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Dieser Artikel befasst sich mit der Richtungssteuerung von Fahrzeugen zur Steuerung und Regelung von Strukturen siehe Governance Als Lenkung bezeichnet man die Vorrichtung zur Beeinflussung der Fahrtrichtung von Fahrzeugen jeglicher Art Dieser Artikel beschaftigt sich vor allem mit der Lenkungstechnik an zweispurigen Landfahrzeugen insbesondere mit der Achsschenkellenkung Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung 2 Schwenkachs Drehschemellenkung 3 Steuerkopflenkung 3 1 Duplex Lenkung 4 Achsschenkellenkung 4 1 Radeinschlage nach Ackermann 4 2 Einzelradaufhangung 4 2 1 Zahnstangenlenkung 4 2 2 Spindel oder Kugelumlauflenkung 4 3 Lenkgeometrie 4 3 1 Vorspur 4 3 2 Sturz 4 3 3 Spreizung 4 3 4 Stossradius und Storkrafthebelarm 4 3 5 Nachlaufwinkel Nachlaufstrecke 4 3 6 Gewichtsruckstellung 5 Andere Bauarten bei zweispurigen Fahrzeugen 5 1 Knicklenkung 5 2 Panzerlenkung 6 Lenkungsarten in Bezug auf die Fahrzeug Achsen 6 1 Lenkung einer Achse Zweiradlenkung 6 2 Mehrere gelenkte Achsen in Kombination mit ungelenkten Achsen 6 3 Allradlenkung 7 Lenkung von Wasserfahrzeugen und Flugkorpern 8 Eigenlenkung und Fernlenkung 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseEntwicklung BearbeitenKutschen als Vorganger der motorisierten Fahrzeuge hatten eine Schwenkachslenkung oder Drehschemellenkung Dabei wird der vordere starre Achskorper mit seinen an beiden Enden gelagerten Radern um einen in der Mitte befindlichen Bolzen horizontal geschwenkt Diese Lenkung kommt heute noch oft an mehrachsigen Anhanger Fahrzeugen vor Wegen der hohen Lenkkrafte war die Steuerung eines selbst fahrenden Fahrzeugs kaum moglich 1 Um den Problemen mit zwei gelenkten Radern aus dem Weg zu gehen wurde der Benz Patent Motorwagen Nummer 1 als Dreirad mit Steuerkopflenkung gebaut Das Prinzip der Steuerkopflenkung wurde auch noch beim vierradrigen Daimler Stahlradwagen von 1889 verwirklicht bei dem zwei Spurstangen die Drehbewegung der Lenkpinne auf die Gabeln ubertrugen 2 Das erste Fahrzeug mit Verbrennungsmotor und der von Carl Benz im Jahre 1893 patentierten Achsschenkellenkung 3 4 war 1893 der Benz Victoria 5 Die Spurstangen waren an einem mittig angeordneten achsfesten Lenkstockhebel angelenkt Die Achsschenkellenkung die bereits im Jahr 1761 von Erasmus Darwin erfunden und erstmals 1816 von dem Hofwagner Georg Lankensperger aus Munchen patentiert wurde setzte sich in Verbindung mit einer Starrachse allgemein durch Mit dem Aufkommen von Einzelradaufhangungen und hoheren Geschwindigkeiten musste das Lenkverhalten verbessert werden Bewegungen der Starrachsen bei Bodenunebenheiten fuhrten zu ungewollten Lenkeinschlagen und Stossen in der Lenkung Die Schwenkbewegung der Lenkgetriebewelle wurde in unterschiedlichen Ausfuhrungen des Lenkgestanges auf die beiden Spurstangen ubertragen Durch die Pfeilung der Spurstangen ergaben sich erweiterte Moglichkeiten die Radeinschlage nach Ackermann zu verwirklichen Mit der Entwicklung von Kugelgelenken konnten auch wichtige Lenkungskenngrossen wie z B der Lenkrollradius den steigenden Anforderungen die sich durch ABS ergaben angepasst werden Die Zahnstangenlenkung die bei vielen frontgetriebenen Fahrzeugen mit Quermotor bereits Standard war setzte sich Mitte der 1990er Jahre auch in der Oberklasse durch Zur Reduktion der Bedienkrafte wurden hydraulisch unterstutzte Servolenkungen entwickelt