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Der Consensus Bremensis eigentlich Consensus Venerandi Ministerii Bremensis ist eine 1595 verfasste Bekenntnisschrift evangelischer Reformatoren in Bremen Christoph Pezel 1539 1604 Autor des Consensus Kupferstich von 1598 1522 hatte die Reformation in Bremen Einzug gehalten Seit der Mitte des 16 Jahrhunderts bestimmte ein Richtungsstreit zwischen Lutheranern und Anhangern Melanchthons die nicht nur unter Theologen sondern ganz entscheidend auch im Bremer Rat gefuhrte Diskussion Die sogenannte Zweite Reformation in der auch Bremen sich immer deutlicher der reformierten Lehre zuwandte ohne allerdings Huldrych Zwingli und Johannes Calvin in allem zu folgen fand ihren kodifizierten Ausdruck in dem weitgehend von Christoph Pezel verfassten Consensus Bremensis Formal lag die Autorschaft dieser Programmschrift beim Venerandum Ministerium 1 einem Organ der Bremischen Kirche das aus den Geistlichen der vier alt neu und vorstadtischen Kirchen bestand Der Rat war an die Beschlusse des Kirchenorgans nicht gebunden Der Consensus wurde von allen stadtischen Geistlichen unterzeichnet er galt naturlich auch fur die Prediger im Bremer Landgebiet Vom Rat wurde die neue Kirchenverfassung stillschweigend anerkannt Bis 1608 und von 1628 bis 1635 hatten alle neuen Geistlichen sie zu unterschreiben Der erste Abschnitt handelt von der Gultigkeit der Augsburger Konfession und anderer grundlegender evangelischer Bekenntnisschriften Der zweite Abschnitt setzt sich mit aktuellen protestantischen Lehrmeinungen auseinander und bezieht Position gegen Martin Luther Kaspar Schwenckfeld die Wiedertaufer und Ubiquitisten 2 Die Pradestinationslehre wird im Sinne Melanchthons und Calvins ausgebreitet 3 Mit seinen Aussagen zu den Zeremonien setzt sich Pezel gegen Luther und Melanchthon ab Die Sakramente seien keine Bedingung fur die Erlangung der Seligkeit Fasten Heiligenverehrung Messgewander und Privatkommunion werden verworfen Bilder sollen aus den Kirchen entfernt werden Der dritte Hauptabschnitt betrifft die Kirchendisziplin und das Verhaltnis zwischen kirchlicher und weltlicher Gerichtsbarkeit Im 18 Jahrhundert verliert sich die zuvor schon nicht durchgangige Gultigkeit des Consensus vollends Seine 1860 erstmals erschienene Druckfassung 4 hatte nur noch wissenschaftlich kirchenhistorischen Quellenwert Text BearbeitenHeinrich Heppe Hrsg Die Bekenntnisschriften der reformirten Kirchen Deutschlands Elberfeld 1860 S 147 243 Ernst Friedrich Karl Muller Die Bekenntnisschriften der reformierten Kirche In authentischen Texten mit geschichtlicher Einleitung und Register Leipzig 1903 S 739 798 Textedition Andreas Muhling Hrsg Consensus Bremensis In Heiner Faulenbach u a im Auftrag der EKD Hrsg Reformierte Bekenntnisschriften Bd 3 1 Neukirchen Vluyn 2012 S 303 314 ISBN 978 3 7887 2528 0 Literatur BearbeitenJohann Friedrich Iken Der Consensus Ministerii Bremensis von 1595 In Bremisches Jahrbuch Band 10 1878 S 95 105 Digitalisat Otto Veeck Geschichte der Reformierten Kirche Bremens Bremen 1909 S 46 65 Jurgen Moltmann Christoph Pezel 1539 1604 und der Calvinismus in Bremen Hospitium ecclesiae Band 2 Einkehr Bremen 1958 DNB 480673896 Habilitationsschrift Uni Gottingen 27 Februar 1957 S 146 166 Friedrich Seven Theologische Anmerkungen zum Consensus Bremensis In Leder ist Brot Beitrage zur norddeutschen Landes und Archivgeschichte Festschrift Andreas Ropcke Schwerin 2011 S 79 86 Ortwin Rudloff Der Consensus Bremensis 1595 in Bremische Kirchengeschichte von der Reformation bis zum 18 Jahrhundert Bremen 2017 S 196 206 Einzelnachweise Bearbeiten Veeck S 60 65 und S 157 160 Helmar Junghans Martin Luther und die Welt der Reformation In Lutherjahrbuch 72 2005 S 114 hier auch digital Iken S 88 90 Iken S 85 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Consensus Bremensis amp oldid 238792536