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Die Landwirtschaftsschule Eppingen war die zweitalteste Landwirtschaftsschule in Baden Sie wurde ursprunglich 1864 in Heidelberg gegrundet und 1869 nach Eppingen verlegt Inhaltsverzeichnis 1 Beginn in Heidelberg 2 Umzug nach Eppingen 3 Eppinger Volksbote vom 20 Oktober 1882 4 Entwicklung der Schule 5 Reichskuratorium fur Technik in der Landwirtschaft 6 Bauerlicher Versuchsring Elsenzgau 7 Kriegs und Nachkriegszeit 8 Entstehung und Geschichte des Landwirtschaftsamtes Eppingen 8 1 Aufgabenbereich 8 2 Dienstgebaude 9 Erweiterung 10 Jubilaum und Ende 11 Literatur und Quellen 11 1 Landwirtschaftsschule 11 2 Landwirtschaftsamt 12 EinzelnachweiseBeginn in Heidelberg BearbeitenDie Schule in Heidelberg wurde am 1 Dezember 1864 mit 24 Schulern eroffnet und war eine Einrichtung des Kreises Heidelberg dem die Bezirksamter Eppingen Heidelberg Sinsheim und Wiesloch unterstanden Die neu gegrundete Landwirtschaftsschule war wie alle derartigen Schulen eine Winterschule denn im Sommer benotigte man in der Landwirtschaft alle Arbeitskrafte Die Schuler kamen anfanglich aus den Kreisen Heidelberg Mannheim und Mosbach Umzug nach Eppingen BearbeitenIn Baden wurden weitere Landwirtschaftsschulen gegrundet beispielsweise in Buhl 1866 Buchen 1867 Mullheim 1867 Messkirch 1867 und 1868 in Ladenburg Da die Einzugsgebiete der Landwirtschaftsschulen Heidelberg und Ladenburg sich zu sehr uberschnitten beschloss die badische Regierung die Heidelberger Schule zu verlegen Die Stadte Sinsheim und Eppingen bewarben sich um ihren Sitz Fur Sinsheim sprach die gunstige Verkehrslage und fur Eppingen die ausschliesslich landwirtschaftliche Struktur Zusatzlich erklarte die Stadt Eppingen sich bereit ausser den Personalkosten alle ubrigen Kosten der Schule zu ubernehmen Die Entscheidung fiel in Karlsruhe zu Gunsten von Eppingen Bevor die Landwirtschaftsschule am 1 November 1869 in Eppingen wiedereroffnet wurde legte eine Vereinbarung folgende Kostenaufteilung fest der badische Staat bezahlte den Schulvorstand und war fur die Aufsicht uber die Schule zustandig Der Kreis Heidelberg bezahlte die weiteren Lehrkrafte und ebenso die Kosten fur die Lehrmittel Heizung usw Die Stadt Eppingen stellte die Schulraume einschliesslich der Ausstattung zur Verfugung Die neue Schule in Eppingen fand bescheidene Raume in der damaligen Hoheren Burgerschule im Roth der spateren Realschule und heutigen Kraichgauschule Das erste Schuljahr begann mit 19 Schulern davon 6 aus Eppingen und einem Lehrer Heuser als Schulvorstand Eppinger Volksbote vom 20 Oktober 1882 BearbeitenDie landwirtschaftliche Winterschule ist eine offentliche Unterrichtsanstalt welche neben einer angemessenen allgemeinen Bildung eine theoretische und so weit thunlich praktische Vorbereitung fur das landwirthschaftliche Gewerbe gewahrt Die Lehrstundenzahl betragt wochentlich 40 wozu taglich 2 Arbeitsstunden unter Aufsicht eines Lehrers kommen Durch den fast ununterbrochenen Aufenthalt der Zoglinge in den Unterrichtslocalen wird ein erspriessliches Zusammenleben der Lehrer mit den Schulern ermoglicht wodurch die sittliche Erziehung derselben und eine Disciplin gehandhabt und Fleiss Gehorsam und Ordnungsliebe in die jungen Gemuter eingepflanzt und befestigt werden kann An der Kreiswinterschule wirken gegenwartig 5 Lehrer