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Karl Brunner 28 August 1863 in Pless 22 September 1938 in Berlin 1 war ein deutscher Volkskundler und Direktor des als Sammlung fur deutsche Volkskunde an der prahistorischen Abteilung der Volkerkundemuseums in die Koniglichen Museen zu Berlin integrierten Museums fur deutsche Volkstrachten und Hausgewerbe Leben BearbeitenKarl Brunner wurde am 28 August 1863 im oberschlesischen Pless als Sohn des Kreisbaumeisters Friedrich Wilhelm Brunner 1916 und der Anna Spalding 1913 geboren Er besuchte die Domschule in der pommerschen Ortschaft Kammin und das Gymnasium in Neuruppin bevor er zwischen 1885 und 1889 Philologie Archaologie Geschichte und Geographie in Berlin studierte Wahrend Brunner als wissenschaftlicher Hilfsarbeiter an der prahistorischen Abteilung des Museums fur Volkerkunde arbeitete promovierte er 1898 beim Anthropologen Johannes Ranke in Munchen mit der Arbeit Die steinzeitliche Keramik in der Mark Brandenburg 2 Spater wertete Brunner die Fragebogen der Berliner Gesellschaft fur Anthropologie Ethnologie und Urgeschichte uber alte Schiffstypen aus nbsp Unbekannter Photograph Sammlung fur deutsche Volkskunde im Palais Creutz Blick in die Ausstellung nach 1909 Als das Museum fur deutsche Volkstrachten und Hausgewerbe 1904 als Sammlung fur deutsche Volkskunde von der durch Albert Voss geleiteten prahistorischen Abteilung des Volkerkundemuseums ubernommen wurde ubernahm Brunner als dessen Assistent die Leitung der volkskundlichen Abteilung 2 In dieser Funktion plante er eine neue Aufstellung der Sammlung die bis dahin recht unsystematisch im Palais Creutz prasentiert wurde Brunner richtete einen neuen Rundgang ein der sich nach landschaftlichen Gesichtspunkten gliederte und verbesserte die Prasentation der fur das Museum typischen Stuben Im letzten Raum zeigte Brunner vergleichende Sammlungen die insbesondere auf Anregung des Osterreichischen Museums fur Volkskunde in Wien vermehrt in den Museumsbestand aufgenommen worden waren Im Rahmen der Neuaufstellung der Bestande arbeitet sich Brunner in die Sammlung ein So stellte er Lucken fest die er durch zukunftige Erwerbungen schliessen wollte Zudem bemuhte Brunner sich nachtraglich die Herkunft von Gegenstanden aus der fur die Deutsch ethnographische Ausstellung auf der World s Columbian Exposition in Chicago im Jahr 1893 angelegten Sammlung zu bestimmen 3 Besondere Bedeutung in den ersten Jahren von Brunners Direktorat hatte jedoch die Absicherung der Stellung des Museums da Wilhelm von Bode sich offentlichkeitswirksam gegen die Einrichtung eines Freilichtmuseums in Berlin ausgesprochen und damit zugleich den Status der Sammlung trotz ihrer Ubernahme in den Verband der Koniglichen Museen unterminiert hatte 4 Der Status der Sammlung besserte sich unter dem neuen Direktor der prahistorischen Abteilung des Volkerkundemuseums Carl Schuchhardt ab 1908 Zudem nahm Brunner mit seinem Museum an Berliner Ausstellungen teil und starkte die Beziehung zum Verein fur Volkskunde 4 Um das Ansehen des Museums weiter zu erhohen wandte sich Brunner etwas vom durch Virchow begrundeten Schwerpunkt auf Arbeitsgerate ab und tatigte Erwerbungen auf diesem Gebiet eher beilaufig Stattdessen setzte er nach Beratungen mit Otto Lehmann dem Direktor des Altonaer Museums auf die Einrichtung einer Modellsammlung volkstumlicher Bauten In den Folgejahren bemuhte sich Brunner durch das Zusammenfuhren weiterer Objektgruppen