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Ludwig Crocius auch Ludovicus Crocius 29 Marz 1586 in Laasphe 7 Dezember 1653 oder 1655 in Bremen war ein evangelisch reformierter Prediger Teilnehmer an der Dordrechter Synode und Professor fur Theologie und Philosophie am bremischen Gymnasium Illustre der alten Bremer Universitat Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 1 1 Studium und Berufung zum Prediger in Bremen 1 2 Synode von Dordrecht 1 3 Auseinandersetzungen um die Pradestinationslehre innerhalb Bremens 2 Literatur 3 WeblinksBiografie BearbeitenLudwigs Vater war Paul Crocius 27 Juli 1551 5 September 1607 ein ehemaliger Erzieher der Sohne der Grafen Nassau Dillenburg und Wittgenstein Berleburg und seit 1583 Pfarrer und Kircheninspektor Superintendent in Laasphe sowie Herausgeber des Buches Gross Matyrbuch und Kirchenhistorien 1606 Sein Grossvater Matthias Crocius 1479 1557 war Pastor in Zwickau gewesen und hatte Martin Luther und Philipp Melanchthon personlich nahegestanden Sein jungerer Bruder war der Theologe Johannes Crocius Sein Sohn war der Mediziner Christian Friedrich Crocius Studium und Berufung zum Prediger in Bremen Bearbeiten 1600 trat Ludwig Crocius in die Tertia des Padagogiums in Herborn ein Am 12 Oktober 1603 begann er das Studium der Theologie an der Universitat Marburg und 1604 erlangte er dort den akademischen Grad eines Magisters Am 5 September 1607 verstarb Ludwig Crocius Vater der mittlerweile Prediger und Inspektor der landgraflich hessischen Grafschaft Katzenelnbogen in Langenschwalbach geworden war Ludwig Crocius trat seine Nachfolge an 1608 bat er seinen Dienstherrn Moritz der Gelehrte von Hessen Kassel um die Erlaubnis zu einer Studienreise Die Reise fuhrte ihn an die Universitaten in Bremen Marburg und Basel Am 4 April 1609 wurde er in Basel zum Dr theol promoviert Von dort begab er sich nach Genf um dort weiter zu studieren Wahrend seiner Zeit in Genf wurde er nach Bremen an die St Martini Kirche als Erster Prediger und an das Gymnasium Illustre als Philosophie und Theologieprofessor berufen er trat diese Amter 1610 an Spatere Angebote des Markgrafen von Brandenburg 1615 und des Landgrafen Moritz von Hessen Kassel 1618 lehnte er ab ebenso ein Angebot Generalsuperintendent fur Schlesien zu werden Von 1630 bis 1639 und von 1647 bis zu seinem Tod war er Prorektor am Gymnasium Illustre Synode von Dordrecht Bearbeiten Auf Einladung der niederlandischen Generalstaaten von 1618 an den Senat der Stadt Bremen Vertreter zur Synode in Dordrecht zu entsenden reisten der Rektor des Gymnasiums Illustre Mathias Martinius der Prediger an der bremischen Liebfrauenkirche Heinrich Isselburg und Ludwig Crocius zur Synode Die Synode sollte die Streitfragen zwischen Anhangern einer strengen Pradestinationslehre einerseits und Arminianern und Remonstranten andererseits klaren Geladen waren hierzu Vertreter der reformierten Kirchen Englands Schottlands der Kurpfalz Hessens Nassaus und der Wetterau sowie der Stadte Emden Zurich Bern Basel und Genf Der Senat der Stadt Bremen verlangte von ihren drei Delegierten dass diese eine auf Philipp Melanchthon zuruckgehende milde Linie zu vertreten hatten diese sei im Consensus Bremensis von 1595 festgehalten und entspreche der bremischen Praxis Hintergrund hierzu war dass der Augsburger Reichs und Religionsfrieden nur zwischen Katholiken und Lutheranern galt Bremen also dem Augsburger Bekenntnis schon deshalb angehorte um die eigene Stellung im Reich nicht zu gefahrden In den 154 Verhandlungen der vom 13 November 1618 bis zum 29 Mai 1619 dauernden Synode konnten sich die Vertreter der Pradestinationslehre nicht vollstandig durchsetzen Die bremischen Vertreter unterzeichneten die Beschlusse der Synode da diese fur die bremische Kirche keine Einschrankungen brachten und dazu nicht verbindlich waren Auseinandersetzungen um die Pradestinationslehre innerhalb Bremens Bearbeiten Nach der Synode begannen in Bremen die Auseinandersetzungen um die Pradestinationslehre Begonnen wurde der Konflikt vom Prediger der Kirche St Ansgarii Philipp Caesar der ein Verfechter der strengen Lehre war Caesar predigte hierbei auch gegen Bremer Rat und Kirchenministerium 1624 legte er zwar sein Amt nieder und verliess Bremen aber die Gemeinden St Ansgari und St Stephani bemuhten sich Caesar als Prediger zu gewinnen Dies wurde vom Senat abgelehnt Heinrich Isselburg der Prediger der Liebfrauenkirche starb am 29 Marz 1628 und es entstand so die Gefahr dass Caesar auf die vakante Stelle gelangen konnte Um dies zu verhindern wurde Ludwig Crocius auf die Stelle des Predigers berufen Zwar konnte Caesar 1628 als Prediger in St Martini durchgesetzt werden da diese Stellung nun durch die Berufung Crocius frei wurde allerdings wurde er 1630 wieder abgesetzt verliess die Stadt und trat schliesslich zum Katholizismus uber Mittlerweile standen sich in Bremen einerseits Ludwig Crocius Conrad Bergius 1592 1642 Prediger in St Ansgarii und Balthasar Willius 1606 1656 Prediger in Unser Lieben Frauen als Vertreter der milderen an Melanchthon orientierten Lehre und andererseits der Rektor des Gymnasiums Illustre Johann Combach der Prediger von St Remberti Henricus Flockenius und der Prediger von St Stephani Petrus Zimmermann als Vertreter der strengen Lehre gegenuber Crocius erlitt 1651 einen Schlaganfall blieb aber bis zur Niederlegung des Predigtamtes an der Liebfrauenkirche am 14 Mai 1652 an der Kirche tatig Seine Vorlesungen am Gymnasium Illustre hielt er bis zu seinem Tod Literatur BearbeitenFriedrich Wilhelm Bautz CROCIUS Ludwig In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 1 Bautz Hamm 1975 2 unveranderte Auflage Hamm 1990 ISBN 3 88309 013 1 Sp 1163 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Walter Hollweg Crocius Ludwig In Neue Deutsche Biographie NDB Band 3 Duncker amp Humblot Berlin 1957 ISBN 3 428 00184 2 S 418 Digitalisat Carl Hermann Manchot Crocius Ludwig In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 4 Duncker amp Humblot Leipzig 1876 S 601 Leo van Santen Bremen als Brennpunkt reformierter Irenik Eine soziologische Darstellung anhand der Biographie des Theologen Ludwig Crocius Brill s Series in Church History Band 69 Brill Leiden und Boston 2014 Weblinks BearbeitenDruckschriften von und uber Ludwig Crocius im VD 17 Normdaten Person GND 116733322 lobid OGND AKS LCCN no00047698 VIAF 6936629 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Crocius LudwigKURZBESCHREIBUNG protestantischer PastorGEBURTSDATUM 29 Marz 1586GEBURTSORT LaaspheSTERBEDATUM 7 Dezember 1653 oder 7 Dezember 1655STERBEORT Bremen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludwig Crocius amp oldid 237519807