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Ludwig Siegfried Meinardus 17 September 1827 in Hooksiel 10 Juli 1896 in Bielefeld war ein deutscher Komponist und Musikschriftsteller Ludwig Meinardus 1876 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 1 1 Familie 2 Werke 2 1 Kompositionen Auswahl 2 1 1 Kammermusik 2 1 2 Oratorien 2 2 Musikschriftstellerische Arbeiten Auswahl 3 Diskografie 4 Nachlass 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenLudwig Meinardus war der Sohn des Amtseinnehmers Carl Christoph Meinardus 1798 1888 und dessen Ehefrau Emilie Magdalene geborene Alfken 1798 1873 Er wuchs in Jever auf und besuchte das dortige Mariengymnasium In seinen ersten Kompositionsversuchen wurde er von Robert Schumann bestarkt der ihn ermutigte sich am 1843 gegrundeten Leipziger Konservatorium einzuschreiben Bereits 1847 aber verliess Meinardus das Konservatorium ohne Abschluss um sich privat bei August Ferdinand Riccius 1819 1886 in Leipzig fortzubilden Nach einer langeren Zeit als Privatlehrer und mit freier Komponistentatigkeit in Caputh bei Potsdam setzte er 1851 sein Studium bei Adolf Bernhard Marx in Berlin fort Hier schloss er sich der Bande Bob an einem Kreis junger Kunstler der sich fur die Verbreitung zeitgenossischer Musikwerke vornehmlich Robert Schumanns im konservativen Berlin einsetzte Nebenher schrieb er auch fur die Neue Zeitschrift fur Musik 1853 folgte schliesslich die Ubersiedlung nach Glogau in Schlesien als Musikdirektor der dortigen Singakademie Bereits 1850 hatte Meinardus sein op 1 eine Novelle fur Klavier bei Whistling in Leipzig veroffentlicht Vorausgegangen war die Bekanntschaft mit Franz Liszt in Bad Eilsen 1 und in Weimar Liszt blieb Meinardus fortan freundschaftlich verbunden und setzte sich u a fur die Auffuhrung des Oratoriums Luther in Worms 1874 ein 1 1865 siedelte Meinardus nach Dresden uber wo er als Privatdozent am Konservatorium tatig war und Gesang und Harmonielehre unterrichtete 1874 erfolgte der Wechsel als Musikkorrespondent nach Hamburg Seit dieser Zeit verstarkte Meinardus seine musikschriftstellerische Tatigkeit als deren Hohepunkt die populare Mozart Biografie von 1883 gelten kann Im Lutherjahr 1883 wiederum gelangte das Oratorium Luther in Worms zu internationaler Bekanntheit wodurch die bleibende Bedeutung von Meinardus Werk begrundet wurde Seine letzten Lebensjahre verbrachte Meinardus ab 1887 als Chordirektor der Bodelschwingh schen Anstalten in Bielefeld 1 Noch ein Jahr vor seinem Tod veroffentlichte Meinardus einen Roman Eigene Wege 1896 mit dem er neue schriftstellerische Wege beschritt Bereits 1874 hatte er mit Ein Jugendleben eine zweibandige Autobiografie veroffentlicht die abgesehen von einer Neigung zu weitschweifiger Selbststilisierung als eine wertvolle Quelle zum Schumann und Mendelssohn Umkreis gelten darf Im Streit der Brahms Anhanger mit der Neudeutschen Schule um Liszt schlug sich Meinardus dessen an Beethoven und Schumann orientierte Musikanschauung deutlich national konservative Zuge tragt auf Seiten Brahms Sein Stil war stark von Mendelssohn beeinflusst und er stand entschieden auf der Seite der Wagnergegner Eine Rezeption der Werke von Meinardus setzte erst 2006 durch Gundolf Semrau ein und erreichte im Luther Jahr 2017 mit Luther in Worms in zahlreichen Stadten einen Hohepunkt 1 Familie Bearbeiten Meinardus heiratete am 9 April 1861 in Glogau Amalie von Conrady 1817 1894 Tochter des preussischen Oberstleutnants Wilhelm Ludwig von Conrady Der spatere preussische General der Infanterie Emil von Conrady 1827 1905 war ihr jungerer Bruder Die Ehe blieb kinderlos 2 Seine Grabstatte befindet sich auf dem Johannisfriedhof in Bielefeld 1 Werke BearbeitenMeinardus Schaffen 48 gedruckte Werke umfasst hauptsachlich Lieder und Kammermusik sowie sechs Oratorien 1 Zwei Sinfonien und Opernfragmente blieben ungedruckt Durch seine Beschaftigung mit der Musik alter Meister belebte Meinardus die barocke Suitenform neu Eines dieser Werke tragt den Titel Suite uber ein deutsches Volkslied Thema der Komposition ist die von der oldenburgischen Grossherzogin Cacilie komponierte Melodie zur spateren Volkshymne Heil dir o Oldenburg