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Wilhelm Lambert Krahe 15 Marz 1712 in Dusseldorf 11 Februar 1790 ebenda war ein deutscher Maler Kunstsammler Galeriedirektor und Kunstlehrer Lambert Krahe Portrat Ol auf Leinwand von Erik Pauelsen 1781 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Sammlung 3 Einzelnachweise 4 Literatur 5 WeblinksLeben Bearbeiten nbsp Die Malerei oder Portrat des Galeriemalers Lambert Krahe und seiner Frau Katharina 1767 Gemalde von Johann Jakob Dorner dem Alteren Bayerische StaatsgemaldesammlungenIn Dusseldorf als Sohn des kurfurstlichen Kanzleibeamten Antonius Krahe 1676 1724 geboren hielt sich Krahe seit 1737 anfanglich im Gefolge seines Gonners des kaiserlichen Gesandten Ferdinand von Plettenberg in Rom auf In der Ewigen Stadt bildete er sich zusammen mit Anton Raphael Mengs bei Marco Benefial zum Kunstler aus ferner bei Pierre Subleyras In Rom gehorte er zum Freundeskreis um Johann Joachim Winckelmann Er begann sich als Kunstagent zu betatigen 1 Zudem begann er mit dem Aufbau seiner umfangreichen Kunstsammlung Ab 1749 wurde Krahe von dem Kurfursten Carl Theodor von der Pfalz gefordert in dessen Auftrag er 1752 Altarbilder fur die Jesuitenkirche in Mannheim malte Seit 1756 leitete er die Dusseldorfer Gemaldegalerie als Nachfolger des Galeriedirektors Johann Wilhelm Karsch 1715 16 1755 Sohns des Malers und Galeriedirektors Gerhard Joseph Karsch 2 Der kunstsinnige Kardinal Alessandro Albani hatte ihn hierzu dem Kurfursten empfohlen 3 nach anderen Angaben empfahl ihn der Kardinal Silvio Valenti Gonzaga Spater beauftragte ihn der Kurfurst auch damit die Gemaldegalerien in Mannheim und Munchen neu zu ordnen 1761 62 erhielt er den Auftrag fur ein Deckengemalde im Bibliothekssaal von Schloss Mannheim und fur weitere Deckengemalde in Festsalen des Schlosses Benrath 4 Im selben Jahr 1762 eroffnete er eine private Zeichenschule Diese war seit 1766 im nicht genutzten Giesshaus des Bildhauers Gabriel de Grupello am Marktplatz untergebracht Im Jahre 1769 musste Krahe auf Veranlassung des Statthalters Johann Ludwig Franz von Goltstein das Grupello Haus verlassen und die Raume der ehemaligen Bongardschen Waffenwerkstatt uber dem kurfurstlichen Marstall in der Muhlenstrasse beziehen Aus der Krahe schen Zeichenschule ging 1773 die von dem Kurfursten Carl Theodor gegrundete Dusseldorfer Kunstakademie hervor deren erster Direktor Krahe war Funf Jahre spater verkaufte Krahe seine Kunstsammlung den bergischen Landstanden Sie diente nun als Studienmaterial der Akademiestudenten 1782 uberliess Kurfurst Carl Theodor der Akademie einen Teil des Hondheimschen Palais dem vormaligen Kriegskommissariat an der Ecke Hafenstrasse zur Commissariatsstrasse spater Akademiestrasse 5 Nach dem Rucktransport der im Siebenjahrigen Krieg nach Mannheim ausgelagerten Dusseldorfer Kunstsammlung veranlasste er ab 1762 eine fur seine Zeit fortschrittliche neue Hangung in der Gemaldegalerie Dusseldorf Deren Bestand versuchte er durch die Herausgabe eines Galeriewerkes zu publizieren Bei diesem kostspieligen und langwierigen Projekt kamen ihm der kurpfalzische Hofarchitekt Nicolas de Pigage und der Basler Kunstverleger Christian von Mechel 1778 durch die Veroffentlichung des Werks La Galerie Electorale de Dusseldorff zuvor Diese Publikation die bis 1805 mehrfach aufgelegt wurde dokumentiert seine kuratorische Praxis und trug so zu seinem Nachruhm als Galeriedirektor bei In seinen letzten Lebensjahren war Lambert Krahe durch ein Augenleiden an der Ausubung seiner Kunst gehindert Im Alter von 77 Jahren verstarb er am 11 Februar 1790 in Dusseldorf Krahe war mit Katharina Gertrud Binder 1734 1808 verheiratet Aus dieser Ehe entsprossen drei Tochter und zwei Sohne unter ihnen der fruhklassizistische Architekt Peter Joseph Krahe Krahe Tochter Henriette heiratete den Kupferstecher Heinrich Schmitz Krahes Tochter Katharina heiratete den Kupferstecher und Maler Carl Ernst Christoph Hess 6 Aus dieser Ehe gingen unter anderem Peter von Hess Heinrich Maria von Hess sowie Karl Hess hervor Der bayerische Hofmaler Moritz Kellerhoven erlernte bei Lambert Krahe die Malkunst Auch der kurpfalzische Hofmaler Johann Wilhelm Hoffnas 7 und Aloys Cornelius der Vater von Peter von Cornelius Joseph Hoffmann sowie Catharina und Christoph Treu waren seine Schuler Durch die Grundung der Dusseldorfer Zeichenschule und die beachtliche Sammlung von Zeichnungen Grafiken Buchern und Gipsabdrucken gilt Krahe nicht