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Hans Ulrich Steinmann 4 November 1906 in Hagenow 1983 war ein deutscher Volkskundler Er leitete von 1955 bis 1971 das Museum fur Volkskunde in Ost Berlin Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Publikationen 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLeben BearbeitenUlrich Steinmann wurde als Sohn des Rechtsanwalts Organisten und Chorleiters Adolf Steinmann 1858 1945 geboren Der Kunsthistoriker Ernst Steinmann war sein Onkel Steinmann studierte unter anderem Geschichte historische Hilfswissenschaften und Volkskunde an den Universitaten Rostock Munchen und Marburg 1931 wurde er mit einer Arbeit uber niederdeutsche Muhlenlieder promoviert Im folgenden Jahr legte Steinmann in Rostock die Prufung fur das hohere Lehramt fur die Facher Geschichte Deutsch Niederdeutsch und Volkskunde ab Daran anschliessend begann seine berufliche Laufbahn als Bibliothekar an verschiedenen wissenschaftlichen Bibliotheken Ab 1948 war Steinmann an der Forschungsbibliothek Gotha tatig wo er auch die Arbeit an Ausstellungsvorhaben kennenlernte Als 1951 das Gothaer Museum aufgebaut wurde war er an den Arbeiten beteiligt 1952 arbeitete er dann an Planen fur ein Bauernmuseum in Bad Frankenhausen 1 1953 siedelte Steinmann nach Berlin uber wo er an der Vorbereitung der Bauernkrieg Ausstellung am Museum fur Deutsche Geschichte mitwirkte Im Anschluss an diese Tatigkeit bewarb er sich 1954 auf die neubewilligte Stelle eines wissenschaftlichen Mitarbeiters am Museum fur deutsche Volkskunst das die volkskundliche Sammlung der Staatlichen Museen zu Berlin umfasste Das ehemalige Staatliche Museum fur deutsche Volkskunde befand sich seit 1948 in einer unklaren Lage die Fortsetzung der Museumstatigkeit war fraglich eine Verlagerung nach Leipzig stand im Raum Ludwig Justi als Generaldirektor der Staatlichen Museen zu Berlin setzte sich fur die Sammlung ein die trotz fehlender Leitung Zuwachse in ihrem Bestand verzeichnen konnte 1955 ubernahm Steinmann die Leitung des Museums In dieser Rolle baute er die Sammlung wieder auf und bereitete die Wiedereroffnung des Museums am 25 Juni 1957 in 16 Raumen des Obergeschosses im Nordflugel des Pergamonmuseums vor Der luckenhaften Sammlung Rechnung tragend folgte die erste Aufstellung traditionellem Konzepten mit der Ordnung nach technologischen thematischen und uberwiegend landschaftlichen Gesichtspunkten 1 Bereits im Herbst des folgenden Jahres wurden die Bestande des Volkskunst Museums wieder magaziniert als die Sowjetunion Teile der nach Ende des Zweiten Weltkriegs erbeuteten Kunst und Kulturguter an die DDR zuruckgab Auch Objekte aus dem ehemaligen Museum fur deutsche Volkskunde befanden sich in diesem Konvolut In der Folge konnte Steinmann sein Museum das seit 1958 wieder Museum fur Volkskunde hiess in einem Raum im Erdgeschoss des Pergamonmuseums unter beschrankten raumlichen Bedingungen prasentieren 2 Anfang der 1960er Jahre gab es im rahmen des Umbaus der Landwirtschaft eine erneute Sammelkampagne des Museum gemeinsam mit dem Institut fur Volkskunde der Akademie der Wissenschaften der DDR in Brandenburg Mecklenburg Thuringen und Sachsen Die so ins Museum gelangten Objekte zeigte Steinmann anlasslich des 75 jahrigen Bestehens in einer Sonderausstellung Sie sollten in einer Dependance dauerhaft der Offentlichkeit zuganglich gemacht werden Steinmann kooperierte dafur mit dem Heimatmuseum Wandlitz in dessen Nachbarschaft 1966 eine Scheune angemietet wurde in der ab 1967 die Studiensammlung der landwirtschaftlichen Arbeitsgerate prasentiert wurde 2 In einer benachbarten Scheune wurde in der Folge eine Studiensammlung zur Fischerei gezeigt Steinmann baute zudem die Sammlung wieder im Sinne Rudolf Virchows aus Der Zuwachs der Sammlung verschlimmerte die Raumnot des Museums weshalb im Laufe der 1960er Jahre