalkgesteine harter als die Hulle sind wurden sie durch Verwitterung freigelegt und bilden markante Landschaftselemente 1 Der Gipfelbereich des Waschbergs ist von einer Platte aus eozanem Kalkstein bedeckt Diese ist der Waschberg Formation zuzurechnen welche aus dem Ypresium bis Lutetium stammt Die Waschbergkalke sind reich an Nummuliten und anderen Fossilien einer fruheren Seichtwasserfauna Auch der Gipfelbereich des nahegelegenen Michelbergs weist eine Deckplatte aus der Waschberg Formation auf Der Hang und Fuss des Waschbergs bestehen aus schieferigen Tonmergeln aus dem Eggenburgium bis Ottnangium Im sudlichen und ostlichen Bereich verlauft ein Streifen welcher eingestreute Blocke aus Sandstein Mergelstein Granit und Gneis enthalt 2 1 Ein solcher Scherling ein aus dem Untergrund hochgeschurfter Granitblock ist der Teufelsstein am Sudhang des Waschbergs Uber ihn existiert die Sage wonach der Teufel die am Michelberg bestehende und gut frequentierte Wallfahrtskirche mit Hilfe eines grossen Felsblocks zerschmettern wollte Als er unter unsaglichen Muhen den Felsen endlich in die Luft geschafft hatte wurde er vom Erzengel Michael gestellt und nach einem kurzen Kampf besiegt Dabei musste der Teufel den Block fallen lassen und dieser schlug am Waschberg ein wo er noch heute liegt Die dem Blut des Teufels zugeschriebene rotliche Farbung des Granits ist tatsachlich auf Eisenverbindungen zuruckzufuhren 3 Natur BearbeitenDer Gipfelbereich des Waschbergs ist von einem pannonischen Trespen Fiederzwenken Halbtrockenrasen bedeckt der als national bedeutend eingestuft wird da es sich um einen der letzten und wenigen grossen Halbtrockenrasen im Weinviertel handelt Zu den typischen Arten die hier auftreten gehoren Echt Odermennig Agrimonia eupatoria Echt Betonie Betonica officinalis Skabiosen Flockenblume Centaurea scabiosa Elsass Haarstrang Peucedanum alsaticum Schwarz Kuchenschelle Pulsatilla pratensis subsp nigricans Steppen Sesel Seseli annuum Klein Wiesenraute Thalictrum minus und Berg Klee Trifolium montanum Auf Erdanrissen bestehen kleine luckige Furchenschwingel Trockenrasen Uber die Steppe verteilt wachsen Weissdorn Straucher teilweise bilden sie dichtere Gebusche Eine Gefahrdung stellt die zunehmende Verbuschung dar manche Stellen wurden in der Vergangenheit sogar aufgeforstet 4 Am Waschberg befindet sich eine Kolonie des in Osterreich stark gefahrdeten Ziesels als Vertreter der Steppenfauna 5 Der Waschberg ist Teil des Natura 2000 Schutzgebietes FFH Weinviertler Klippenzone 6 7 Geschichte BearbeitenVom 13 bis zum 21 Oktober 1923 fand am Waschberg die 1 Osterreichische Segelflugwoche statt woran ein Gedenkstein erinnert Bilder Bearbeiten nbsp Blick auf den Waschberg von Sudwesten nbsp Blick vom Waschberg Richtung Stockerau nbsp Blick nach Leitzersdorf im Westen nbsp Blick nach Sudosten im Vordergrund ein ehemaliger Steinbruch nbsp Felsen aus Waschbergkalk am Gipfelplateau nbsp Gefahrdung des Halbtrockenrasens durch sich ausbreitende standortfremde Rot Fohren Pinus sylvestris nbsp Der Teufelsstein am Sudhang des Waschbergs ist ein Scherling aus rotlichem Granit nbsp Das Rindsauge Buphthalmum salicifolium ist ein kalksteter Bewohner von Magerrasen 8 nbsp Auch der Gewohnlich Fransenenzian Gentianopsis ciliata ist nur auf Kalkboden zu finden 8 nbsp Gedenkstein der an die 1 osterreichische Segelflugwoche erinnert nbsp Fundamentreste einer Funkmessanlage die wahrend des Zweiten Weltkriegs am Waschberg errichtet wurde Einzelnachweise Bearbeiten a b Godfrid Wessely Geologie der osterreichischen Bundeslander Niederosterreich Wien 2006 ISBN 3 85316 239 8 S 16 69ff Geologische Bundesanstalt Hrsg Geologische Karte von Niederosterreich 1 200 000 Niederosterreich Nord Wien 2002 Thomas Hofmann Sagenhaftes Niederosterreich Eine Spurensuche zwischen Mythos und Wahrheit Wien 2000 ISBN 3 85431 198 2 S 87ff Wolfgang Holzner et al Osterreichischer Trockenrasenkatalog Steppen Heiden Trockenwiesen Magerwiesen Bestand Gefahrdung Moglichkeiten ihrer Erhaltung In Grune Reihe des Bundesministeriums fur Gesundheit und Umweltschutz Band 6 Wien 1986 ISBN 3 900649 06 5 S 121 Objekt OK 40 15 Margit Gross amp Hans Martin Berg Vorkommen und Schutz des Ziesels Spermophilus citellus in Niederosterreich Bericht herausgegeben vom Naturschutzbund Niederosterreich 2006 http www denoe naturschutzbund at PDF Ziesel Endbericht kurz pdf Link nicht abrufbar noe gv at Karte Memento vom 3 Januar 2016 im Internet Archive noe gv at Kurzdarstellung der Europaschutzgebiete Memento vom 26 November 2015 im Internet Archive a b Manfred A Fischer Karl Oswald Wolfgang Adler Exkursionsflora fur Osterreich Liechtenstein und Sudtirol 3 verbesserte Auflage Land Oberosterreich Biologiezentrum der Oberosterreichischen Landesmuseen Linz 2008 ISBN 978 3 85474 187 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Waschberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Normdaten Geografikum GND 1050116267 lobid OGND AKS VIAF 308194853 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Waschberg Niederosterreich amp oldid 224508647