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Lindgrenit ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfate und Verwandte siehe Klassifikation Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Cu3 OH MoO4 2 2 ist also chemisch gesehen ein Kupfer Molybdat mit zusatzlichen Hydroxidionen LindgrenitLindgrenit aus der Grube San Samuel auch San Manuel Carrera Pinto Cachiyuyo de Llampos Provinz Copiapo Region de Atacama Chile Sichtfeld 4 mm Allgemeines und KlassifikationIMA Symbol Lgr 1 Chemische Formel Cu3 OH MoO4 2 2 Mineralklasse und ggf Abteilung Sulfate Selenate Tellurate Chromate Molybdate und Wolframate System Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VI G 02 VI G 02 010 7 GB 05 48 03 01 01Kristallographische DatenKristallsystem monoklinKristallklasse Symbol monoklin prismatisch 2 m 3 Raumgruppe Nr P21 n 2 Nr 14 Gitterparameter a 5 39 A b 14 02 A c 5 61 Ab 98 5 2 Formeleinheiten Z 2 2 Haufige Kristallflachen 010 100 021 4 Physikalische EigenschaftenMohsharte 4 5Dichte g cm3 gemessen 4 20 berechnet 4 29 4 Spaltbarkeit vollkommen nach 010 undeutlich nach 101 und 100 4 Bruch Tenazitat nicht definiertFarbe grun gelblichgrunStrichfarbe blassgrunTransparenz durchsichtigGlanz schwacher Glasglanz FettglanzKristalloptikBrechungsindizes na 1 930nb 2 002ng 2 020 5 Doppelbrechung d 0 090 5 Optischer Charakter zweiachsig negativAchsenwinkel 2V 71 gemessen 50 berechnet 5 Weitere EigenschaftenChemisches Verhalten loslich in Salzsaure und SalpetersaureLindgrenit ist durchsichtig und entwickelt nur kleine Kristalle bis etwa zwei Zentimeter Grosse mit nadeligem bis tafeligem Habitus die nach der c Achse gestreift sein konnen Meist findet er sich in Form von derben massigen Aggregaten sowie krustigen Uberzugen Seine Farbe variiert je nach Dicke der Kristalle zwischen grun und gelblichgrun seine Strichfarbe ist allerdings nur blassgrun Unverwitterte Kristallflachen weisen einen schwachen glas oder fettahnlichen Glanz auf Inhaltsverzeichnis 1 Besondere Eigenschaften 2 Etymologie und Geschichte 3 Klassifikation 4 Bildung und Fundorte 5 Kristallstruktur 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseBesondere Eigenschaften BearbeitenLindgrenit ist loslich in Salzsaure und Salpetersaure Etymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Lindgrenit im Kupfertagebau Chuquicamata in der chilenischen Region de Antofagasta und beschrieben 1935 durch Charles Palache der das Mineral nach dem schwedisch amerikanischen Geologen Waldemar Lindgren benannte Klassifikation BearbeitenIn der mittlerweile veralteten aber noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Lindgrenit zur Mineralklasse der Sulfate Chromate Molybdate und Wolframate sowie einige Selenate und Tellurate und dort zur Abteilung der Molybdate und Wolframate wo er zusammen mit Ferrimolybdit die Lindgrenit Ferrimolybdit Gruppe mit der System Nr VI G 02 und den weiteren Mitgliedern Biehlit Cuprotungstit Szenicsit und Vergasovait bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Lindgrenit in die Klasse der Sulfate Selenate Tellurate Chromate Molybdate und Wolframate und dort ebenfalls in die Abteilung der Molybdate und Wolframate ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der moglichen Anwesenheit zusatzlicher Anionen und oder Kristallwasser so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Mit zusatzlichen Anionen und oder H2O zu finden ist wo es als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe 7 GB 05 bildet Die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Lindgrenit dagegen in die Klasse der Phosphate Arsenate und Vanadate dort allerdings ebenfalls in die Abteilung der Molybdate und Wolframate ein Hier ist er als einziges Mitglied in der unbenannten Gruppe 48 03 01 innerhalb der Unterabteilung Wasserfreie Molybdate und Wolframate Basisch und wasserfrei zu finden Bildung und Fundorte Bearbeiten nbsp Krustiger Uberzug aus Lindgrenitkristallen aus der Inspiration Mine Bezirk Miami Inspiration Gila County Arizona USA Grosse 2 cm Lindgrenit bildet sich sekundar in der Oxidationszone von molybdanhaltigen Kupfer Lagerstatten Als Begleitminerale konnen unter anderem Antlerit Brochantit Chrysokoll verschiedene Eisenoxide Molybdanit Powellit und Quarz auftreten Als seltene Mineralbildung konnte Lindgrenit nur an wenigen Fundorten nachgewiesen werden wobei bisher Stand 2013 rund 20 Fundorte als bekannt gelten 6 Neben seiner Typlokalitat dem Kupfertagebau Chuquicamata trat das Mineral in Chile noch in der Grube Santa Catalina in der Region de Antofagasta in mehreren Gruben der Region de Atacama sowie in der Grube Braden auch Teniente nahe Rancagua in der Region del Libertador General Bernardo O Higgins auf Daneben wurde Lindgrenit unter anderem noch in der franzosischen Grube Vaulry im Departement Haute Vienne in der Grube Sansei in der japanischen Prafektur Nara Honshu im Kupferbergwerk Klauvreidnuten Klovreidnuten bei Klauvreid in der norwegischen Fylke Telemark und an mehreren Orten in den US Bundesstaaten Arizona Kalifornien und Idaho gefunden 7 Kristallstruktur BearbeitenLindgrenit kristallisiert monoklin in der Raumgruppe P21 n Raumgruppen Nr 14 Stellung 2 Vorlage Raumgruppe 14 2 mit den Gitterparametern a 5 39 A b 14 02 A c 5 61 A und b 98 5 sowie 2 Formeleinheiten pro Elementarzelle 2 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenC Palache Lindgrenite a new mineral In American Mineralogist Band 20 1935 S 484 491 PDF 410 4 kB Friedrich Klockmann Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie Hrsg Paul Ramdohr Hugo Strunz 16 Auflage Enke Stuttgart 1978 ISBN 3 432 82986 8 S 621 Erstausgabe 1891 Hans Jurgen Rosler Lehrbuch der Mineralogie 4 durchgesehene und erweiterte Auflage Deutscher Verlag fur Grundstoffindustrie VEB Leipzig 1987 ISBN 3 342 00288 3 S 686 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lindgrenite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mineralienatlas Lindgrenit Wiki Database of Raman spectroscopy Lindgrenite American Mineralogist Crystal Structure Database LindgreniteEinzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d e Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 420 Webmineral Lindgrenite a b c Lindgrenite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 PDF 67 kB a b c Mindat Lindgrenite Mindat Anzahl der Fundorte fur Lindgrenit Fundortliste fur Lindgrenite beim Mineralienatlas und bei Mindat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lindgrenit amp oldid 237754612