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Die Marienkirche in Darlowo deutsch Rugenwalde ist ein gotisches Bauwerk eine dreischiffige Basilika mit einem 60 Meter hohen Westturm Ihre Entstehungszeit fallt in das 14 Jahrhundert Heute gehort sie als Kosciol Matki Bozej Czestochowskiej w Darlowie zur Diozese Koszalin Kolobrzeg im Erzbistum Stettin Cammin Inhaltsverzeichnis 1 Baubeschreibung und geschichte 1 1 Allgemeines 1 2 Altar und Kanzel 1 3 Furstengruft 1 4 Orgel 1 5 Silberaltar 2 Marienkirchengemeinde 3 Pfarrer an der Marienkirche 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksBaubeschreibung und geschichte BearbeitenAllgemeines Bearbeiten nbsp Marienkirche von RugenwaldeIm Jahre 1321 verlieh Bischof Konrad IV von Cammin den Rittern Peter von Neuenburg dessen Bruder Jasco und den Sohnen des Ritters Laurenz das Patronat der Rugenwalder Marienkirche die nun also schon fast 700 Jahre alt ist Es handelt sich um einen spatgotischen Ziegelbau in der Ausfuhrung einer Basilika Viermal wurde die Kirche durch Brand zerstort so dass wohl nur die Aussenmauern vielleicht noch das Gewolbe aus alter Zeit stammen Die dreischiffige Basilika wird von einem polygonalen Chor abgeschlossen Die Verlangerung der Seitenschiffe an der Turmseite durfte in spaterer mittelalterlicher Zeit entstanden sein Kirche und Seitenschiffe sind von Sterngewolben uberdeckt An der Nordseite befindet sich die zweigeschossige Sakristei An der Sudseite des Chores liegt die Schuttenkapelle benannt nach einem Burgermeister aus der Zeit des Dreissigjahrigen Krieges Bis zum Jahre 1897 machte die Kirche mit ihren weissgetunchten Wanden einen eher nuchternen Eindruck Dann wurde sie durchgreifend restauriert Dabei wurden drei alte Emporen die Rats Fursten und Invalidenempore entfernt wodurch ein einheitlicherer Eindruck entstand Im Suden wurde dafur eine neue Empore installiert Der Fussboden der Marienkirche ruht auf einem Gewolbe in dem uber funf Jahrhunderte Verstorbene bestattet worden sind Im Kirchturm befand sich fruher eine Stube fur den Turmwachter Um die Kirche herum lag einst ein Kirchhof der von einer Steinmauer umgeben war Altar und Kanzel Bearbeiten nbsp Blick auf den Altar links die KanzelIm Altar ist das Gemalde Christus stillt den Sturm zu sehen das von Professor Hausmann stammt Der Aufsatz des Altars zeigt ein Christusbild und stand fruher in der Schlosskirche Die Kanzel stammt aus der Zeit des Barock Sie soll ein altes Hanseatenschiff eine Kogge darstellen Vor Ende des Zweiten Weltkriegs hingen in der Kirche Olgemalde Luthers und Melanchthons von Lucas Cranach d A Furstengruft Bearbeiten nbsp Gruftkapelle Marienkirche Rugenwalde mit Sargen von Konig Erik von Danemark Norwegen und Schweden Herzog von Pommern Stolp und der Frauen der GreifenherzogeDie so genannte Furstengruft enthalt den Sarkophag 1 des Herzogs Erich I von Pommern Stolp 1459 der von 1412 bis 1439 unter dem Namen Erik Konig der Kalmarer Union Danemark Norwegen Schweden gewesen war aber nach dem verlorenen Krieg gegen die Hanse abgesetzt wurde Ferner liegen hier die Furstin Hedwig von Braunschweig Wolfenbuttel 1595 1650 Gemahlin von Herzog Ulrich und die letzte Herzogin Elisabeth von Schleswig Holstein Sonderburg 1580 1653 Gemahlin von Herzog Bogislaw XIV Orgel Bearbeiten Die Orgel wurde 1853 neu gebaut und die alte nach Krangen verkauft Orgelbaumeister Johann Friedrich Schulze aus Paulinzella in Thuringen schuf dieses Werk Die Prufung und Abnahme der Orgel erfolgte durch den Stettiner Musikdirektor und Jakobi Organisten Carl Loewe 1897 wurde die Orgel weiter in den Turm hineingelegt Im Jahre 1925 wurde die Orgel von der Orgelbaufirma Arno Voigt aus Bad Liebenwerda umgebaut Silberaltar Bearbeiten Von 1806 bis 1944 war der sogenannte Rugenwalder Silberaltar 2 3 in der Marienkirche aufgestellt Dieser war von Herzog Philipp II 1573 1618 in Augsburg in Auftrag gegeben und von der Herzogin Witwe Elisabeth nach Rugenwalde gebracht worden 4 Der 3 m hohe Altaraufsatz aus der Renaissancezeit der 1616 vollendet wurde und der seit 1853 dem barocken Altar eingefugt war enthielt 37 in Silber getriebene Flachreliefs von Johannes Korver aus Braunschweig 1607 und dem Augsburger Silberschmied Zacharias Lencker 1612 mit Themen aus dem Neuen Testament Auf 12 der Reliefs war die Passion nach Stichen von Heinrich Goltzius 1596 1598 dargestellt Der Silberaltar wurde 1944 im Tresor der Kreissparkasse in Schlawe verwahrt dort aber am Ende des Zweiten Weltkriegs