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Die Harliburg auch Harlyburg oder Herlingsberg genannt bei Vienenburg im niedersachsischen Landkreis Goslar ist der Burgstall einer ehemaligen Reichsburg auf dem Harlyberg Harly HarliburgUnebenes und mit Barlauch bewachsenes BurggelandeUnebenes und mit Barlauch bewachsenes BurggelandeAlternativname n Harlyburg HerlingsbergStaat DeutschlandOrt Vienenburg Landkreis Goslar NiedersachsenEntstehungszeit 13 JahrhundertBurgentyp Hohenburg HanglageErhaltungszustand Burgstall Walle GrabenGeographische Lage 51 58 N 10 34 O 51 960694444444 10 570055555556 193 Koordinaten 51 57 38 5 N 10 34 12 2 OHohenlage 193 m u NHNHarliburg Niedersachsen Walle und Graben der BurgLageskizze von Carl Schuchhardt Ende des 19 Jahrhunderts Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Baubeschreibung 2 1 Nebenanlagen 3 Geschichte 4 Rezeption 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDer Ort der einstigen Harliburg 193 m u NHN 1 befindet sich im Ostsudosten des Harlybergs auf einer grossflachigen Bergkuppe Sie liegt etwa 1 km nordnordostlich von Vienenburg 141 m einem nordostlichen Stadtteil von Goslar Sudlich und ostlich unterhalb der ehemaligen Burganlage umfliesst die Oker das Sudostende des Harlybergs etwa 500 m sudwestlich liegt im Okertal der Vienenburger See Ziemlich genau 2 km westnordwestlich des Burgstalls befindet sich die hochste Erhebung des Harlys 255 9 m Etwa 600 m jeweils Luftlinie ostsudostlich des Burgstalls unterquert die Bundesstrasse 241 an der Anschlussstelle Vienenburg die Bundesautobahn 36 direkt jenseits der Autobahn liegt Wiedelah Baubeschreibung BearbeitenDie Harliburg liegt auf einer vorgeschobenen Bergkuppe nordlich der Oker Vom ehemaligen Burgplatz mit einer Gesamtgrosse von ca 200 400 m fallen die Bergflanken nach Suden und Sudosten steil zur Oker ab Das 150 50 m grosse Areal der Kernburg nimmt die hochste Stelle der Bergkuppe ein Der Zugang erfolgt von Sudosten durch den sudlichen Hauptgraben die dortigen Gelandestrukturen deuten eine zuruckgezogene Torgasse oder uberlappende Befestigungslinien an Im Osten befinden sich nahe dem Graben die Schuttreste eines Rundturmes von etwa 16 m Durchmesser Sudlich des Turmes erkennt man wie auch an anderen Stellen Hauspodien oder sonstige Bebauungsreste Im Norden Westen und Osten umschliesst ein tiefer Graben das Kernwerk bei dem streckenweise ein Vorwall vorhanden ist Nordlich unterhalb des Kernwerkes liegt durch den Graben getrennt die erste Vorburg mit ca 50 m Breite Sie wird nach aussen durch den sog Hauptwall geschutzt Davor umzieht ein Graben mit Vorwall Kernwerk und erste Vorburg Im Nordwesten Norden und Osten schliesst sich eine weitere tiefer gelegene Vorburg an Ihre Wall und Grabenbefestigung beginnt an der Westecke der inneren Vorburgbefestigung und erreicht in einem Bogen der sich an der Befestigung der ersten Vorburg orientiert die Sudostecke der Burg An der Ostflanke fallt das Gelande derart steil ab dass lediglich eine Terrasse mit steiler Aussenboschung vorhanden ist Im Nordosten konnte ein Gelandevorsprung mit davorliegendem Grabenrest als Indiz dafur dienen dass hier moglicherweise ein weiteres Tor mit Zwinger angelegt war Die Burg beeindruckt heute vor allem durch die machtigen Wall Graben Anlagen Nach dem von Oppermann erstellten Gelandeprofilen liegt Die Sohle des 16 18 m breiten Grabens nordlich des Kernwerkes 12 m tiefer als das Plateau Der Hauptwall der ersten Vorburg ist 3 m hoch die Graben sind bei 12 15 m Breite 7 9 m tief Geringere Masse besitzt die Befestigung der zweiten Vorburg mit 1 5 2 m Grabentiefe und ca 1 5 m Wallhohe Nebenanlagen Bearbeiten Auf der grossflachigen Bergkuppe bestanden neben der Harliburg weitere Befestigungsanlagen die als Schanz sowie Belagerungswerke angesehen werden Die Goslarer Chronik berichtet von insgesamt funf Anlagen Slote die die Belagerer von 1291 zur Einnahme der Harliburg anlegten Dazu zahlt eine quadratische Viereckschanze etwa 300 Meter nordostlich der Harliburg Sie hat Ausmasse von 20 20 Meter und verfugt uber einen