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LiergauOstfalen um das Jahr 1000Die ungefahre Lage des LiergausDer Liergau auch Liergewe oder Leraga Gau Lera Leragau war eine sachsische Gaugrafschaft und ein Teil der sachsischen Provinz Ostfalen Der Liergau Leraga auf einer Karte der Gaueinteilung des Bistums Hildesheim um das Jahr 1000 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 3 Weitere Entwicklung 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDer Liergau lag westlich der heutigen Stadt Braunschweig und gehorte zum Bistum Hildesheim Er grenzte im Osten dem Verlauf der Oker nach an den Derlingau der bereits zum Bistum Halberstadt gehorte im Norden an Flutwidde und im Suden an Saltgau Die westliche Begrenzung nach Astfala war die Fuhse In Teilen der alteren Literatur wird er oft mit dem Lerigau verwechselt Geschichte BearbeitenDer Liergau ging als Gaugrafschaft oder Markgrafschaft aus der sachsischen Gaugrafschaft Astfala hervor und war somit ein Teil der sachsischen Provinz Ostfalen Namentliche Nennung findet der Liergau bei der Errichtung des Bistums Hildesheim und im Rahmen einer Schenkung des sachsischen Fursten Odiltag und seiner Gattin Wifelsvint an das Kloster Fulda im Jahre 780 Dort werden zwanzig Guter in vierzehn Orten erwahnt Odiltag et uxor ejus Wentelsuvint tradiderunt Deo amp Sancto Bonifatio Bona sua in Pago Liergewe XX villulis hoc est in Bettingen in Sunnenbore in Gelideshusen in Suibbore in Tihidhusen in Tideshusen in Riungi in Getildishusen in Stocheim in Flotide in Tihide in Gledingen in Sudergletinge in Lammari amp in Marca illarum istarum und in deren Feldmarken Die heutigen Ortsnamen in der Reihenfolge ihrer Nennung Ortsname Heutiger Ortsname Lage Bemerkung1 Bettingen Beddingen 52 183083333333 10 425027777778 heute ein Stadtteil der Stadt Salzgitter2 Sunnenbore Sonnenberg 52 23825 10 409388888889 heute ein Ortsteil der Gemeinde Vechelde im Landkreis Peine3 Gelideshusen Gielde 52 038361111111 10 492527777778 heute ein Ortsteil der Gemeinde Schladen Werla im Landkreis Wolfenbuttel moglich ist auch Gilde4 Suibbore Schwulper 52 350027777778 10 450027777778 heute eine Gemeinde im Landkreis Gifhorn5 Tihidhusen wust gefallener Ort sudwestlich von Neubruck in der Gemeinde Wendeburg im Landkreis Peine6 Tideshusen Didderse 52 383361111111 10 400027777778 heute eine Gemeinde im Landkreis Gifhorn7 Riungi Runingen 52 221972222222 10 502805555556 heute ein Stadtteil der Stadt Braunschweig8 Getildishusen Geitelde 52 20975 10 468638888889 heute ein Stadtteil der Stadt Braunschweig9 Stocheim Stockheim 52 212805555556 10 522527777778 heute ein Stadtteil der Stadt Braunschweig10 Flotide Flothe 52 083361111111 10 483361111111 heute eine Gemeinde im Landkreis Wolfenbuttel11 Tihide Thiede 52 18725 10 483916666667 heute ein Stadtteil der Stadt Salzgitter12 Gledingen Klein Gleidingen 52 254777777778 10 421694444444 heute ein Ortsteil der Gemeinde Vechelde im Landkreis Peine13 Sudergletinge Gross Gleidingen 52 231083333333 10 426611111111 heute ein Ortsteil der Gemeinde Vechelde im Landkreis Peine14 Lammari Lamme 52 26975 10 443638888889 heute ein Stadtteil der Stadt Braunschweig Deutung umstritten Weitere Entwicklung BearbeitenIn einer in