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Die Liste georgischer Furstenhauser verzeichnet diejenigen Hauser bzw Geschlechter Familien des georgischen Hochadels die als solche wahrend der Zugehorigkeit Georgiens zum Zarenreich anerkannt wurden Bereits der Vertrag von Georgijewsk 1783 enthielt einen Anhang mit den Namen georgischer Adelsfamilien Weitere Erlasse erfolgten 1825 6 1850 und 1865 Inhaltsverzeichnis 1 Konigliche Hauser 2 Furstenhauser 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 FussnotenKonigliche Hauser Bearbeiten nbsp Expansion den Konigreiches Georgien unter Dawit IV dem Erbauer 1090 1124 nbsp Die Nachfolgestaaten Georgiens von Abchasien und Samzche im Westen bis Kachetien im Osten 1530 Georgische Bagratiden georgisch ბაგრატიონი Bagrationi und ihre einzelnen Herrscher waren die Reichseiniger und Konige des mittelalterlichen Konigreichs Georgien das im 11 13 Jahrhundert eine dominierende Stellung in Transkaukasien erreichte Anfang 16 Jahrhundert unter den Sohnen Giorgis VII in die Konigreiche Kartlien Linie Bagration Muchrani Kachetien Linie Bagration Dawitischwili und Imeretien Linie Bagration Imereli russisch oft einfach Imeretinski aufgeteilt Formal hatte Imeretien die Oberhoheit uber Westgeorgien faktisch waren die Furstentumer Abchasien Swanetien Mingrelien und Gurien aber unabhangig Konig Erekle II von Kachetien ubernahm 1762 auch Kartlien und vereinigte es zu Kartlien Kachetien weshalb sich seine Nachkommen aus der Linie Bagration Dawitischwili auch Bagration Grusinski russ von Georgien nennen Die entthronte altere Linie von Kartlien bestand aber weiter und nannte sich nach der Region Muchrani in der sie ihre meisten Landereien besassen Kartli Kachetien wurde 1801 Imeretien 1810 von Russland annektiert alle Bagrationi aber unter dem russischen Titel Knjas Furst in die Rangtabelle des russischen Adels aufgenommen Furstenhauser BearbeitenIm Mittelalter in Georgien unterschied man im hohen Adel die Mtawari georgisch მთავარი und die im Rang darunter stehenden Tawadi georgisch თავადი Zu den Mtawari gehorten als hochste Adelsklasse die souveranen Dynastie Fursten und Befehlshaber grosser Regionen und regionaler Heeresaufgebote die Sul didebuli tawadi gefolgt von den Familien einiger kleinerer Mtawari Ihnen folgten als dritte Klasse die Tawadi Sie alle trugen auch den Anrede Titel Batoni georgisch ბატონი russisch Batoni entsprechend dem russischen Knjas russisch Furst Von den hochadeligen Furstenfamilien zu unterscheiden ist der in Georgien relativ zahlreiche niedere Adel die Aznauri Georgische und andere kaukasische Furstenhauser haben oft die Tendenz sich genealogisch als Nachkommen hochstehender fremder Herrscherhauser oder als Nebenlinien wichtigerer georgischer Furstenfamilien zu sehen Wahrend einige dieser Genealogien weiter glaubhaft erscheinen bezweifeln Historiker heute andere und sehen sie eher als Legenden Zu den Furstenfamilien gehorten unter anderem Abaschidse georgisch აბაშიძე einflussreichste Familie aus dem islamisierten Adscharien Bekanntester Trager des Namens Abaschidse ist der 1991 2004 in Adscharien nahezu unabhangig regierende Aslan Abaschidse Amilachwari georgisch ამილახვარი russisch 1825 1850 Amilahvarov dann Amilahvari Antschabadse georgisch ანჩაბაძე abchasisch Achba Atschba mingrelisch აჩაა Atschaa turkisch Acba waren im 8 10 Jahrhundert