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Michael Niederkirchner 5 September 1882 in Budapest 19 August 1949 in Berlin war ein deutscher Maschinenschlosser und Gewerkschaftsfunktionar Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Ehrungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer Sohn eines Steinhauers aus einer deutschstammigen Familie in Ungarn besuchte von 1889 bis 1893 die Volksschule und arbeitete anschliessend mit elf Jahren in Sandgruben Steinbruchen und Weinkellereien Von 1896 bis 1898 machte er eine Lehre als Maschinenschlosser und arbeitete anschliessend bis 1905 als Erd und Bauhilfsarbeiter dann als Rohrleger Er trat 1900 der Gewerkschaft und 1903 der Sozialdemokratischen Partei Ungarns bei 1904 absolvierte er den Militardienst in der Armee Osterreich Ungarns Danach ubersiedelte er 1905 nach Regensburg und wurde Mitglied der SPD spater der USPD und dann 1920 der VKPD 1906 zog er nach Berlin wo er bis 1920 Betriebsvertrauensmann in der Rohrlegerbranche war Ab 1914 war er Branchenleiter der Rohrleger im Berliner DMV Diese Funktion ubernahm er bis zu seinem Ausschluss aus dem freigewerkschaftlichen Verband im Jahr 1929 1914 wurde er zum Kriegsdienst in der osterreichisch ungarischen Armee eingezogen und geriet im Marz 1915 in russische Kriegsgefangenschaft 1917 gehorte er dadurch zu den Teilnehmern der Oktoberrevolution in Russland Im April 1918 nahm er am Ersten Kongress der auslandischen Arbeiter Bauern und Soldatendeputierten in Moskau teil und wurde Mitglied der deutschen Sektion der Kommunistischen Partei Russlands KPR unter dem Pseudonym Josef Neumann Im Januar 1919 kehrte er nach Berlin zuruck wo er von 1921 bis 1930 Geschaftsfuhrer des Verlags der Roten Gewerkschaftsinternationale RGI war 1926 27 war er Mitglied der KPD Bezirksleitung Berlin Brandenburg Lausitz 1927 wurde er in das Zentralkomitee ZK der KPD gewahlt Bereits ab 1928 war Niederkirchner innerhalb der KPD zum Protagonisten der Strategie der Revolutionaren Gewerkschaftsopposition RGO geworden Niederkirchner war Mitglied des Reichskomitees der RGO von 1929 bis 1932 Bereits am 14 Marz 1929 hatte das ZK der KPD beschlossen die aufgrund der Anwendung der RGO Strategie aus den freien Gewerkschaften ausgeschlossenen Parteimitglieder zu registrieren Der im Juni 1929 aus dem DMV ausgeschlossene Michael Niederkirchner grundete eine Hilfsorganisation fur Ausgeschlossene die zur Keimzelle eines roten Verbandes der RGO wurde 1 Vom 26 August bis zum 30 Oktober 1929 war Niederkirchner der Organisator des wilden Berliner Rohrlegerstreiks der vor allem von Kommunisten und radikalisierten Unorganisierten gegen den Willen der Berliner Ortsverwaltung des DMV durchgefuhrt wurde und letztlich scheiterte 2 Im Dezember 1929 erfolgte seine Berufung in den Zentralrat und in das Vollzugsburo der RGI auf deren VII Kongress in Moskau Von Februar bis September 1930 war er Stellvertretender Generalsekretar und Leiter des Vollzugsburos der RGI in Moskau danach wurde er Mitglied des Internationalen Komitees der Metallarbeiter Er war Teilnehmer der KPD Konferenz im Sporthaus Ziegenhals am 7 Februar 1933 3 Kurz nach der NS Machtubernahme wurde er am 28 Februar 1933 verhaftet und war bis Juni 1934 im Gefangnis Berlin Spandau und in den KZ Sonnenburg und Lichtenburg Am 13 Juni 1934 wurde er als lastiger Auslander aus Deutschland ausgewiesen und emigrierte mit seiner Familie in die Sowjetunion wo er wieder als Sekretar der Roten Gewerkschaftsinternationale tatig war nbsp Gedenkstatte der Sozialisten Porphyr Gedenktafel an der Ringmauer mit UrnensammelgrabNach der Ruckkehr