Wall und eine quadratischen Erhebung auf der ein Turm gestanden haben kann Ausserdem ist ein Graben mit einem Vorwall vorhanden Die Schanze wird als Kommandozentrale der Belagerung von 1291 angesehen Eine Ringschanze findet sich auf einer Gelandekuppe etwa 200 Meter nordostlich der Harliburg als geschlossener Ringwall von 30 60 Meter Durchmesser Des Weiteren besteht ein Schanzwall etwa 100 Meter nordlich der Harliburg der eine Lange von 200 Meter aufweist und auf einer Linie zwischen der Viereck und der Ringschanze liegt Eine Winkelschanze findet sich 500 Meter nordostlich der Burg auf einem abfallenden Bergvorsprung Es handelt sich um einen 65 Meter langen Wall mit Vorgraben der zweifach abgewinkelt ist Geschichte BearbeitenDie Harliburg verdankt ihre Entstehung dem Streit um den deutschen Konigsthron zwischen dem Staufer Philipp von Schwaben und dem Welfen Otto IV zwischen 1198 und 1208 Die Reichsstadt Goslar hielt zu Philipp deshalb liess Otto IV um 1203 die Harliburg zur Kontrolle der nordlichen Zufahrtswege dorthin errichten Nach der Ermordung Philipps 1208 hielt sich Otto haufiger auf der Burg auf In seinem Testament regelte er 1218 die Entschadigung der Wald und Grundbesitzer deren Rechte beim Bau der Burg missachtet wurden Nach deren Abfindung 1220 war die Anlage keine Reichsburg mehr sondern Eigentum der Welfen 1219 wird erstmals ein Angehoriger des Ministerialengeschlechts von Harlingeberg als Vogt der Harliburg erwahnt das dann spatestens am Ende des 13 Jahrhunderts im Besitz von Burg und Burgberg waren 1279 erbte Herzog Heinrich der Wunderliche die Burg und benutzte sie als Stutzpunkt fur Raubzuge in das Umland Der Bischof von Hildesheim beschuldigte ihn deshalb auf dem Erfurter Reichstag 1290 durch Duldung der Strassenraubereien der Burgbesatzung den seit 1284 gultigen Landfrieden verletzt zu haben Im Jahr 1291 belagerte deshalb im Herlingsberger Krieg ein Aufgebot samtlicher Bischofe und Landesherren der Umgebung sowie der Reichsstadte Goslar Braunschweig und Magdeburg die Burg bis nach vier Monaten die Besatzung kapitulierte In der folgenden Gerichtsverhandlung wurde die Schleifung der Harliburg verfugt Die Burg wurde nicht mehr wiederaufgebaut und blieb Ruine Die Steine wurden einer spateren chronikalen in ihrem Wahrheitsgehalt umstrittenen Uberlieferung zufolge zum Bau der Vienenburg und der Burg Wiedelah verwendet Rezeption BearbeitenDer Zeitgenosse Heinrich Rosla aus Nienburg Saale verfasste im 13 Jahrhundert uber die Schleifung der Harliburg das lateinische Epos Herlingsberga Literatur BearbeitenFriedrich Stolberg Harliburg in Befestigungsanlagen im und am Harz von der Fruhgeschichte bis zur Neuzeit Hildesheim 1968 S 132 135 Friedrich Stolberg Harliburg Viereckschanze in Befestigungsanlagen im und am Harz von der Fruhgeschichte bis zur Neuzeit Hildesheim 1968 S 135 Friedrich Stolberg Harliburg Ringschanze in Befestigungsanlagen im und am Harz von der Fruhgeschichte bis zur Neuzeit Hildesheim 1968 S 135 136 Friedrich Stolberg Harliburg Schanzwall in Befestigungsanlagen im und am Harz von der Fruhgeschichte bis zur Neuzeit Hildesheim 1968 S 135 136 Hans Adolf Schultz Burgen und Schlosser des Braunschweiger Landes Braunschweig 1980 Die Harliburg S 87 ISBN 3 87884 012 8 Ernst Andreas Friedrich Die Walle der Harliburg S 137 139 in Wenn Steine reden konnten Band IV Landbuch Verlag Hannover 1998 ISBN 3 7842 0558 5 Margret Zimmermann Hans Kensche Burgen und Schlosser im Hildesheimer Land Hildesheim 2001 S 168 169 Hans Wilhelm Heine und buweden vor 5 nige slote in Archaologie in Niedersachsen 2003 S 59 63Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Harliburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag von Stefan Eismann zu Harliburg in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Rekonstruktionsversuch als Zeichnung im mittelalterlichen Zustand von Wolfgang Braun Die Harliburg Infos und Lageplan auf burgen ausflugsziele harz deEinzelnachweise Bearbeiten Karten und Daten des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Harliburg amp oldid 232716028