www.wikidata.de-de.nina.az
Krohnkit auch Kroehnkit 5 ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfate einschliesslich Selenate Tellurate Chromate Molybdate und Wolframate Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Na2Cu SO4 2 2H2O ist also ein wasserhaltiges Natrium Kupfer Sulfat KrohnkitKrohnkit Kristallstufe aus der Chuquicamata Mine Provinz El Loa Antofagasta Chile Grosse 6 cm 4 3 cm 3 cm Allgemeines und KlassifikationIMA Symbol Khk 1 Andere Namen KroehnkitChemische Formel Na2Cu SO4 2 2H2O 2 Mineralklasse und ggf Abteilung Sulfate einschliesslich Selenate Tellurate Chromate Molybdate und Wolframate System Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VI C 16 VI C 16 010 7 CC 30 29 03 02 01Kristallographische DatenKristallsystem monoklinKristallklasse Symbol monoklin prismatisch 2 mRaumgruppe P21 c Nr 14 Vorlage Raumgruppe 14 2 Gitterparameter a 5 81 A b 12 66 A c 5 52 Ab 108 3 2 Formeleinheiten Z 2 2 Haufige Kristallflachen 110 011 010 021 1 11 3 Zwillingsbildung nach 101 Physikalische EigenschaftenMohsharte 2 5 bis 3Dichte g cm3 gemessen 2 90 berechnet 2 913 3 Spaltbarkeit vollkommen nach 010 undeutlich nach 1 01 3 Bruch Tenazitat muscheligFarbe himmelblau bis hellblau grunlichblauStrichfarbe weissTransparenz durchsichtig bis durchscheinendGlanz GlasglanzKristalloptikBrechungsindizes na 1 544 4 nb 1 578 4 ng 1 601 4 Doppelbrechung d 0 057 4 Optischer Charakter zweiachsig negativAchsenwinkel 2V gemessen 78 berechnet 76 4 Weitere EigenschaftenChemisches Verhalten leicht loslich in WasserKrohnkit entwickelt meist kurz bis langprismatische oder pseudooktaedrische Kristalle kommt aber auch in Form faseriger Krusten und dichter Aggregate vor Die durchsichtigen bis durchscheinenden Kristalle sind von himmelblauer bis hellblauer oder grunlichblauer Farbe und weisen einen glasahnlichen Glanz auf Auf der Strichtafel hinterlasst Krohnkit einen weissen Strich Mit einer Mohsharte von 2 5 bis 3 gehort Krohnkit zu den weichen bis mittelharten Mineralen die sich ahnlich wie das Referenzmineral Calcit leicht mit einer Kupfermunze ritzen lassen Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Eigenschaften 5 Bildung und Fundorte 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde das Mineral in einem Kupfertagebau bei Chuquicamata Chuquicamata Mine in der chilenischen Atacama Wuste das von dort als Kupfervitriol verkauft wurde Dem Chemiker und damaligen deutschen Konsul in Chile Berthold Krohnke 6 fiel allerdings die ungewohnlich helle blaue Farbe der Kristalle auf Er nahm daher einige Kristalle mit analysierte sie und gab seine Analyse Ergebnisse und einige Beschreibungen zum Mineral 1875 in einem Brief an Ignacy Domeyko weiter 7 Dieser konnte die Untersuchungsergebnisse von Krohnke bestatigen und benannte das neue Mineral nach seinem Erstbeschreiber wobei er allerdings dessen Namen abwechselnd Kronke und Kronnke schrieb Ludwig Darapsky korrigierte den Mineralnamen 1889 in seiner Zusammenfassung des Briefwechsels in Krohnkit da er diese Schreibweise fur die richtige hielt 8 Klassifikation BearbeitenBereits in der veralteten aber teilweise noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Krohnkit zur Mineralklasse der Sulfate Selenate Tellurate Chromate Molybdate und Wolframate und dort zur Abteilung der Wasserhaltigen Sulfate ohne fremde Anionen wo er zusammen mit Goldichit die Krohnkit Goldichit Gruppe mit der System Nr VI C 16 und dem weiteren Mitglied Ferrinatrit bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Krohnkit ebenfalls in die Abteilung der Sulfate Selenate usw ohne zusatzliche Anionen mit H2O ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der relativen Grosse der beteiligten Kationen so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Mit mittelgrossen und grossen Kationen zu finden ist wo es