Worms ausgestellten Urkunde des romisch deutschen Kaisers Heinrich III 1016 1056 vom 3 November 1053 wurden die Orte Dornten Dohren Weddingen und Wehre als zugehorig erwahnt Heinrich III schenkte sie dem Hochstift Hildesheim da sie dem Heiligen Romischen Reich zugefallen waren Grund dafur wiederum war ein Urteil gegen einen Neffen des Sachsenherzogs Bernhard II nach 990 1059 2 Weiterhin werden Beuchte Burgdorf Gielde Gross Mahner Immenrode Klein Mahner Lengde Luderode Schladen und Werla dazugerechnet 3 Sitz des zustandigen Archidiakonats des Bistums Hildesheim wurde Neuenkirchen 4 Das Gebiet war zeitweise als Lehen von Kaiser Lothar III 1075 1137 in der Hand der Grafen von Wohldenberg 5 Die Malstatte lag unweit nordlich der Harliburg fiel aber wust sodass sie nach Bocla verlegt wurde 6 Als Goding wurde Bocla erstmals 1254 urkundlich erwahnt 7 Der Standort ergab sich als Schnittpunkt der alten Route zwischen Goslar und Braunschweig mit der Route von Hildesheim uber Hornburg nach Halberstadt 8 Die unweit der Harliburg gelegene und von Herzog Heinrich I von Braunschweig Luneburg 1267 1322 angemasste Statte wurde als Folge des Herlingsberger Krieges von Bischof Siegfried II von Hildesheim vor 1279 1310 eingezogen Der Name anderte sich von Bocla zu Buchladen und ist heute eine Ortslage westlich von Schladen 9 Der zugehorige Forstort wird Heiligengraben genannt und war im 19 Jahrhundert Standort eines Preussischen optischen Telegrafen Der Name Bocla hat sich leicht abgewandelt erhalten in dem Landschaftsschutzgebiet Boklah 52 0258 10 5137 Literatur BearbeitenFranz Anton Blum Geschichte des Furstenthums Hildesheim Band 1 Heinrich Georg Albrecht Wolfenbuttel 1805 Digitalisat Caspar Ehlers Die Integration Sachsens in das frankische Reich Vandenhoeck und Ruprecht Gottingen 2007 ISBN 3 525 35887 3 Karl von Spruner Theodor Menke Hand Atlas fur die Geschichte des Mittelalters und die neueren Zeit Verlag Justus Perthes Gotha 1880 Liergau als Lera auf Kartenblatt 33 August von Wersebe Beschreibung der Gaue zwischen Elbe Saale und Unstrut Weser und Werra Hahnsche Hofbuchhandlung Hannover 1829 Digitalisat Carl Wolff Die Kunstdenkmaler der Provinz Hannover Band 2 Ausgabe 7 Hrsg im Auftrag der Provinzial Kommission zur Erforschung und Erhaltung der Denkmaler in der Provinz Hannover Selbstverlag der Provinzialverwaltung Theodor Schulze s Buchhandlung Hannover 1937 Einzelnachweise Bearbeiten Hermann Adolf Luntzel Die altere Diocese Hildesheim Gerstenberg Hildesheim 1837 S 495 Digitalisat Hans Goetting Das Bistum Hildesheim Die Hildesheimer Bischofe von 815 bis 1221 1227 Walter de Gruyter Berlin 1973 S 269 Carl Wolff S 4 D von Alten Die Edelherren von Ricklingen In Zeitschrift des Historischen Vereins fur Niedersachsen Band 2 1859 S 22 Hans Martin Tiebel Hildesheim und die koniglich hannoversche Regierung Lax Hildesheim 1956 S 50 Wilhelm Luders Das Gericht zu Bocla In Braunschweigisches Magazin 1914 S 45 ff Carl Wolff S 234 Geschichtsverein Salzgitter Salzgitter Jahrbuch 1979 S 80 Kirstin Casemir Jurgen Udolph Niedersachsisches Ortsnamenbuch NOB Band 43 Verlag fur Regionalgeschichte Bielefeld 2003 S 100 nbsp Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Liergau amp oldid 234091744