die Konige des auch grosse Teile Westgeorgiens umfassenden Konigreichs Egrissi Abchasien bzw Abasgien bevor es von den Bagratiden ubernommen wurde Sie besassen auch danach umfangreiche Landereien in Abchasien und Westgeorgien und es gibt heute sowohl georgischsprachige Linien bekannteste Vertreter der georgische Historiker Giorgi Antschabadse und sein Vater der sowjetische Historiker Surab Antschabadse und abchasischsprachige Nachkommenlinien einige islamisierte abchasische Antschabadse emigrierten mit der russischen Expansion im 19 Jahrhundert auch ins Osmanische Reich z B Leyla Acba und ihre Cousine Mihri Musfik Hanim Andronikaschwili georgisch ანდრონიკაშვილები auf russisch ab 1826 Andronikov alternativ Endronikaschwili georgisch ენდრონიკაშვილები sahen sich als Nachkommen der Kaiserfamilie des Kaiserreiches Trapezunt und von dessen Stammvater Kaiser Andronikos I Komnenos Andronika schwili Sohne des Andronikos Dadiani georgisch დადიანი russisch Dadiani das ehemalige Herrscherhaus des Furstentums Mingrelien Im 17 Jahrhundert wurden sie von der angeblichen Nebenlinie Tschikowani verdrangt die zuvor schon Fursten in der zu Imeretien gehorenden Region Letschchumi und vorubergehend auch in der zu Kartlien gehorenden Region Ratscha und in Swanetien beides nicht dauerhaft waren und die sich nach der Eroberung Mingreliens oft ebenfalls Dadiani nannten Dschaqeli georgisch ჯაყელი die Furstenfamilie Atabegs von Samzche georgisch Samzche Saatabago Land der Atabegs von Samzche genannt deutsch seltener Furstentum Meschetien im 13 17 Jahrhundert Neben Angriffen von aussen und der Erbteilung der Bagratiden war die Expansion der Dschaqelis von Samzche eine der Ursachen des Zerfalls Georgiens Nach der mehrheitlichen Islamisierung des inzwischen osmanischen Vasallenstaates Samzche annektierten die Osmanen Samzche als osmanische Provinz Eyalet von Cildir Wahrend die meisten Dschaqeli Nachkommen in den osmanischen Amtsadel aufgingen gibt es auch in Georgien noch einige teilweise muslimische teilweise georgisch orthodoxe Nachkommenlinien Eristawi zugleich bedeutend Herzog ursprunglich ein Titel wurde zum Namensbestandteil von vier Furstenhausern Eristawi von Aragwi das Herrschaftsgebiet nach dem Fluss benannt georgisch არაგვის ერისთავი besser bekannt unter dem Familiennamen der Hauptlinie Sidamoni Sidamonischwili georgisch სიდამონი russisch Sidamonov Die Residenz war bis 1801 in Duscheti und die Burg Ananuri Aus dieser Familie stammte Efrem II 1896 Patriarch der georgischen Apostelkirche 1960 1972 Eristawi von Gurien georgisch გურიის ერისთავი ab 1850 Eristov Gurijskij sind eine Nebenlinie der Scherwaschidse aus Abchasien trugen den Titel im 18 und 19 Jahrhundert allerdings unter der Oberhoheit der eigentlichen Fursten von Gurien aus dem Hause Gurieli Eine Seitenlinie sind die Maksimenischwili georgisch მაქსიმენიშვილი Eristawi von Ksani als Landchen georgisch ქსნის საერისთავო benannt nach dem Fluss Ksani Der letzte eigenstandige Herzog war Schansche georgisch შანშე ქსნის ერისთავი reg 1718 der mehrfach gegen die jeweiligen Oberherren rebellierte und 1753 im Gefangnis verstarb Bis zum Anschluss an Russland regierten die Bagratiden Die Eristawi von Ratscha Familienname Tschchetidse georgisch ჩხეტიძე alternativ meist Tschcheidse Chheidze beherrschten diese nordgeorgische Region 1488 1786 1753 gab man den Bau der Kirche von