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Die Mehlprimel Primula farinosa oder Mehlige Schlusselblume gehort zur Gattung der Primeln Primula und zur Familie der Primelgewachse Primulaceae Der Name Mehlprimel kommt vom weissen Belag der Blattunterseiten MehlprimelMehlprimel Primula farinosa SystematikFamilie Primelgewachse Primulaceae Unterfamilie PrimuloideaeGattung Primeln Primula Untergattung AleuritiaSektion AleuritiaArt MehlprimelWissenschaftlicher NamePrimula farinosaL Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Blutenstand Blute und Frucht 1 3 Chromosomensatz 2 Okologie 3 Vorkommen 4 Systematik 5 Quellen 5 1 Literatur 5 2 Einzelnachweise 6 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Illustration aus Anton Hartinger Atlas der Alpenflora 1882 auch die Heterostylie ist veranschaulicht nbsp Bemehlte Blutenstandsschafte und Blutenstande nbsp Blutenstand mit Bluten im DetailVegetative Merkmale Bearbeiten Die Mehlprimel wachst als sommergrune ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshohen von 5 bis 20 Zentimetern Als Speicherorgan dient ein Rhizom Die Drusenhaare Trichome scheiden winzige Kristalle aus die mit Pflanzenwachs vermischt den mehligen Uberzug auf den oberirdischen Pflanzenteilen bilden Die zahlreichen in einer dichten grundstandigen Rosette angeordneten Laubblatter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert Die Blattstiel ist fast so lang wie die Blattspreite Die einfache und kahle Blattspreite ist bei einer Lange von 1 bis 7 Zentimetern und einer Breite von 0 3 bis 4 Zentimetern langlich verkehrt eiformig langlich lanzettlich langlich verkehrt lanzettlich 1 bis langlich spatelig mit fast gerundetem bis stumpfem oberen Ende Die Blattunterseite ist oft dicht mehlig bestaubt Der Blattrand ist glatt bis entfernt gesagt 1 Blutenstand Blute und Frucht Bearbeiten Die Blutezeit reicht von Mai bis Juli Der Blutenstandsschaft ist mit einer Lange von 3 bis 5 selten bis zu 30 Zentimetern 1 deutlich langer als die Laubblatter und meist bis zum oberen Ende mehlig bestaubt 1 Zahlreiche Bluten stehen in einem endstandigen doldigen Blutenstand zusammen Die Tragblatter sind bei einer Lange von 3 bis 8 Millimetern schmal lanzettlich bis zugespitzt pfriemlich mit verbreiterter Basis Die ungleich langen Blutenstiele sind wahrend der Anthese 3 bis 15 Millimeter lang und verlangern sich bis zur Fruchtreife auf bis zu 2 5 Zentimeter 1 Die zwittrige Blute ist radiarsymmetrisch und funfzahlig mit doppelter Blutenhulle Die funf 4 bis 6 Millimeter langen Kelchblatter sind auf 1 2 bis 2 3 ihrer Lange glockenformig verwachsen und innen meist mehlig 1 Die funf Kelchzahne sind stumpfkantig Der Durchmesser der Blutenkrone betragt 10 bis 15 Millimeter Die funf rosa hellpurpurfarben bis rotlila Kronblatter sind zu einer Kronrohre verwachsenen Auffallig ist der gelbe Schlundring Die funf 4 bis 7 Millimeter langen Kronzipfel sind tief ausgerandet Es liegt schwache Heterostylie vor 2 Die zylindrischen Kapselfruchte sind mit einer Lange von 5 bis 9 Millimeter etwas langer als der Blutenkelch 1 Chromosomensatz Bearbeiten Die Chromosomenzahl betragt 2n 18 oder 36 3 Okologie BearbeitenDa die Uberdauerungsknospen in Hohe der Erdoberflache liegen zahlt man die Mehl Primel zu den Hemikryptophyten 2 Die Mehl Primel wird von Insekten bestaubt Als Hauptbestauber treten Hautflugler und Falter in Erscheinung 2 Die Ausbreitung der Samen erfolgt uber Stossausbreitung Die Samen werden hierbei von Tieren oder uber den Wind aus den geoffneten Kapselfruchte herausgeschuttelt 2 nbsp Verbreitung in Europa nbsp Mehlprimeln in den Grettstadter Wiesen nbsp Mehlprimeln im Habitat in einem Flachmoor Primulo Schoenetum in OberschwabenVorkommen BearbeitenDie weitverbreitete Mehlprimel kommt in Europa Danemark Schweden Finnland Vereinigtes Konigreich Deutschland Osterreich Schweiz Italien Frankreich Portugal Spanien Polen Ungarn ehemalige Tschechoslowakei ehemaliges Jugoslawien Bulgarien Rumanien und Baltische Staaten Russland europaischer bis sibirischer Teil Kasachstan der Mongolei und in den chinesischen Provinzen Heilongjiang Jilin sowie Nei Mongol vor 4 In Deutschland kommt diese Art ausserhalb des Alpenraums vom Alpenvorland luckenhaft bis an die Donau vor sehr wenige Standorte daruber hinaus bis an den Main weiterhin in einigen Flusstalmooren Vorpommerns als glaziales Relikt Nach Bundesland stellt sich die Verbreitung folgendermassen dar in Sudbayern gilt die Mehl Primel als verbreitet Zerstreute Vorkommen werden in Mittel Bayern und im sudlichen Baden Wurttemberg verzeichnet dort besonders im Alpenvorland Mit seltenen