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Das Kriegsgefangenenlager Sigmundsherberg war eines der grossten Kriegsgefangenenlager der Donaumonarchie wahrend des Ersten Weltkriegs Soldatenfriedhof bei Sigmundsherberg Inhaltsverzeichnis 1 Planung 2 Errichtung 3 Betrieb 3 1 Russische Kriegsgefangene 3 2 Italienische Kriegsgefangene 3 3 Machtwechsel 3 4 Wieder osterreichisch 4 Lagerfriedhof 5 Flieger Arsenal 6 LiteraturPlanung BearbeitenUrsprunglich war in der Presse gefordert worden dass bei Sigmundsherberg im Waldviertel Niederosterreich ebenso wie in Gmund ein Lager fur Kriegsfluchtlinge aus Galizien und Ungarn errichtet werden sollte Das Kriegsministerium in Wien entschied fur Sigmundsherberg aber anders und beschloss am 11 Juni 1915 die Errichtung eines Kriegsgefangenenlagers Das Lager sollte fur eine Kapazitat von 20 000 Soldaten und 200 Offizieren ausgelegt sein und mit der Belegung sollte bereits am 5 Juli begonnen werden konnen Am 14 Juni besichtigte eine Kommission das vorgesehene Areal Dieses wurde aber zugunsten einer gunstiger gelegenen Flache abgelehnt und schon am 19 Juni 1915 begannen zwischen dem k u k Kriegsministerium und den Grundeigentumern die Verhandlungen uber eine Pacht fur einen Zeitraum von zunachst zwei Jahren Uber die Hohe der Pacht kam es allerdings zu Unstimmigkeiten Die Finanzierung der Errichtung des Lagers ubernahm die Ungarische Bank und Handels Aktiengesellschaft Das Lager sollte 68 Baracken fur das osterreichische Personal und 326 Baracken fur die Kriegsgefangenen umfassen Bedingt durch die Finanzierung aus Ungarn kamen auch ungarische Arbeiter und Firmen zum Einsatz Die ersten Plane fur das Lager sahen eine Belegzahl von 30 000 Gefangenen vor im August allerdings beschloss das Ministerium eine Erhohung auf 40 000 Mann Errichtung BearbeitenDer erste Bautrupp bestand aus russischen Kriegsgefangenen und hatte eine Starke von ca 1 500 1 800 Mann Fur Materialtransporte wurden Bauern aus der Umgebung engagiert Ein Ende August 1915 fertiggestellter Gleisanschluss des Lagers erleichterte die Transportarbeiten wesentlich 1916 begann man mit der Errichtung von Nebenlinien innerhalb des Lagergelandes Die Unterkunftsbaracken wurden in sieben Wohngruppen zusammengefasst die innerhalb des Lagergelandes noch einmal eingezaunt wurden Diese Wohngruppen mit meist 21 Wohnbaracken verfugten uber zwei Kuchen einen Speisesaal und einige zusatzliche Gebaude Im Fruhjahr 1916 waren Werkstatten und Magazine fertig Strassen und Wasserleitungsnetz gut ausgebaut und auch die Ausstattung der Wohngruppen war fertiggestellt Betrieb BearbeitenRussische Kriegsgefangene Bearbeiten Mit der Fertigstellung des Kriegsgefangenenlagers KGL Sigmundsherberg wurden die russischen Gefangenen in andere Lager Mannschaften nach Wieselburg und Spratzern Offiziere nach Hart bei Amstetten Purgstall an der Erlauf und Muhling abtransportiert Bereits im April 1915 hatte das Konigreich Italien mit dem Osterreich Ungarn und das Deutsche Kaiserreich seit 1882 verbundet waren die Seiten gewechselt und Osterreich Ungarn den Krieg erklart von den Dolomiten bis zum Isonzo hatte sich eine neue Front gebildet an der seither mehrere verlustreiche italienische Offensiven abgewehrt worden waren und so war auch Bedarf nach einem Lager fur kriegsgefangene Italiener entstanden Bereits am 9 Juni 1916 war das Lager Sigmundsherberg bis auf 140 Russen geleert Diese waren zu Erhaltungsarbeiten an der Franz Josefs Bahn zwischen Gmund und Sigmundsherberg eingeteilt sollten aber so bald wie moglich durch Italiener ersetzt werden Italienische Kriegsgefangene Bearbeiten Gleichzeitig mit der Verlegung der Russen trafen auch bereits Transporte von der italienischen Front