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Die romisch katholische Wallfahrtskirche Maria Schnee befindet sich in Lehenbuhl einem Ortsteil von Legau im Landkreis Unterallgau in Bayern Sie ist die alteste Wallfahrtskirche im ehemaligen Furststift Kempten Die Kirche steht unter Denkmalschutz 1 Das Patrozinium Maria Schnee bezieht sich auf den Weihetag der Patriarchalbasilika Santa Maria Maggiore in Rom Pestfriedhof bei der Wallfahrtskirche 2009Maria Schnee in Legau LehenbuhlInnenansicht von Maria Schnee in Lehenbuhl Legau Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 3 Innenausstattung 3 1 Altare 3 2 Kanzel 3 3 Decken und Wandfresken 3 4 Stuck 3 5 Gemalde 3 6 Figuren 3 7 Sonstige Ausstattung 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 Literatur 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Kirche von Westen im WinterEhemals befand sich in Lehenbuhl eine Kapelle des Pestfriedhofes Die Kapelle wurde Ziel einer Wallfahrt als um das Jahr 1510 ein Gnadenbild eingesetzt wurde Daraufhin wurde im 16 Jahrhundert ein runder Zentralbau errichtet Dieser Bau wurde ungefahr 500 Meter nordlich der vorherigen Kapelle errichtet Der Zentralbau wurde um das Jahr 1600 mit dem Anbau eines Langhauses in Nord Sud Richtung vergrossert Ab dem Jahr 1715 fand dann ein kompletter Neubau der Kirche statt Maurermeister fur diesen Neubau war Christian Weber Im Jahr 1873 wurden Eisenbander zur Sicherung der Decke des Langhauses eingezogen Eine Restaurierung der Kirche fand 1954 1956 statt Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Grundriss der Wallfahrtskirche Maria Schnee in Lehenbuhl bei LegauDas Langhaus der Kirche besteht aus einem Saal mit vier Fensterachsen und flachem Tonnengewolbe Gegliedert ist das Langhaus durch ein kraftiges umlaufendes Gebalk Dieses ruht im Langhaus auf Pilastern und im Chor auf Kapitellkonsolen Eine Doppelempore befindet sich an der Westseite des Langhauses An das Langhaus schliesst sich der nahezu quadratische Chor an Dieser ist im weiteren Verlauf in Richtung Osten halbrund geschlossen Der halbrunde Chor ist zweigeschossig Im Obergeschoss befindet sich der obere Hochaltar Das Untergeschoss enthalt die Sakristei mit einer Flachdecke Der Treppenaufgang zum Obergeschoss befindet sich an der Nordseite der Sakristei Die Sakristei ist mit zwei stichbogigen Turen rechts und links des Altars mit dem Chor verbunden Die beiden Turen sind mit Voluten und Gebalkstucken bekront Die sudliche der beiden Turen konnte noch aus dem Vorgangerbau stammen Im Chor ist eine Flachkuppel vorhanden Das Langhaus und der quadratische Chor sind mit einem Satteldach der halbrunde Chorschluss ist mit einem Mansarddach gedeckt Die westliche Fassade ist durch Pilaster gegliedert Der restliche Aussenfassade besitzt aufgemalte Pilaster Der Giebel der Westseite ist mehrfach geschwungen mit aufgesetzten Kugeln Bekront wird der Giebel durch ein kleines aus zwei Geschossen bestehendes Turmchen mit Ecklisenen Das Turmchen ist mit einer im unteren Bereich gebauchten Haube mit geschweifter Spitze gedeckt Innenausstattung Bearbeiten nbsp HochaltarAltare Bearbeiten Der Hochaltar der Kirche befindet sich im Obergeschoss des Chores uber der Sakristei Er besteht aus einem marmorierten Holzaufbau mit vergoldetem Rocailledekor Geschaffen wurde der Hochaltar 1760 1770 Im Zentrum des Hochaltares befindet sich das Gnadenbild eine Muttergottesfigur aus der Zeit um 1520 Die Figur ist umgeben von zwei Engeln neben einer