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Das Ludwigsburg Museum prasentiert die Kulturgeschichte der Stadt Ludwigsburg und ihrer Region Die Ausstellung zeigt den Charakter der Stadt als Residenz und Zentrum der Kunste sowie als Garnisons und Industriestandort Von rund 25 000 Gegenstanden die das Museum verwahrt zeigt es rund 500 in seinen Ausstellungsraumen 1 Eingang in der Eberhardstrasse Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Die Sammlung des Historischen Vereins 1 2 Das stadtische Museum 2 Ausstellung 2 1 Eingangsbereich des MIK 2 2 Galerie im ersten Stock 2 3 Ausstellungsraum Guter Furst 2 4 Ausstellungsraum Idealstadt 2 5 Ausstellungsraum Musensitz 2 6 Ausstellungsraum Neuerfindung 2 7 Ausstellungsraum Soldatenstadt 2 8 Ausstellungsraum Burgerstadt 2 9 Saal im Untergeschoss 2 10 Aussenstellen 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Sammlung des Historischen Vereins Bearbeiten Die Sammlungsgeschichte des Museums reicht bis ins 19 Jahrhundert zuruck In der ersten Satzung des Historischen Vereins Ludwigsburg vom November 1897 war als Hauptziel die Sammlung von Altertumern und wertvollen Kunstgegenstanden und deren Aufstellung in geeigneten Raumen festgehalten Dessen Sammlungsgegenstande waren 1899 zunachst im Gymnasium am Marktplatz untergestellt Die erste Ausstellung fand vom 1 April bis zum 9 April 1901 im Ratskeller statt Sie erregte grosses Aufsehen in der Offentlichkeit zu den Besuchern zahlten Konig Wilhelm II von Wurttemberg mit seiner Frau und seiner Tochter sowie die Prinzen Herrmann und Ernst von Sachsen Weimar und Prinz Max von Schaumburg Lippe Ausgestellt wurden unter anderem personliche Gegenstande aus dem Besitz von Justinus Kerner Eduard Morike und David Friedrich Strauss Nach dem Ende der Schau blieb die Sammlung im ersten Stock des Ratskellers sonntags von 11 bis 12 Uhr konnte die Offentlichkeit sie unentgeltlich besichtigen 2 Ab 1905 bot der Ruinenbau in den Schlossanlagen Domizil fur die wachsende Sammlung Dieser Platz war geraumiger allerdings auf Dauer nicht geeignet denn der Raum war feucht so Oscar Paret 1947 Als Robert Vischer 1912 dem Verein das Arbeitszimmer seines Vaters Friedrich Theodor Vischer uberliess musste es zunachst wieder am alten Platz im Gymnasium ausgestellt werden In den Ludwigsburger Geschichtsblattern von 1913 werden als weitere Neuzugange Mobelstucke und sonstige wertvolle Andenken von Eduard Morike sowie Mumienteile aus Agypten genannt 1921 bekam der Verein Raume im Favorite Schlosschen und konnte seine Ausstellung in zwei grossen Salen und nicht weniger als acht Zimmern prasentieren Wichtiger Neuzugang war die historisch topographische und kulturhistorische Sammlung Altwurttemberg bestehend aus 5 000 Grafikblattern zusammengetragen vom Stuttgarter Major Hans Winter und fur die Sammlung aufgekauft von Richard Franck 2 1932 kamen als Leihgaben den Prinzen Albrecht von Schaumburg Lippe Mobel und Einrichtungsgegenstande aus dem Besitz von Konigin Olga zur Sammlung hinzu Die seltenen Boulle Mobel Busten und Statuetten uberdauerten allerdings bis auf wenige Stucke nicht den Zweiten Weltkrieg Lediglich ein Bronzetisch und einige Messing Zierteile von Mobeln befinden sich noch im Besitz des Museums Eine Buste von Konigin Olga steht heute im Residenzschloss 2 Auch die Raume im Favoriteschlosschen waren feucht und gefahrdeten die Bestande Im Oktober 1933 zog man deshalb um in den Sudflugel des Residenzschlosses Weil Amter diese Raume beanspruchten musste man jedoch schon im Fruhjahr 1934 wieder zuruck ins Favoriteschlosschen Im selben Jahr kam der