ein Am 18 Juni war das Lager voll belegt Am 3 Oktober 1916 betrug der Evidenzbestand an Kriegsgefangenen bereits 56 000 Mann Schwierigkeiten bereitete die grosse Anzahl gefangener Offiziere Im KGL Sigmundsherberg war nur fur 450 Offiziere Platz vorgesehen Da diese im Gegensatz zu den einfachen Soldaten nicht in Schlafsalen sondern in Einzelzimmern untergebracht wurden herrschte bald Platzmangel in der Offiziersabteilung Mehrfach mussten fur Neuankommlinge zusatzliche Quartiere errichtet werden Mit der Zahl der Gefangenen aus Italien stieg auch der anfallende Brief und Paketverkehr mit deren Heimat und dies brachte die Post und Zensurabteilungen in arge Bedrangnis Sie mussten ebenfalls mehrfach personell verstarkt werden Im Jahr 1917 begann sich die Situation im Lager zuzuspitzen Der allgemeinen Ernahrungslage in der Donaumonarchie entsprechend standen auch im Lager Sigmundsherberg hauptsachlich nur noch Ruben auf dem Speiseplan Eine einseitige Kost die Gesundheitsprobleme mit sich brachte In der Anfangsphase befanden sich die eintreffenden italienischen Kriegsgefangenen noch in einem guten Gesundheitszustand gut genahrt und ordentlich bekleidet Doch bei den Gefangenen der 12 Isonzoschlacht handelte es sich bereits um ausgehungerte erschopfte und schlecht bekleidete Manner meist aus den sudlichen Regionen des Landes Dem Lager zusatzlich zugeteilte Aufgaben wie der Betrieb einer Paketsammel und Sortierstelle beanspruchten viel Platz der dann fur die ordnungsgemasse Unterbringung der Gefangenen fehlte Die Paketsammel und Sortierstelle hatte die Aufgabe die fur die Kriegsgefangenen aus Italien Serbien Rumanien Montenegro und England kommenden Pakete in Empfang zu nehmen zu sortieren und an die entsprechenden Gefangenenlager beziehungsweise Arbeitsplatze weiterzuleiten Eine zur Lagerkirche umgebaute Baracke die Einrichtung eines Lagertheaters und von Kursraumen Gefangene unterrichteten hier ihre Kameraden verhinderten zwar einen Lagerkoller verscharften aber die Platznot in den Baracken die man zum Teil durch dreistockige Etagenbetten zu beheben versuchte Die steigende Zahl von verwundet oder krank eingelieferten Gefangenen machte eine Erweiterung des Lagerkrankenhauses notig was wieder zu Lasten der allgemeinen Aufnahmekapazitat des Lagers ging Wahrend der warmen Jahreszeit hatte sich die Lagerleitung bemuht die Gefangenenzahl im Lager dadurch zu senken dass sie Gefangene an auswarts gelegene Arbeitsplatze vermittelte So war etwa eine grosse Anzahl italienischer Kriegsgefangener an der Errichtung der Floridsdorfer Hochbahn in Wien als Bauarbeiter beteiligt Doch mit Beginn der kalten Jahreszeit kehrten die saisonbedingt nicht mehr benotigten Arbeitskrafte oft ebenfalls unterernahrt in ihr Stammlager zuruck Der grosse Zustrom an Gefangenen sorgte ausserdem dafur dass die Seuchenpravention an den Rande des Zusammenbruchs geriet und die Ausbreitung von Epidemien drohte Fruher als gewohnlich waren im Herbst 1917 die Temperaturen gesunken und es hatte die Heizperiode begonnen So sah sich die Lagerverwaltung gezwungen mit den Heizmaterialien zu sparen was sich in den zugigen Holzbaracken sofort bemerkbar machte und bei den geschwachten Mannern Krankheiten ausloste oder verstarkte Die Sterblichkeitsrate im Lager erhohte sich Ab dem Jahr 1918 mussten aus Mangel an Kleidung die Toten nackt in ihren Sargen beerdigt werden ihre Kleider wurden weiter verwendet Im Janner 1918 war das Kriegsgefangenenlager Sigmundsherberg mit rund 7 000 Mann uberbelegt Von der Zensurstelle abgefangene Briefe der Gefangenen haben immer wieder den Hunger die Kalte und den Tod zum Thema Das Lagerkommando appellierte dringend aber vergeblich an das Kriegsministerium keine