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41 266666666667 44 502777777778 Koordinaten 41 16 0 N 44 30 10 O Kartlien georgisch ქართლი Kartli ist eine historische Region Georgiens Sie umfasst die heutigen georgischen Verwaltungsregionen Niederkartlien Kwemo Kartli Mzcheta Mtianeti Innerkartlien Schida Kartli Tiflis und damit auch Sudossetien Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Antike 1 2 Arabische Eroberung und Selbstandigkeit 1 3 Vereinigung Georgiens 1 4 Mongolische Eroberung 1 5 Unabhangigkeit und russische Annexion 1 6 20 Jahrhundert 2 Literatur 3 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAntike Bearbeiten In der Antike gehorten Teile Kartliens zeitlich zur Peripherie des urartaischen Reiches und des Perserreichs Ab dem 6 Jahrhundert v Chr gehorte es zum ostgeorgischen Staat Iberien Dieser wurde 66 v Chr romischer Klientelstaat Ab dem 3 Jahrhundert war Iberien immer wieder an den Kriegen zwischen Rom und Persien beteiligt weshalb auch Kartlien mehrfach die Oberhoheit wechselte Zuletzt war es mit ganz Iberien byzantinischer Vasall bevor es von den Arabern erobert wurde 1 Arabische Eroberung und Selbstandigkeit Bearbeiten Mitte des 7 Jahrhunderts wurde Iberien arabischer Vasall Obwohl es kurzzeitig seine Selbstandigkeit zuruckerlangen konnte und zwischen Byzanz und den Arabern umstritten war konnte es sich nie langere Zeit von der Oberherrschaft des Kalifats befreien da die Araber haufig Heereszuge nach Georgien unternahmen Auch die Chasaren fielen mehrfach uber den Kaukasus ein 764 eroberten sie Tiflis 1 Der Erismtawari in Tiflis der die Zentralgewalt ausuben sollte wurde durch den von den Arabern eingesetzten Emir von Tiflis und die standigen Einfalle die die Fursten starkten immer schwacher So losten sich Kachetien und Heretien langsam aus dem Staat Um 900 wurde Innerkartlien von Kachetien beherrscht doch nachdem ab 908 der arabische Emir Abul Kasim durch Georgien zog das Amt des Erismtawari abgeschafft wurde und sich auch Tao Klardschetien unter Aschot I loste eroberte dieser auch Innerkartlien nach seinem Tod ging es aber wieder an das Emirat 2 Ab den 40er Jahren des 9 Jahrhunderts verstarkten sich die Unabhangigkeitsbestrebungen des Emirats gegenuber den Arabern Dabei wurde es auch wieder von einigen Furstentumern unterstutzt besonders von Kachetien So konnte sich Innerkartlien vollstandig vom Emirat losen stellte es doch sonst fur Kachetien keine militarische Gefahr dar Andere Staaten stellten sich gegen Kartlien so konnte Tao Klardschetien nach einem Krieg an der Seite des Kalifats 842 Innerkartlien fur sich beanspruchen Es fiel in den 860er Jahren an Egrisi Abchasien Ende des 9 Jahrhunderts eroberte Armenien Niederkartlien nach dem darauf folgenden Krieg zwischen Egrisi Abchasien Armenien und Tao Klardschetien wurde Innerkartlien fur etwa 10 Jahre bis 904 selbstandig Danach wurde es wieder abchasisch Nach dem Feldzug Abul Kassims 908 bis 914 gehorte es wieder zum Emirat von Tiflis Bald nach dessen Abzug stiessen die Abchasen erneut nach Kartlien vor mussten sich wegen Thronstreitigkeiten nach dem Tod Konig Konstantins jedoch zuruckziehen und Tao Klardschetien kontrollierte das Land daraufhin 924 wurde Innerkartlien erneut von den Abchasen besetzt 2 Vereinigung Georgiens Bearbeiten In der zweiten Halfte des 10 Jahrhunderts verscharfte sich erneut der Kampf um Kartlien das als Kernland fur die Vereinigung Georgiens wichtig war Daher bat der Eristawi von Innerkartlien Ioane Maruschisde den Konig von Tao Dawit III Innerkartlien zu besetzen oder es seinem Sohn Bagrat III zu ubereignen Daraufhin besetzte jener Innerkartlien und Bagrat III wurde Konig von Kartlien und bald darauf Konig des vereinigten Konigreichs Georgien 2 Das Emirat wurde daraufhin mehr und mehr von den umgebenden christlichen Staaten eingeschnurt Zwar hatte Tiflis seine Bedeutung als Handelszentrum nicht verloren war militarisch allen seinen Nachbarn unterlegen 1068 verbundeten sich die Armenier Kachetier Seldschuken und das