verschiedene Losungen angedacht wurden 1960 ging Steinmann davon aus dass er in Berlin ein dorfliches Freilichtmuseum wurde verwirklichen konnen womit er an eine alte Idee fur sein Museum anknupfte In Hinblick auf diesen Plan erwarb er ganze Werkstatteinrichtungen fur das Museum 3 Zwar wurden verschiedene Nutzungen historischer Bausubstanz fur das Museum angedacht aber bis zum Ende von Steinmanns Amtszeit nicht umgesetzt Im Zusammenhang mit diesen Uberlegungen die oftmals einen direkten inhaltlichen Einfluss auf die angestrebte Ausstellungssituation hatten wurde zunehmend das Sammlungsprofil in Hinblick auf die arbeitende Bevolkerung der Grossstadt hin erweitert was auch ideologisch mit den Vorstellungen der DDR korrespondierte 4 Im November 1971 schied Steinmann als Direktor des Museums fur Volkskunde in Ost Berlin aus Nach einer einjahrigen Ubergangsphase trat Wolfgang Jacobeit seine Nachfolge an 5 Publikationen BearbeitenDas mittelniederdeutsche Muhlenlied Eine allegorische Darstellung der Messehandlung aus dem 15 Jahrhundert Wachholtz Hamburg 1931 Ernst Steinmann Hinstorff Rostock 1935 Zur Ausstellung des Museums fur Volkskunde in Berlin Textilkunst in der uberlieferten Volkskultur Mit den von der Sowjetunion ubergebenen Trachten und Volkstextilien in Deutsches Jahrbuch fur Volkskunde 1960 S 439 442 Der Widerstandskampfer Adolf Reichwein ein Praktiker der Museumspadagogik Seemann Leipzig 1961 Lucas Cranachs Eheschliessung und das Geburtsjahr des Sohnes Hans in Forschungen und Berichte Bd 11 1968 S 124 134 Some notes on James Simon East and West Library London 1968 Der Bilderschmuck der Stiftskirche zu Halle Cranachs Passionszyklus und Grunewalds Erasmus Mauritous Tafel in Forschungen und Berichte Bd 11 1968 S 69 104 Die Klimperkule aus Brandenburg in Forschungen und Berichte Bd 13 1971 S 198 202 Literatur BearbeitenErika Karasek Ein Jahrhundert Engagement fur die Volkskunde 1889 1989 in Museum fur Volkskunde Hrsg Kleidung zwischen Tracht und Mode Aus der Geschichte des Museums 1889 1989 Staatliche Museen zu Berlin Berlin 1989 S 5 48 Einzelnachweise Bearbeiten a b Erika Karasek Ein Jahrhundert Engagement fur die Volkskunde 1889 1989 in Museum fur Volkskunde Hrsg Kleidung zwischen Tracht und Mode Aus der Geschichte des Museums 1889 1989 Staatliche Museen zu Berlin Berlin 1989 S 5 48 hier S 18 a b Erika Karasek Ein Jahrhundert Engagement fur die Volkskunde 1889 1989 in Museum fur Volkskunde Hrsg Kleidung zwischen Tracht und Mode Aus der Geschichte des Museums 1889 1989 Staatliche Museen zu Berlin Berlin 1989 S 5 48 hier S 19 Erika Karasek Ein Jahrhundert Engagement fur die Volkskunde 1889 1989 in Museum fur Volkskunde Hrsg Kleidung zwischen Tracht und Mode Aus der Geschichte des Museums 1889 1989 Staatliche Museen zu Berlin Berlin 1989 S 5 48 hier S 20 und 21 Erika Karasek Ein Jahrhundert Engagement fur die Volkskunde 1889 1989 in Museum fur Volkskunde Hrsg Kleidung zwischen Tracht und Mode Aus der Geschichte des Museums 1889 1989 Staatliche Museen zu Berlin Berlin 1989 S 5 48 hier S 22 und 23 Erika Karasek Ein Jahrhundert Engagement fur die Volkskunde 1889 1989 in Museum fur Volkskunde Hrsg Kleidung zwischen Tracht und Mode Aus der Geschichte des Museums 1889 1989 Staatliche Museen zu Berlin Berlin 1989 S 5 48 hier S 23 Weblinks BearbeitenLiteratur uber Ulrich Steinmann in der Landesbibliographie MV Werke von Ulrich Steinmann in der Landesbibliographie MVNormdaten Person GND 1052707467 lobid OGND AKS VIAF 69948913 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Steinmann UlrichALTERNATIVNAMEN Steinmann Hans Ulrich vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Volkskundler Direktor des Museums fur Volkskunde in Ost BerlinGEBURTSDATUM 4 November 1906GEBURTSORT HagenowSTERBEDATUM 1983 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ulrich Steinmann amp oldid 209956635