www.wikidata.de-de.nina.az
Landelin von Crespin auch Lando Landolin Landolinus und von Lobbes 6 Jahrhundert oder 7 Jahrhundert 15 Juni 686 war Klostergrunder und Abt im Hennegau Er wird in der Romisch katholischen Kirche als Heiliger verehrt sein Gedenktag ist der 15 Juni Landelin Relief an der Abtei Aulne Inhaltsverzeichnis 1 Lebensdaten 2 Jugend 3 Klostergrundungen 3 1 Lobbes 3 2 Aulne 3 3 Waslere Wallers 3 4 Crespin 3 5 Reliquien 4 Literatur 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 AnmerkungenLebensdaten BearbeitenDie in verschiedenen Lebensberichten zu findenden Angaben zu seinem Geburts wie auch seinem Todesjahr sind widerspruchlich und weichen zum Teil erheblich voneinander ab und die Jahreszahlen der von ihm unternommenen Klostergrundungen sind schwerlich mit denen vereinbar die uber seine bewegte Jugendzeit veroffentlicht worden sind Dies liegt zum Teil an mangelnden schriftlichen Zeugnissen aus der damaligen Zeit zum Teil wohl auch an der sein Leben umrankenden nachtraglichen Legendenbildung Seine Geburt wird verschiedentlich in die Jahre 605 613 625 635 und 637 gelegt rechnet man von den Daten der Klostergrundungen zuruck die in die Zeit zwischen 650 und 670 fallen so erscheint der Zeitraum in den beiden ersten Dekaden des 7 Jahrhunderts eher plausibel Er starb wahrscheinlich im Jahre 686 aber auch 685 und sogar 707 werden genannt Jugend BearbeitenLandelin kam in Vaux bei Bapaume heute im Departement Pas de Calais als Spross einer frankischen Adelsfamilie der Herren von Vaulx zur Welt 1 Seine Eltern sahen fur ihn als nachgeborenen Sohn eine kirchliche Laufbahn vor Wohl bereits im Alter von sieben Jahren kam er in die Obhut des Bischofs Autbert von Cambrai der ihn getauft hatte und ihn nun auf den Priesterberuf vorbereiten sollte Kurz vor seiner Weihe lief er den Einflusterungen zwielichtiger Verwandter folgend jedoch davon und schloss sich einer Rauberbande an deren Anfuhrer er unter dem Namen Maurosus schon bald wurde und funf Jahre lang blieb Erst nachdem einer seiner engsten Gefahrten bei einem nachtlichen Uberfall getotet worden war kam es zur Bekehrung Im Traum soll er gesehen haben wie bose Geister die Seele seines Kumpans in die Holle fuhrten wahrend ein Engel Landelin zur Umkehr und Busse ermahnte Daraufhin verliess er seine Spiessgesellen und kehrte reumutig zu seinem Erzieher Autbert zuruck Dieser nahm ihn wieder bei sich auf und unterwarf ihn einem rigorosen Bussregiment Bald darauf wurde Landelin Monch Er unternahm drei Pilgerreisen nach Rom und wurde nach der ersten zum Diakon und nach der zweiten zum Priester geweiht Klostergrundungen BearbeitenLobbes Bearbeiten Nach der Ruckkehr von der dritten Romreise bei der ihn seine beiden Gefahrten Adelin Adelinus Adelenus und Domitian Domitianus Domitien Deumianus begleitet hatten erhielten die drei von Bischof Autbert die Erlaubnis in den Hennegau zu ziehen um dort in der Abgeschiedenheit zu beten und zu bussen Landelin wahlte eine ode Stelle an der Sambre die nach dem dort mundenden Bach Laubach Laubac Laubacus fruher den Namen Labieni Castra gehabt haben soll nunmehr den Namen Laubacum Laubium Laubiae Lobias Lobbes erhielt und heute ein Dorf in Belgien ist Dort stromten ihm jedoch immer mehr Schuler zu darunter viele seiner ehemaligen Bandenmitglieder so dass er sich schliesslich um 650 gezwungen sah erst eine feste Gemeinde und dann ein Kloster nach den Regeln des Hl Benedikt zu grunden das er mit Landereien die seine Familie von den frankischen Konigen erhalten hatte ausstattete Die Anlage wuchs schnell und im Jahre 654 wurde die Abtei Lobbes formell geweiht Da Landelin sich fur unwurdig hielt Abt zu sein und lieber in der Einsamkeit leben wollte bestimmte er einen seiner ersten Schuler den spater heiliggesprochenen Ursmar Ursmer Ursmarus zum Abt dieser vollendete die begonnenen Konventsgebaude baute die Klosterkirche und die Kirche Notre Dame und widmete sich der Missionsarbeit im heutigen Belgien Aulne Bearbeiten Landelin blieb bis 654 in Lobbes Dann zog er in den