teilweise mit geschwindigkeitsabhangiger Unterstutzung Trotz verringerter Bedienkrafte wurden direktere Lenkungen fur sportlicheres Fahrverhalten moglich Aus Grunden der Energieeinsparung wurde bei Zahnstangenlenkung die hydraulische durch eine elektrische Unterstutzung abgelost Diese bot auch die Moglichkeit von Assistenzfunktionen die sich auf das Lenkradmoment auswirken z B der Spurassistent Die Beeinflussung des Lenkverhaltens durch ungleiche Bremskrafte kurvenaussen und kurveninnen ist schon langer Stand der Technik Bei Allradfahrzeugen werden auch die Antriebskrafte durch Torque Vectoring so verteilt wie es der Fahrsituation entspricht Hinterachslenkungen werden zunehmend Standard in der Oberklasse Die Vorderachslenkung wird um Funktionen zur Stabilisierung des Fahrzeugs mittels Uberlagerungslenkung erweitert Aus Sicherheitsgrunden gibt es aber immer noch eine mechanische Verbindung vom Lenkrad zu den Radern Das ist auch bis Level 4 beim autonomen Fahren der Fall damit der Fahrer jederzeit die Kontrolle ubernehmen kann Erst bei Level 5 wird auf den Fahrer vollig verzichtet ein Lenkrad ist nicht mehr erforderlich Die Lenkung ist fur die Fahrsicherheit von zentraler Bedeutung Fur die Lenkanlagen von Kraftfahrzeugen und Kraftfahrzeuganhangern fur den Strassenverkehr in Europa sind die EG Richtlinien 70 311 EWG und 75 321 EWG sowie die damit aquivalente ECE Regel ECE R 79 zu beachten Die deutsche Strassenverkehrs Zulassungsverordung verweist ihrerseits in 38 2 Lenkeinrichtung und dem zugehorigen Anhang auf diese EG Richtlinie Schwenkachs Drehschemellenkung Bearbeiten nbsp Drehschemel eines Pferdewagens Schemel aus Achskorper und dahinter befindlichem Stutzbogen gebildetBei der Schwenkachslenkung wird der starre Achskorper mit den an seinen Enden gelagerten Radern als Ganzes um einen zentralen Bolzen den Konigsbolzen geschwenkt Die Aufstandsflache des Fahrzeugs verringert sich jedoch beim Schwenken der Achse immer mehr vom Viereck bis hin zu einem Dreieck bei einer 90 Stellung was die Kippstabilitat verringert Die Konstruktion mit Konigsbolzen wurde zur Ubertragung des Kippmoments zwischen Achse und Fahrzeug beim Ausschwenken zu einem schemelartigen Gebilde erweitert dem Drehschemel oder Drehkranz der in aufwandigen Fallen mit Kugelgelenk ausgestattet sein kann Fruhe Dampfwagen dampfgetriebene Strassenwalzen oder einfache selbstfahrende Fahrzeuge wie Seifenkisten wurden mit Schwenkachslenkung ausgestattet Sie wird jedoch bei Kutschen und anderen Pferdewagen sowie allgemein bei mehrachsigen Anhangern eingesetzt da die Deichsel zum Ziehen des Fahrzeugs hier auf einfache Weise zugleich auch zur Ansteuerung der gelenkten Achse dienen kann Dreiradrige Lastenfahrrader mit zwei Vorderradern und vornliegender Ladeflache haben uberwiegend eine Schwenkkachslenkung Dabei wird die Ladeflache oder kiste mit der Achse geschwenkt 6 Steuerkopflenkung BearbeitenDie Steuerkopflenkung oder Gabellenkung wird uberwiegend bei einspurigen Fahrzeugen verwendet kam aber auch im vierradrigen Daimler Stahlradwagen zum Einsatz Die Lenkachse liegt in der Radebene und ist leicht nach hinten oben geneigt um den erforderlichen Nachlauf zu gewahrleisten Ausser bei einspurigen Fahrradern Motorrollern wird sie auch bei dreispurigen Fahrzeugen angewendet Das einzelne Vorder oder auch Hinterrad wird geschwenkt so bei klassischen Dreiradern und auch bei Rollstuhlen und hinten gelenkten Gabelstaplern