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Der Meininger Landtag war das Parlament des Herzogtums Sachsen Meiningen und ab November 1918 des Freistaates Sachsen Meiningen Das Landtagsgebaude in Meiningen Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte Die Landstande des Herzogtums Sachsen Meiningen 2 Der Landtag 1824 3 Entstehung 4 Zusammensetzung 5 Weitere Geschichte 5 1 Herzogtum 5 2 Freistaat 6 Landtagsprasidenten 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseVorgeschichte Die Landstande des Herzogtums Sachsen Meiningen BearbeitenBereits in der Grafschaft Henneberg hatte es Landstande gegeben Nach der Grundung des Herzogtums Sachsen Meiningen berief Herzog Bernhard I am 22 Mai 1684 den ersten meiningischen Landtag ein Die hennebergischen und die wettinischen Landstanden des Amtes Salzungen kamen hier erstmals zusammen um dem Herzog zu huldigen und nach Standen getrennt uber die ihnen vorgelegten Propositionen zu verhandeln Das Meininger Oberland und das Amt Romhild waren in den Landstande nicht vertreten Der Landtag 1824 BearbeitenArt 13 der Deutschen Bundesakte verpflichtete die Staaten des Deutschen Bundes landstandige Verfassungen zu erlassen Herzog Bernhard II erliess am 4 September 1824 ohne Beteiligung der Landstande eine Verfassung das Grundgesetz uber die landschaftliche Verfassung des Herzogtums Sachsen Coburg Meiningen in der auch ein Landtag geregelt war Die 21 Mitglieder 1 des Landtags wurden getrennt nach den Standen der Burger Bauern und Rittergutsbesitzer gewahlt bzw ernannt Je ein Abgeordneter jedes Standes wurde vom Herzog ernannt und bildeten die Landschaft Der vom Herzog ernannte Rittergutsbesitzer war Landmarschall also Landtagsprasident 2 Das Wahlrecht war an das Erreichen des 25 Lebensjahres die Zugehorigkeit zur christlichen Religion einen unbescholtenen Leumund und daran geknupft nicht in einem selbstverschuldeten Konkurs verwickelt zu sein 3 Staats und Hofbeamte verfugten uber das Wahlrecht 4 20 der Verfassung fuhrte die Ritterguter auf deren Besitz zu einem Stimmrecht in der Kurie der Rittergutsbesitzer fuhrte 5 Die Burger wurden in sechs Ein Personen Wahlkreisen gewahlt Je ein Abgeordneter wurde in den Stadten Meiningen Salzungen Wasungen Romhild Sonneberg und Schalkau gewahlt Wahlberechtigt waren die Inhaber des Burgerrechtes wahlbar diejenigen Burger die ein besteuertes Besitztum oder Gewerbe und ein Jahreseinkommen von mindestens 300 Gulden hatten 6 Die Bauern wurden in drei Zwei Personen Wahlkreisen gewahlt Die Wahl erfolgte in indirekter Wahl Jedes Dorf bis funfzig Hauser wahlte einen grossere Dorfer zwei Wahlmanner Wahlberechtigt waren Bauern mit einem Besitz von sechs Ackern oder einem Haus Die Wahlmanner bestimmten im Wahlkreis die beiden Abgeordneten 7 Die Abgeordneten wurden auf sechs Jahre gewahlt Fur den Fall des vorzeitigen Ausscheidens wurden Stellvertreter gewahlt Der erste Landtag wurde fur den 17 Dezember 1824 einberufen Der Landtag hatte Kompetenzen in der Finanzkontrolle und Etatbestimmung in Bezug auf die Landschaftskasse und das Recht Steuern zu genehmigen oder zu verweigern Hinsichtlich der Gesetzgebung hatte er nur ein Beratungsrecht Entstehung Bearbeiten1826 ging das Herzogtum Sachsen Hildburghausen in das Herzogtum Sachsen Meiningen auf was eine Vereinigung beider Landstande der Landstande des Herzogtums Sachsen Meiningen und der Landstande des Herzogtums Sachsen Hildburghausen erforderte Der Meininger Landtag entstand so gemass Grundgesetz der landschaftlichen Verfassung des Herzogtums Sachsen Meiningen vom 23 August 1829 mit Sitz in der Landeshauptstadt Meiningen und hielt 1830 seine erste Sitzung ab Zusammensetzung BearbeitenDer Landtag setzte sich aus 24 Abgeordneten zusammen dem ein Landmarschall vorstand Das Wahlrecht orientierte sich an Verfassung von 1824 und nahm nur Rucksicht auf den neuen Zuschnitt des Landes Die acht Rittergutsbesitzer wurden in zwei Wahlkreisen in Meiningen und Saalfeld gewahlt Die vier Landkreise Hildburghausen Meiningen Saalfeld und Sonneberg bildeten die vier Wahlkreise der acht zu wahlenden Burger und acht zu wahlender Bauern Die Wahl erfolgte in indirekter Wahl uber Wahlmanner Die Legislaturperiode des Landtages betrug sechs Jahre Von 1830 bis 1923 gab es insgesamt 18 Wahlperioden Weitere Geschichte BearbeitenHerzogtum Bearbeiten 1832 bezog der Meininger Landtag das neugebaute Landschaftsgebaude auf dem Meininger Markt direkt neben dem Rathaus Nach einem neuen Gesetz vom 25 Juni 1853 setzte sich der Landtag aus jeweils acht Wahlmannern