weiteren Kriegsgefangenen zu schicken Auch die Bitten keine weiteren Offiziere denen bessere Unterbringung zustand mehr nach Sigmundsherberg zu verlegen blieben ungehort Der im KGL Sigmundsherberg inhaftierte italienische General Rocca machte mit zwei Stabsoffizieren in einem gemeinsamen Brief an das osterreichische Kriegsministerium auf die Lage der Gefangenen aufmerksam In seiner Antwort rechtfertigte sich das Kriegsministerium mit der allgemeinen Kriegsnot und dem Verhalten der Kriegsgefangenen selbst Vandalismus in einem Brief an die Lagerverwaltung raumte das Ministerium dagegen ein dass die Beschwerden zu Recht bestanden Die Leistung der Lagerverwaltung wurde in Anbetracht der allgemeinen Lage ausdrucklich gewurdigt Erst im April 1918 besserte sich die Situation als endlich die fur Sigmundsherberg vorgesehenen Gefangenentransporte Mannschaften und Offiziere nach Braunau am Inn umgeleitet wurden Trotzdem hatte die Lagerverwaltung rund 120 000 Gefangene in Gewahrsam von denen sich allerdings rund 100 000 Mann ausserhalb des Lagers befanden Eine weitere Verbesserung der Situation brachte der im Marz 1918 beginnende Invalidenaustausch Invalide Kriegsgefangene wurden entweder direkt von Sigmundsherberg nach Italien transportiert oder ins KGL Mauthausen gebracht und von dort nach einer arztlichen Kontrolle in die Heimat transportiert Der Frieden mit Russland Anfang Marz 1918 brachte eine neue Situation Durch den Abtransport der russischen Gefangenen in ihre Heimat wurden zahlreiche fur den Krieg wichtige Arbeitsplatze frei und diese sollten laut Erlass des Kriegsministeriums 23 Mai 1918 mit Italienern nachbesetzt werden Als Folge der Durchfuhrung dieses Erlasses trat im Lager Sigmundsherberg ein Mangel an arbeitsfahigen Kriegsgefangenen ein Machtwechsel Bearbeiten Seit dem Oktober 1918 befand sich Osterreich Ungarn praktisch in Auflosung die vernichtende Niederlage in der Schlacht von Vittorio Veneto am 28 Oktober beschleunigte diesen Prozess dramatisch Im KGL Sigmundsherberg hatten die Wachsoldaten am Morgen des 1 November noch normal ihren Dienst angetreten ihre Posten dann aber in grosser Zahl heimlich verlassen und waren fahnenfluchtig geworden Von der Lagerleitung bemerkt wurde dies erst als die italienischen Kriegsgefangenen einen Auflauf bildeten und ungehindert von Wachpersonal frei durch das Lager marschierten Der osterreichische Lagerkommandant Oberst Buresch ging ihnen entgegen aber ihm blieben nur noch Verhandlungen da ihn die Desertion der Wachmannschaften der Moglichkeit beraubt hatte seine Kommandogewalt durchzusetzen Die Italiener ubernahmen daraufhin das Kommando Italienische Soldaten traten zur Lagerwache an und italienische Offiziere patrouillierten durch die umliegenden Dorfer um eventuelle Exzesse durch italienische Soldaten zu verhindern Zwar blieb alles ruhig und es waren keine besonderen Vorkommnisse zu melden doch kam das Gerucht auf 12 000 Soldaten aus Italien hatten die nahe gelegene Stadt Horn gesturmt und in Schutt und Asche gelegt Ausserdem waren einige Kanzleiraume der Lagerverwaltung aufgebrochen und durchwuhlt worden und die Telefonanlage war hierbei beschadigt worden doch konnte nicht mehr festgestellt werden ob marodierende osterreichische Soldaten oder italienische Gefangene dafur verantwortlich waren Meldung uber diese Vorgange wurde erst am 2 November an das Kriegsministerium erstattet Dort aber war man mit dem Krieg und den Waffenstillstandsverhandlungen und dem Zusammenbruch der Monarchie so sehr beschaftigt dass die Hilferufe des Lagerkommandanten Buresch ungehort blieben der gemeinsam mit seinen Offizieren die Stellung hielt um die osterreichischen Interessen zu wahren Wieder wurde verhandelt