Bestandteile der Steuerkopflenkung Radgabel Lenkkopf Motorrad bzw Steuersatz Fahrrad Motorradlenker bzw Fahrradlenker nbsp US Patent US1715246A 7 3 Lenkkopfe 11 Lenkhebel 12 DoppelrohrsystemDuplex Lenkung Bearbeiten Unter dem Namen Duplex Lenkung ist eine Vorderradaufhangung fur Motorrader mit zwei Lenkkopfen bekannt Darin sind die Lenkwellen gelagert an deren Enden die Lenkhebel befestigt sind Sie bilden zusammen mit dem Rad bzw dem Lenker jeweils ein oberes und unteres Lenktrapez Durch die Momentanpole der beiden Lenktrapeze verlauft die ideelle Lenkachse die bei Lenkeinschlag nicht in der Radebene liegt Das Rad ist an einem Doppelrohrsystem federnd gelagert das von den Lenkhebeln bewegt wird In der Patentschrift wird auf die Steifigkeit dieser Lenkung verwiesen 7 Durch die Lenkhebel die schnell eine Strecklage erreichen ist der Lenkeinschlag begrenzt Achsschenkellenkung BearbeitenRadeinschlage nach Ackermann Bearbeiten nbsp Achsschenkellenkung mit durchgehender Spurstange bei Starrachsen M Mittelpunkt bzw Momentanpol Beide Rader sollen bei Kurvenfahrt mit geringer Querbeschleunigung auf einer Kreisbahn mit gleichem Mittelpunkt rollen dem Momentanpol der Bewegung Bei der Drehschemellenkung ist das automatisch der Fall Bei der Achsschenkellenkung mussen die Rader unterschiedlich geschwenkt werden das innen liegende starker als das aussen liegende Bei Starrachsen mit durchgehender Spurstange erreicht man das mit der Bildung des sogenannten Lenktrapezes aus dem Achskorper den beiden leicht nach innen weisenden Spurhebeln an den Achsschenkeln und einer Spurstange die kurzer als der Achskorper ist Dadurch entstehen beim Schwenken der Rader ungleich lange wirksame Hebelarme so dass sich die Verlangerungen aller Radachsen ungefahr im Kurvenmittelpunkt schneiden Ackermann Prinzip Ein Hinweis auf ein richtig dimensioniertes Lenktrapez ist die Tatsache dass sich die verlangerten Lenkhebel an den Achsschenkeln in Geradeausstellung in der Mitte der Hinterachse treffen s Abbildung Bei Einzelradaufhangungen trifft diese Einschrankung nicht zu da sich die Ackermannbedingung durch entsprechende Pfeilung der Spurstangen einhalten lasst Moderne Fahrzeuge sind auch nicht streng nach Ackermann ausgelegt sondern haben etwas geringere Spurdifferenzwinkel da andere Kriterien wie Wendekreis oder die Lenkungsruckstellung berucksichtigt werden Die Ackermannlenkung wurde erstmals 1816 von dem Hofwagner Georg Lankensperger aus Munchen patentiert Dieser uberliess sie in England dem Verleger und Unternehmer Rudolph Ackermann weshalb sie dort unter dem Begriff A Steering bekannt wurde An Ackermann erinnert auch die Bezeichnung desjenigen Lenkwinkels als Ackermann Winkel der bei langsamer Kurvenfahrt durch das Verhaltnis von Radstand und Radius definiert ist und die Ackermann Funktion welche die Spurwinkeldifferenz zwischen dem kurveninneren und dem kurvenausseren Rad beschreibt die vom Lenkwinkel des kurveninneren Rades vom Radstand und der Spurweite abhangt Weitere Patente erhielten Amedee Bollee 1876 in Frankreich 8 und Carl Benz 1893 9 10 11 Unter der Massgabe dass der Momentanpol auf einer Geraden senkrecht zur Fahrzeuglangsachse liegt lassen sich die Spurdifferenzwinkel nach Ackermann fur beliebig viele gelenkte Achsen ermitteln Die Lage des Momentanpols ergibt sich aus der Position der ungelenkten Achsen denn diese mussen mit moglichst geringem Schraglaufwinkel abrollen Einzelradaufhangung