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Die Liste der Direktoren des Museums Europaischer Kulturen ist eine Aufstellung uber die Direktoren die das seit 1999 in Berlin bestehende Museum Europaischer Kulturen und seiner Vorgangereinrichtungen seit 1889 geleitet haben Direktoren BearbeitenDie Tabelle ist in den Spalten Name Position sowie in den Jahreskategorien alphabetisch beziehungsweise chronologisch sortierbar Vorgegeben ist eine Sortierung nach dem Antrittsjahr auf die Direktorenposition Bei gleichen Antrittsjahren wird die Person mit der langeren Verweildauer im Museum zuerst eingeordnet Name der Name des Museums Sammlungsleiters sortierbar nach Nachnamen Zudem werden die Lebensdaten zur Einordnungshilfe genannt Position Angabe der genauen Institutionsbezeichnung von Beginn der Direktionszeit bis Ende der Direktionszeit Bemerkungen Anmerkungen zur Biografie und zur Tatigkeit als Leiter des Museums Bild Bildnis der Person wenn es eine Abbildung unter freier Lizenz gibtName Position von bis Bemerkungen BildUlrich Jahn 1861 1900 Direktor des Museums fur deutsche Volkstrachten und Erzeugnisse des Hausgewerbes 1889 1891 Der Stettiner Lehrer und Volkskundler Jahn wurde von Rudolf Virchow 1888 mit der Sammlung von Objekten im Ort Monchgut auf Rugen fur sein geplantes Volkskundemuseum beauftragt Bei Grundung des Museums fur deutsche Volkstrachten und Erzeugnisse des Hausgewerbes im Fruhjahr 1889 wurde er als dessen Direktor eingesetzt Jahn unternahm weitere Sammlungsreisen um die Bestande des neuen Museums zu erweitern Hermann Sokeland 1848 1917 Direktor des Museums fur deutsche Volkstrachten und Erzeugnisse des Hausgewerbes 1891 1904 Sokeland stammte aus einer Industriellenfamilie die eine Fabrik zur Herstellung von Pumpernickel betrieb Als Jahn 1891 als Direktor des Museums fur deutsche Volkstrachten und Erzeugnisse des Hausgewerbes ausschied ubernahm Sokeland auf Bitten Virchows die ehrenamtliche Leitung des Museums Unter seiner Fuhrung nahm das Museum 1893 an der World s Columbian Exposition in Chicago teil deren Deutsch ethnographischen Ausstellung in der Folge in die Sammlung inkorporiert wurde Wahrend das Museum unter akuter Raumnot litt positionierte es Sokeland etwa mit einer Prasentation auf der Berliner Gewerbeausstellung 1896 in der Offentlichkeit Nach dem Tod Virchows 1902 erhielt das Museum die Kundigung der Raumlichkeiten im Palais Creutz Die Zukunft des Museums in Berlin war in der Schwebe bis James Simon 1904 beim Kaiser die Eingliederung in den Verband der Koniglichen Museen zu Berlin erwirkte Damit endete die Amtszeit Sokelands Karl Brunner 1863 1938 Direktor der Koniglichen Sammlung fur deutsche Volkskunde 1904 1918 und der Sammlung fur deutsche Volkskunde 1918 1928 1904 1928 Als 1904 das Museum fur deutsche Volkstrachten und Erzeugnisse des Hausgewerbes als Konigliche Sammlung fur deutsche Volkskunde in den Verband der Koniglichen Museen aufgenommen und der prahistorischen Abteilung des Volkerkundemuseums zugeordnet wurde ubernahm Karl Brunner der bis dahin Assistent an der prahistorischen Sammlung war die Leitung der Sammlung Brunner erweiterte die Sammlung und bemuhte sich trotz beengter Platzverhaltnisse um die Neuaufstellung der Sammlung Konrad Hahm 1892 1943 Direktor der Sammlung fur deutsche Volkskunde 1928 1935 und des Staatlichen Museums fur deutsche Volkskunde 1935 1943 1928 1943 Hahm arbeitete in den 1920er Jahren als Referent fur Reichskunstwart Edwin Redslob 1928 folgte er Brunner als Leiter der Sammlung fur deutsche Volkskunde nach die er 1935 als Staatliches Museum fur deutsche Volkskunde in die Eigenstandigkeit innerhalb der Staatlichen Museen zu Berlin fuhren konnte Mit dem Schloss Bellevue und dem Prinzessinnenpalais gelang es Hahm dem Museum neue Raumlichkeiten zu sichern reformierte die Ausstellungstatigkeit und starkte die Vermittlung am Museum Seine Forschung diente Hahm unter anderem mit der Verwendung der verbreiteten Kampf Rhetorik dem Nationalsozialismus an Er unterhielt zudem Kontakte zur Forschungsgemeinschaft Deutsches Ahnenerbe Oswald Adolf Erich 1883 1946 Kommissarischer Direktor des Staatlichen Museums fur deutsche Volkskunde 1943 1945 Nach dem Tod Hahms ubernahm der Maler und Volkskundler Erich kommissarisch die