Emirat gegen das georgische Konigreich Nach einem gescheiterten Heereszug deren vereinigter Armee nach Westgeorgien zogen sie sich uber Kartlien zuruck Dabei entzog der seldschukische Heerfuhrer dem Emiren ihren Besitz und ubergab ihn Fadlon dem Herrscher von Gadlon Bagrat IV marschierte daraufhin gegen Tiflis besiegte Fadlon und setzte den Emir wieder ein der danach sein Vasall wurde Die Seldschuken wurden so grosstenteils aus Georgien herausgehalten 1 Nach mehreren militarischen Niederlagen kamen jedoch nach 1080 jedes Jahr die Turken nach Georgien um ihre Vieh zu weiden und zu plundern dies betraf auch Kartlien Auch nachdem der georgische Konig 1083 kapitulierte zogen die Turken weiter plundernd durchs Land Die Wirtschaft und Verwaltung brach weitgehend zusammen Das Emirat gewann dadurch mehr Selbstandigkeit zuruck verlor aber Niederkartlien an die Seldschuken Erst mit Konig Dawit IV besserte sich die Lage Er vermochte durch Ausnutzen der Schwache der Seldschuken nach dem ersten Kreuzzug Innerkartlien ganz wieder zuruckerobern 1110 gelang es den Georgiern auch grosse Teile des Emirats von Tiflis einzunehmen bis auf das ostliche Niederkartlien 1115 bis 1125 konnte auch der Rest Kartliens mit dem Konigreich Georgien vereinigt werden 1 Mongolische Eroberung Bearbeiten Nachdem die Mongolen im Winter 1220 uberraschend von der Wolga nach Suden zogen streiften sie das erste Mal Georgien und besiegten ein Heer von 10000 Mann hielten sich aber nicht langer auf 1221 drangen sie bis Tiflis vor blieben aber wieder nicht in Georgien jedoch fiel Tiflis 1226 an die Choresmier die es nach einer Ruckeroberung 1227 erneut einnahmen 1231 fielen die Mongolen erneut in Georgien ein und eroberten auch Kartlien Von 1386 bis 1402 gehorte Kartlien zum zentralasiatischen Reich Timur Langs 1 Unabhangigkeit und russische Annexion Bearbeiten nbsp Wappen des Konigreichs KartlienIm 15 Jahrhundert wurde Kartlien erneut unabhangig Es litt in der Folgezeit oft unter persischen Invasionen Das anderte sich auch nach der Vereinigung mit Kachetien 1762 nicht 1795 marschierten die Perser unter Schah Aga Mohammed Khan georgisch Agha Mahmad Chan Irakli in Georgien ein Nach der Schlacht von Krtsanisi eroberte er Kartlien und verschleppte 22 000 Menschen in die Sklaverei 1783 stellte sich Kartlien Kachetien mit dem Vertrag von Georgijewsk unter die Oberhoheit und den Schutz des Russischen Reiches 1801 wurde Kartlien Kachetien per Dekret des Zaren annektiert und sein Konigshaus eine Linie der Georgischen Bagratiden entthront Es wurde Teil des Gouvernements Tiflis russisch Tiflisskaja Gubernija 20 Jahrhundert Bearbeiten Von 1918 bis 1921 gehorte Kartlien zur Demokratischen Republik Georgien von 1922 bis 1936 zur Transkaukasischen SFSR und von 1936 bis 1991 der Georgischen SSR 1936 1991 Seit 1991 ist es Teil des Staates Georgien Literatur BearbeitenDavid Marshall Lang The last years of the Georgian monarchy 1658 1832 Columbia University Press New York NY 1957 Studies of the Russian Institute of Columbia University Constantine B Lerner Hrsg The wellspring of Georgian historiography The early medieval historical chronicle The conversion of K art li and The life of St Nino Bennett amp Bloom London 2004 ISBN 1 898948 65 8 Roin Metreveli David der Erbauer Davit Aġmasenebeli David Stroitel Gamomc emloba Ganat leba Tbilisi 1990 ISBN 5 505 01428 3 georgisch russisch englisch deutsch franzosisch Gertrud Patsch Hrsg Das Leben Kartlis Eine Chronik aus Georgien 300 1200 Dietrich Leipzig 1985 330 Ronald Grigor Suny The Making of the Georgian Nation I B Tauris Publishers London 1989 ISBN 1 85043 120 5 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Heinz Fahnrich Geschichte Georgiens von den Anfangen bis zur Mongolenherrschaft Shaker Verlag Aachen 1993 ISBN 3 86111 683 9 a b c Heinz Fahnrich Geschichte Georgiens von den Anfangen bis zur Mongolenherrschaft Shaker Verlag Aachen 1993 ISBN 3 86111 683 9 S 122 ff Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kartlien amp oldid 229864826