Bearbeiten nbsp Zahnstangenlenkung nbsp Achsschenkel Lenkanlage mit Schrauben oder Schnecken Lenkgetriebe1 Lenkrad2 Lenksaule3 Lenkgetriebe4 Spurstangen5 schwenkbare Rad Achsschenkel6 Spurhebel7 Zwischenstange8 Lenkstockhebel9 ZwischenhebelDie beiden Achsschenkel oder Radtrager sind um je eine eigene leicht geneigte Achse schwenkbar gelagert Die Spreizachse war ursprunglich durch einen Achsschenkelbolzen festgelegt Bei modernen Fahrwerken sind ideelle Spreizachsen ublich wie sie sich z B durch einen aufgelosten unteren Dreieckslenker ergeben Damit sind Spreizachsen moglich die teilweise weiter aussen als das Rad liegen Zum koordinierten Schwenken sind die Radtrager gelenkig uber das Lenkgestange miteinander verbunden 12 Die Drehung des Lenkrads wird uber das Lenkgetriebe und das Lenkgestange auf die Rader ubertragen Das Lenkradmoment gibt dem Fahrer eine Ruckmeldung uber den Fahrzustand Es darf aus Sicherheitsgrunden einen Maximalwert nicht ubersteigen 13 Das Produkt aus Lenkgetriebeubersetzung und Gestangeubersetzung Gesamtlenkubersetzung muss bei Fahrzeugen ohne Lenkunterstutzung entsprechend indirekt ausgelegt sein Bei Fahrzeugen mit Servolenkung ist eine direktere Gesamtlenkubersetzung moglich Im Fahrbetrieb wirken bei Kurvenfahrt Seitenkrafte und Reifenruckstellmomente auf das Rad Durch gezielte Elastizitaten im Lenksystem und der Radaufhangung Elastokinematik stellen sich Radlenkwinkel ein die geringer sind als auf Grund der Lenkubersetzung zu erwarten ware Die Elastizitaten tragen zum untersteuernden Verhalten des Fahrzeugs bei Bestandteile der Achsschenkellenkung Radtrager Achsschenkelbolzen oder Kugelgelenke zum Anschluss an die Radaufhangung Spurhebel am Radtrager Spurstangen teilweise Zwischenstange Lenkstange Zwischenhebel und Lenkstockhebel Lenkgetriebe Lenksaule LenkradZahnstangenlenkung Bearbeiten Bei Zahnstangenlenkung sind die Spurstangen unmittelbar an der Zahnstange angelenkt und verbinden sie mit den Spurhebeln Man unterscheidet die Anbindung seitlich an der Zahnstange und den Mittenabgriff Das Lenkdreieck gebildet aus den Anlenkpunkten der Spurstange und einem Punkt auf der Spreizachse bestimmt den Spurdifferenzwinkel Spindel oder Kugelumlauflenkung Bearbeiten Im einfachsten Fall sind die Spurstangen direkt mit dem Lenkstockhebel verbunden z B beim VW Kafer was eine Asymmetrie zur Folge hat Ein spiegelsymmetrisch angeordneter Lenkstockzwischenhebel der uber die Lenkstange mit dem Lenkstockhebel verbunden ist weist diesen Nachteil nicht auf Die Spurstangen konnen an den Lenkstockhebeln oder der Lenkstange angelenkt sein Mercedes Benz W 202 Lenkgeometrie Bearbeiten Siehe auch Fahrwerk Fahrwerksparameter nbsp Der Nachlauf hier angegeben durch den Nachlaufwinkel 8 hat durch das Erzeugen eines Ruckstellmoments bei Radeinschlag eine spurstabilisierende Wirkung Spur Spurwinkel und Sturz bestimmen sich durch die Lage der Radachse Spreizungs und Nachlaufwinkel Lenkrollradius und Nachlaufstrecke durch die Lage der Lenkachse 14 Vorspur Bearbeiten Vorspur bedeutet dass die Rader bei Geradeausfahrt nicht genau parallel stehen sondern in Fahrtrichtung einen spitzen Winkel bilden Das verbessert den Geradeauslauf 15 Heute werden frontangetriebebe Fahrzeuge in der Regel mit leichter Nachspur eingestellt damit sich unter Antriebskraften etwa parallele Radstellungen ergeben Bei Hinterradantrieb konnen beide Achsen eine leichte Vorspur aufweisen Sturz