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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zum deutschen Mathematiker und Hochschullehrer ahnlichen Namens siehe Max Stegemann Max Staegemann 10 Mai 1843 in Freienwalde 29 Januar 1905 in Leipzig war ein deutscher Schauspieler Opernsanger Bariton und Theaterintendant Max Staegemann 1843 1905 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Schauspieler und Sanger 1 2 Intendant 2 Kritiken 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSchauspieler und Sanger Bearbeiten Max Staegemann stammte aus der Berliner Kaufmannsfamilie Staegemann Seine Mutter war Mathilde Leontine geb Devrient 28 Juni 1809 in Berlin 25 Oktober 1884 in Leipzig die fur ihre Schonheit beruhmte Schwester der Schauspieler Karl Emil und Eduard Devrient Max Staegemann besuchte die Kreuzschule in Dresden wohin die Familie gezogen war Vor allem sein Onkel Emil forderte das Schauspieltalent seines Neffen der nach dem Wunsch des Vaters die Universitat besuchen sollte Max Staegemann wahlte stattdessen das Dresdner Konservatorium wo ihm der Schauspieler Heine Unterricht in dramatischer Darstellungskunst erteilte Bereits 1862 erhielt der talentierte Eleve ein Engagement am Bremer Stadttheater Hier vervollkommnete Staegemann unter Direktor Heinrich Behr seine schauspielerischen Techniken Gleichzeitig bildete er seine Gesangsstimme einen von Natur aus wohlklingenden kraftigen Bariton aus nbsp Staegemann als Hans Sachs in den Meistersingern Fotografie von Julius GiereIm Mai 1863 feierte er sein Debut als Sanger am Hoftheater in Hannover unter Kapellmeister Carl Ludwig Fischer der ihn als zweiten Bariton engagiert hatte 1864 nahm er weiteren Gesangsunterricht bei Francois Delsarte in Paris und spater bei dem schwedischen Sanger Oscar Lindhudt in Hannover Nach dem Abgang des ersten Baritons Ludwig Zottmayr ruckte Max Staegemann 1865 an dessen Stelle Der Kunstler gewann sich schnell durch seine sympathische sonore Stimme seinen lebendigen Vortrag wie nicht minder durch sein geistvolles tief durchdachtes Spiel die Sympathien des Theaterpublikums 1 Staegemann gehorte der Hannoveraner Buhne zwolf Jahre an und entwickelte sich in dieser Zeit zu einem der ersten Sanger seines Fachs Besonders gefragt war er als Marschner und Wagner Interpret Zahlreiche Gastspieleinladungen fuhrten ihn an alle grossen deutschen Opernbuhnen Besondere Erfolge feierte er in der Titelpartie der Oper Hans Heiling als Lord Ruthwen in der Oper Der Vampyr als Guilbert in Der Templer und die Judin als Hans Sachs in den Meistersingern von Nurnberg und als Titelheld in den Opern Der Fliegende Hollander und Wilhelm Tell Seine Paraderolle als Sanger aber war die des Don Giovanni in Mozarts gleichnamiger Oper eine wahre Meisterleistung in Gesang und Spiel 2 Intendant Bearbeiten 1876 wechselte Staegemann nach Konigsberg wo er das Direktorat am dortigen Stadttheater ubernahm das unter seiner Leitung in kurzester Zeit einen ungeahnten Aufschwung erfuhr Dort wurde er Mitglied der Konigsberger Freimaurerloge Immanuel Viel Aufsehen erregten die Inszenierungen von Heinrich Hoffmanns Armin und Der Widerspenstigen Zahmung von Hermann Goetz Unter Staegemanns Regie und unter dem Dirigenten Emil Paur fand am 26 Oktober 1879 die deutsche Erstauffuhrung der Carmen von Georges Bizet statt Er selbst sang dabei den Escamillo Louis Kohler und