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Dieser Artikel behandelt den deutschen Politiker und Gewerkschafter Fur den gleichnamigen Luftwaffenoffizier siehe Max Wachtel Offizier Max Wachtel 14 Marz 1896 in Kiel 15 Oktober 1963 in Berlin war ein deutscher Politiker USPD KPD SED Widerstandskampfer und Gewerkschafter Er war der erste Vorsitzende des Zentralvorstandes der Industriegewerkschaft Holz im FDGB Leben BearbeitenWachtel Sohn eines Buroangestellten besuchte die Volksschule und erlernte anschliessend den Beruf des Tischlers Im Ersten Weltkrieg diente er ab Oktober 1914 als Soldat bei der Marine Er wurde zunachst als Zimmermann auf der Kieler Werft der Marine spater dann zum Minenraumen in der Ostsee eingesetzt 1917 trat er der USPD bei Wegen seiner oppositionellen Haltung wurde er zweimal eingekerkert Mit der IV Minenraum Flottille befand er sich im November 1918 vor der finnischen Kuste bei Helsinki Die Besatzungen bildeten dort einen Soldatenrat in den Wachtel gewahlt wurde Mit der Revolutionaren Volksmarinedivision kam er Ende 1918 nach Berlin und beteiligte sich dort an den Kampfen 1919 trat Wachtel dem Deutschen Holzarbeiter Verband DHV und 1920 der KPD bei Von 1920 bis 1929 wirkte er als Mitglied des Betriebsrats bei der General Motors GmbH in Berlin Borsigwalde 1929 wurde er als Kommunist aus dem DHV ausgeschlossen Danach arbeitete Wachtel hauptamtlich fur die Revolutionare Gewerkschafts Opposition RGO Wachtel wirkte unter anderem als Leiter der Abteilung Betriebsrate Berlin Brandenburg war Vorsitzender des Betriebsrateausschusses Berlin sowie stellvertretender Vorsitzender des Initiativkomitees der Betriebsrate Deutschlands Wachtel war zudem Mitglied des engeren Sekretariats der RGO Berlin Brandenburg Er war auch als Instrukteur der KPD Bezirksleitung Berlin Brandenburg tatig Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 betatigte sich Wachtel weiterhin illegal Bei den vorgezogenen Wahlen am 12 Marz 1933 wurde Wachtel in die Berliner Stadtverordnetenversammlung gewahlt Wie allen KPD Mitgliedern wurde auch ihm noch vor der ersten Sitzung das Mandat entzogen indem er von der neuen Versammlung ausgeschlossen wurde Wachtel war zudem bereits am 10 Marz 1933 verhaftet worden und wurde erst im Dezember 1933 aus dem KZ Sonnenburg entlassen Danach setzte Wachtel seine illegale Arbeit fort Er war Mitglied des illegalen Bezirksausschusses der RGO Berlin und fur die KPD im Unterbezirks Berlin Wedding als Leiter einer Abschnittsleitung tatig Wachtel versuchte mit anderen neue Mitglieder fur verbotene Gruppen anzuwerben und verteilte die Zeitung Der Rote Wedding Am 16 Juni 1936 wurde er in Berlin erneut festgenommen und am 22 September 1937 vom Zweiten Senat des Volksgerichtshofes zum Tode verurteilt Im Urteil hiess es Wachtel habe auf den Senat den Eindruck eines ungewohnlich verbissenen und gehassigen Kommunisten gemacht der stur auf die Verwirklichung der bolschewistischen Revolution hinarbeite Durch seine rucksichtslose Einsatzbereitschaft und seine demagogische Rednergabe sei er der geeignete Mann um die Arbeiterschaft zu verhetzen und so die Volksgemeinschaft wieder zu zertrummern Der Angeklagte sei auch nach der Uberzeugung des Senats