der Stadte und der Landbewohner aus sechs gewahlten Mitgliedern von grossen Wirtschaftsunternehmen und zwei vom jeweiligen regierenden Herzog ernannten Abgeordneten zusammen Herzog Georg II gab am 25 April 1868 per Gesetz dem Landtag eine neue Geschaftsordnung die den Ablauf der Landtagssitzungen die Mitwirkung des Staatsministeriums an den Entscheidungen und die Rechte des Landtagsprasidenten und der Abgeordneten neu regelte Diese behielt bis 1923 ihre Gultigkeit Gemass dieser Geschaftsordnung wurden in Zeitabstanden von sechs bis neuen Monaten jeweils zwei Justizreferendare zur Protokollfuhrung des Landtages sowie sekretarischen und archivarischen Arbeiten vom Meininger Staatsministerium Abteilung Justiz eingesetzt Ein Gesetz vom 24 April 1873 regelt die neue Zusammensetzung des Landtags das von da an aus 16 Abgeordneten der Stadte und Gemeinden und aus jeweils vier Abgeordneten der hochstbesteuerten Grundbesitzern sowie personellen Steuerzahlern bestand 1874 zerstorte der grosse Stadtbrand auch das Landschaftsgebaude Der Landtag wich bis zur Fertigstellung des neuen Parlamentsgebaudes provisorisch in den Saal des Schutzenhauses aus wo man in sechs Jahren 177 Sitzungen abhielt Die erste offentliche Sitzung im neuerbauten Landtagsgebaude in der Eleonorenstrasse fand am 15 November 1880 statt 1909 wurde der 17 Landtag gewahlt die Wahl des 18 Landtages die 1915 stattfinden sollte setzte man wegen des Ersten Weltkrieges zunachst aus Kurz vor Ende des Ersten Weltkriegs fand im September 1918 die letzte Landtagssitzung statt und wurde dann auf unbestimmte Zeit vertagt Freistaat Bearbeiten nbsp Mitglieder des Meininger Landtags 1920Infolge der Novemberrevolution dankte am 10 November 1918 der regierende Herzog Bernhard III ab Am 12 November 1918 berief Landtagsprasident Eduard Fritze den Landtag zur 234 Sitzung der Wahlperiode ein um die weitere Zukunft des Herzogtums zu beraten Noch am selben Abend konnte der Freistaat Sachsen Meiningen ausgerufen und die neue sozial liberale Regierung bestellt werden Als Erster Staatsminister wurde der Geheime Staatsrat Ludwig Freiherr von Turcke berufen hinzu kamen die beamteten Staatsrate Karl Marr Stellvertreter und Ottomar Benz sowie vier ehrenamtliche Staatsrate aus den Reihen der Landtagsabgeordneten Hauptartikel Freistaat Sachsen Meiningen Der Meininger Landtag passte bereits am 15 November 1918 das Grundgesetz von 1829 den neuen Bedingungen an Weitere neue Landesgesetze beziehungsweise Gesetzesanderungen beschloss das Parlament im Dezember 1918 So entfiel unter anderem das Dreiklassenwahlrecht Am 9 Marz 1919 fand die Wahl des 18 Landtages statt der am 7 April 1919 erstmals zusammentrat Neuer Landtagsprasident wurde Eduard Wehder Nach langen kontroversen Debatten uber einen Anschluss des Freistaates entweder nach Bayern oder zum neuen Land Thuringen beschloss der Meininger Landtag am 12 Dezember 1919 als letzter der Grundungslander den Beitritt nach Thuringen Nach der Bildung des Landes Thuringen am 1 Mai 1920 wandelte sich der Landtag nach einem am 9 Dezember 1920 beschlossenen Ubergangsgesetz am 1 April 1921 in eine Gebietsvertretung fur das Gebiet Sachsen Meiningen Die letzte Sitzung fand schliesslich am 24 Marz 1923 im Landtagsgebaude statt Hauptartikel Liste der Mitglieder des Landtages Freistaat Sachsen Meiningen mit der Sitzverteilung von 1919 bis 1923 Landtagsprasidenten BearbeitenDietrich von Stein ab 1824 Literatur BearbeitenNorbert Moczarski Der letzte Landtag von Sachsen Meiningen und die ihm nachfolgende Gebietsvertretung in den Jahren 1919 1923 In Harald Mittelsdorf Red Die vergessenen Parlamente Landtage und Gebietsvertretungen in den Thuringer Staaten und Gebieten 1919 bis 1923 Schriftenreihe zur Geschichte des Parlamentarismus in Thuringen Bd 19 Hain Verlag Rudolstadt u a 2002 ISBN 3 89807 038 7 S 81 119 Kuratorium Kulturstadt Meiningen Hrsg Meiningen Lexikon zur Stadtgeschichte Bielsteinverlag Meiningen 2008 ISBN 978 3 9809504 4 2 Weblinks BearbeitenVerfassung von 1824 PDF 15 1 MB Verfassung von 1829 Die Regelungen zum Landtag finden sich in Titel VI 49 ff S 841 nbsp Wikisource Gluckwunschschreiben der Sozialdemokratischen Fraktion zum 70 Geburtstag Bebels 1910 Quellen und VolltexteEinzelnachweise Bearbeiten 15 der Verfassung von 1824 11 der Verfassung von 1824 17 der Verfassung von 1824 18 der Verfassung von 1824 20 der Verfassung von 1824 23 25 der Verfassung von 1824 26 38 der Verfassung von 1824 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Meininger Landtag amp oldid 210413436