Bearbeiten Die Radachsen oder Achsstummel stehen nicht genau horizontal sondern weisen am ausseren Ende leicht nach unten oder nach oben Der erstgenannte Fall wird fahrzeugbezogen positiver Sturz genannt Negativer Sturz gleicht teilweise die Wankneigung in Kurven aus und ermoglicht hohere Seitenfuhrungskrafte in der Kurve Spreizung Bearbeiten Die Schwenkachsen der Rader sind in der Regel leicht nach innen geneigt so dass die Verlangerung der Schwenkachse die Aufstandsflache des Rads moglichst nah an deren Mittelpunkt schneidet Dadurch verkleinert sich der Lenkrollradius Bremskrafte zum Beispiel durch Bremsen auf einseitiger Glatte oder ABS Eingriffe sind weniger stark am Lenkrad spurbar Bei positivem Lenkrollradius bewirkt die Spreizung beim Einschlag ein leichtes Anheben des Wagenvorderteils was eine selbsttatige Ruckstellung in den Geradeauslauf bewirkt auch im Stehen Ruckstellmoment Stossradius und Storkrafthebelarm Bearbeiten In der Ansicht von hinten auf das Rad hat die Spreizachse vom Radmittelpunkt die Abstande Stossradius rs und Storkrafthebelarm rSt Ihr zur Fahrbahn paralleler Abstand ist der Stossradius ihr kleinster Abstand ist der Storkrafthebelarm Beide Werte sind positiv wenn der Radmittelpunkt weiter als die Spreizachse von der Fahrzeugmitte entfernt ist Sie sollen speziell bei Frontantrieb moglichst klein sein damit Antriebskrafte keine storenden Krafte in der Lenkung verursachen Nachlaufwinkel Nachlaufstrecke Bearbeiten Das auf das Lenkrad wirkende Ruckstellmoment bei Kurvenfahrt entsteht im Wesentlichen durch das Reifenruckstellmoment und durch das Moment von Seitenkraft und Nachlaufstrecke der Rader Diese entsteht durch die leichte Neigung der Spreizachsen Nachlaufwinkel nach hinten oben in der Projektion auf die Fahrzeuglangsebene und den Nachlaufversatz Die Nachlaufstrecke ist definiert als Abstand zwischen dem Durchstosspunkt der Spreizachse auf der Fahrbahn und dem Radaufstandspunkt in einer Ansicht seitlich auf das Rad Gewichtsruckstellung Bearbeiten Die Gewichtsruckstellung entsteht durch das Moment der Radlast um die geneigte Spreizachse Die Wirkungen beider Rader summieren sich am Lenkrad Das Ruckstellmoment nimmt mit dem Lenkeinschlag zu und ist daher die Voraussetzung fur die Selbstzentrierung der Lenkung in Geradeausstellung Andere Bauarten bei zweispurigen Fahrzeugen BearbeitenKnicklenkung Bearbeiten nbsp Radlader mit KnicklenkungBei der Knicklenkung besteht das Fahrzeug aus zwei Teilen mit je einer meistens ungefederten Starrachse Beide Teile sind durch ein um eine vertikale Achse drehendes Gelenk miteinander verbunden Das Lenken erfolgt durch Schwenken der beiden Fahrzeugteile gegeneinander Im Vergleich mit der ebenfalls eingelenkigen Schwenkachslenkung ist die Aufstandsflache im geschwenkten Zustand und damit die Standsicherheit grosser Die Knicklenkung eignet sich in erster Linie fur kurze und eher langsamfahrende Fahrzeuge Massen die sich vor der Vorder oder hinter der Hinterachse befinden wie etwa Schaufeln und andere Arbeitsgerate wirken bei Fahrzeugen mit Knicklenkung stabilisierend Das Fahrzeug wird durch die Knicklenkung in einen vorderen und einen hinteren Teil separiert die sich gegenseitig stutzen Je gleichmassiger sich die jeweilige Achslast auf den Bereich vor und den Bereich hinter der betreffenden Achse aufteilt desto geringer ist die Kippgefahr bei Lenkbewegungen des Fahrzeugs Die Kombination von Knicklenkung und