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Die Luisenkirche ist eine evangelische Kirche am Gierkeplatz im Berliner Ortsteil Charlottenburg Sie steht unter Denkmalschutz LuisenkircheAnsicht von WestenInnenraum Blick zum Altar 2021 Innenraum Blick zur Walcker Orgel 2022 abgebaut Chororgel Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Orgeln 5 Gelaut 6 Nutzung und Gemeindeleben 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseBaugeschichte BearbeitenDie ersten Plane fur den Bau einer neuen Pfarrkirche stammten vom Oberbaudirektor Philipp Gerlach die Umsetzung war der Christengemeinde aber zu teuer So vereinfachte der Schluter Schuler Martin Heinrich Bohme die Plane sodass die Kirche fur 6100 Taler gebaut werden konnte Konig Friedrich I legte am 11 Juli 1712 an seinem 55 Geburtstag den Grundstein fur den Kirchenbau 1 Die Einweihung der Stadt und Parochialkirche der erst 1705 zur Stadt erhobenen Ansiedlung Charlottenburg nahm am 12 Juli 1716 Propst Michael Roloff von der Friedrichswerderschen Kirche zu Berlin vor Architektur BearbeitenDer Bau mit einem gleichschenkligen Kreuz als Grundriss in Form eines griechischen Kreuzes hatte keinen Turm sondern einen holzernen Dachreiter am Schnittpunkt der beiden Walmdacher Der Dachreiter war jedoch bereits nach knapp 100 Jahren 1814 so baufallig dass er abgerissen werden musste Karl Friedrich Schinkel erstellte 1821 ein Gutachten zum Umbau der Kirche in dem er den Neubau eines seitlichen Turmes vorschlug 1823 wurde der Bau genehmigt und nach Schinkels Planen ausgefuhrt Aber auch Schinkel hatte einige Vereinfachungen einarbeiten mussen die Ursache fur die letztlich gedrungene und schmucklose Erscheinung des Turmes sind 2 Am 11 Juni 1826 konnte der Turm eingeweiht werden in ihm hangt ein dreistimmiges Gelaut Kurz zuvor hatte der Konig Friedrich Wilhelm III die Erlaubnis zur Benennung der Kirche nach der 1810 verstorbenen Konigin Luise erteilt In den folgenden zwei Jahrhunderten wurde die Kirche mehrfach erneuert Im Zweiten Weltkrieg brannte sie im September 1943 bei einem Luftangriff der Alliierten aus Im November 1943 wurde sie von zwei Luftminen getroffen Der Wiederaufbau der Luisenkirche erfolgte zwischen 1950 und 1956 unter der Leitung des Landeskonservators Hinnerk Scheper und unter der Bauleitung von Alfred Lagotz und Bodo Lehmann aus Koln Es gab geringfugige Anderungen zur Schinkelschen Fassung 1976 wurde das Kirchenaussere saniert 1987 bis 1988 fand durch Jochen Langeheinecke eine dem Zustand des Schinkelbaus angenaherte Rekonstruktion des Innenraumes statt 3 Ausstattung BearbeitenDas Kruzifix stammt von Gerhard Schreiter Die Fenster des Ostflugels zeigen Verglasungen nach Entwurfen von Ludwig Peter Kowalski zu deren Stiftern Heinrich Mendelssohn gehort Orgeln BearbeitenDie Kirche besass von 1967 bis 2021 eine Orgel der Firma Walcker Sie verfugte uber 24 Register auf zwei Manualen und Pedal 1989 erfolgte eine Uberholung 4 Durch den fruheren Kantor war ein grossangelegtes Orgelneubauprojekt als Instrumentenensemble namens Folia IIII geplant gewesen 5 Gerhard Oppelt wechselte 2016 nach Kloster Lehnin 6 das Projekt wurde nicht fortgefuhrt Unter Verantwortung des neuen Kantors Jack Day wurde ein Orgelneubau mit einer anderen Konzeption beschlossen Die Firma Reil baut 2023 2024 ein 29 registriges Werk im Stil des Spatbarock das sich an die Schule von Joachim Wagner anlehnt 7 Die Disposition lautet wie folgt I Hauptwerk C Bordun 16 Prinzipal 8 Rohrflot 8 Viola di Gamba 8 Octava 4 Spitzflot 4 Quinta 3 Superoctava 2 Cornett IIIMixtur IVTrompet 8 II Positiv C Gedackt 8 Quintadena 8 Salicional 8 Fugara 4 Principal 4 Flute travers 4 Nassat 3 Waldflot 2 Tertia 1 3 5 Sesquialtera IIMixtur III IVOboe d amour 8 Tremulant Pedal C Subbass 16 Gemshorn 8 Violon 8 Quinta 6 optional Octava 4 Posaun 16 Trompet 8 Koppeln II I I