Historische Verein in den Besitz eines Teils der Puppensammlung von Tony Schumacher Bis 1942 war ein grosser Teil der Puppen durch Mottenfrass stark angegriffen Nach dem Krieg schien die Puppensammlung ganz verschollen sie wurde jedoch in zwei unbeschrifteten Holzkisten entdeckt und konnte 1994 nach grundlicher Restaurierung erneut ausgestellt werden 2 Das stadtische Museum Bearbeiten In einer Schilderung von 1942 beschrieb Oscar Paret den Zustand der Sammlung Ende der 1930er Jahre als verwahrlost zahlreiche Kisten stunden unausgepackt verstaubt und ohne Inhaltsangabe in den Raumen verteilt Bucher und Grafikblatter lagen offen und lose in den Regalen Das Sofa im Vischer Zimmer sei von Motten zerfressen Bei Maurerarbeiten zum Splitterschutz sei versaumt worden die Bestande abzudecken so dass Bauschutt auf und in den Mappen liege Der Oberburgermeister Karl Frank bot daher dem Historischen Verein 1937 an die Sammlung in Besitz und Obhut der Stadt zu ubernehmen Ende 1941 kam diese Ubernahme zustande Oscar Paret seit 1941 Vorsitzender des Historischen Vereins erstellte 1942 ein Bestandsverzeichnis Angesichts der Gefahr durch Luftangriffe liess er die wertvollsten Teile 1943 ins Salzwerk Kochendorf uberfuhren Dort konnten sie 1946 unversehrt geborgen werden Ein zweites Depot im Schillergymnasium war ebenfalls unversehrt geblieben ein drittes im Stadion jedoch geplundert worden Nach dem Krieg fand sich zunachst kein geeigneter Raum fur die Gesamtheit der Bestande Die Stadt mietete einen kleinen Saal in der Privatwohnung von Oberst Max Holland der sich ehrenamtlich um die Sammlung kummerte Erst 1958 konnten die verstreuten Bestande in einem von der Stadt gekauften Gebaude in der Brenzstr 21 zusammengefuhrt werden 2 1958 erhielt die Sammlung erstmals eine hauptamtliche Museumsleiterin Restauriert erforscht und inventarisiert bildete die Sammlung dann ab 1978 den Bestand des Stadtischen Museums Ludwigsburg Es bekam die Raumlichkeiten im hinteren Gebaudeteil des Kulturzentrums am Rathausplatz 1986 gab es eine Sonderausstellung uber Friedrich Theodor Vischer 1991 und 1994 wurde die standige Sammlung neu gestaltet und die Abteilungen Stadtgeschichte und Menschen in Ludwigsburg eroffnet Eine weitere Sonderausstellung war 1994 der Puppensammlung von Tony Schumacher gewidmet 2 Bis September 2012 blieb das Museum im Kulturzentrum am Rathausplatz Eine letzte Sonderausstellung am alten Ort zeigte Werke der Fotografin Loredana Nemes Danach schloss es fur mehrere Monate um ins neu eingerichtete MIK Museum Information Kunst hinuberzuziehen Durch Beschluss des Wirtschaftsausschusses der Stadt wurde das Museum im November 2012 in Ludwigsburg Museum umbenannt 3 Am 12 Mai 2013 dem internationalen Museumstag offnete mit der Einweihung des MIK auch das Ludwigsburg Museum wieder fur das Publikum Die Raume des MIK teilt sich das Museum mit der Touristinformation und dem Kunstverein 4 Ausstellung BearbeitenEingangsbereich des MIK Bearbeiten In der Eingangshalle des MIK weisen ausgewahlte Einzelstucke auf Leitthemen der Ludwigsburger Stadtgeschichte hin Die alte Holzspitze der Hohenecker Kirche nimmt einen grossen Teil der Hohe des Lichthofes in Anspruch Eine Statue von Carl Eugen erinnert an die Grundung als Residenzstadt Ein altes Motorrad erinnert an die Tradition als Industriestadt im 19 und 20 Jahrhundert Weitere Gegenstande rufen das tagliche Leben und die Reprasentation im 18 und 19 Jahrhundert wach An den Wanden der Eingangshalle finden sich unter anderem Zierrat von Gebauden Stuck und Steinplastiken ein alter Kinderwagen und ein grosses