Achsschenkellenkung wird als Stereolenkung bezeichnet nbsp Kompaktlader mit PanzerlenkungPanzerlenkung Bearbeiten Die Richtungsanderung erfolgt meist durch zwei Hebel rechts und links vom Fahrer welche den Antrieb auf der jeweiligen Seite abbremsen Die unterschiedlichen Drehzahlen der beiden angetriebenen Ketten von Panzern und anderen Kettenfahrzeugen wie Raupenfahrzeuge und auch Rad Fahrzeugen z B Kompakt und Hoflader bewirken ein Lenken zur langsamer drehenden Seite In der einfachsten Form geschieht das durch eine Lenkbremse mit Bremsbandern die jedoch schnell verschleissen Daher wird meist ein Uberlagerungslenkgetriebe verwendet das auch die Antriebsverluste minimiert Lenkungsarten in Bezug auf die Fahrzeug Achsen BearbeitenLenkung einer Achse Zweiradlenkung Bearbeiten Bei der Zweiradlenkung werden die beiden Rader derselben Achse gelenkt Dies ist die gangigste Form der Lenkung bei Strassenfahrzeugen Hinterradlenkung wird nur bei langsam fahrenden Fahrzeugen mit bauartbedingter Hochstgeschwindigkeit angewandt da der Regelkreis Fahrer Fahrzeug bei hoheren Geschwindigkeiten instabil wird Fahrzeuge wie Gabelstapler mit grossem vorderem Uberhang und Hinterradlenkung profitieren von erhohter Wendigkeit Bei Gabelstaplern und Mahdreschern vereinfacht die Hinterradlenkung die Konstruktion der hoch belasteten Vorderachse nbsp Hinterradlenkung nbsp Gabelstapler mit HinterradlenkungVorderradlenkung ist die ubliche Lenkung bei den meisten Kraftfahrzeugen Bei 3 achsigen Fahrzeugen mit ungelenkten Hinterachsen Doppelachse oder Tandemachse werden die Hinterrader bei Kurvenfahrt schrag zur Rollrichtung geschoben und radieren dabei auf dem Untergrund Durch den Reibungswiderstand zwingen sie dem Fahrzeug ein untersteuerndes Verhalten auf Je enger die beiden Hinterachsen zusammen stehen desto weniger wird die Lenkung behindert Die gelenkte Vorderachse darf bei Fahrzeugen mit grossen Nutzlasten nicht zu weit vorne stehen Wenn aufgrund einer grossen Zuladung auf der hinteren Ladeflache des Fahrzeugs ein zu geringer Anteil des Fahrzeug Gesamtgewichts auf die Vorderachse wirkt wurden sonst die Vorderrader beim Lenken ihre Haftung verlieren nbsp Vorderradlenkung nbsp T5 mit VorderradlenkungMehrere gelenkte Achsen in Kombination mit ungelenkten Achsen Bearbeiten Doppelvorderradlenkung wird die Lenkung zweier kurz hintereinander liegender Vorderachsen genannt Die hintere Achse hat einen geringeren Lenkwinkel als die vordere Achse um bei der Kurvenfahrt das Radieren der zweiten Achse zu vermeiden Mit dieser Lenkung wird eine hohe vordere Achslast auf zwei Achsen verteilt Die Alternative ware es die vorderen Reifen zu vergrossern was bei vorne liegendem Motor jedoch den Motorraum einschrankt Zwei angelenkte Vorderachsen sind bei Spezialfahrzeugen wie grossen Autokranen anzutreffen Vermehrt werden auch Baufahrzeuge wie Schuttguttransporter Muldenkipper und selbstfahrende Betonmischer damit ausgestattet Die Ubernahme einer hoheren Last durch die beiden Vorderachsen verringert den Reifenverschleiss durch das Radieren der Reifen an den ungelenkten Hinterachsen bei Kurvenfahrt Gelegentlich wird auch auf eine zweite Hinterachse verzichtet nbsp Doppelvorderradlenkung nbsp TPz FUCHS 2 mit DoppelvorderradlenkungDie Vorderrad Hinterradlenkung wird bei 3 achsigen Nutzfahrzeugen mit doppelter Hinterachse verbaut Bei ihr lenkt zusatzlich zur Vorderachse eine der beiden Hinterachsen mit Ist die erste