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Lew Abramowitsch Polugajewski russisch Lev Abramovich Polugaevskij wiss Transliteration Lev Abramovic Polugaevskij 20 November 1934 in Mahiljou 30 August 1995 in Paris war ein russisch sowjetischer Schachmeister und zahlte in den 1970er und 1980er Jahren zu den Weltmeisterschaftskandidaten Lew Polugajewski Amsterdam 1984Verband Sowjetunion SowjetunionRussland RusslandGeboren 20 November 1934Mahiljou Weissrussische SSRGestorben 30 August 1995ParisTitel Internationaler Meister 1961 Grossmeister 1962 Beste Elo Zahl 2645 Juli 1972 Januar 1975 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Partiebeispiel 3 Nationalmannschaft 4 Vereine 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Lew Polugajewski 1972Lew Polugajewski verbrachte seine Schul und Studienzeit in Kuibyschew wo er 1952 1957 am Industrie Institut im Fachbereich Industrielle Warmeenergiewirtschaft eingeschrieben war Er schloss sein Studium mit dem Grad eines Ingenieurs ab Seine Leidenschaft war indessen das Schachspiel das er schon als 7 Jahriger erlernte Mit 12 Jahren trat er der Schachsektion im stadtischen Pionierpalast bei und hatte sich als 18 Jahriger den Titel eines Meisters des Sports erspielt Bereits 1953 lenkte er die Aufmerksamkeit des Weltmeisters Michail Botwinnik auf sich der ihm in einer Publikation grosses Talent bescheinigte Im Jahre 1956 spielte er das erste Mal bei einer UdSSR Meisterschaft und teilte den 5 7 Platz mit Ratmir Cholmow und dem kunftigen Weltmeister Michail Tal 1961 wurde er Internationaler Meister Der Durchbruch gelang ihm 1962 als er bei der UdSSR Meisterschaft Zweiter hinter Boris Spasski wurde und im gleichen Jahr den Grossmeistertitel von der FIDE verliehen bekam 1 Polugajewski wurde drei Mal UdSSR Meister 1967 geteilt mit Michail Tal 1968 er besiegte Alexander Nikolajewitsch Saizew im Stichkampf mit 3 5 2 5 und 1969 geteilt mit Ex Weltmeister Tigran Petrosjan Im Jahr 1970 spielte er erstmals bei einem Interzonenturnier beim Interzonenturnier Palma de Mallorca 1970 konnte sich allerdings noch nicht fur das Kandidatenturnier qualifizieren 9 10 Platz Bei seiner nachsten Teilnahme in Petropolis 1973 teilte er sich den 2 4 Platz was einen nachmaligen Stichkampf zur Folge hatte Dieser wurde zwischen ihm Efim Geller und Lajos Portisch in Portoroz ausgetragen Portisch und Polugajewski qualifizierten sich fur die Kandidatenkampfe Im Viertelfinale 1974 traf Polugajewski auf Anatoli Karpow der ihn glatt mit 5 5 2 5 besiegte und ein Jahr spater nach Bobby Fischers Ruckzug vom Schach Weltmeister wurde 1976 qualifizierte sich Polugajewski erneut fur die Kandidatenkampfe Er wurde gemeinsam mit Vlastimil Hort Zweiter beim Interzonenturnier in Manila 1977 besiegte er im Viertelfinale den Brasilianer Henrique da Costa Mecking mit 6 5 5 5 1 11 0 und traf im Halbfinale auf Viktor Kortschnoi der ihn mit 8 5 4 5 ausschaltete Beim Interzonenturnier in Riga 1979 gelangte Polugajewski auf den zweiten Rang und war wieder bei den Kandidaten dabei Im Viertelfinale besiegte er Michail Tal mit 5 5 2 5 3 5 0 und traf erneut auf Kortschnoi im