Wirtshausschild Dazu kontrastieren zwei moderne Lichtinstallationen Etwas abseits in der Eingangshalle veranschaulicht ein Stadtmodell die Anlage der barocken Planstadt mit dem Residenzschloss Ludwigsburg Galerie im ersten Stock Bearbeiten Entlang der Wand der Galerie zeigen chronologisch angeordnete aus der glatten Wandflache herausragende Mauersteinquader bedeutende Ereignisse der Ludwigsburger Stadtgeschichte Von der Aufgangstreppe kommend geht der Besucher in der Zeit ruckwarts von der Gegenwart bis zur Grundungszeit der Stadt Einzelne in die Mauer eingelassene Vitrinen mit Ausstellungsstucken lassen Durchblicke in die Ausstellungsraume hinter dem Emporengang zu Am Ende dieses Ganges betritt der Besucher rechterhand das erste Ausstellungszimmer den Raum Guter Furst Ausstellungsraum Guter Furst Bearbeiten Dieser Raum ist dem Bau des Ludwigsburger Schlosses und dem Fursten Eberhard Ludwig gewidmet Kupferstiche zeigen Bauentwurfe des Schlosses nach Johann Friedrich Nette sowie verschiedene Ansichten des Schlosses nach Donato Giuseppe Frisoni Weitere Grafiken zeigen die Schlosser Monrepos Favorite Solitude und Hohenheim das Alte Schloss und das Neue Schloss in Stuttgart sowie das Landgut Scharnhausen Zwei Portratbilder zeigen Eberhard Ludwig und seine Matresse Wilhelmine von Gravenitz 5 In einer zentralen Vitrine zeigt eine Radierung auf gelber Seide die prunkvolle Heimfuhrung der Braut bei der Hochzeit von Carl Eugen mit Elisabeth Friederike Sophie von Brandenburg Bayreuth 5 Ausstellungsraum Idealstadt Bearbeiten Der nachste Ausstellungsraum ist der barocken Stadtanlage als ideale Stadt gewidmet und den Bemuhungen des Herzogs sie mit ihm ergebenen Burgern zu bevolkern 6 Er enthalt nach Themen gegliedert Ausstellungsstucke und etliche Bucher und Dokumente aus jener Zeit Um sie zu betrachten muss der Besucher Schubladen ziehen in denen sie unter Glas geborgen sind Die Themen des Raums sind 6 Ordnung Eine zentrale Vitrine stellt ein Faksimile des altesten Stadtplans von Ludwigsburg zur Schau Er zeigt noch die Bastion um die Stadt herum die damals wohl geplant war jedoch nie gebaut wurde Druckt man einen Knopf an der Vitrine so schiebt sich das Original des alten Plans aus seiner lichtgeschutzten Schublade uber die Kopie Planstadt hierzu werden diverse Aufrufe des Herzogs zur Besiedlung Lebensgeschichten aus der Zeit und ein Siegelstock mit dem Ludwigsburger Stadtwappen von 1718 gezeigt Baustelle mit Nachrichten aus der Bauzeit Stuck aus dem Schloss einem Bebauungs und einem Stadtplan und einer Darstellung der Verwandtschaftsverhaltnisse italienischer Kunstler und Kunsthandwerker in Ludwigsburg Zur Bauzeit arbeiteten viele italienische und franzosische Handwerker und Kunstler in der Stadt Ein deutsch franzosisch italienisches Worterbuch das in der Ausstellung gezeigt wird half ihnen sich untereinander und in der fremden Umgebung zurechtzufinden Wohnhaus zeigt verschiedene Plane und Modelle Ludwigsburger Hauser die zumeist nach den Vorgaben des Landesbaumeisters Donato Giuseppe Frisoni gebaut wurden Idealburger Um die ersten Bauplatze bewarben sich 21 Burger nur zwei davon durften sich ansiedeln Der ideale Burger musste Startkapital mitbringen er sollte kein Landwirt sein sondern Beamter Hofmann Gewerbetreibender oder Handwerker Apotheke zeigt ein Doppelportrat des Apothekerpaars Gottlieb Jakob und Sophie Beate Bischoff denen 1721 erlaubt wurde die erste Stadtapotheke zu grunden Ferner werden das Grundungspatent dieser Apotheke ein Rezeptbuch ein Apothekergefass und eine Waage ausgestellt Eine Porzellanmalerei auf Ludwigsburger