Bestanden ist die Mehlprimel in Nordwest Bayern und Ost Mecklenburg Vorpommern belegt In Thuringen gilt sie als ausgestorben In Schleswig Holstein wurde sie in Manhagen angesalbt Im deutschen Verbreitungsgebiet wird die Bestandssituation als rucklaufig beurteilt 2 Sie kommt zerstreut bis selten in allen Bundeslandern Osterreichs ausser Wien vor Sie gilt im Rheintal in sudlichen Karntner Talern im Alpenvorland und im Pannonischen Becken als gefahrdet 5 Die haufigste der alpinen Primel Arten ist auch im nordlichen Europa in Hohenlagen von der Tallage bis etwa 2500 Metern verbreitet Als Standort werden feuchte kalkhaltige Boden Flachmoore und Bachufer bevorzugt Primula farinosa ist in Mitteleuropa eine Charakterart des Caricion davallianae Verbands 3 In Graubunden wurde die Art in den Adula Alpen sogar in einer Hohenlage von 2770 Metern beobachtet 6 Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt amp al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 3 w feucht aber stark wechselnd Lichtzahl L 4 hell Reaktionszahl R 4 neutral bis basisch Temperaturzahl T 2 subalpin Nahrstoffzahl N 1 sehr nahrstoffarm Kontinentalitatszahl K 4 subkontinental 7 Systematik BearbeitenDie Erstveroffentlichung von Primula farinosa erfolgte 1753 durch Carl von Linne in Species Plantarum Band 1 Seite 143 Ein Homonym ist Primula farinosa M Bieb das 1808 in Flora Taurico Caucasica Band 1 Seite 319 aufgestellt wurde 8 Primula farinosa gehort zur Sektion Aleuritia Duby in der Untergattung Aleuritia Duby Heer innerhalb der Gattung Primula 4 Nahe verwandt mit der Mehlprimel ist Primula scotica Hook die in Grossbritannien vorkommt 6 Je nach Autor gibt von Primula farinosa einige Unterarten oder Varietaten Primula farinosa L subsp farinosa 9 Syn Primula farinosa L var farinosa Primula farinosa subsp xanthophylla Trautvetter amp C Meyer Kitagawa Primula farinosa var xanthophylla Trautvetter amp C Meyer 1 Primula farinosa subsp alpigena O Schwarz Sie kommt in Spanien Frankreich Italien im fruheren Jugoslawien und in Ungarn vor 9 Primula farinosa var denudata W D J Koch Syn Primula gigantea Jacq Sie ist in Europa Russland Kasachstan in der Mongolei in der Inneren Mongolei und in den chinesischen Provinzen Heilongjiang sowie Jilin Nei Mongol verbreitet 1 Quellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten Qiming Hu Sylvia Kelso Primulaceae In Wu Zheng Yi Peter H Raven Hrsg Flora of China Myrsinaceae through Loganiaceae Volume 15 Science Press und Missouri Botanical Garden Press Beijing und St Louis 1996 ISBN 0 915279 37 1 Primula farinosa S 164 englisch Primula farinosa Online Abschnitt Beschreibung Systematik und Verbreitung Xaver Finkenzeller Jurke Grau Alpenblumen Erkennen und bestimmen Steinbachs Naturfuhrer Mosaik Munchen 2002 ISBN 3 576 11482 3 Wolfgang Adler Karl Oswald Raimund Fischer Exkursionsflora von Osterreich Hrsg Manfred A Fischer Eugen Ulmer Stuttgart Wien 1994 ISBN 3 8001 3461 6 Primula farinosa L Mehl Primel FloraWeb deEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i Qiming Hu Sylvia Kelso Primulaceae Primula farinosa S 164 textgleich online wie gedrucktes Werk In Wu Zheng yi Peter H Raven Hrsg Flora of China Volume 15 Myrsinaceae through Loganiaceae Science Press und Missouri Botanical Garden Press Beijing und St Louis 1996 ISBN 0 915279 37 1 a b c d e Eckehart J Jager Hrsg Exkursionsflora von Deutschland Gefasspflanzen Grundband Begrundet von Werner Rothmaler 20 neu bearbeitete und erweiterte Auflage Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 2011 ISBN 978 3 8274 1606 3 S 618 a b Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 737 a b Primula farinosa im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Manfred A Fischer Karl Oswald Wolfgang Adler Exkursionsflora fur Osterreich Liechtenstein und Sudtirol 3 verbesserte Auflage Land Oberosterreich Biologiezentrum der Oberosterreichischen Landesmuseen Linz 2008 ISBN 978 3 85474 187 9 S 685 a b Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa 1 Auflage unveranderter Textnachdruck Band V Teil 3 Seite 1754 1758 Verlag Carl Hanser Munchen 1966 Primula farinosaL In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 30 Marz 2021 Primula farinosa bei Tropicos org Missouri Botanical Garden St Louis a b Karol Marhold 2011 Primulaceae Primula farinosa In Euro Med Plantbase the information resource for Euro Mediterranean plant diversity Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mehl Primel Primula farinosa Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mehlprimel In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mehlprimel amp oldid 231280291