in seiner Gesinnung niemals zu andern Wachtel wurde in das Zuchthaus Berlin Plotzensee verbracht Die Todesstrafe wurde am 12 April 1938 in eine lebenslangliche Zuchthausstrafe umgewandelt Bis zu seiner Befreiung am 27 April 1945 blieb Wachtel im Zuchthaus Brandenburg Gorden inhaftiert und war dort in der Tischlerei tatig nbsp Grabstatte1945 trat er wieder der KPD bei und wurde 1946 Mitglied der SED Wachtel leitete 1945 46 die Polizeiinspektion in Berlin Charlottenburg Er wurde jedoch von der britischen Militarregierung des Amtes enthoben anschliessend war er fur sechs Wochen Leiter der Polizeiinspektion Berlin Mitte Wachtel beteiligte sich am Aufbau des FDGB in Gross Berlin und war im Juni Juli 1946 Sekretar des FDGB Von Juli 1946 bis Juni 1950 fungierte Wachtel als Vorsitzender des Zentralvorstandes der IG Holz und gehorte von 1947 bis 1950 als Mitglied auch dem FDGB Bundesvorstand an Von 1950 bis 1952 war Wachtel Hauptgeschaftsfuhrer der HO Mobelhaus und dann von 1952 bis 1961 Kaderleiter verschiedener Berliner Betriebe VEB Ausbau VEB Rohrleitungsbau VEB Vergaser VEB Osthafenmuhle 1961 trat er in den Ruhestand und wurde Mitglied der Veteranenkommission des Zentralvorstandes der IG Bau Holz Max Wachtel starb am 15 Oktober 1963 in Berlin Seine Urne wurde in der Grabanlage Pergolenweg des Zentralfriedhofs Friedrichsfelde beigesetzt Auszeichnungen BearbeitenFritz Heckert Medaille Vaterlandischer Verdienstorden in Silber 1961 Literatur BearbeitenMartin Broszat et al Hrsg SBZ Handbuch Staatliche Verwaltungen Parteien gesellschaftliche Organisationen und ihre Fuhrungskrafte in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands 1945 1949 2 Auflage Oldenbourg Wissenschaftsverlag Munchen 1993 ISBN 3 486 55262 7 S 1049 Gabriele Baumgartner Wachtel Max In dies Dieter Hebig Hrsg Biographisches Handbuch der SBZ DDR 1945 1990 Band 2 Maassen Zylla K G Saur Munchen 1997 ISBN 3 598 11177 0 S 969 Hans Joachim Fieber et al Hrsg Widerstand in Berlin gegen das NS Regime 1933 bis 1945 Ein biographisches Lexikon Band 8 T Z Trafo Verlag Berlin 2004 ISBN 3 89626 358 7 S 121 Christine Fischer Defoy Hrsg Vor die Tur gesetzt Im Nationalsozialismus verfolgte Berliner Stadtverordnete und Magistratsmitglieder 1933 1945 Verein Aktives Museum Berlin 2006 ISBN 978 3 00 018931 9 S 369 Wachtel Max In Hermann Weber Andreas Herbst Hrsg Deutsche Kommunisten Biographisches Handbuch 1918 bis 1945 2 uberarbeitete und stark erweiterte Auflage Karl Dietz Verlag Berlin 2008 ISBN 978 3 320 02130 6 Andreas Herbst Wachtel Max In Dieter Dowe Karlheinz Kuba Manfred Wilke Hrsg FDGB Lexikon Funktion Struktur Kader und Entwicklung einer Massenorganisation der SED 1945 1990 Berlin 2009 ISBN 978 3 86872 240 6 Vorsitzende des Zentralvorstandes der IG Bau der IG Holz bzw der IG Bau Holz im FDGB IG Bau Franz Jahn 1946 1950 IG Holz Max Wachtel 1946 1950 IG Bau Holz Franz Jahn 1950 1953 Walter Tille 1953 1958 Lothar Lindner 1958 1990 Horst Schulz 1990 PersonendatenNAME Wachtel MaxKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker KPD SED und GewerkschafterGEBURTSDATUM 14 Marz 1896GEBURTSORT KielSTERBEDATUM 15 Oktober 1963STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max Wachtel amp oldid 234540636