Vorhangdraperie Einer der Engel tragt Kronungsinsignien Im geschweiften Auszug befindet sich eine Figur Gottvaters rechts und links auf Voluten Engel Die Mensa des Hochaltares ist geschwungen Daruber befindet sich ein Drehnischentabernakel Zwei Leuchter tragende Engel sind auf dem Bekronungsgebalk des Tabernakels zu finden Rechts und links des Hochaltars befinden sich zwei geschwungene Durchgange Auf diesen befinden sich gefasste Holzfiguren der Hl Gordian und Epimachus Die Figuren des Hochaltares mit Ausnahme des Gnadenbildes werden Konrad Hegenauer zugeschrieben Der Altar im Untergeschoss des Chores stammt in seiner heutigen Form aus dem Jahr 1885 und wurde von Sales Kutter geschaffen Bei seiner Erschaffung wurden altere Teile eines Altars wiederverwendet Die Pieta auf dem unteren Altar stammt aus dem spaten 18 Jahrhundert Die beiden Seitenaltare stammen aus dem fruhen 18 Jahrhundert Der linke Seitenaltar ist mit 1718 bezeichnet Beide Seitenaltare sind marmorierte Holzaufbauten mit schlichten Mensen Die Altarblatter sind von Halbsaulen und gedrehten Freisaulen flankiert Bekront werden die Seitenaltare mit geschwungenen Giebelschenkeln mit Putten und Vasen Das Altarblatt des linken Seitenaltares stellt Maria mit den 14 Nothelfern dar und stammt aus der gleichen Zeit wie der Seitenaltar Es wurde von Franz Benedikt Hermann geschaffen Uber dem Seitenaltar ist eine Figur der Maria vom Siege Auf der Mensa findet sich eine kleinere Figur des hl Johannes von Nepomuk Das Altarblatt des rechten Seitenaltares ist modern Uber dem rechten Seitenaltar befindet sich eine Figur des hl Joseph nbsp Kanzel 18 JahrhundertKanzel Bearbeiten Die Kanzel stammt aus der Mitte des 18 Jahrhunderts und ist wie die Altare ein marmorierter Holzaufbau Verziert ist die Kanzel mit vergoldetem Muschelwerkdekor Der Korb der Kanzel ist dreiseitig gegliedert Auf den unterteilenden Voluten befinden sich Figuren der vier Kirchenvater An den Ecken des Schalldeckels sind Figuren der vier Evangelisten Bekront wird die Kanzel von einem Posaunenengel Decken und Wandfresken Bearbeiten Die Fresken an Decke und Wanden stammen aus der Zeit um 1715 1720 und wurden im Zuge der Restaurierungen ab 1954 wieder freigelegt Zugeschrieben werden die Fresken Johann Martin Zick Die Decke des Altarraums zeigt die Heimsuchung Maria einen Engel mit Kelch und Hostie sowie die Flucht nach Agypten In der Kuppel des halbrunden Chores ist die Kronung Maria zu sehen Die Zwickelfelder zeigen die vier Weltteile Die Fresken in den Zwickelfeldern sind modern und wurden nach alten Resten wiederhergestellt In der Hohlkehle des Chores finden sich weitere Fresken Nordlich sind zwei Marienallegorien und Schiff der Kirche sudlich ebenfalls zwei Marienallegorien und das Schneewunder zu sehen An der Langhausdecke finden sich drei Fresken diese zeigen von Osten nach Westen die Verkundigung die Himmelfahrt Maria sowie die Ausgiessung des Heiligen Geistes Insgesamt sieben marianische Allegorien sind an den Friesen am Fuss des Langhausgewolbes zu sehen nbsp Verkundigung Maria nbsp Himmelfahrt Maria nbsp Kronung MariensAn der Empore im Langhaus befinden sich insgesamt funf Gemalde Die untere Empore zeigt von Suden nach Norden Mulier fortis in der Mitte Maria als Patronin von Lehenbuhl und im dritten Gemalde Judith aus dem Alten Testament An der oberen Empore zeigen die beiden Gemalde musizierende Engel Stuck Bearbeiten nbsp Kruzifix von 1749 unter dem Wappen Rupert von Bodmanns am ChorbogenDie reichen