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Die Japanische Wollmispel Eriobotrya japonica ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Wollmispeln Eriobotrya der Kernobstgewachse Pyrinae in der Familie der Rosengewachse Rosaceae Sie ist auch als Japanische Mispel Wollmispel Mispero Nespolo Nispero oder Loquat bekannt Im Japanischen heisst sie Biwa ビワ oder 枇杷 und im Chinesischen Pipa 枇杷 pipa Obwohl es ihr Name nahelegt gehort die Japanische Wollmispel nicht zur Gattung der Mispeln Japanische WollmispelJapanische Wollmispel Eriobotrya japonica SystematikFamilie Rosengewachse Rosaceae Unterfamilie SpiraeoideaeTribus PyreaeUntertribus Kernobstgewachse Pyrinae Gattung Wollmispeln Eriobotrya Art Japanische WollmispelWissenschaftlicher NameEriobotrya japonica Thunb Lindl Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 1 3 Chromosomensatz 2 Vorkommen 3 Nutzung 4 Systematik 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBeschreibung Bearbeiten nbsp Habitus nbsp Zweig mit Laubblattern nbsp Blutenstand nbsp Blute im Detail nbsp Aufgeschnittene Fruchte die Verwandtschaft mit dem Apfel ist deutlich zu erkennen nbsp Reife Fruchte am BaumVegetative Merkmale Bearbeiten Die Japanische Wollmispel wachst als kleiner 1 immergruner Baum und erreicht Wuchshohen von etwa 7 bis 12 Metern Die Rinde der Zweige ist gelblich braun und dicht rostfarben oder graulich rostfarben wollig behaart 1 Die wechselstandig angeordneten Laubblatter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert Der relativ kurze rostfarbig behaarte Blattstiel ist 6 bis 10 Millimeter lang Die mehr oder weniger vor allem unterseits kurz weissfilzig behaarte bis kahle einfache und ledrige Blattspreite ist bei einer Lange von 12 bis 30 Zentimetern sowie einer Breite von 3 bis 9 Zentimetern eiformig oder lanzettlich bis verkehrt eilanzettlich Die Blattoberseite ist dunkelgrun und die unterseite fahlgrun Der Blattrand ist an der Basis ganz und vorne entfernt gesagt bis gekerbt oder gezahnt die Spitze ist rundspitzig oder spitz bis zugespitzt Die Nervatur ist oft wechselnd gefiedert und unterseits erhaben mit einer unterseits dicken leicht rostfarbig behaarten Mittelader Die Nebenblatter sind 1 bis 1 5 Zentimeter lang Generative Merkmale Bearbeiten Der endstandige vielblutige und rispige Blutenstand weist eine Lange von 10 bis 19 Zentimetern auf Der rostig behaarte Blutenstiel ist 2 bis 8 Millimeter lang Es sind kleine rostfarben behaarte Deckblatter vorhanden Die zwittrige funfzahlige radiarsymmetrische Blute duftet und weist einen Durchmesser von 1 2 bis 2 Zentimeter auf Die funf aussen rostig und pelzig behaarten eiformigen Kelchblatter sind 2 bis 3 Millimeter lang und sind auch an den Fruchten noch gut erkennbar Die funf weissen kurz genagelten Kronblatter weisen eine Lange von 5 bis 9 Millimeter und eine Breite von 4 bis 6 Millimeter auf Die Kronblatter sind innen am Grund teils haarig Es sind 20 Staubblatter mit priemlichen Staubfaden vorhanden Der unterstandige mehrkammerige Fruchtknoten mit einem haarigen Deckel besteht aus funf Fruchtblattern Die funf relativ kurzen Griffel sind frei und am Grund haarig die Narben sind klein kopfig und flach Die Blutezeit reicht von September bis Oktober Die rundlichen oder birnen bis eiformigen Apfelfruchte Scheinfruchte mit den eingebogenen Kelchresten an der Spitze sind 3 bis 5 Zentimeter gross Ihre dunne ledrige und bei Reife gelbe bis orangefarbene Haut ist mehr oder weniger fein behaart Das saftige Fruchtfleisch ist gelblich bis orangefarben Die Frucht enthalt einen vor allem bei Zuchtsorten aber meist einige bis sehr selten zehn Samen Die harten glatten und dunkelbraunen Samen sind bei einer Lange von 1 5 bis 2 5 Zentimetern rundlich bis ellipsoid Chromosomensatz Bearbeiten Die Chromosomengrundzahl betragt x 17 meist liegt Diploidie vor aber es kommt auch Polyploidie vor mit Chromosomenzahlen 2n 34 seltener 51 oder 68 2 Vorkommen BearbeitenVom Menschen unbeeinflusste Vorkommen der Japanischen Wollmispel sind nur von zwei Orten in Zentralchina bekannt Nanchuan in der Stadt Chongqing sowie Yichang in der Provinz Hubei 1 Im Suden Japans konnten ebenfalls naturliche Vorkommen liegen oder die Japanische Wollmispel wurde dort schon sehr fruh von Menschen eingefuhrt 3 In ganz Sudostasien wird sie verbreitet kultiviert Die Japanische Wollmispel gelangte Ende des 18 Jahrhunderts nach Europa