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Die Gelowani georgisch გელოვანი sind ein Furstenhaus aus Georgien das aus der zur georgischen Nation gezahlten Volksgruppe der Swanen stammte und vom 13 bis zum 16 Jahrhundert Swanetien beherrschte und spater von der Mitte des 18 Jahrhunderts bis 1857 das Furstentum Niederswanetien Eine Nebenlinie sind die von den 1720er Jahren bis 1857 im westlichen Oberswanetien regierenden Fursten Dadeschkeliani 1 2 Wappen der swanischen Furstenhauser Gelowani und DadeschkelianiSkizze der Furstin Anna Gelowani 17 Jahrhundert von dem in Georgien lebenden Maler Don Cristoforo De Castelli 1600 1695 Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Entwicklung 3 Bekannte Vertreter 4 Einzelnachweise und Anmerkungen 5 LiteraturHerkunft BearbeitenUber die Herkunft der Gelowani gibt es neben zahlreichen Legenden nur einige kaum prufbare Hypothesen Ihre eigene Herrscherlegende behauptete sie seien Huter des Schwarzen Steines in der Kaaba in Mekka in vorislamischer Zeit gewesen und danach nach Georgien emigriert Auf diese Legende spielt offenbar ihr Name an der etymologisch auf galav alt swanisch Stein und ani Georgisch Sohne des das Suffix wurde aus mitteliranischen Sprachen ubernommen wo an z B mpers Sohn des bedeutet zuruckgefuhrt wird also Sohne des Steines bedeutet Diese Legende ist historisch sehr unglaubwurdig weil sich armenische georgische und andere kaukasische Furstenhauser oft auf hochstehende auslandische Herkunft beriefen wie zum Beispiel die Bagratiden auf Konig David die Artsruni auf das assyrische Herrscherhaus und die Mamikonjan auf den chinesischen Adel Eine historische Hypothese die heute als unbewiesen gilt vermutet eine Abkunft aus der mittelalterlich georgischen Adelsfamilie Kvenipneveli 3 In den Quellen ist die Familie erst seit dem 11 Jahrhundert nachweisbar und erst seit dem 18 Jahrhundert kann eine luckenlose Genealogie rekonstruiert werden Das swanische Epos Lied uber Giga Glwan scheint sich auf ein fruhes Mitglied der Gelowani Familie zu beziehen Entwicklung Bearbeiten nbsp Oberswanetien in Georgien nbsp NiederswanetienDer georgische in russischer Sprache schreibende Chronist Vachuschti Bagrationi 18 Jahrhundert uberlieferte in der Blutezeit des vereinten Georgiens im 13 Jahrhundert habe die georgische Konigin Thamar ihren Wesir Antoni Gelowani als Gouverneur in Swanetien eingesetzt und damit das altere swanische Haus Vardanisdze ersetzt Nach dem Zerfall Georgiens in Teilstaaten regierten die Gelowani als Herzog Eristawi seit dem 14 Jahrhundert uber grosse Teile Swanetiens 4 5 wurden aber im 15 Jahrhundert von den mingrelischen Fursten Dadiani besiegt und fast ausgeloscht Eine uberlebende Linie fluchtete aus dem von den Dadiani beherrschten Niederswanetien auch Dadiani Swanetien genannt nach Oberswanetien und verfiel in Fehden mit anderen swanischen Clans bei denen sie schliesslich im 18 Jahrhundert von den siegreichen Dadeschkeliani aus Ober nach Niederswanetien vertrieben wurden Dort nutzten sie die Schwache der Dadiani die durch die Nebenlinie Tschikowani ersetzt wurden um sie zu vertreiben und sich selbst zu Fursten von Niederswanetien zu erheben wahrend die Dadeschkeliani im westlichen Oberswanetien regierten Der Konflikt zwischen beiden Familien wurde erst 1833 durch russische und mingrelische Vermittlung beendet 6 und die Gelowani und die Dadeschkeliani erkannten gleichzeitig das russische Protektorat uber Swanetien an 7 Im Jahre 1857 wurde Swanetien von der russischen Armee erobert und die Furstentumer beseitigt Spater wurden die Gelowani zusammen mit den verwandten Dadeschkeliani als Furstenhaus in die Rangtabelle des russischen Adels aufgenommen Die zahlreichen Nachkommen der Familie Gelowani leben heute in mehreren Landern u a in Georgien Russland den USA Deutschland und Grossbritannien Bekannte Vertreter BearbeitenArchil Gelowani 1915 1978 Chef der Pioniertruppen der Roten Armee Micheil Gelowani sowjetischer Schauspieler und wichtigster Stalin Darsteller des sowjetischen Kinos Furst Varlam Gelowani Duma Abgeordneter 1912 15 fur die georgische Sozialdemokratie Freund von Alexander KerenskiEinzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Arnaud Chaffanjon Le Petit Gotha Illustre 1968 P Dumin et al The Russian Imperial Nobility Encyclopaedia Bd IV 2002 zur Herkunft vgl Toumanoff S 270 Vgl Sarkisyanz S 71 Vgl Allen S 137 Vgl Sarkisyanz S 83 Vgl Sarkisyanz S 83 Literatur BearbeitenEmanuel Sarkisyanz Geschichte der orientalischen Volker Russlands bis 1917 Munchen 1961 William Edward David Allen A history of the Georgian people from the beginning down to the Russian conquest in the nineteens century London 2 Aufl 1971 David Marshall Lang A Modern History of Georgia London 1963 Cyrill Toumanoff Studies in Christian Caucasian History Washington D C 1963 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gelowani Adelsgeschlecht amp oldid 233218485