Halbfinale Wiederum gelang es Polugajewski nicht sich gegen ihn durchzusetzen Er unterlag knapp mit 6 5 7 5 2 9 3 Er nahm noch an den Interzonenturnieren in Toluca 1982 Biel Bienne 1985 und Zagreb 1987 teil doch gelang es ihm nicht mehr zu den Kandidaten vorzustossen Neben den Qualifikationen zur Weltmeisterschaft errang Polugajewski eine lange Reihe von Erfolgen auf internationalen Turnieren Die wertvollsten Siege waren Mar del Plata 1962 und 1971 Sarajevo 1964 Beverwijk 1966 Amsterdam 1970 und 1972 Solingen 1974 2 Sotschi 1976 Wijk aan Zee 1979 Manila 1982 Biel Bienne 1986 und 1989 Haninge 1988 und Reykjavik 1990 Polugajewski der auch als Trainer und Sekundant von Anatoli Karpow wahrend dessen Weltmeisterschaftskampfen mit Viktor Kortschnoi tatig gewesen war begann in dieser Richtung nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion verstarkt zu arbeiten 1989 zog er nach Frankreich wo er franzosische Spieler darunter Joel Lautier trainierte Polugajewski starb nach einer Krebserkrankung 1995 in Paris und wurde auf dem beruhmten Cimetiere Montparnasse unweit von Alexander Aljechin 1892 1946 beigesetzt 3 Polugajewski der als einer der grossten Theoretiker der Sizilianischen Verteidigung galt hat einen grossen Beitrag zur Erforschung dieser Eroffnung geleistet Nach ihm ist die Polugajewski Variante in der Najdorf Variante benannt Sie entsteht nach den Zugen 1 e2 e4 c7 c5 2 Sg1 f3 d7 d6 3 d2 d4 c5xd4 4 Sf3xd4 Sg8 f6 5 Sb1 c3 a7 a6 6 Lc1 g5 e7 e6 7 f2 f4 b7 b5 Polugajewskis letzte Elo Zahl betrug 2585 seine hochste Elo Zahl von 2645 erreichte er im Juli 1972 und erneut im Januar 1975 Seine beste Weltranglistenplatzierung war der dritte Platz den er im Juli 1972 und Januar 1976 jeweils gleichauf mit Tigran Petrosjan belegte 4 Vor Einfuhrung der Elo Zahlen lag seine hochste historische Elo Zahl bei 2750 im November 1969 5 Partiebeispiel BearbeitenSpasski Polugajewski a b c d e f g h 8 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 87 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 76 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 65 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 54 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 43 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 32 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 21 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 1 a b c d e f g h Endstellung nach 51 Tb1 In der folgenden Partie besiegte Polugajewski mit den schwarzen Steinen bei der UdSSR Meisterschaft in Moskau 1961 den spateren Weltmeister Spasski Spasski Polugajewski 0 1 Moskau 26 Januar 1961 Damenindische Verteidigung E12 1 d4 Sf6 2 c4 e6 3 Sf3 b6 4 Sc3 Lb7 5 Lg5 Le7 6 e3 Se4 7 Sxe4 Lxe4 8 Lf4 0 0 9 Ld3 Lb4 10 Kf1 Lxd3 11 Dxd3 Le7 12 h4 f5 13 Ke2 d6 14 g4 Sd7 15 Tag1 fxg4 16 Txg4 Sf6 17 Tg5 Dd7 18 h5 Se8 19 Tg2 b5 20 c5 dxc5 21 h6 Tf5 22 Le5 c4 23 De4 Dd5 24 Dg4 c3 25 b3 b4 26 e4 Db5 27 Ke3 Tf7 28 hxg7 Sf6 29 Lxf6 Txf6 30 Txh7 Txf3 31 Kxf3 Dd3 32 Kf4 Ld6 33 Kg5 Kxh7 34 Kh5 Db5 35 Kh4 Le7 36 Kh3 Dg5 37 Dxg5 Lxg5 38 Txg5 Td8 39 f4 Kg8 40 Tc5 Txd4 41 Txc7 Txe4 42 Kg4 e5 43 a3 Txf4 44 Kg5 a5 45 axb4 axb4 