P II P ZimbelsternIm Chorraum befindet sich eine kleine zweimanualige Schuke Orgel 8 nbsp GlockenGelaut BearbeitenDer Turm verfugt uber ein dreistimmiges Gelaut im Te Deum Motiv im einzelnen Giesser Giessjahr Material Schlagton Gewicht kg Durchmesser cm Hohe cm Krone cm InschriftJ C Hackenschmidt 1823 Bronze f 715 113 82 18 D LUTHER SOWIE ZUR ZEIT DES HERRN J C G DRESSEL OBER PREDIGER HERRN J C L SCHULTZE INT BURGERMEISTER HERRN D A ULLRICH STADT VORSTEHER HERRN KASTENBEIN KIRCHENVORSTEHER ALS S M DER KONIG FRIEDRICH WILHELM III DER KIRCHE DIESENTURM ERBAUEN LIESS IST DIESE GLOCKE GEGOSSEN WORDEN VON HACKENSCHMIDT IN BERLIN IM JAHRE 1823 Bochumer Verein 1953 Gussstahl d 1350 151 130 keine O LAND LAND LAND LAND HORE DES HERRN WORTBochumer Verein 1953 Gussstahl g 520 112 100 keine NUN ABER BLEIBET GLAUBE HOFFNUNG LIEBENutzung und Gemeindeleben BearbeitenNeben der normalen gottesdienstlichen Nutzung inklusive Abendmahl Taufen Konfirmationen Trauungen oder Trauerfeiern durch die Luisenkirchen Gemeinde einer von 19 Gemeinden im Kirchenkreis Charlottenburg Wilmersdorf der zum Sprengel Berlin der Evangelischen Kirche Berlin Brandenburg schlesische Oberlausitz gehort dient die Kirche als Veranstaltungsort fur kirchliche Konzerte Die Luisenkirche kann auch fur Konzerte und andere kulturelle und kirchennahe Veranstaltungen gemietet werden 9 In der Gemeinde bestehen ein Posaunenchor ein Kinder und Jugendchor ein Vocalensemble und eine Rockband Ferner gibt es einen Kinder einen Jugend und einen Seniorenkreis sowie verschiedene Gesprachs und Bibelkreise 10 Literatur BearbeitenGunther Kuhne Elisabeth Stephani Evangelische Kirchen in Berlin 1 Auflage C Z V Verlag Berlin 1978 ISBN 3 7674 0158 4 Henrike Hulsbergen Hrsg Charlottenburg ist wirklich eine Stadt aus den unveroffentlichten Chroniken des Johann Christian Gottfried Dressel 1751 1824 Berlin 1987 ISBN 3 925683 04 6 Klaus Dieter Wille Die Glocken von Berlin West Geschichte und Inventar Gebr Mann Berlin 1987 ISBN 3 7861 1443 9 Melanie Mertens und Hellmut Lorenz Kirchen zwischen 1648 und 1780 In Architekten und Ingenieur Verein zu Berlin Hrsg Teil VI Sakralbauten Berlin und seine Bauten DOM publishers Berlin 1997 ISBN 3 433 01016 1 S 16 Christine Goetz Matthias Hoffmann Tauschwitz Kirchen Berlin Potsdam Morus Verlag Berlin 2003 ISBN 3 87554 368 8 Georg Dehio Berlin Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler 3 durchgesehene und erganzte Auflage Deutscher Kunstverlag Berlin Munchen 2006 ISBN 3 422 03111 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Luisenkirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Evangelischen Luisen Kirchengemeinde Berlin Charlottenburg Eintrag 09020631 in der Berliner Landesdenkmalliste Luisenkirche In archINFORM Informationen zu den Orgeln auf Organ indexEinzelnachweise Bearbeiten Berlin Kalender 1997 11 Juli Luisenstadtischer Bildungsverein 1997 ISBN 3 89542 089 1 S 133 Detlef Jessen Klingenberg Luisenkirche 1823 Gierkeplatz In Schinkel in Berlin und Potsdam 26 Bauten in Farbphotographien von Gerrit Engel Schirmer Mosel Munchen 2011 S 44 Evangelische Luisenkirche In berlin de Bezirksamt Charlottenburg Wilmersdorf von Berlin abgerufen am 1 Februar 2011 Informationen zur ehemaligen Walcker Orgel in der Organ database Abgerufen am 3 Februar 2022 Folia Europaische Orgelstiftung Berlin Abgerufen am 3 Februar 2022 Luisenkirche MDCCXVI Stadtkirchenmusik Abgerufen am 3 Februar 2022 Luisenorgel Abgerufen am 3 Februar 2022 Informationen zur Chororgel in der Organ database Abgerufen am 3 Februar 2022 Website der Evangelischen Luisen Kirchengemeinde fur Stadtkirchenmusik mit Terminen Website der Evangelischen Luisen Kirchengemeinde 52 517205 13 302574 Koordinaten 52 31 1 94 N 13 18 9 27 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Luisenkirche Berlin Charlottenburg amp oldid 238293878