nur als Begrunder der Kunstakademie Dusseldorf sondern auch nach Kurfurst Johann Wilhelm von der Pfalz als zweiter Grunder von Dusseldorfs Ruf als Kunststadt 8 Sammlung Bearbeiten nbsp Aloisiusaltar in der Mannheimer JesuitenkircheKrahes in Umfang und Inhalt aussergewohnliche Kollektion umfasst etwa 15 000 Zeichnungen und uber 22 000 Druckgrafiken des 15 bis 19 Jahrhunderts und zahlt heute zu den weltweit bedeutendsten Bestanden von Barockzeichnungen Sie befindet sich seit 1932 als Dauerleihgabe der Kunstakademie Dusseldorf im Museum Kunstpalast in Dusseldorf 9 kleinere Konvolute bewahren das Wallraf Richartz Museum in Koln sowie der Louvre auf Das Herzstuck der Kollektion bildet italienische Grafik darunter Werke von Raffael Michelangelo und Paolo Veronese vor allem aber grossere Komplexe von Kunstlern wie Gian Lorenzo Bernini Pietro da Cortona und Giuseppe Passeri Auch deutsche und niederlandische Kunstler des 16 und 17 Jahrhunderts sind vertreten unter ihnen Albrecht Altdorfer und Peter Paul Rubens Fur das franzosische 17 und 18 Jahrhundert sind Nicolas Poussin Jean Charles Frontier und Gaspard Dughet zu nennen Zu den Hohepunkten von Krahes Druckgrafiksammlung gehoren Durers Holzschnitt und Kupferstichfolgen Kupferstiche Martin Schongauers sowie Rembrandts Radierungen Einzelnachweise Bearbeiten Lambert Krahe und die Kunstakademie Dusseldorf Artikel im Portal smkp de des Museums Kunstpalast abgerufen am 24 Juni 2013 Ekkehard Mai Die Dusseldorfer Kunstakademie im 19 Jahrhundert Cornelius Schadow und die Folgen In Gerhard Kurz Hrsg Dusseldorf in der deutschen Geistesgeschichte Verlag Schwann Bagel Dusseldorf 1984 ISBN 3 590 30244 5 S 201 Klaus Muller Unter pfalz neuburgischer und pfalz bayerischer Herrschaft In Hugo Weidenhaupt Hrsg Dusseldorf Geschichte von den Ursprungen bis ins 20 Jahrhundert Schwann im Patmos Verlag Dusseldorf 1988 ISBN 3 491 34222 8 S 267 Johann Georg von Vierbahn in Topographie des Regierungsbezirks Dusseldorf Erster Teil 1836 S 284 Heinz Peters Wilhelm Lambert Krahe und die Grundung der Kunstakademie in Dusseldorf in Eduard Trier Hrsg Zweihundert Jahre Kunstakademie Schwann Dusseldorf 1973 Theodor Levin Die Lehrer der Dusseldorfer Akademie im 18 Jahrhundert Vortrag vom 12 Dezember 1894 im Dusseldorfer Geschichtsverein In Dusseldorfer Geschichtsverein Jahresbericht fur das Vereinsjahr 1894 S 3 Google Books Viktor Carl Lexikon Pfalzer Personlichkeiten Hennig Verlag Edenkoben 2004 ISBN 3 9804668 5 X S 376 Ekkehard Mai Die Dusseldorfer Kunstakademie im 19 Jahrhundert Cornelius Schadow und die Folgen In Gerhard Kurz Hrsg Dusseldorf in der deutschen Geistesgeschichte Verlag Schwann Bagel Dusseldorf 1984 ISBN 3 590 30244 5 S 202 f Bertram Muller Lambert Krahes Spurnase fur Kunst Artikel vom 12 April 2013 im Portal rp online de abgerufen am 12 April 2013 Literatur BearbeitenMoritz Blanckarts Krahe Lambert In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 17 Duncker amp Humblot Leipzig 1883 S 22 f Dieter Graf Krahe Lambert In Neue Deutsche Biographie NDB Band 12 Duncker amp Humblot Berlin 1980 ISBN 3 428 00193 1 S 657 f Digitalisat Bibliothek Lambert Krahe Kunstliteratur des Barock und des Klassizismus eine Ausstellung der Universitatsbibliothek Dusseldorf 14 November 1990 12 Januar 1991 Dusseldorf 1990 Digitalisat Kunibert Bering Hrsg Lambert Krahe 1712 1790 Maler Sammler Akademiegrunder Artificium Schriften zur Kunst und Kunstvermittlung Band 43 Athena Verlag Oberhausen 2013 ISBN 978 3 89896 531 6 Heidrun Rosenberg Lambert Krahe eine biographische Skizze In Sonja Brink Hrsg Akademie Sammlung Krahe Eine Kunstlersammlung fur Kunstler Ausstellungskatalog Dusseldorf 2013 S 38 75 PDF Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lambert Krahe Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Lambert Krahe im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Digitalisate aus der Bibliothek des Lambert Krahe Eine Kunstlersammlung fur Kunstler Website uber Lambert Krahe und seine SammlungNormdaten Person GND 11894519X lobid OGND AKS LCCN n92056680 VIAF 10645150 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Krahe LambertALTERNATIVNAMEN Krahe Johann Lambert Krahe Wilhelm L Krahe Johann L Krahe L KURZBESCHREIBUNG deutscher Maler Kunstsammler Galeriedirektor und KunstlehrerGEBURTSDATUM 15 Marz 1712GEBURTSORT DusseldorfSTERBEDATUM 11 Februar 1790STERBEORT Dusseldorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lambert Krahe amp oldid 237284781