namlich Landwirtschaftslehrer Wunderlich fur den wissenschaftlichen Unterricht in der gesammten Landwirthschaft Naturwissenschaft und Buchfuhrung Bezirkstierarzt Bechtold fur den thierarztlichen Unterricht Gewerblehrer Straub fur den Unterricht im Rechnen Zeichnen und fur theoretischen und praktischen Unterricht im Feldmessen und Nivelliren Reallehrer Schwarz fur den deutschen Unterricht Handelsgartner und Obstzuchter Kogel fur praktische Unterweisungen in der Obstbaumzucht Entwicklung der Schule BearbeitenDie Schule verzeichnete steigende Schulerzahlen bis 1902 in Mosbach eine neue Winterschule eingerichtet wurde 1910 bezog die Landwirtschaftsschule das neue Gebaude der Gewerbe und Landwirtschaftsschule in der heutigen Ludwig Zorn Strasse Im Ersten Weltkrieg gab es eine Unterbrechung das Schulgebaude wurde als Hilfslazarett genutzt und der erste Nachkriegsunterricht begann 1919 mit 66 Schulern Im Schuljahr 1925 26 erreichte die Schulerzahl ihren bisherigen Hohepunkt Die 1933 erfolgte Einfuhrung des Pflichtschulbesuches fur Bauernsohne liess die Schulerzahl so ansteigen dass 1935 eine Zweigstelle in Neckarbischofsheim 1949 wurde diese selbstandig von Eppingen zur Entlastung eingerichtet wurde Ab 1939 wurden die Jungbauerinnen des gesamten Gebietes in der Madchenabteilung in Neckarbischofsheim unterrichtet Reichskuratorium fur Technik in der Landwirtschaft BearbeitenNach 1933 wurde der Landwirtschaftsschule eine Aussenstelle des Reichskuratoriums fur Technik in der Landwirtschaft angegliedert Meyers Lexikon schreibt 1942 ursprunglich technische Auskunftstelle des Reichsministeriums fur Ernahrung und Landwirtschaft fordert heute Ausgestaltung Verbreitung und Nutzbarmachung aller technischen Einrichtungen Verfahren und Hilfsmittel zur Steigerung der wirtschaftlichen Erzeugung in Land und Forstwirtschaft sowie in Garten Obst und Weinbau In neuester Zeit ist u a die Verteilung der Rohstoffkontingente hinzugetreten 1 Bauerlicher Versuchsring Elsenzgau BearbeitenDie Tatigkeit des 1926 gegrundeten Versuchsrings Elsenzgau ubernahm nach dessen zwangsweiser Auflosung im Rahmen der Gleichschaltung aller Lebens und Wirtschaftsbereiche 1933 die neu eingerichtete Wirtschaftsberatungsstelle der Landesbauernschaft bei der Landwirtschaftsschule Eppingen Kriegs und Nachkriegszeit BearbeitenSchon damals waren Neubauplane vorhanden um den neuen Aufgaben mit denen auch weiteres Personal folgte ausreichend Platz zu bieten Der Zweite Weltkrieg verhinderte die raumliche Erweiterung Wahrend des Krieges wurden Teile der Raume zweckentfremdet und der Unterricht auf die Winterkurse eingeschrankt Ab 1947 lief der Schulbetrieb wie in der Vorkriegszeit Da jedoch 1949 die Zweigstelle Neckarbischofsheim selbstandig wurde verringerte sich der Einzugsbereich fur die Eppinger Schule um die Gemeinden Zuzenhausen Hoffenheim Daisbach Babstadt und Bad Rappenau Entstehung und Geschichte des Landwirtschaftsamtes Eppingen Bearbeiten1950 wurde das Landwirtschaftsamt Sinsheim nach Eppingen verlegt die neue Dienststelle wurde als Landwirtschaftsamt Eppingen bezeichnet Die Landwirtschaftsschule wurde ein Teil dieses Amtes und der Leiter fur beide Bereiche verantwortlich Das Landwirtschaftsamt Eppingen wurde anlasslich der Kreisreform 1974 dem Landkreis Heilbronn als zweites Landwirtschaftsamt zugeordnet Der Amtsbereich erstreckte