46 Kg6 Tg4 47 Kf6 Kh7 48 g8 D Kxg8 49 Kxe5 Tg1 50 Kf6 Tf1 51 Ke5 Tb1 0 1Nationalmannschaft Bearbeiten nbsp Polugajewski 1961 in OberhausenPolugajewski nahm mit der Sowjetunion an sieben Schacholympiaden teil Er gewann mit der Mannschaft 1966 in Havanna 1968 in Lugano 1970 in Siegen 1980 in Valletta 1982 in Luzern und 1984 in Thessaloniki und belegte 1978 in Buenos Aires den zweiten Platz In der Einzelwertung erreichte er 1966 am zweiten Reservebrett 1968 am ersten Reservebrett und 1978 am dritten Brett jeweils den zweiten Platz 1970 am vierten Brett den dritten Platz 6 Mit der sowjetischen Mannschaft gewann er ausserdem die Mannschaftsweltmeisterschaft 1985 in Luzern bei der er das beste Einzelergebnis am zweiten Reservebrett erzielte 7 und die Mannschaftseuropameisterschaften 1961 in Oberhausen 1970 in Kapfenberg 1977 in Moskau 1980 in Skara 1983 in Plowdiw und 1989 in Haifa In der Einzelwertung gewann er 1961 am neunten 1970 am dritten und 1980 am vierten Brett 8 Polugajewski wurde sowohl 1970 als auch 1984 fur den Wettkampf UdSSR gegen den Rest der Welt in die UdSSR Auswahl berufen 1970 unterlag er am vierten Brett Vlastimil Hort mit 1 5 2 5 wahrend er sich 1984 am dritten Brett Viktor Kortschnoi mit 1 2 geschlagen geben musste Vereine BearbeitenPolugajewski spielte zunachst fur Nauka in den 1960er Jahren fur Burevestnik mit dem er 1961 und 1968 die sowjetische Vereinsmeisterschaft gewann sowie in den 1970er und 1980er Jahren fur Lokomotiv 9 Am European Club Cup nahm er 1993 mit der Hilversums Schaakgenootschap teil 10 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lew Polugajewski Sammlung von Bildern Nachspielbare Schachpartien von Lew Abramowitsch Polugajewski auf chessgames com englisch Literatur von und uber Lew Abramowitsch Polugajewski im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Willy Iclicki FIDE Golden book 1924 2002 Euroadria Ljubljana 2002 S 75 Internationales Turnier 1974 in Solingen auf TeleSchach Tabelle und Partien Das Grab von Lew Abramowitsch Polugajewski In knerger de Klaus Nerger abgerufen am 31 Oktober 2018 Elo Historie bei olimpbase org englisch Lew Polugajewski historische Elo Zahlen bei chessmetrics com englisch Lew Polugajewskis Ergebnisse bei Schacholympiaden auf olimpbase org englisch Lew Polugajewskis Ergebnisse bei Mannschaftsweltmeisterschaften auf olimpbase org englisch Lew Polugajewskis Ergebnisse bei Mannschaftseuropameisterschaften auf olimpbase org englisch Lew Polugajewskis Ergebnisse bei sowjetischen Vereinsmeisterschaften auf olimpbase org englisch Lew Polugajewskis Ergebnisse bei European Club Cups auf olimpbase org englisch Normdaten Person GND 109794761 lobid OGND AKS LCCN n79146769 VIAF 52272246 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Polugajewski Lew AbramowitschALTERNATIVNAMEN Polugajewski Lew Polugaevskij Lev Abramovich russisch Polugaevskij Lev Abramovic Transliteration KURZBESCHREIBUNG russisch sowjetischer SchachmeisterGEBURTSDATUM 20 November 1934GEBURTSORT MahiljouSTERBEDATUM 30 August 1995STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lew Abramowitsch Polugajewski amp oldid 233963115