Porzellan zeigt eine Apothekersfrau beim Waschen von Schropfkopfen Waisenhaus enthalt Dokumente zum ersten wurttembergischen Zucht und Arbeitshaus das Herzog Karl Alexander 1836 einrichten liess Garten zeigt ein Doppelportrat der Eheleute Johann Caspar und Elisabetha Dorothea Schiller der Eltern von Friedrich Schiller ferner ein Einzelportrat von Elisabetha Dorothea Schiller und eine Publikation von Johann Caspar Schiller uber Landwirtschaft 7 Verlag zeigt Publikationen des Buchdruckers Johann Georg Cotta Vater des Hofbuchdruckers Christoph Friedrich Cotta Manufaktur zeigt bemaltes Geschirr aus Ludwigsburger Porzellan Illustrationen zur Porzellanherstellung aus der Encylopedie von Denis Diderot sowie eine vermutlich von Nicolas Guibal gefertigte Zeichnung fur eine Kaffeekanne Ferner zeigt dieser Abschnitt zwei Darstellungen von Joseph Suss Oppenheimer Werkstatt zeigt eine Miniatur Aufsatzkommode von Karl Beyer sowie ein Portrat und Entwurfe von Johann Georg Beyer beide Angehorige einer angesehenen im Auftrag des Hofe arbeitenden Schreinerfamilie Schule zeigt Gegenstande aus dem Besitz von Eduard Morike Kirche zeigt einen Abendmahlkelch eine Abendmahlkanne den Druck eines Hymnus und ein Widmungsbild zur Einweihung der Stadtkirche 1726 sowie den Marktplatz mit der evangelischen und der katholischen Stadtkirche Ausstellungsraum Musensitz Bearbeiten Der nachste Raum beschaftigt sich mit Kunst und Literatur in Ludwigsburg im 18 und 19 Jahrhundert 8 Zentral postiert stehen Busten der Ludwigsburger Literaten Justinus Kerner Friedrich Theodor Vischer David Friedrich Strauss und Eduard Morike sowie von Friedrich Schiller Letzterer hatte funf Jahre seiner Kindheit in Ludwigsburg gelebt Zu diesen funf Mannern prasentiert der Raum jeweils eine Sammlung von Bildern Texten und personlichen Gegenstanden aus ihrem Leben Vischer wird durch seinen grossen Schreibtisch mit Regalwand und sein Stehpult prasent Friedrich Schiller wird in Beziehung gesetzt zu Christian Friedrich Daniel Schubart Beide waren Kritiker der hofischen Verhaltnisse Schubart musste dafur mit einer zehnjahrigen Haft auf dem Hohenasperg bezahlen Schiller entging dem durch Flucht Unter den Erinnerungsstucken zu Strauss befinden sich auch eine Erinnerungsplakette und Seidenbander seiner Ehefrau der Sangerin Agnese Schebest Eine weitere Sammlung in diesem Raum ist der Schriftstellerin Tony Schumacher gewidmet der Grossnichte von Justinus Kerner Ein Bucherregal ladt die Besucher dazu ein Bucher zu spenden und damit an die erste Ludwigsburger Bibliothek anzuknupfen Herzog Carl Eugen hatte 1764 seine Bibliothek offentlich gemacht Jeder Ludwigsburger Beamte musste ein Buch beisteuern so kamen in kurzer Zeit mehr als 100 000 Bande zusammen Ein Gemalde von Pierre Francois Lejeune zeigt den Herzog Carl Eugen in der Pose eines romischen Imperators Entwurfe von Carlo Innocenzo Carlone erinnern an das prunkvolle herzogliche Theater Sie zeigen jeweils Apoll und die Musen Das Motiv findet sich auf dem Buhnenvorhang des Schlosstheaters wieder Ein Portrat Niccolo Jommelli sowie Noten und Briefe von diesem und von Jean Georges Noverre vertiefen dieses Thema Jommelli war als Komponist und Noverre als Choreograf am Hofe Carl Eugens beschaftigt Weitere Bilder erinnern an den Hofmaler Nicolas Guibal und an die Academie des Arts die gemeinsam mit der Schule fur Oper Theater und Ballett 1770 in der Hohen Karlsschule aufging Ausstellungsraum Neuerfindung Bearbeiten Der Raum Neuerfindung ist der Industrialisierung und dem wirtschaftlichen Aufschwung Ludwigsburgs ab der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts gewidmet 9 Gezeigt werden Produkte Ludwigsburger Unternehmen und Erfindungen mit Bezug zur Stadt Darunter finden sich Markennamen die auch heute noch bekannt sind und eine starke Stellung am Markt behaupten Mit einem Augenzwinkern wird behauptet dass sich ohne die Produkte Ludwigsburger Erfinder unmoglich der Alltag bewaltigen liesse Beispielsweise wurde Acetylsalicylsaure von dem geburtigen Ludwigsburger Felix Hoffmann synthetisiert Botox von Justinus Kerner entdeckt Die Ludwigsburger Firma A amp O Mack entwickelte die Gipsdiele das Strassburger Unternehmen Benkiser vor seiner Ludwigsburger Zeit ab 1924 die Klosettspulung Der in Ludwigsburg geborene Wilhelm Emil Fein erfand nicht nur die Handbohrmaschine sein Unternehmen C amp E Fein entwickelte auch elektrische Feuermelder tragbare Telefone und elektrische Kaffeemaschinen Die Ludwigsburger Firma Hakle brachte 1928 das perforierte Toilettenpapier von der Rolle und 1977 das feuchte Toilettenpapier auf den Markt Der Ludwigsburger Demokrat Jakob Friedrich Kammerer erfand 1832 Phosphor Zundholzer mit gleichmassig brennender Flamme Der Zichorienkaffee der Firma Heinrich Franck Sohne war ab 1868 ein Massenprodukt 9 Sogar Barbie und Viagra werden mit Ludwigsburg in Verbindung gebracht Das Vorbild der Barbie die Bild Lilli wurde von der Firma Hausser produziert die 1912 in Ludwigsburg gegrundet worden war Und Karl Pfizer Grunder des heutigen Weltkonzerns und Viagra Herstellers Pfizer war geburtiger Ludwigsburger In der Informationsbroschure des Museums werden diese indirekten Bezuge zu Ludwigsburg aufgeklart 9 Ausstellungsraum Soldatenstadt Bearbeiten Der Raum Soldatenstadt zeigt die mehr als 250 Jahre wahrende militarische Geschichte Ludwigsburgs mit Fokus auf das Alltagsleben in einer Garnisonsstadt deren Bevolkerung zeitweise zu mehr als einem Drittel aus Soldaten bestand Ausgewahlte Ausstellungsstucke stehen fur Aspekte dieses Alltags der Soldaten und der Zivilbevolkerung in der Zeitspanne von der Feudalarmee Carl Eugens der Soldaten an andere Machte verlieh uber die Kaiserzeit mit der Einrichtung grosser garnisonseigener Betriebe sowie die beiden Weltkriege bis hin zur Stationierung der amerikanischen Truppen bis 1994 Die Kasernen pragen auch heute noch das Stadtbild und durch den Raum den sie bieten die Weiterentwicklung der Stadt 10 Ein Teil dieses sowie des folgenden Raums ist der Zeit des Nationalsozialismus gewidmet Hier erinnern personliche Dokumente an den Einzug der jugendlichen Flakhelfer in den Krieg ein Begleitheft zu dem Film Jud Suss dessen Schauplatz auch Ludwigsburg ist an die antisemitische Schmahpropaganda der Nationalsozialisten Eine Orgelpfeife aus der ehemaligen Synagoge ist wohl das letzte dingliche Zeugnis dieses Gebaudes nach dessen Zerstorung 1938 ein Hitlerjunge barg sie aus dem Schutt Der biographisch angelegte Ausstellungsteil stellt auch Personen in den Vordergrund die dem gegenuber Haltung bewahrt haben 10 Die Eltern der Geschwister Scholl die sich wahrend des Ersten Weltkriegs in Ludwigsburg im Lazarett kennen lernten und Anfang der 1930er Jahre mit der Familie in Ludwigsburg lebten Ernst Metzger und Eugen Buhl die 1938 durch Ludwigsburg getrieben wurden weil sie an ihren Geschaftsbeziehungen zu Juden festgehalten hatten Den judischen Textilkaufmann und Stadtrat Max Elsas von 1916 bis 1918 stellvertretender Burgermeister der 1941 im Alter von 84 Jahren in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert wurde und im folgenden Jahr dort starb Ausstellungsraum Burgerstadt Bearbeiten Der letzte Raum ist dem modernen