Leitung des Museums Seit 1932 war er in verschiedenen Funktionen am Museum angestellt Unter seiner Leitung wurden die Sammlungsbestande unter den Bedingungen der letzten Kriegsjahre zum Teil ausgelagert Zudem erweiterte Erich die Sammlung auch um neue Objekte von denen ein Grossteil jedoch Kriegsverlust wurde Werner Stief 1905 1982 Direktor des Staatlichen Museums fur deutsche Volkskunde Ost 1945 1948 Als einzig verbliebener wissenschaftlicher Mitarbeiter am Museum ubernahm Stief dessen bisheriges Wirken im Kontext der volkischen Wissenschaft stand nach Kriegsende dessen Leitung Wahrend er im Ostteil der Stadt die Wiederherstellung des Magazingebaudes und die Bergung von Sammlungsbestanden des Staatlichen Museums fur deutsche Volkskunde uberwachte war er im Westen am Museum fur Volkerkunde als Kurator tatig In der Folge verbrachte er Arbeitsmaterial und Bibliotheksbestande nach West Berlin In Folge der Wahrungsreform wechselte Stief endgultig an das Volkerkundemuseum uber wo er seine Tatigkeit fortsetzte Das Museum fur Volkskunde fuhrte in der Folge bis Mitte der 1950er Jahre ein Schattendasein im Verbund der Staatlichen Museen zu Berlin Ost Ulrich Steinmann 1906 1983 Direktor des Museums fur deutsche Volkskunst 1955 1957 und des Museums fur Volkskunde 1957 1971 Ost 1955 1971 Vor seiner Berufung als Direktor des Museums fur deutsche Volkskunst im Jahr 1955 war Steinmann an der Forschungsbibliothek Gotha und dem Museum fur Deutsche Geschichte tatig 1954 wurde er als wissenschaftlicher Mitarbeiter fur die Sammlung angestellt deren Zukunft seit 1948 fraglich war und die jedoch die Unterstutzung des Generaldirektors Ludwig Justi hatte Die unklare Ausrichtung des Hauses spiegelte sich im wechselnden Zuschnitt als Museum fur deutsche Volkskunst bis 1957 und in der Folge erneut als Museum fur Volkskunde den gesamten Umfang der Sammlung abbildend wieder Steinmann richtete eine erste Prasentation des Museums im Pergamonmuseum ein jedoch wurde dem Museum ab 1958 nur noch ein einzelner Raum im Erdgeschoss zugestanden was die Museumstatigkeit einschrankte Er baute die vom Krieg dezimierte Sammlung wieder auf und prasentierte Studiensammlungen zur Landwirtschaft und Fischerei dauerhaft in einer Dependance in Wandlitz Lothar Pretzell 1909 1993 Direktor des Museums fur Deutsche Volkskunde West 1959 1974 Ab 1934 arbeitete Pretzell am Kupferstichkabinett Berlin und wirkte an der Einrichtung der ersten Ausstellung des Staatlichen Museums fur deutsche Volkskunde unter Hahm mit 1941 wurde er stellvertretender Direktor des Salzburger Museum Carolino Augusteum dessen Leitung er im Folgejahr ubernahm Er war Mitglied verschiedener NS Organisationen und als Sachverstandiger an der Beschlagnahmung judischen Besitzes beteiligt Von 1947 bis zu dessen Auflosung arbeitete Pretzell am Kunstgutlager Schloss Celle dessen Direktor er ab 1953 war 1959 wechselte er nach Berlin wo er als Direktor des Museums fur Deutsche Volkskunde ab 1963 die volkskundliche Sammlung der Staatlichen Museen zu Berlin im Westteil der Stadt wieder in die institutionelle Eigenstandigkeit fuhrte nachdem sie seit Kriegsende dem Museum fur Volkerkunde angegliedert worden war Jedoch konnte das Museum erst 1976 also zwei Jahre nach Pretzells Ausscheiden als Direktor der Offentlichkeit wieder zuganglich gemacht werden Wolfgang Jacobeit 1921 2018 Direktor des Museums fur Volkskunde Ost 1972 1979 Unter der Leitung Jacobeits setzte das Museum fur Volkskunde mit seinen beschrankten Raumlichkeiten im Pergamonmuseum verstarkt auf die Prasentation von Wechselausstellungen was andere Bereiche der Museumstatigkeit einschrankte Seine Bemuhungen um eine Verbesserung der raumlichen Lage des Museums blieben ebenso erfolglos wie der Versuch die Dependance in Wandlitz in den verbund der Staatlichen Museen einzugliedern 1979 verliess er das Museum um eine Professur an der Humboldt Universitat zu Berlin anzutreten von wo aus er die Ausrichtung des Museums in Hinblick auf die materielle Kultur des Proletariats mitbetrieb Theodor Kohlmann 1932 2011 Direktor des Museums fur Deutsche Volkskunde West 1974 1994 Bevor Kohlmann 1969 als Mitarbeiter an das Museum fur Deutsche Volkskunde nach West Berlin wechselte arbeitete er im Museumsdorf Cloppenburg 1974 ubernahm