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Lieme ist einer von 14 Stadtteilen der Stadt Lemgo im Kreis Lippe im Nordosten des Landes Nordrhein Westfalen in Deutschland Lieme hat rund 2800 Einwohner LiemeStadt LemgoKoordinaten 52 2 N 8 50 O 52 025269 8 827935 87 Koordinaten 52 1 31 N 8 49 41 OHohe 87 m u NNFlache 6 49 km Einwohner 2827 31 Dez 2006 Bevolkerungsdichte 436 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1969Postleitzahl 32657Vorwahl 05261Karte Lage von Lieme in Lemgo Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Geographische Lage 1 2 Stadtteilgliederung 1 3 Gewasser 1 4 Schutzgebiete 2 Geschichte 2 1 19 Jahrhundert 2 2 20 Jahrhundert 2 3 Ortsname 3 Kultur und Sehenswurdigkeiten 3 1 Religion 3 2 Offentliche Einrichtungen 4 Sport 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenGeographische Lage Bearbeiten Lieme zahlt geographisch zum Lipper Bergland und ist der westlichste Stadtteil Lemgos Im Suden grenzt er an die Stadt Lage im Westen und Norden an die Stadt Bad Salzuflen im Nordosten an den Stadtteil Leese im Osten an die Kernstadt Lemgo sowie an Horstmar im Sudosten Stadtteilgliederung Bearbeiten Zu Lieme gehoren das Dorf Lieme 52 0276 8 8382 die Weiler Hengstheide 52 0339 8 8088 Rhiene 52 0442 8 8218 Strang 52 0439 8 8287 und Wittighoferheide 52 0431 8 8378 sowie das Gut Bullinghausen 52 0188 8 8385 Siehe auch Liste der Orte im Kreis Lippe Gewasser Bearbeiten Sudlich von Lieme fliesst die Bega die bei Bad Salzuflen in die Werre mundet Ihr fliessen hier von Norden die Ilse sowie von Suden der Linnebach und der Oetternbach zu Schutzgebiete Bearbeiten Entlang des Oetternbachs erstreckt sich das rund 30 Hektar grosse Naturschutzgebiet Hardisser Moor nordlich des Lagenser Ortsteils Hardissen zwischen der Hardisser Strasse im Suden der Afrikastrasse im Westen sowie der Bega und Lieme im Norden 1 Geschichte Bearbeiten nbsp Lemgo Lieme an der Bega Im Hintergrund der Steinhof zu Lieme wo der deutsche Arzt und Weltreisende Engelbert Kaempfer seit 1694 lebte praktizierte und 1716 starb nbsp Gedenkstein fur Engelbert Kaempfer am Eingang des Steinhofes zu Lemgo Lieme von der Engelbert Kaempfer Gesellschaft e V Urnenfunde bezeugen dass Lieme schon in der fruhen Eisenzeit 880 450 v Chr besiedelt war Der Siedlungsplatz an der Bega lag an einem alten Verkehrsweg und war vermutlich zuerst ein Villikationshof der Billunger 1386 schlossen der lippische Landesherr Simon III und die Stadt Herford einen Vertrag aus dem hervorging dass Streitigkeiten zwischen beiden Parteien auf dem Liemer Turmhof zu klaren seien Ein Zweistanderhaus auf dem Hof Obermeyer gilt als das alteste noch erhaltene Bauernhaus in Lippe Im 18 Jahrhundert wurde das Fachwerkhaus zu einem Leibzuchthaus umgebaut 2 Im Dreissigjahrigen Krieg 1618 1648 hatte sich die Grafschaft Lippe fur neutral erklart Trotzdem zog Christian von Braunschweig 1621 mit einem 22 000 Mann starkem Heer durch Lippe und lagerte auf der Liemer Heide Auch in den folgenden Jahren kam es immer wieder zu Ubergriffen durch fremde Truppen die plundernd und mordend durchs Land zogen Den Liemer Bauern wurden Pferde aus den Stallen geholt das Vieh geschlachtet Saatgut Haushaltsgerate Bettzeug und Kleidung geraubt und Hauser zerstort Im Jahr 1635 errichteten die Liemer Bauern einen holzernen Wach und Beobachtungsturm der sudlich des heutigen Freibads auf einer Anhohe stand Von hier aus konnte man die westlichen Zufahrtsstrassen zum Dorf gut eingesehen und die Bewohner vor heranruckenden Truppen rechtzeitig warnen Die noch existierenden Schadensmeldungen der Bauern an das Amt Brake dokumentieren die durch den Krieg entstandenen Verluste 3 In die Lemgoer Hexenprozesse waren auch zwei Jungen aus Lieme Luckhausen verwickelt Der Angeklagte Lehrer Hermann Beschoren sollte viele seiner Schuler zum Bunde mit dem Teufel verfuhrt haben Da sie nicht aus Lemgo stammten verlangte Graf Hermann Adolf die Auslieferung der Kinder die Bruder Hermann Christoph und Barthold Niedermeier und liess sie in Detmold verhoren In dem Verhor beschuldigten sie sich selbst der Zauberei die sie von ihrem Lehrer gelernt hatten Beschoren wurde am 26 September 1654 in Lemgo hingerichtet Die Kinder brachte man in einem Gasthaus in Detmold unter Aufsicht des Lehrers Heinrich Henkhausen unter Hier wurden sie nach Vorgaben des Lippischen Konsistoriums bekehrt