Auch als Schriftsteller war Meinardus aktiv mit der Veroffentlichung von Buchern und Aufsatzen 1 Kompositionen Auswahl Bearbeiten Kammermusik Bearbeiten Novelle fur Klavier op 1 Duo fur Violine und Pianoforte op 5 Karl und Johannes Meinardus gewidmet F E C Leuckart Verlag Breslau 1856 Duo fur Pianoforte und Violoncello op 32 Friedrich Grutzmacher zugeeignet Aug Cranz Verlag Bremen 1870 Piano Trio in a Moll op 40 Herrn Capellmeister A F Riccius gewidmet Joh Aug Bohme Hamburg 1880 Streichquartett No 2 in C Dur op 43 Freiherr Reinhard Carl Friedrich von Dalwigk gewidmet C F W Siegel Leipzig 1885 Oratorien Bearbeiten Simon Petrus op 23 1857 Neuveroffentlichung 2018 beim Renaissance Musik Verlag Gideon 1862 Konig Salomo op 25 1862 63 Neuveroffentlichung 2010 beim Renaissance Musik Verlag Luther in Worms 1871 1872 Libretto Wilhelm Rossmann Urauffuhrung 1874 Emmaus op 46 1896 Breitkopf und Hartel Neuveroffentlichung 2018 beim Renaissance Musik VerlagWeitere Vokalwerke Kantate auf Christi Geburt fur Chor Gemeindegesang und Orgel op 48 Verlag Schriftenniederlage der Anstalt Bethel Bielefeld um 1895 onlineMusikschriftstellerische Arbeiten Auswahl Bearbeiten Des einigen Deutschen Reiches Musikzustande 1872 Ruckblicke auf die Anfange der Deutschen Oper in Hamburg 1878 Mattheson und seine Verdienste um die deutsche Tonkunst 1879 Mozart Ein Kunstlerleben Verlag J Guttentag Berlin Leipzig 1883 Die Deutsche Tonkunst 1888 Klassizitat und Romantik in der deutschen Tonkunst 1893 Diskografie BearbeitenNovelle c moll op 7 Ludwig Meinardus trifft W A Mozart Gundolf Semrau Klavier Eigenproduktion 2006 3 Suite uber ein deutsches Volkslied op 10 Muthel Meinardus und Martinu Gundolf Semrau Klavier Eigenproduktion 2010 3 Simon Petrus op 23 Konzertmitschnitt prod 2018 euthenic media 2018 Konig Salomo op 25 Konzertmitschnitt der Erstauffuhrung euthenic media 2010 Duo fur Pianoforte und Violoncello op 32 Schumann Meinardus Brahms Kammermusik fur Klavier und Violoncello Gundolf Semrau Klavier Christoph Otto Beyer Violoncello GSCB 31598 Eigenproduktion 2000 3 Luther in Worms op 36 Rheinische Kantorei Concerto Koln Solisten Ltg Hermann Max CPO 777 540 2 2015 Nachlass BearbeitenMeinardus kompositorischer und schriftstellerischer Nachlass wird in der Gottinger Universitatsbibliothek aufbewahrt Literatur BearbeitenCarl Krebs Meinardus Ludwig Siegfried In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 52 Duncker amp Humblot Leipzig 1906 S 301 303 Christa Kleinschmidt Ludwig Meinardus Ein Beitrag zur Geschichte der ausgehenden musikalischen Romantik Zugl Dissertation Universitat Gottingen Verlag Heinrichshofen Wilhelmshaven 1985 ISBN 3 7959 0462 5 Christa Kleinschmidt Meinardus Ludwig Siegfried In Hans Friedl u a Hrsg Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg Hrsg im Auftrag der Oldenburgischen Landschaft Isensee Oldenburg 1992 ISBN 3 89442 135 5 S 446 447 online Dieter Nolden Ludwig Meinardus 1827 1896 Komponist Musikschriftsteller Dirigent Chorleiter und Grossherzoglicher Musikdirektor Bethel Verlag Bielefeld 2007 ISBN 978 3 935972 14 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ludwig Meinardus Sammlung von Bildern nbsp Wikisource Ludwig Siegfried Meinardus Quellen und Volltexte Werke von und uber Ludwig Meinardus im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNoten und Audiodateien von Ludwig Meinardus im International Music Score Library ProjectEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g Dieter Nolden Ludwig Meinardus 1827 1896 2 Auflage Bethel Verlag Bielefeld 2017 Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Hauser 1910 Vierter Jahrgang Justus Perthes Gotha 1909 S 125 a b c Musikhaus Semrau CD Projekte Abgerufen am 16 Mai 2021 Normdaten Person GND 118511084 lobid OGND AKS LCCN n85250236 VIAF 20471313 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Meinardus LudwigALTERNATIVNAMEN Meinardus Ludwig Siegfried vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Komponist und MusikschriftstellerGEBURTSDATUM 17 September 1827GEBURTSORT HooksielSTERBEDATUM 10 Juli 1896STERBEORT Bielefeld Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludwig Meinardus amp oldid 232733724