aus der Emigration im November 1945 wurde er Mitglied im ersten Zentralkomitee der KPD sowie Mitglied der Zonenleitung des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes FDGB 1946 Mitbegrunder und bis zu seinem Tod Mitglied des Sekretariats des Zentralvorstandes der IG Metall und Mitglied im Bundesvorstand des FDGB Er war ausserdem aktiv tatig in der Organisation VdN Michael Niederkirchners Urne wurde spater in der Gedenkstatte der Sozialisten Urnensammelgrab bei der grossen Porphyr Gedenktafel auf der rechten Seite der Ringmauer auf dem Berliner Zentralfriedhof Friedrichsfelde beigesetzt 4 Sein schriftlicher Nachlass befindet sich bei der Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR SAPMO im Bundesarchiv in Berlin Familie BearbeitenMichael Niederkirchner hatte 5 Kinder darunter Paul wurde 1939 vom sowjetischen Geheimdienst verhaftet und starb in der Butyrka Gefangnis in Moskau Katja wurde im 1944 im KZ Ravensbruck erschossen Mia war SED Funktionarin und heiratete spater Karl Dienstbach beide erhielten ein Ehrengrab in der Graberanlage Pergolenweg der Gedenkstatte der Sozialisten auf dem Berliner Zentralfriedhof Friedrichsfelde Ihre Tochter Kate Niederkirchner also die Enkelin Michael Niederkirchners praktizierte als Kinderarztin in Berlin und war 23 Jahre lang Abgeordnete der Volkskammer der DDR als deren Vizeprasidentin bereitete sie 1990 den Einigungsvertrag mit vor 5 Ehrungen BearbeitenDer VEB Technische Gebaudeausrustung Michael Niederkirchner Berlin und einige Brigaden des Metall Handwerks waren nach ihm benannt wie auch einzelne Klubhauser in DDR Orten sowie einige DDR Betriebe Im Marz 1956 wurde die Gewerkschaftsschule in Rostock Gehlsdorf nach ihm benannt Literatur BearbeitenNiederkirchner Michael In Hermann Weber Andreas Herbst Deutsche Kommunisten Biographisches Handbuch 1918 bis 1945 2 uberarbeitete und stark erweiterte Auflage Dietz Berlin 2008 ISBN 978 3 320 02130 6 Stefan Heinz Michael Niederkirchner 1882 1949 In Siegfried Mielke Stefan Heinz Hrsg unter Mitarbeit von Julia Pietsch Emigrierte Metallgewerkschafter im Kampf gegen das NS Regime Gewerkschafter im Nationalsozialismus Verfolgung Widerstand Emigration Band 3 Metropol Berlin 2014 ISBN 978 3 86331 210 7 S 216 236 Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung Biographisches Lexikon Dietz Verlag Berlin 1970 Weblinks BearbeitenKurzbiografie Karl Heinz Jahnke Ermordet und ausgeloscht zwolf deutsche Antifaschisten Nachlass BArch NY 4010Einzelnachweise Bearbeiten Stefan Heinz Moskaus Soldner Der Einheitsverband der Metallarbeiter Berlins Entwicklung und Scheitern einer kommunistischen Gewerkschaft Hamburg 2010 S 93ff 113ff 145ff 430ff Vgl dazu detailliert Stefan Heinz Michael Niederkirchner 1882 1949 In Siegfried Mielke Stefan Heinz Hrsg unter Mitarbeit von Julia Pietsch Emigrierte Metallgewerkschafter im Kampf gegen das NS Regime Gewerkschafter im Nationalsozialismus Verfolgung Widerstand Emigration Band 3 Metropol Berlin 2014 ISBN 978 3 86331 210 7 S 218 ff http www etg ziegenhals de Teilnehmer html http www sozialistenfriedhof de 54 html Wiener Zeitung Ich habe niemanden verraten Memento vom 11 November 2005 im Internet Archive 5 November 1999Normdaten Person GND 1026397707 lobid OGND AKS VIAF 267983200 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Niederkirchner MichaelALTERNATIVNAMEN Josef NeumannKURZBESCHREIBUNG deutscher Metallarbeiter und GewerkschaftsgrunderGEBURTSDATUM 5 September 1882GEBURTSORT BudapestSTERBEDATUM 19 August 1949STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Michael Niederkirchner amp oldid 236228577