zu vergleichenden Reihen die Wissenschaftlichkeit des Museums zu betonen Anlasslich der Sammlungsprasentation zum 25 jahrigen Bestehen des Museums im Jahr 1914 richtete er zwei weitere Raume mit vergleichenden Objektreihen ein zudem integrierte er solche auch in die Raume die den verschiedenen Landschaften gewidmet waren 5 Das Jubilaum bot Brunner auch Anlass der Position Bodes zu widersprechen und die Bedeutung des Museums fur Berlin zu betonen Die Generaldirektion der Koniglichen Museen ubernahm den Standpunkt dass das Museum bessere Raumlichkeiten benotigte Der Kriegsverlauf verhinderte aber eine Verbesserung der raumlichen Situation Im Laufe seines Direktorats bearbeitete Brunner verschiedene Teile der Sammlung wie etwa die bauerlichen Holzgerate mit Wachsverzierungen Bauerntopferei Runenkalender und das Hungertuch von Telgte wissenschaftlich Fur seine Publikation Ostdeutsche Volkskunde wertete er Gegenstande aus Brandenburg der Lausitz Schlesien und Pommern aus Als Brunner am 1 Oktober 1928 altersbedingt aus seinem Amt ausschied war die Sammlung auf 30 000 Objekte angewachsen jedoch trotz bewilligter Mittel durch den preussischen Landtag 1925 und 1928 nur unzureichend untergebracht Es gab keine staatlichen Ankaufmittel und ausser dem Kustos keine wissenschaftlichen Mitarbeiter 6 Brunners Nachfolge trat Konrad Hahm an der das Museum 1935 in die Eigenstandigkeit fuhren sollte Literatur BearbeitenUlrich Steinmann Die Entwicklung des Museums fur Volkskunde von 1889 bis 1964 in Staatliche Museen zu Berlin Hrsg 75 Jahre Museum fur Volkskunde zu Berlin 1889 1964 Festschrift Berlin 1964 S 7 48 Einzelnachweise Bearbeiten Horst Junker Horst Wieder Zur personellen Ausstattung des Museums fur Vor und Fruhgeschichteseit 1829 Personalverzeichnis Kurzbiografien Stellenubersicht in Wilfried Menghin Hrsg Das Berliner Museum fur Vor und Fruhgeschichte Festschrift zum 175 jahrigen Bestehen Acta Praehistorica et Archaeologica 36 37 2004 2005 Staatliche Museen zu Berlin Preussischer Kulturbesitz Berlin 2005 ISBN 3 88609 907 X S 513 591 537 a b Ulrich Steinmann Die Entwicklung des Museums fur Volkskunde von 1889 bis 1964 in Staatliche Museen zu Berlin Hrsg 75 Jahre Museum fur Volkskunde zu Berlin 1889 1964 Festschrift Berlin 1964 S 7 48 29 Ulrich Steinmann Die Entwicklung des Museums fur Volkskunde von 1889 bis 1964 in Staatliche Museen zu Berlin Hrsg 75 Jahre Museum fur Volkskunde zu Berlin 1889 1964 Festschrift Berlin 1964 S 7 48 30 a b Ulrich Steinmann Die Entwicklung des Museums fur Volkskunde von 1889 bis 1964 in Staatliche Museen zu Berlin Hrsg 75 Jahre Museum fur Volkskunde zu Berlin 1889 1964 Festschrift Berlin 1964 S 7 48 33 Ulrich Steinmann Die Entwicklung des Museums fur Volkskunde von 1889 bis 1964 in Staatliche Museen zu Berlin Hrsg 75 Jahre Museum fur Volkskunde zu Berlin 1889 1964 Festschrift Berlin 1964 S 7 48 33f Ulrich Steinmann Die Entwicklung des Museums fur Volkskunde von 1889 bis 1964 in Staatliche Museen zu Berlin Hrsg 75 Jahre Museum fur Volkskunde zu Berlin 1889 1964 Festschrift Berlin 1964 S 7 48 35 Normdaten Person GND 1050047982 lobid OGND AKS LCCN n80073167 VIAF 107038536 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Brunner KarlKURZBESCHREIBUNG deutscher Volkskundler Direktor der Sammlung fur deutsche VolkskundeGEBURTSDATUM 28 August 1863GEBURTSORT PlessSTERBEDATUM 22 September 1938STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Brunner Ethnologe amp oldid 230149452