Stuckaturen der Kirche stammen aus der Erbauungszeit und werden Christoph Anton und Johann Bader zugeschrieben Um die Gemaldespiegel sind kraftige geschwungene Profile angebracht Blattwerk findet sich an der Emporenbrustung sowie an der Decke der Sakristei Im Altarraum befinden sich Blattgirlanden und Puttenkopfe Eine Kartusche mit dem Wappen des Furstabtes Rupert von Bodman aus Kempten befindet sich am Chorbogen Beachtenswert sind weiterhin zwei aus Stuck gefertigte Engel in der linken und rechten oberen Ecke der Ostwand des Kirchenschiffs Beide reiten auf dem Reichsadler und haben unter sich einen Schriftzug Beim rechten Engel ist dieser Maria Schnee den Mohamed Wehe Eine Anspielung auf den uberwaltigenden Sieg des Kaiserlichen Heers uber die Turken bei der Schlacht von Peterwardein am 5 August 1716 dem Patrozinium von Maria Schnee nbsp Linker Stuckengel nbsp Groteske unter dem Wappen nbsp Rechter StuckengelGemalde Bearbeiten Mehrere Gemalde aus dem 18 Jahrhundert befinden sich in der Kirche Die Gemalde zeigen eine Immaculata und einen hl Joachim bezeichnet mit Johann Nepomuk H ekelsmuller Weitere Gemalde zeigen die hl Elisabeth und die hl Anna sowie den hl Joseph den hl Zacharias und Johannes den Taufer Zusatzlich sind noch drei Votivbilder aus dem 18 Jahrhundert in der Kirche nbsp nbsp nbsp Figuren Bearbeiten Der linke Seitenaltar wird von einer Figur Maria vom Siege bekront der rechte von einer ahnlich gestalteten Figur des heiligen Josef Der Kruzifixus am Chorbogen wurde 1749 geschaffen Die gefassten Holzfiguren des hl Johann Nepomuk des hl Sebastian und des hl Rochus stammen aus der Mitte des 18 Jahrhunderts nbsp Maria vom Siege nbsp St Rochus nbsp Gnadenbild im Hochaltar nbsp St Sebastian nbsp St JosefSonstige Ausstattung Bearbeiten Am Chorbogen befindet sich ein Epitaph aus Sandstein fur Andreas Unsinn 1774 Die schlichte Sakristeitruhe stammt aus dem Anfang des 18 Jahrhunderts ebenso der zweiturige mit Pilastern und Gebalk verzierte Wandschrank in der Sakristei Die drei Holztafeln in der Sakristei sind mit 1815 bezeichnet Das Chorgestuhl von Martin Eberlin stammt von 1692 nbsp Doppelempore und Orgel nbsp Sandsteinepitaph fur Andreas Unsinn 1774 nbsp Jesuskind nbsp Kirchengestuhl nbsp Weihwasserbecken nbsp Die Kirche von SudostenSiehe auch BearbeitenListe der Kirchen und Kapellen in der Verwaltungsgemeinschaft Illerwinkel Ludwig Dorn Benefiziat beziehungsweise Expositus von 1937 bis 1949Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maria Schnee Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Peter Stoll Johann Friedrich Sichelbein und die Fresken der Wallfahrtskirchen Kirchhaslach und Lehenbuhl Universitat Augsburg 2011 opus bibliothek uni augsburg de PDF 1 9 MB Literatur BearbeitenTilmann Breuer Stadt und Landkreis Memmingen Hrsg Heinrich Kreisel und Adam Horn Deutscher Kunstverlag Munchen 1959 S 144 146 Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bayern III Schwaben Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2008 ISBN 978 3 422 03116 6 S 647 648 Hugo Schnell Xaver Hofmann Ludwig Dorn Lehenbuhl Wallfahrtskirche Maria Schnee Kleine Kunstfuhrer Nr 487 3 neubearbeitete Auflage Schnell und Steiner Munchen Zurich 1983 OCLC 630333267 22 Seiten mit Abbildungen Einzelnachweise Bearbeiten Bayerisches Landesamt fur Denkmalpflege Eintragung D 7 78 165 25 47 8568 10 138 Koordinaten 47 51 24 5 N 10 8 16 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria Schnee Lehenbuhl amp oldid 235528084