aber ohne bewaffnete Unterstutzung war Oberst Buresch machtlos Die gesamte Lagerverwaltung wurde von den Italienern ubernommen die sich zu freien Soldaten erklarten Am 3 November wurde der Waffenstillstand mit Italien unterschrieben der am 4 November 1918 in Kraft trat In einem Brief vom 7 November an das Kriegsministerium ersuchte Oberst Buresch fur die osterreichischen Offiziere um die Erlaubnis das Kriegsgefangenenlager Sigmundsherberg verlassen zu durfen da ihre Anwesenheit unter den herrschenden Umstanden unnutz sei Ausserdem kummerten seine Offiziere sich ohnehin fast nur noch um ihre eigenen Angelegenheiten und waren ihm keine grosse Hilfe mehr An den italienischen Kommandanten appellierte er die Diebstahle von Lebensmitteln und sonstigen Ausrustungsgegenstanden durch die osterreichische Zivilbevolkerung zu unterbinden Grosse Hoffnung setzte Oberst Buresch zunachst in die neu gegrundete Volkswehr doch deren Angehorige ignorierten ihn Unterdessen liefen die Abtransporte italienischer Soldaten in ihre Heimat weiter Zwischen dem 4 und 8 November verliessen 800 Offiziere und 15 000 Soldaten Sigmundsherberg Richtung Heimat Die sinkende Zahl der Italiener und dadurch bedingte schlechtere Bewachung des Lagers liess bald wieder eine Zunahme von Diebstahlen durch Zivilisten erwarten Oberst Buresch der zwischen Pflichtbewusstsein und Resignation schwankte forderte vom Kriegsministerium Soldaten an um das Lager bewachen zu konnen Falls sein Ansuchen nicht erfullt werden sollte wurde er sich krankmelden Die Antwort liess auf sich warten Am 11 November blieb Oberst Buresch enttauscht in seinem Privatquartier Noch wollte er in Sigmundsherberg ausharren fur den Fall dass er doch noch etwas tun konnte Eine telefonische Nachricht vom 12 November 1918 teilte ihm mit dass er Sigmundsherberg nicht zu verlassen und das Lagerkommando weiterzufuhren habe Dagegen protestierte der italienische Lagerkommandant Oberst Menna der sich als kommandierender Oberst des koniglich italienischen Detachements in Sigmundsherberg bezeichnete denn er konne die Koexistenz von zwei Lagerkommandos nicht zulassen Sehr wohl aber konne er die Anwesenheit eines Vertreters der osterreichischen Regierung in Sigmundsherberg akzeptieren solange dieser seine Autoritat anerkenne und ihn bei der Ausubung seiner Tatigkeit nicht behindere Der Deutsch Osterreichische Nationalrat erkannte die zu kriegsfuhrenden Truppen ernannten ehemaligen Kriegsgefangenen an und ermoglichte auf Verlangen von Oberst Menna sogar eine drahtlose Verbindung mit der Obersten Italienischen Heeresleitung Die im Lager vorhandenen Lebensmittel wurden von den Italienern als Kriegsbeute angesehen Man wollte aber die notleidende osterreichische Bevolkerung nicht vollig ubergehen und so wurde alles Entbehrliche dem italienischen und osterreichischen Roten Kreuz gespendet Ausserdem wurde nachgeforscht wie viele italienische Soldaten sich in osterreichischen Spitalern befanden um auch sie zusatzlich mit Lebensmitteln zu versorgen Im Lager setzte ein schwungvoller Handel mit Lebensmitteln aus den Lagervorraten ein und Teile der Umzaunung wurden abmontiert und verkauft Die 150 Mann Volkswehr waren zu wenig um diese Vorgange zu unterbinden Allerdings zog sich nun Oberst Menna den Unwillen seiner Soldaten zu Durch sein Beharren auf einem Verbleiben in Sigmundsherberg als italienischem Stutzpunkt verzogerte er den Heimtransport seiner Manner Fur die osterreichischen Behorden bot sich ein unubersichtliches Bild Trotzdem wurde im Dezember 1918 ein Liquidierungskommando entsandt das die Auflosung des Lagers vorbereiten sollte Allerdings hatten die Osterreicher keinen Zugriff auf die Lebensmittel diese wurden wie auch