Weiler Aulne Aune Alna heute Teil der Gemeinde Thuin in der Provinz Hainaut in Belgien wenige Kilometer von Lobbes entfernt und stiftete dort im Jahre 656 an der Sambre ein zweites Benediktiner Kloster die Abtei Aulne das er ebenfalls mit von den Frankenkonigen geschenktem Grundbesitz ausstattete Waslere Wallers Bearbeiten Schon ein Jahr spater 657 grundete er auf Besitz den seine Familie von Konig Dagobert I geschenkt bekommen hatte ein drittes Kloster die Abtei Waslere einige Kilometer sudlich von Aulne in Wallers en Fagne die er den Aposteln Petrus und Paulus widmete und seinem Schuler Dodo als Abt unterstellte Crespin Bearbeiten Getrieben vom Wunsch nach Einsamkeit zog er schon bald darauf mit Adelin und Domitian in den Wald von Amblise im Hennegau zwischen Valenciennes und Mons und errichtete dort eine holzerne Zelle am Ufer der Haine die bei Conde sur l Escaut in die Schelde mundet Als der Besitzer des Waldes als Preis fur das unerlaubte Absagen von Asten ihnen ihre Kleider nehmen wollte wurde er gelahmt erst nach Herausgabe der Kleidung wurde er von Landelin wieder geheilt Auch soll nach seinem Gebet an der Stelle an der Landelin seinen Stab auf die Erde stiess eine starke Quelle hervorgetreten sein deren krauselnde Wellen crispantibus undis ihn dazu bewogen den Ort Crispinium Crespin zu nennen Der Ruf der drei Eremiten und die Erzahlungen von Landelins wundersamen Taten lockten zunehmend neue Schuler herbei so dass Landelin eine Kapelle bauen liess die dann zur Keimzelle des wohl um 670 geweihten und dem Apostel Petrus gewidmeten Benediktiner Klosters Crespin wurde 2 Landelin wurde sein erster Abt baute sich aber in der Nahe eine eigene kleine Klause wo er sich gewohnlich aufhielt um in der Abgeschiedenheit zu beten Auch seine beiden Getreuen Adelin und Domitian zogen in abseits gelegene Hutten Landelin starb in Crespin wohl am 15 Juni 686 und wurde in der dortigen Klosterkirche beigesetzt Reliquien Bearbeiten Die Reliquien Landelins wurden in der Klosterkirche von Crespin verehrt Das Kloster geriet jedoch im 9 Jahrhundert zunehmend in Gefahr von Wikingern auf deren Raubzugen geplundert oder gar zerstort zu werden 3 Um dieser Gefahr zu begegnen wurden Landelins Reliquien wohl im Jahre 836 nach Boke bei Paderborn uberfuhrt Kirche St Landolinus Von dort kamen sie 1104 in das Kloster Flechtdorf bei Korbach Bei der Auflosung des Klosters Flechtdorf wurden sie wohl zunachst in das Kloster Odacker bei Warstein in Westfalen gebracht Sein Haupt gelangte 1648 nach Osnabruck 4 Literatur BearbeitenHans Dieter Tonsmeyer Der heilige Landelin von Crespin 836 1986 Festschrift zur Feier der 1150 jahrigen Wiederkehr der Ubertragung seiner Reliquien nach Boke Pfarrei St Landelinus Boke 1986 Siehe auch BearbeitenLandelin von EttenheimmunsterWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Landelin von Crespin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Landelin von Crespin im Okumenischen Heiligenlexikon Tout sur saint Landelin de Lobbes franzosisch Landelinus in Vollstandiges Heiligen Lexikon Augsburg 1869 Der Hl Abba LandelinusAnmerkungen Bearbeiten Laut Uberlieferung stammte seine Familie von dem legendaren Merowingerkonig Merowech ab Augustin Calmet Dictionnaire des Abbayes et Monasteres edition Aux ateliers catholiques 1896 S 230 Andere Quellen nennen Grundungsdaten die von 640 bis 691 variieren Tatsachlich wurde die Abtei im Jahre 870 von Wikingern zerstort allerdings auch bald wieder aufgebaut Johann Evangelist Stadler u a Hrsg Vollstandiges Heiligen Lexikon Bd 3 Augsburg 1869 S 668 669 Digitalisat Normdaten Person GND 1019817097 lobid OGND AKS VIAF 220650592 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Landelin von CrespinALTERNATIVNAMEN Landelin von Lobbes Landolinus Lando Landolin LandelinusKURZBESCHREIBUNG Klostergrunder Abt und HeiligerGEBURTSDATUM 6 Jahrhundert oder 7 JahrhundertGEBURTSORT BapaumeSTERBEDATUM 15 Juni 686STERBEORT Crespin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Landelin von Crespin amp oldid 230246255