Barakoni in Auftrag Unter dem Familiennamen wurde ihnen 1850 61 der russische Furstentitel verliehen Der altere Zweig der Tschchotua georgisch ჩხოტუა russisch Chhotua wurde 1901 gefurstet Ihnen gestand der exilierte Thronpratendent Kyrill Wladimirowitsch Romanow 1938 das Recht zu den Titel in der weiblichen Linie fortzufuhren Die Gelowani georgisch გელოვანი waren die letzten Herzoge Fursten Eristawi von Swanetien seit dem 18 Jahrhundert nur noch von Niederswanetien Bekanntester Vertreter ist der sowjetische Schauspieler Micheil Gelowani Eine Nebenlinie sind die Dadeschkeliani georgisch დადეშქელიანი die im 18 Jahrhundert die Hauptlinie aus dem westlichen Oberswanetien verdrangten Gurieli georgisch გურიელი seit dem 13 Jahrhundert wichtige Fursten in Gurien und vom 16 Jahrhundert bis 1829 souveranes Herrscherhaus von Gurien Konnten im 17 und 18 Jahrhundert viermal kurzzeitig den Konigsthron von Imeretien usurpieren Die georgische Linie der Iaschwili georgisch იაშვილი russisch Yashvil erhielt 1850 ihren russischen Furstentitel Begonnen hatten die Adligen als Herrn der Burg von Sadmeli Ein im Gefolge von Konig Wachtang VI 1724 nach Russland gelangter Adliger wurde Stammvater der russischen Familie Jaschwil Die Bruder Lew und Wladimir Michailovitsch Jashwil waren beide Generale in den napoleonischen Kriegen Die Maghalaschwili georgisch მაღალაშვილი alternativ Maghaladse georgisch მაღალაძე sollen Nachfahren des mittelalterlichen Herrscherhauses der Zakarids Mchargrseli georgisch მხარგრძელი russisch Mhargrdzeli sein Aus der Sippe stammt der Pianist Nikita Magaloff Melikischwili georgisch მელიქიშვილი russisch Melikov ursprunglich armenischer Herkunft genannt Melikyan armenisch Մելիքյան die zum Islam konvertiert fur die persischen Safawiden im 17 Jahrhundert Somchiti georgisch fur Armenien eine damals zu Kartlien gehorende Region die etwa dem heutigen Lori entspricht unter dem Titel Melik verwaltet hatten Man konvertierte dann zum orthodoxen Glauben Eine Seitenlinie trat zum armenischen Christentum uber deren prominentester Vertreter im Zarenreich war Michail Tarielowitsch Loris Melikow zum Grafen 1878 oberster Geheimpolizist und zeitweise Innenminister 1880 1 georgisch Loris Melik Melik von Lori Schalikaschwili georgisch შალიკაშვილი ab 1826 Shalikov Dimitri Schalikaschwili 1896 1978 war zaristischer Offizier im Zweiten Weltkrieg diente er in der georgischen Legion Sein Sohn John M Shalikashvili 1936 2011 erlernte ebenfalls das Kriegshandwerk und stieg zum amerikanischen Generalstabschef auf im Amt 1993 7 Scherwaschidse georgisch შარვაშიძეები abchasisch Chachba Tschatschba deshalb auch oft mit dem Doppelnamen Scherwaschidse Tschatschba bezeichnet daneben mingrelisch შარაშია Scharaschia fruher nur mundlich verwendet nicht geschrieben waren die letzten Fursten des Furstentums Abchasien Eine Nebenlinie waren auch mtavari in Kachetien Sie sahen sich als Nachkommen der Schirwanschahs wie ihr Name andeutet Der als Sefer Ali Bey Scherwaschidse 1810 1821 amtierende Furst Abchasiens wechselte als die Russen im Krieg 1806 12 die Oberhand zu gewinnen begannen 1810 die Seiten und konvertierte zum orthodoxen Glauben als Giorgi Scherwaschidse Die Familie bildete in der Emigration nach 1917 zwei Linien eine lebt in den USA die andere gefuhrt von Georgi Wladimirowitsch Scherwaschidse 1894 1978 in Bulgarien Nikita Georgewitsch