und erzogen und nach vier Jahren entlassen 4 In Lieme auf dem Steinhof zu Lieme lebte seit 1694 bis zu seinem Tode 1716 der deutsche Arzt und Weltreisende Engelbert Kaempfer Er wohnte hier mit seiner Frau Maria Sophia Wilstach und den drei Kindern Auf dem Steinhof verfasste Engelbert Kaempfer sein Hauptwerk Amoenitatum exoticarum Sein Wohnhaus ist nicht erhalten Aus den Kirchenbuchern der Jahre 1750 bis 1811 geht hervor dass Lieme in dieser Zeit von neun Epidemien heimgesucht wurde Besonders Kinder fielen den Seuchen es handelte sich uberwiegend um Pocken zum Opfer So starben 1753 32 Kinder an Pocken 1767 68 29 Kinder an Keuchhusten und Pocken 1769 8 Kinder an Diphtherie und Pocken 1770 6 Kinder an Pocken und Masern 1779 80 24 Kinder an Pocken und roter Ruhr 1790 26 Kinder an Pocken 1795 6 Kinder an Pocken und 1799 25 Kinder ebenfalls an Pocken 5 19 Jahrhundert Bearbeiten Im 19 Jahrhundert wanderten auch aus Lieme eine Anzahl junger Menschen nach Nordamerika aus weil sie keine berufliche Perspektive in ihrer Heimat sahen Einige von ihnen verliessen Lippe auch illegal so dass die tatsachliche Gesamtzahl der Auswanderer nicht festzustellen ist Aus den Akten des Staatsarchivs Detmold geht hervor dass rund 50 Personen zwischen 1846 und 1895 das Dorf Lieme verliessen Besonders beliebt bei den lippischen Auswanderern war das Maries County in Missouri in den Vereinigten Staaten wo damals die niederdeutsche Muttersprache als Umgangssprache beibehalten worden war 6 20 Jahrhundert Bearbeiten Lieme wurde am 1 Januar 1969 nach Lemgo eingemeindet 7 Ortsname Bearbeiten Lieme wird als Lime in der zweiten Halfte des 12 Jahrhunderts erstmals urkundlich erwahnt Der Name stammt von der Lemgoer Adelsfamilie de Liem ab die hier Besitztumer hatte Folgende Schreibweisen sind im Laufe der Jahrhunderte ebenfalls belegt Limen 1241 Lune nach 1241 Lim 1251 Lyme 1324 bis 1360 Lym 1344 Lyem 1360 Lyhem 1363 Lyemen 1490 Lym 1507 im Landschatzregister Lyem 1521 Lymhe 1538 Lim 1562 und 1572 im Landschatzregister Lieme und Lihme 1600 im Lemgoer Burgerbuch Liehem 1629 Liehm 1634 im Lemgoer Burgerbuch Liehm 1703 im Lugdeer Burgerbuch sowie Lime 1776 8 Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenReligion Bearbeiten nbsp Evangelisch reformierte Kirche LiemeDie Mehrheit der Bevolkerung von Lieme ist wie in ganz Lippe evangelisch Bereits seit etwa der 2 Halfte des 15 Jahrhunderts gab es in Lieme eine kleine Kapelle Nachdem diese wegen Baufalligkeit abgerissen werden musste wurde an gleicher Stelle in den Jahren 1923 bis 1925 die evangelisch reformierte Kirche Lieme mit 27 Meter hohem Kirchturm erbaut 9 Eine gewisse Bekanntheit ist durch die evangelische Schriftenmission Lemgo Lieme gegeben die bundesweit Traktate vertreibt 10 Offentliche Einrichtungen Bearbeiten Grundschule Lemgo West Evangelisch reformierter Kindergarten Lieme Freibad Bega Kampfbahn Sportplatz des VfL Lieme Gemeindehaus auf dem SteinhofSport BearbeitenDer Liemer Radsportclub und der RSV Tempo Lieme sind mehrmalige Deutsche Meister Europameister und Weltmeister im Kunstradfahren und im Radball Des Weiteren gibt s es in Lieme den Verein fur Leibesubungen Der VfL Lieme ist ein Breitensportverein und bietet unter anderem Fussball Tischtennis und verschiedene Turnmoglichkeiten Weblinks Bearbeitenwww lieme de mit Dorfchronik Einzelnachweise Bearbeiten Karte bei www protectedplanet net abgerufen am 26 April 2020 Christian Kuhnke Lippe Lexikon Boken Verlag Detmold 2000 ISBN 3 935454 00 7 Der Wahrturm auf dem Enger Abgerufen am 23 Marz 2014 Die Zauberkinder von Luckhausen Abgerufen am 23 Marz 2014 Schreckensnachrichten Abgerufen am 23 Marz 2014 Liemer Auswanderer Abgerufen am 23 Marz 2014 Martin Bunermann Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein Westfalen Deutscher Gemeindeverlag Koln 1970 S 68 Birgit Meineke Die Ortsnamen des Kreises Lippe Westfalisches Ortsnamenbuch Band 2 Verlag fur Regionalgeschichte Bielefeld 2010 ISBN 978 3 89534 842 6 S 319f PDF Kirche in Lieme Memento des Originals vom 17 Oktober 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kirchenecke de schriftenmission org Abgerufen am 13 Mai 2023 Ortsteile der Stadt Lemgo Brake Bruntorf Entrup Horstmar Leese Lieme Luerdissen Matorf Kirchheide Trophagen Vossheide Wahmbeck Welstorf Wiembeck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lieme amp oldid 237447548