geraubt In den 1950er Jahren wurden im Osten Polens acht Reliefs des Altars aufgefunden sie sind heute im Museum in Stolp ausgestellt Die ubrigen Teile des Silberaltars sind verloren 5 Seit 2010 ist der Silberaltar samt seinen teilweise erhaltenen Flugeln zeitweise in der Kapelle des Schlosses Darlowo Rugenwalde zu sehen 6 Marienkirchengemeinde BearbeitenDie Marienkirchengemeinde Rugenwalde gehorte bis 1945 zum gleichnamigen Kirchenkreis dessen Superintendenten zugleich die Inhaber der ersten Pfarrstelle der Marienkirche waren Rugenwalde gehorte zur Kirchenprovinz Pommern der evangelischen Kirche der Altpreussischen Union Im Jahre 1940 zahlte die Marienkirchengemeinde 7800 Gemeindeglieder Infolge des Zweiten Weltkrieges wurde die Marienkirche nach 400 jahriger Nutzung als evangelisches Gotteshaus an die Romisch katholische Kirche in Polen ubergeben Die heute in Darlowo lebenden evangelischen Christen gehoren zum Kirchspiel der Kreuzkirche in Slupsk Stolp in der Diozese Pommern Grosspolen der Evangelisch Augsburgischen Kirche in Polen Pfarrer an der Marienkirche BearbeitenI pastores et praepositi Gabriel Parchem Thomas Wittstock Laurentius Magerius Joachim Gutzlaff 1590 1599 Joachim Friese 1599 1600 Nikolaus Ribbe 1600 1620 Andreas Grantzin 1621 1631 Jonas Gigas Gigant 1632 1671 Georg Pegelow 1671 1685 Daniel Simonis 1687 1693 Joachim Stuvaeus 1694 1700 Jeremias Tydaus 1701 1718 Gottfried Buichner 1719 1931 Joachim Friedrich Fabricius 1732 1735 Christian Heyn 1736 1745 Christian Plate Plath Plato 1745 1780 Johann Jakob Kolterjahn 1781 1816 August Wilhelm Wagner 1816 1834 August Wilhelm Wagner Sohn von 18 1836 1849 Johann Ludwig Quandt 1850 1884 Hermann Julius Stoessel 1884 1891 Wilhelm Gutschmidt 1891 Friedrich Karl Ludwig Theodor Leesch 1919 1927 Franz Nebel 1928 1945 Franz MolzahnII Archidiakone Johann Kluge 1595 1599 Nikolaus Ribbe 1599 1600 Andreas Grantzin 1600 1626 Johann Titel 1626 1630 Kaspar Eichmann 1631 1645 Dionysius Eggert 1645 1672 Peter Stuvaeus 1687 1690 Adran Langerfeld 1691 1694 Jeremias Tydaus 1694 1696 Jakob Spielenberger 1696 1701 Gottfried Buchner 1701 1726 Martin Witte 1726 1731 Christian Heyn 1731 1736 Christian Plate 1736 1744 Johann Kolterjahn 1744 1747 Johann David Jancke 1746 1784 Johann Joachim Heyn 1785 1806 Erdmann Friedrich Wegener 1807 1809 Johann Jakob Drahm 1809 1817 August Weilhelm Wagner 1818 1821 Heinrich Christian Gottlieb Schumann 1821 1827 Gottfried Nikolai 1829 1834 Karl Friedrich Gottlieb Crusius 1835 1837 Johann Gottfried Ernst Sauer 1837 1838 Eduard Philipp Otto Zupke 1839 1847 Johann Georg Ferdinand Gube 1847 1850 Hermann Julius Stoessel 1850 1854 Hermann Friedrich Roth 1855 1857 Johann Karl August Baudach 1857 1900 Bernhard Theodor Herrfahrdt 1901 1903 Paulus Karl Wilhelm Arlt 1904 1909 Georg Heinrich Baars 1910 1919 Franz Nebel 1920 1930 Christoph Osterwald 1930 Johannes MelkeLiteratur BearbeitenKarl Rosenow Herzogschloss und Furstengruft Rugenwalder Bau und Kunstdenkmaler Rugenwalde 1925 Hans Moderow Ernst Muller Die Evangelischen Geistlichen Pommerns von der Reformation bis zur Gegenwart 2 Bde Stettin 1903 1912 Manfred Vollack Hrsg Der Kreis Schlawe Ein pommersches Heimatbuch 2 Bande Husum Druck und Verlagsgesellschaft Husum 1986 1989 Meyers Reisebucher Deutsche Ostseekuste II Teil Rugen und die pommersche Kuste Bibliographisches Institut Leipzig 1924 Einzelnachweise Bearbeiten Martin Wehrmann Begrabnisstatten der Angehorigen des pommerschen Herzogshauses Baltische Studien NF 39 1937 S 109 110 in der Digitalbibliothek Greifswald vorhanden Memento des Originals vom 16 Juni 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot digibib ub uni greifswald de Julius Lessing Der Silberaltar von Rugenwalde Berlin 1885 neun Seiten eine Abbildung In Jahrbuch der Koniglich Preussischen Kunstsammlungen 6 Band Hugo Lemke Der Rugenwalder Silberaltar in Der Kreis Schlawe M Vollack Hrsg Band 1 Der Kreis als Ganzes ISBN 3 88042 239 7 S 397 411 Franz Kugler Kleine Schriften und Studien zur Kunstgeschichte Band 1 Stuttgart 1853 S 823 825 Google Zum Silberaltar Die Pommersche Zeitung Nr 7 2008 S 8 Prospekt Der Rugenwalder Silberaltar von Donata Szymczak Robert KupisinskiWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Marienkirche Darlowo Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Zur Geschichte der Marienkirche54 4225 16 41 Koordinaten 54 25 21 N 16 24 36 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marienkirche Darlowo amp oldid 236151992