sich nun auf das Zabergau und den Kraichgau mit den Gemeinden Bad Rappenau Eppingen Gemmingen Ittlingen Kirchardt Siegelsbach Brackenheim Cleebronn Guglingen Massenbachhausen Pfaffenhofen Schwaigern und Zaberfeld Aufgabenbereich Bearbeiten Referat 1 Agrarstruktur und Landschaftsentwicklung Referat 2 Betriebswirtschaft Referat 3 Produktionstechnik und Vermarktung Referat 4 Landliche HauswirtschaftDienstgebaude Bearbeiten Zunachst musste die Dienststelle ab 1950 im ehemaligen Amtsgefangnis in der Wilhelmstrasse 18 untergebracht werden 49 8 10 3 N 8 54 23 7 O 49 136182 8 906586 Nach dem 1953 erfolgten Neubau der Landwirtschaftsschule zog das Landwirtschaftsamt ebenfalls in dieses Gebaude Nach Auflosung der Landwirtschaftsschule Eppingen 1974 war das Gebaude fur das verbliebene Landwirtschaftsamt zu gross deshalb zog es 1979 in das Amtsgebaude in der Kaiserstrasse 1 1873 erbaut fur das Amtsgericht Eppingen und bis 1979 Dienstsitz des Notariats 49 8 12 7 N 8 54 24 2 O 49 136854 8 906711Trotz Protesten wurde das Landwirtschaftsamt zum 1 Oktober 1997 aufgelost und das Landwirtschaftsamt Heilbronn ubernahm den gesamten Dienstbezirk im Landkreis Heilbronn Erweiterung BearbeitenWegen Raummangels zog ein Teil der neuen Behorde in das ehemalige Amtsgefangnis des 1924 aufgelosten Bezirksamtes Eppingen an der Kaiserstrasse Ecke Wilhelmstrasse Nun konnten die Planungen des seit 1939 neuen Tragers der Schule des Landkreises Sinsheim realisiert werden Am 9 Juli 1953 wurde die neue Kreislandwirtschaftsschule oberhalb der Maschinenfabrik Dieffenbacher eingeweiht Sie bot ausreichend Platz fur alle Aktivitaten des Landwirtschaftsamtes Eppingen als untere Verwaltungsbehorde der Landwirtschaft fur den Landkreis Sinsheim Jubilaum und Ende BearbeitenIm Juli 1964 feierte die Landwirtschaftsschule ihr hundertjahriges Bestehen denn die Grundung 1864 in Heidelberg wurde immer als die eigentliche Geburt betrachtet Viele Faktoren brachten das Ende dieser uber 100 Jahre existierenden landlichen Fachschule Die strukturellen Veranderungen in der Landwirtschaft weniger Personal und mehr Maschinen zentrale Fachschulen ebenso Einsparungen des Staates und abnehmende Bedeutung der Landwirtschaft besiegelten das Ende Die Schule wurde 1974 geschlossen das Landwirtschaftsamt am 1 Oktober 1997 aufgelost Ein Verein ehemaliger Landwirtschaftsschuler in Eppingen veranstaltet Treffen um die Kontakte unter den ehemaligen Schulern nicht abreissen zu lassen Literatur und Quellen BearbeitenLandwirtschaftsschule Bearbeiten Fritz Luz 110 Jahre Landwirtschaftsschule in Eppingen In Rund um den Ottilienberg Beitrage zur Geschichte der Stadt Eppingen und Umgebung Band 3 Eppingen 1985 S 212 217 Festschrift aus Anlass der Feier des 100jahrigen Bestehens der Kreislandwirtschaftsschule Eppingen am 4 5 Juli 1964 Landwirtschaftsamt Eppingen Eppingen 1964 Generallandesarchiv Karlsruhe Bestand 468 Landwirtschaftsschule EppingenLandwirtschaftsamt Bearbeiten 25 Jahre Gesamtstadt Eppingen Stadt Eppingen Eppingen 1997 S 15 Das neue Eppingen 1945 1980 Stadt Eppingen Eppingen 1980 S 43 44 u 46 Staatsarchiv Ludwigsburg Bestand FL 615 28 Landwirtschaftsamt EppingenEinzelnachweise Bearbeiten Meyers Lexikon 8 Auflage Band 9 Leipzig 1942 Sp 220 nbsp Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Landwirtschaftsschule Eppingen amp oldid 233556412