Ludwigsburg und seinen Burgern gewidmet Die Portratfotos von Loredana Nemes aus der letzten Ausstellung im alten Gebaude wurden in den festen Bestand ubernommen und machen nun einen grossen Teil der Ausstellung in diesem Raum aus Erganzt wird die Galerie der Ludwigsburger durch Fotos des Fotostudios Walter Heine aus den 1940er und 1950er Jahren Die Urkunde der Stadtepartnerschaft mit Montbeliard aus dem Jahre 1962 weist uber diese Stadtepartnerschaft hinaus auch auf die deutsch franzosische Aussohnung hin In jenem Jahr hielt Charles de Gaulle seine beruhmte Rede an die Jugend auf dem Ludwigsburger Schlossplatz 11 Eine Packung Espresso Bohnen erinnert an die Zuwanderung italienischer Gastarbeiter in den 1970er Jahren 12 Dass die neue Zeit nicht naht und schmerzlos die alte abloste zeigen Fotografien aus der Spruchkammerakte Richard Ackerles Letzterer hatte 1941 in seiner Funktion als Kreisleiter der Deutschen Arbeitsfront zwei Arbeiterinnen dazu verurteilt mit kahlgeschorenem Kopf und einem umgehangten Schild Ich bin eine ehrlose Frau durch Ludwigsburg getrieben zu werden Sie hatten mit franzosischen Kriegsgefangenen gesprochen und hatten sich somit so Ackerle der Rassenschande schuldig gemacht 1948 wurde Ackerles deshalb in einem Spruchkammerverfahren zu funf Jahren Gefangnis und einer Geldstrafe verurteilt Eine holzerne Spielstadt um 1946 hergestellt von Internierten des Internee Camp 74 erinnert ebenfalls an die Zeit der Entnazifizierung 12 Saal im Untergeschoss Bearbeiten Ein Saal im Untergeschoss dient als Ausstellungsraum fur Wechselausstellungen Aussenstellen Bearbeiten Aussenstellen des Museums sind eine uber 100 Jahre alte Hufschmiede und ein Schaumagazin fur Grossexponate 13 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ludwigsburg Museum Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website des Museums Prasentation des Museums beim MIKEinzelnachweise Bearbeiten Informationstafel in der Eingangshalle des MIK Mai 2013 a b c d e f Andrea Berger Fix Die Sammlungsgeschichte des Stadtischen Museums Ludwigsburg in 100 Jahre Historischer Verein fur Stadt und Kreis Ludwigsburg e V Ludwigsburg Erinnerungen aus Stadt und Kreis 1897 1997 Kommissionsverlag J Aigner Buchhandlung Ludwigsburg 1997 S 43 51 Christian Walf Willkommen im Ludwigsburg Museum Memento vom 5 Marz 2016 imInternet Archive Ludwigsburger Kreiszeitung online 29 November 2012 Ludwig Laibacher Zur Einweihung eine Deutschlandpremiere Stuttgarter Zeitung 11 Mai 2013 Seite 22 a b Guter Furst Informationsbroschure des Museums erhaltlich im Museum a b Idealstadt Informationsbroschure des Museums erhaltlich im Museum Johann Caspar Schiller Oekonomische Beytrage zur Beforderung des burgerlichen Wohlstandes Betrachtungen uber Landwirthschaftliche Dinge in dem Herzogthum Wurtemberg sic 1767 1768 Musensitz Informationsbroschure des Museums erhaltlich im Museum a b c Neuerfindung Informationsbroschure des Museums erhaltlich im Museum a b Soldatenstadt Informationsbroschure des Museums erhaltlich im Museum Tim Hohn Ein Staatsakt fur eine beruhmte Rede Stuttgarter Zeitung online 24 August 2012 abgerufen am 17 Mai 2013 a b Burgerstadt Informationsbroschure des Museums erhaltlich im Museum Alte Schmiede 1 2 Vorlage Toter Link www ludwigsburg de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Webseite der Stadt Ludwigsburg abgerufen am 15 Mai 201348 8963 9 1927 Koordinaten 48 53 46 7 N 9 11 33 7 O Normdaten Korperschaft GND 1050436717 lobid OGND AKS VIAF 308202711 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludwigsburg Museum amp oldid 230137521