Alexander Wyneken schrieben glanzende Kritiken die den weltweiten Siegeszug der in Paris durchgefallenen Oper einleiteten Ab 1879 lebte Max Staegemann in Berlin wo er als Konzertsanger und Gesangslehrer tatig war 1882 erhielt der ein Jahr zuvor zum koniglich preussischen Kammersanger ernannte Staegemann das Angebot als Generalintendant die Pacht der Stadtischen Buhnen von Leipzig zu ubernehmen Diese bestanden seit 1868 aus zwei Theatern dem Alten Theater das vorwiegend als Schauspielbuhne genutzt wurde und dem Neuen Theater das als Opernhaus fungierte Staegemann begann mit kuhnem kunstlerischen Elan der beiden Buhnen zu grossen Erfolgen verhalf Er engagierte ausgezeichnete Darsteller wie Clara Salbach oder Fanny Moran Olden und arbeitete mit vorzuglichen Regisseuren fur Oper und Schauspiel zusammen Im Mai 1883 brachte er in einer spektakularen Inszenierung Goethes gesamten Faust in der Bearbeitung von Otto Devrient zur Auffuhrung Sehr beachtet wurden sein Goethe Zyklus im selben Jahr und der zehn Abende umfassende Wagner Zyklus im Jahre 1887 Er engagierte den jungen Gustav Mahler und hielt an ihm fest trotz dessen Rivalitaten mit seinem ersten Kapellmeister Arthur Nikisch 1903 urteilte Eisenberg uber Staegemanns Wirken in Leipzig Es ist ihm gelungen diesem Theater unter den Kunstinstituten Deutschlands einen allerersten Platz anzuweisen Seine Erfolge als Regisseur sind in der Buhnenwelt bekannt und gehoren seine Inszenierungen mit zu dem Besten was moderne Regiekunst zu leisten imstande ist St gilt allgemein als einer der hervorragendsten Buhnenleiter Deutschlands 2 Das alte Pachtsystem das damals in Leipzig wie auch andernorts herrschte und dem Theaterleiter neben der kunstlerischen Verantwortung auch die okonomische vollstandig ubertrug setzte Staegemann jedoch zunehmend unter Druck Um das finanzielle Risiko so gering wie moglich zu halten verfolgte er eine auf das klassische Repertoire fixierte Spielplanpolitik und lehnte Auffuhrungen von Gegenwartsliteratur grundsatzlich ab Die Buhne des ab 1887 gepachteten Carolatheaters nutzte er als reines Vaudevilletheater Als er 1899 auf Veranlassung der Stadtverordneten dieses Theater abgeben musste um seine Krafte auf die stadtischen Buhnen zu konzentrieren offnete sich das nunmehr in Leipziger Schauspielhaus umbenannte Theater unter der Intendanz von Anton Hartmann fur die moderne Dramatik und entwickelte sich fur Staegemann zu einem Konkurrenten um die Zuschauergunst An der Leipziger Oper kamen unter der Direktion von Max Staegemann hervorragende Inszenierungen zustande die zumeist von Arthur Nikisch dirigiert wurden Besondere Hohepunkte waren die Auffuhrungen des kompletten Rings des Tannhauser und der Walkure In seinem zwanzig Jahre wahrenden Direktorat hat Staegmann viel dazu beigetragen Leipzigs Ruf als bedeutende Metropole der Musikkultur in Europa zu begrunden Max Staegemann war verheiratet mit der Geigerin Hildegard Kirchner 16 Juni 1913 in Dresden einer Schulerin von Ferdinand Laub Zu ihren sechs Kindern zahlen der Schauspieler und Bariton Waldemar Staegemann die Sopranistin Helene Staegemann 1877 1923 die seit 1909 mit dem Komponisten Graf Botho Sigwart zu Eulenburg verheiratet war und die Koloratursopranistin Erna Staegemann Sein Bruder war der Schauspieler Eugen Staegemann und sein Vetter Julie Meister Zu seinen Schulern zahlt Wilhelm Cronberger Sein Grab