Hinterachse die Lenkachse so lenkt diese gleichsinnig mit der Vorderachse Die zweite Hinterachse als Lenkachse lenkt gegensinnig zur Vorderachse Da ein Radieren der Hinterachsen vermieden wird ist das Fahrzeug leichter zu handhaben Insbesondere bei Anlenkung der hintersten Achse reduziert sich der Wendekreis Anwendung vor allem bei schweren Lkw die oft auf engem Terrain bewegt werden mussen z B Mullwagen nbsp Vorderrad Hinterradlenkung nbsp Von den acht Achsen des MZKT 79221 sind die vorderen drei und die hinteren drei Achsen lenkbar Allradlenkung Bearbeiten Eine Allradlenkung ermoglicht einen kleinen Wenderadius Eine Allradlenkung findet sich unter anderem bei landwirtschaftlichen Fahrzeugen oder bei Schwerlasttransportern Man unterscheidet folgende Arten Proportionallenkung bei der die Hinterrader in einem bestimmten Verhaltnis zu den Vorderradern eingeschlagen werden beispielsweise das Vorderrad bewegt sich um 2 das Hinterrad entsprechend um 0 4 nbsp Proportionallenkung nbsp GMC Sierra Denali mit ProportionallenkungGleichlauflenkung bei der die Vorder und Hinterrader gleichmassig verdreht werden was zur Folge hat dass bei konstanter Kurvenfahrt die Hinterrader genau in der Spur der Vorderrader laufen nbsp Gleichlauflenkung nbsp Teleskoplader mit Gleichlauflenkung nbsp Lunar Roving Vehicle im GleichlaufmodusVerzogerungslenkung bei der die Hinterrader erst angelenkt werden wenn die Vorderrader einen bestimmten Lenkwinkel erreicht haben Hundeganglenkung ist eine vor allem in der Landwirtschaft eingesetzte Lenkung Dabei werden die Vorderrader und die Hinterrader in die gleiche Richtung ausgelenkt Dies ermoglicht es die Hinterrader auch bei Geradeausfahrt versetzt zu den Vorderradern laufen zu lassen Dies reduziert die Spurrinnenbildung und vermindert die Kippgefahr im steilen Gelande Tandemwalzen konnen mit dieser Lenkung eine grossere Flache Walzasphalt walzen nbsp Hundeganglenkung nbsp Teleskoplader im HundegangBei PKW ist ein Lenkverhalten erwunscht das sich mit proportional eingeschlagenen Radern nicht erzielen lasst kleiner Wendekreis mit gegensinnig einschlagenden Radern bei niedriger Geschwindigkeit erhohte Fahrstabilitat bei hoher Geschwindigkeiten mit gleichsinnig einschlagenden Radern Honda verwirklichte ein solches System ab 1987 im Modell Prelude Mit einem Planetenrad Lenkgetriebe an der Hinterachse wurden die Rader bei kleinem Lenkwinkel gleichsinnig bei grossem Lenkwinkel gegensinnig eingeschlagen Moderne Systeme arbeiten mit rechnergesteuerten elektrischen Stellmotoren Damit kann der Lenkeinschlag der Hinterrader in Abhangigkeit von der Fahrgeschwindigkeit und fahrdynamischen Grossen unabhangig von der Stellung der Vorderrader eingestellt werden um die Fahrstabilitat zu verbessern Solche Systeme konnen Teil einer Lenkung sein die ohne mechanische Verbindung zwischen Lenkrad und Radern bzw ohne mechanische Kopplung der Hinterrader auskommt Steer by Wire Lenkung von Wasserfahrzeugen und Flugkorpern Bearbeiten nbsp Querruder eines Flugzeugs in einer KurveDie Lenkung von Wasserfahrzeugen und Flugkorpern wird meist Steuerung genannt Sie wirkt als Schubvektorsteuerung oder auf dem Weg der Schubmodulation auf den Antrieb zum Beispiel bei Hubschraubern oder Ruderbooten uber bewegliche Steuerflachen auf das umstromende Medium Wasser oder Luft uber Hohen Seiten Querruder bei Flugzeugen und Steuerruder bei Schiffen oder die Lenkung ist selbst eine eigene