und wird heute in vielen Landern mit mediterranem oder subtropischem Klima angebaut In Deutschland gedeiht sie in wintermilden Gegenden entlang des Rheins Sie setzt hier auch recht regelmassig Fruchte an etwa in Karlsruhe zumindest sofern wahrend der fruhen Blutezeit eine Abdeckung gegen Norden gegeben ist Nutzung BearbeitenDie Japanische Wollmispel wurde anfanglich als Zierpflanze angepflanzt Vermehrt wird sie jedoch auch wegen ihrer Fruchte angebaut Die Fruchte sind in Mitteleuropa regelmassig im April und Mai auf Markten und in Obstgeschaften erhaltlich Meist werden sie als Nisperos Mispeln Nespole oder Nefles japonais angeboten Loquats konnen roh oder gekocht mit oder ohne Schale gegessen werden Gedampft sind sie besonders aromatisch Sie werden vorwiegend in Fruchtsalaten Kuchen oder als Gelee oder Marmelade verarbeitet Ihre dunne ledrige und gelbe bis orange Haut ist mehr oder weniger fein behaart und kann leicht abgezogen werden Das Fruchtfleisch der Loquat ist gelblich bis orangefarben und je nach Sorte fest oder weich Es ist saftig und erfrischend und hat einen susssauren Geschmack Unreif schmeckt die Frucht sehr sauer Reife Fruchte erkennt man an kleinen braunen Flecken auf der Schale Sie sind kein Zeichen von Verderb Die Kerne werden gemahlen als Gewurz verwendet Daruber hinaus kann man sie als Kaffeeersatz rosten Aus den Samen lassen sich leicht Jungpflanzen ziehen Die Fruchte der Japanischen Wollmispel enthalten viel Kalium und Carotinoide und haben eine harntreibende Wirkung Als Sirup Pei Pa Koa wird es als Krauterarznei der Traditionellen chinesischen Medizin gegen Pharyngitis Husten und Heiserkeit eingesetzt Das in Frankfurt am Main verbreitete Getrank Mispelchen setzt sich aus Calvados und eingelegten Fruchten der Japanischen Wollmispel zusammen 4 Das Holz ist sehr hart z B werden daraus Lineale hergestellt Systematik BearbeitenDie Erstveroffentlichung erfolgte 1780 unter dem Namen Basionym Mespilus japonica durch Carl Peter Thunberg in Nova Acta Regiae Societatis Scientiarum Upsaliensis Series 2 Band 3 Seite 208 und damit der Gattung der Mispeln Mespilus zugeordnet 5 6 Die Neukombination zu Eriobotrya japonica Thunb Lindl wurde 1821 durch John Lindley in Transactions of the Linnean Society of London Volume 13 Issue 1 Seite 102 veroffentlicht 5 6 Weitere Synonyme fur Eriobotrya japonica Thunb Lindl sind Crataegus bibas Lour Photinia japonica Thunb Benth amp Hook f ex Asch amp Schweinf 6 Eriobotrya japonica gehort in die Gattung der Wollmispeln Eriobotrya die wie die Mispeln Mespilus und die Apfel zu den Kernobstgewachsen Pyrinae innerhalb der Familie der Rosengewachse Rosaceae gezahlt wird 5 Literatur BearbeitenGu Cuizhi Stephen A Spongberg Eriobotrya In Wu Zheng yi Peter H Raven Hrsg Flora of China Volume 9 Pittosporaceae through Connaraceae Science Press und Missouri Botanical Garden Press Beijing und St Louis 2003 ISBN 1 930723 14 8 Eriobotrya japonica S 138 textgleich online wie gedrucktes Werk Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Japanische Wollmispel Eriobotrya japonica Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eriobotrya japonica bei Phytoimages abgerufen am 2 September 2019 Loquat Japanese plum bei Growables abgerufen am 2 September 2019 Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Eriobotrya japonica bei Plants For A FutureEinzelnachweise Bearbeiten a b c Gu Cuizhi Stephen A Spongberg Eriobotrya In Wu Zheng yi Peter H Raven Hrsg Flora of China Volume 9 Pittosporaceae through Connaraceae Science Press und Missouri Botanical Garden Press Beijing und St Louis 2003 ISBN 1 930723 14 8 Eriobotrya japonica S 138 textgleich online wie gedrucktes Werk Eriobotrya japonica bei Tropicos org In IPCN Chromosome Reports Missouri Botanical Garden St Louis Julia F Morton Loquat In Julia F Morton Fruits of warm climates Miami 1987 S 103 108 bei Newcrop online Monika J Peukert Speierling Sorbus domestica und Mispel Mespilus germanica zwei seltene Wildobstarten auf unseren Streuobstwiesen Grossstadtgrun Ausgabe II Streuobstwiesen Marz 2015 S 35 BUND Frankfurt online a b c Eriobotrya japonica im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Abgerufen am 25 Marz 2020 a b c Eriobotrya japonica bei Tropicos org Missouri Botanical Garden St Louis Abgerufen am 25 Marz 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Japanische Wollmispel amp oldid 224263467