die Holz und Kohlevorrate und weitere im Lager befindliche Ausrustungsgegenstande als italienische Kriegsbeute betrachtet Erst allmahlich gelang es dem Liquidierungskommando unter Major Novak die Aktivitaten von Oberst Menna zu beschranken und die gestellte Aufgabe zu erfullen Wieder osterreichisch Bearbeiten Am 2 Januar 1919 ubernahmen wieder die Osterreicher das Kommando im Kriegsgefangenenlager Sigmundsherberg Oberst Menna und seine Manner verliessen Sigmundsherberg am 2 und 3 Janner 1919 Zuruck blieben nur drei italienische Offiziere die dem neuen osterreichischen Lagerkommandanten Oberstleutnant Sieba das Lager ubergeben sollten Der Verlust von Unterlagen wahrend des italienischen Kommandos bereitete erhebliche Schwierigkeiten doch gelang es trotzdem innerhalb eines Monats eine genaue Inventarliste zu erstellen und die Vorbereitungen fur die Sachdemobilisierung zu treffen Die letzten Italiener verliessen Sigmundsherberg am 14 Februar und am 20 Februar 1919 wurde das Lager der Hauptanstalt fur Sachdemobilisierung ubergeben Nutzlos gewordene Inventarteile wurden bedurftigen Institutionen zugeteilt so kamen z B die Ausstattung von Schlacht und Kuhlhaus sowie die Backerei an Spitaler in Wien oder zum Verkauf angeboten Dabei ging es um Kleinteile wie Nagel und Schrauben genau so wie um ganze Baracken Besonders beliebt bei der Bevolkerung der umliegenden Dorfer waren die Gummirader fur Flugzeuge aus dem Flieger Arsenal Diese Rader wurden meist fur Schubkarren verwendet Mit dem Jahresende 1919 war das Kriegsgefangenenlager Sigmundsherberg im Waldviertel ein abgeschlossenes Kapitel der Geschichte nbsp Gedenkstein am ehemaligen LagerfriedhofLagerfriedhof BearbeitenDie ersten neun verstorbenen Gefangenen wurden noch auf den Ortsfriedhofen von Rodingersdorf und Maigen bei Sigmundsherberg beigesetzt Fur alle ubrigen stand bereits der eigens errichtete Lagerfriedhof zur Verfugung Auf dem heute abseits an der Trasse der Kaiser Franz Josephs Bahn gelegenen Friedhof wurden laut Gedenkstein uber 2 400 Soldaten davon 2 363 Italiener beerdigt Daneben kursieren auch andere Zahlen in ungefahr gleicher Grossenordnung 1917 wurde von italienischen Kriegsgefangenen ein Denkmal in Form einer Frauenstatue errichtet das den verstorbenen Kriegsgefangenen gewidmet ist Nach dem Krieg wurde dieses Denkmal mit einer kleinen Kapelle uberbaut Heute prasentiert sich der Lagerfriedhof als ebene Rasenflache mit wenigen Steinkreuzen der Kapelle und dem Friedhofskreuz Flieger Arsenal BearbeitenZwischen Februar und Marz 1917 wurde neben dem Kriegsgefangenenlager Sigmundsherberg das Flieger Arsenal errichtet Hier sollten aus erbeuteten und abgeschossenen feindlichen Flugzeugen brauchbare Teile ausgebaut und einer Weiterverwendung in eigenen Flugzeugen zugefuhrt werden Aus den ins Flieger Arsenal gebrachten Flugzeugteilen wurden die Armaturen und Instrumente ausgebaut und entweder repariert oder wenn dies nicht moglich war nach Metallsorten sortiert wiederverwertet Nicht sofort benotigte Bestandteile wurden hier eingelagert Literatur BearbeitenErwin Frank Sigmundsherberg die vergessene Stadt Broschure des Verfassers mit zahlreichen Fotos seitens der Gemeinde Sigmundsherberg und auszugsweise Texte aus der Dissertation von Rudolf Koch 1981 Rudolf Koch Das Kriegsgefangenenlager Sigmundsherberg 1915 1919 Dissertationen der Universitat Wien Band 151 Wien 1981 Rudolf Koch Im Hinterhof des Krieges Das Kriegsgefangenenlager Sigmundsherberg Teilw zugl Wien Univ Diss 1980 R Koch Klosterneuburg 2002 ISBN 3 85028 347 X 48 70025 15 727944444444 Koordinaten 48 42 0 9 N 15 43 40 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kriegsgefangenenlager Sigmundsherberg amp oldid 235833946