befindet sich auf dem Trinitatisfriedhof in Dresden Johannstadt 3 Kritiken Bearbeiten Stagemann s Erscheinung der feine Kopf mit den edlen Zugen von rabenschwarzem Haar umwallt die Natur seiner Stimme befahigen ihn besonders zur Reprasentation damonischer Figuren Hans Heiling Vampyr und Der fliegende Hollander sind nach unserer Ansicht deshalb seine Glanzleistungen Die Stimme ist volltonig und gross aber nicht in der Weite dass sie Rivalitaten nicht zu scheuen hatte Viel mittelmassigere Baritone konnten hierin mit ihm concurriren Aber das Organ ist ausserordentlich modulationsfahig und seinem Besitzer stehen alle Arten seines Gebrauches leicht zu Gebote Der feine Takt mit dem Stagemann hier diesen Timbre dort jenen zu gebrauchen weiss wie er in jedem kleinen Satzchen gliedert und die Mittel mit aller Klarheit je nach dem Sinne des Vorzutragenden nach der Situation in Einklange mit der Geberde und der Haltung die uberall einen Schauspieler ersten Ranges verrathen zu steigern weiss das Planvolle in der ganzen Anlage wie in der Durchfuhrung der kleinsten Theile macht ihn zu dem grossen Kunstler der er noch sicherer sein wird sobald sich mit den Jahren eine dann und wann leise erscheinende jugendliche Hast in Vortrage und Auftreten verloren hat Musikalisches Wochenblatt vom 19 August 1870 4 Siehe auch BearbeitenListe ostpreussischer Musiker und MusikkritikerLiteratur BearbeitenLudwig Eisenberg Staegemann Max In Grosses biographisches Lexikon der deutschen Buhne im XIX Jahrhundert Paul List Leipzig 1903 S 985 986 daten digitale sammlungen de Friedrich Schulze Sechzig Jahre Neues Theater Leipzig 1868 1928 Max Beck Leipzig 1928 Bernhard Wildenhain Schauspieler sein Die Erinnerungen Bernhard Wildenhains Henschelverlag Berlin 1958 Karl Josef Kutsch Leo Riemens Grosses Sangerlexikon Francke Bern Stuttgart 1987 Robert Albinus Konigsberg Lexikon Wurzburg 2002 ISBN 3 88189 441 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Deutsche Buhnenleiter Max Staegemann Quellen und VolltexteEinzelnachweise Bearbeiten Ludwig Eisenberg Staegemann Max In Grosses biographisches Lexikon der deutschen Buhne im XIX Jahrhundert Paul List Leipzig 1903 S 985 daten digitale sammlungen de a b Ludwig Eisenberg Staegemann Max In Grosses biographisches Lexikon der deutschen Buhne im XIX Jahrhundert Paul List Leipzig 1903 S 986 daten digitale sammlungen de Staegemann Max grabsteine genealogy net abgerufen am 1 August 2021 Max Stagemann In Musikalisches Wochenblatt Organ fur Tonkunstler und Musikfreunde 1 Jg Nr 34 vom 19 August 1870 E W Fritzsch Leipzig 1870 S 534 Intendanten der Oper Leipzig Stadtische Theater Leipzig Heinrich Laube ab 1869 Friedrich Haase ab 1870 August Forster ab 1878 Max Staegemann ab 1882 Robert Volkner ab 1906 Max Martersteig ab 1912 Guido Barthol ab 1918 Hans Schuler ab 1933 Max Burghardt ab 1950 Johannes Arpe ab 1954 Karl Kayser ab 1958 Oper Leipzig Udo Zimmermann ab 1990 Henri Maier ab 2001 Alexander von Maravic ab 2007 Ulf Schirmer seit 2011 Normdaten Person GND 117201952 lobid OGND AKS VIAF 32767711 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Staegemann MaxKURZBESCHREIBUNG deutscher Schauspieler Opernsanger Bariton und TheaterintendantGEBURTSDATUM 10 Mai 1843GEBURTSORT FreienwaldeSTERBEDATUM 29 Januar 1905STERBEORT Leipzig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max Staegemann amp oldid 218597781