er nach Ausscheiden Pretzells die Leitung des Museums Zu Beginn seiner Amtszeit fand 1976 der Umzug vom Provisorium in Berlin Lichterfelde in das Magazingebaude des Geheimen Staatsarchivs statt In der Folge legte Kohlmann einen Schwerpunkt auf die Alltagskultur die er durch Ankaufe in der Sammlung starker einbezog Ein besonderer Schwerpunkt lag dabei auf Bilderbogen und Wandschmuck Nach der Wiedervereinigung wurden die Museen aus Ost und West unter seiner Leitung zusammengefuhrt wobei Erika Karasek als Direktorin der Ost Berliner Museums unter ihm arbeitete bevor sie nach Antritt seines Ruhestands die Leitung des Hauses ubernahm nbsp Erika Karasek 1934 Direktorin des Museums fur Volkskunde Ost 1980 1992 und des Staatlichen Museums fur Volkskunde 1992 1999 1980 1999 Seit 1962 war Karasek am Museum fur Volkskunde tatig und unter anderem an der Einrichtung der landwirtschaftlichen Studiensammlung in Wandlitz beteiligt 1980 trat sie die Nachfolge Jacobeits als Direktorin an Der neue Ausrichtung des Museums auf die materielle Kultur des Proletariats trug sie unter anderem mit der bedeutenden Ausstellung Grossstandtproletariat Rechnung Nach der Wiedervereinigung und Zusammenfuhrung der Sammlung aus Ost und West im Staatlichen Museum fur Volkskunde war sie erst Direktorin unter Museumsdirektor Kohlmann um nach dessen Versetzung in den Ruhestand die alleinige Leitung des Museums zu ubernehmen Neben der Zusammenfuhrung der beiden Sammlungen fiel in ihre Amtszeit die Vorbereitung der Weiterentwicklung des Museums hin zum Museum Europaischer Kulturen unter Einbezug der europaischen Sammlungsbestande des Ethnologischen Museums Konrad Vanja 1947 Direktor des Museums Europaischer Kulturen 2000 2012 Vanja arbeitete an verschiedenen Museen bevor er 1981 als wissenschaftlicher Angestellter an das Museum fur Deutsche Volkskunde wechselte In der Folge stieg er im Haus bis hin zum Oberkustos auf Nachdem 1999 das Museum Europaischer Kulturen aus dem Museum fur Volkskunde und den europaischen Sammlungen des Enthnologischen Museums hervorging wurde Vanja dessen erster Direktor Unter seiner Leitung wurde die ab 2011 gezeigte Dauerausstellung Kulturkontakte Leben in Europa entwickelt Vanjas Arbeitsschwerpunkt lag auf der Populargrafik und interkulturellen Kontakten nbsp Elisabeth Tietmeyer 1960 Direktorin des Museums Europaischer Kulturen 2013 1993 ubernahm Tietmeyer die Leitung der Europa Abteilung des damaligen Museums fur Volkerkunde In dieser Funktion sollte sie die Sammlung auf die Zusammenfuhrung mit dem Museum fur Volkskunde in Museum Europaischer Kulturen vorbereiten 1998 wurde Tietmeyer zur Leiterin der Abteilung Sammlungen und des Fachreferats Europa im Museum fur Volkerkunde bestimmt 1999 wechselte sie an das Museum Europaischer Kulturen das kurz zuvor aus der Fusion des Museum fur Volkskunde mit der europaischen Sammlung des Museums fur Volkerkunde hervorgegangen war Von 2000 bis 2012 war sie stellvertretende Direktorin des Museums Europaischer Kulturen das von Konrad Vanja geleitet wurde Die Dauerausstellung Kulturkontakte Leben in Europa wurde von Tietmeyer mitkuratiert Am 1 Januar 2013 trat sie das Amt der Direktorin des Museums Europaischer Kulturen an Nach der Schliessung des Museums fur Asiatische Kunst und des Ethnologischen Museums die beide in das Humboldt Forum im Zentrum Berlins ziehen verblieb ihr Museum als einzige Institution im Dahlemer Museumskomplex weshalb Tietmeyer sich um eine starkere Sichtbarkeit des Museums bemuhte Neben ihrer Tatigkeit am Museum Europaischer Kulturen ist Tietmeyer Mitglied verschiedener Kommission und Verbande nbsp Weitere mit dem Museum verbundene Personen BearbeitenOtto Bramm Alexander Meyer Cohn Adolf ReichweinLiteratur BearbeitenErika Karasek Ein Jahrhundert Engagement fur die Volkskunde 1889 1989 in Museum fur Volkskunde Hrsg Kleidung zwischen Tracht und Mode Aus der Geschichte des Museums 1889 1989 Staatliche Museen zu Berlin Berlin 1989 S 5 48 Heidi Muller Die Sammlungskonzeption des Museums fur Deutsche Volkskunde von der Grundung 1889 bis zum Ersten Weltkrieg in Jahrbuch der Berliner Museen Band 34 1992 S 185 194 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Liste der Direktoren des Museums Europaischer Kulturen amp oldid 238532810