Kraftmaschine zum Beispiel als Steuertriebwerke bei Raketen und Bugstrahlrudern bei Schiffen Eigenlenkung und Fernlenkung Bearbeiten nbsp SPMT wird durch Kabel Fernsteuerung ferngesteuertBodenfahrzeuge haben normalerweise eine Eigenlenkung sie sind selbstgesteuert Das Gegenteil die Fernlenkung oder Fernsteuerung ubertragt die Lenkbefehle von aussen auf das Fahrzeug wie bei einem ferngesteuerten Modellauto oder einem Satelliten Literatur BearbeitenErik Eckermann Die Achsschenkellenkung und andere Fahrzeug Lenksysteme Deutsches Museum Munchen 1998 ISBN 3 924183 51 1 Anthony Bird Edward Douglas Scott Montagu of Beaulieu Steam Cars 1770 1970 Littlehampton Book Services 1971 ISBN 0 304 93707 X englisch Michael Hilgers Nutzfahrzeugtechnik Chassis und Achsen Kapitel Lenkung Springer Vieweg Wiesbaden 2016 ISBN 978 3 658 12746 6 doi 10 1007 978 3 658 12747 3 Peter Pfeffer Manfred Harrer Hrsg Lenkungshandbuch Lenksysteme Lenkgefuhl Fahrdynamik von Kraftfahrzeugen 2 Auflage Springer Vieweg 2013 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hundegang Album mit Bildern Videos und Audiodateien Steering Equipment Regelung TRANS WP 29 GRRF 2002 5 PDF 110 kB der Economic Commission for EuropeEinzelnachweise Bearbeiten Peter Pfeffer Manfred Harrer Hrsg Lenkungshandbuch Lenksysteme Lenkgefuhl Fahrdynamik von Kraftfahrzeugen 2 Auflage Springer Vieweg 2013 S 10 14 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Auf Grund des grossen Hebelarms zwischen Rad und Drehachse entstanden beim Uberfahren einseitiger Hindernisse fur den Fahrer nur schwer beherrschbare Lenkkrafte an der Lenkpinne Daimler Stahlradwagen Patent DE73515C Wagen Lenkvorrichtung mit tangential zu den Radern zu stellenden Lenkkreisen Angemeldet am 28 Februar 1893 veroffentlicht am 14 Marz 1894 Anmelder Benz amp Cie Patent Nr 73515 Wagenlenkvorrichtung mit tangential zu den Radern zu stellenden Lenkkreisen Benz Victoria mit Achsschenkellenkung Lenkungsarten der Lastenrader Zweispurige Transportrader e lastenrad de Abgerufen am 23 September 2023 a b Patent US1715246A Frame for motor cycles and like vehicles Angemeldet am 21 Mai 1928 veroffentlicht am 28 Mai 1929 Erfinder Frederick John Osborn Norman Frederick Wood Bird Montagu of Beaulieu Steam Cars 1770 1970 1971 S 52 Olaf v Fersen Hrsg Ein Jahrhundert Automobiltechnik Nutzfahrzeuge Springer Verlag 1987 ISBN 978 3 662 01120 1 S 165 Ein Jahrhundert Automobiltechnik Personenwagen VDI Verlag 1986 ISBN 3 18 400620 4 S 368 Hinweise und Aufzeichnungen der Royal Society of London c 2002 The Royal Society Drehschemellenkung Achsschenkellenkung In hako lehrmittel de Hako Lehrmittel archiviert vom Original am 27 November 2018 abgerufen am 6 April 2020 bildlicher Vergleich der beiden Bauarten Dieter Schramm Benjamin Hesse Niko Maas Michael Unterreiner Fahrzeugtechnik Technische Grundlagen aktueller und zukunftiger Kraftfahrzeuge DE GRUYTER OLDENBOURG 2017 ISBN 978 3 486 85514 2 S 122 124 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Konrad Reif Karl Heinz Dietschke Kraftfahrtechnisches Taschenbuch 27 Auflage Vieweg amp Sohn 2011 ISBN 978 3 8348 1440 1 S 318 Motorlexikon de Die Vorspur halt die Lenkung unter Spannung beide Rader lenken ein wenig was sich gegenseitig durch Querschlupf aufhebt und verringert damit Lenkstorungen auch Flattern genannt 1 Normdaten Sachbegriff GND 4167366 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lenkung amp oldid 237958014