Scherwaschidse 1941 2008 war in den 1990ern bulgarischer Energieminister Taktakischwili georgisch თაქთაქიშვილი russisch Taktakishvili Bekannt war der Komponist und Stalinpreistrager Otar Taktakischwili Tschawtschawadse georgisch ჭავჭავაძე russisch Chavchavadze aus Ostgeorgien Kachetien und Pschaw Chewsuretien Bekanntester Vertreter war der wichtigste georgische Nationaldichter Ilia Tschawtschawadse Tscherkesischwili georgisch ჩერქეზიშვილი ab 1829 Cherkezov englisch Cherkezishvili sahen sich als Nachkommen von Fursten der Tscherkessen genauer der Fursten des osttscherkessischen Furstentums Kabarda Ihr Herrschaftsbereich in Kachetien war als Satscherkeso საჩერქეზო Land der Tscherkesi bekannt 1 Tscholoqaschwili georgisch ჩოლოყაშვილი englisch Cholokaschvili russisch Cholokashvi li seit 1320 nachweisbar Der um 1660 als Martyrer gestorbene Bidsina Tscholoqaschwili ist von der georgischen Kirche heiliggesprochen worden Kakuza Tscholoqaschwili 1888 1930 war Partisanenfuhrer gegen die sowjetischen Befreier Aus Kleinarmenien angeblich von den Mamikonianiden abstammend kam die weitverzweigte Familie der Tumanischwili georgisch თუმანიშვილი armenisch Թումանյան ab 1850 Tumanov Der bei Tiflis geburtige Howhannes Tumanjan war einer der bedeutendsten Literaten armenischer Sprache im 20 Jahrhundert In den USA im Exil lebten die aus dem georgisch russischen Zweig stammenden Cyrille Toumanoff Historiker und seit 1944 die Balletttanzerin Tamara Toumanova Aus der Spaltung des Hauses Panaskerteli georgisch ფანასკერტელ im 16 Jahrhundert gingen hervor die Zizischwili georgisch ციციშვილი russisch Cicishvili Nach der Spaltung in eine untere und obere Linie 1724 ging man des dynastischen Status verlustig Dieser wurde aber von russischer Seite als Cicianov Cicianov 1801 wiederbelebt Awalischwili georgisch ავალიშვილი russisch Avalov Die imeretische Linie sank auf das Niveau von Landadel ab Die im ostlichen Georgien lebenden beiden Zweigen erhielten ihren Furstenstatus russischerseits 1826 und 1850 bestatigt Surab Awalischwili 1918 1921 Aussenminister lebte in Deutschland im Exil Watschnadse georgisch ვაჩნაძე russisch Vachnadze Im kaukasischen Kreidekreis verwendet Brecht fur die Heldin den Namen Grusha Vashnadze Siehe auch BearbeitenListe der Staatsoberhaupter Georgiens Batonischwili als AdelspradikatLiteratur BearbeitenJacques Ferrand Familles princieres de Georgie essai de reconstitution genealogique 1880 1983 de 21 familles reconnues princieres par l empire de Russie Montreuil 1983 Selbstverlag Petr Ch Grebel skij Dvorjanskie rody Rossijskoj Imperii St Petersburg 1993 1995 Vesti ab Band 3 Moskau 1996 1998 Likominvest Cyrille Toumanoff Manuel de Genealogie et de Chronologie pour l histoire de la Caucasie chretienne Ed Aquila Rom 1976 Supplement 1978 Cyrille Toumanoff Les dynasties de la Caucasie chretienne de l Antiquite jusqu au XIXe siecle Rom 1990 Weblinks BearbeitenDer georgische Adel von Kartlien und Kachetien Zentral und Ostgeorgien englisch die dort verwendeten Namen sind die ubliche Umschrift der georgischen Namen in die englische nicht in die deutsche Sprache Fussnoten Bearbeiten Die Familie ist zu unterscheiden von den in Kartlien ansassigen die nur den niedrigen Adelsrang Aznauri georgisch აზნაური innehatten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Liste georgischer Furstenhauser amp oldid 229865087