als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe 7 CC 30 bildet Die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Krohnkit in die Klasse der Sulfate Chromate und Molybdate und dort in die Abteilung der Wasserhaltigen Sauren und Sulfate ein Hier ist er als einziges Mitglied in der unbenannten Gruppe 29 03 02 innerhalb der Unterabteilung Wasserhaltige Sauren und Sulfate mit A 2B XO4 2 x H2O zu finden Kristallstruktur BearbeitenKrohnkit kristallisiert monoklin in der Raumgruppe P21 c Raumgruppen Nr 14 Vorlage Raumgruppe 14 mit den Gitterparametern a 5 81 A b 12 66 A c 5 52 A und b 108 3 sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle 2 Die Kristallstruktur von Krohnkit besteht aus eckenverknupften CuO4 H2O Oktaedern und SO4 Tetraedern die parallel 001 zu Ketten aufgereiht sind Diese Ketten werden uber Na 7 Polyeder und Wasserstoffbrucken verbunden Eigenschaften BearbeitenVor dem Lotrohr zerknistert Krohnkit und schmilzt zu einer grunen Masse die nach dem Erkalten zerspringt In Wasser ist das Mineral leicht loslich die Losung reagiert sauer 9 Bildung und Fundorte Bearbeiten nbsp Handstuck aus blauem Krohnkit mit grunlichem Natrochalcit als Rissfullung aus der Chuquicamata Mine Chile Grosse 9 2 cm 5 0 cm 4 7 cm Krohnkit bildet sich sekundar in der Oxidationszone von Kupfer Lagerstatten vorzugsweise unter sehr trockenen Klimabedingungen Als Begleitminerale konnen unter anderem Antlerit Atacamit Blodit Chalkanthit und Natrochalcit auftreten Als seltene Mineralbildung konnte Krohnkit nur an wenigen Fundorten nachgewiesen werden wobei bisher rund 20 Fundorte als bekannt gelten Stand 2014 10 Neben seiner Typlokalitat Chuquicamata Mine trat das Mineral in Chile noch in weiteren Gruben im Gebiet um Chuquicamata und Calama sowie bei Mejillones und in mehreren Gruben bei Caracoles zutage Der bisher einzige bekannte Fundort in Osterreich ist eine Schlackenhalde bei Walchen Gemeinde Oblarn in der Steiermark Weitere Fundorte liegen unter anderem in Argentinien Australien China Griechenland Italien Rumanien Ungarn England im Vereinigten Konigreich UK sowie Kalifornien und Virginia in den Vereinigten Staaten von Amerika USA 11 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenIgnacy Domeyko Kronnkit In Mineralojia Libreria Central de Servat I CA Santiago Chile S 250 252 rruff info PDF 438 8 kB L Darapsky Mittheilungen an die Redaktion Ueber Krohnkit In M Bauer W Dames Th Liebisch Hrsg Neues Jahrbuch fur Mineralogie Geologie und Palaeontologie Band I E Schweizbart sche Verlagshandlung Stuttgart 1889 S 192 195 Textarchiv Internet Archive Friedrich Klockmann Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie Hrsg Paul Ramdohr Hugo Strunz 16 Auflage Enke Stuttgart 1978 ISBN 3 432 82986 8 S 610 Erstausgabe 1891 Hans Jurgen Rosler Lehrbuch der Mineralogie 4 durchgesehene und erweiterte Auflage Deutscher Verlag fur Grundstoffindustrie VEB Leipzig 1987 ISBN 3 342 00288 3 S 680 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Krohnkite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mineralienatlas Krohnkit Wiki Webmineral Krohnkite Database of Raman spectroscopy KrohnkiteEinzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 389 a b c Krohnkite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 handbookofmineralogy org PDF 65 9 kB a b c d e Mindat Krohnkite Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften 6 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2014 ISBN 978 3 921656 80 8 Sir Humphry Davy et al Metall und Erz 1913 S 142 Ausschnitt auf Google Books L Darapsky Mittheilungen an die Redaktion Ueber Krohnkit in M Bauer W Dames Th Liebisch Hrsg Neues Jahrbuch fur Mineralogie Geologie und Palaeontologie Band I E Schweizbart sche Verlagshandlung Stuttgart 1889 S 192 Textarchiv Internet Archive L Darapsky Mittheilungen an die Redaktion Ueber Krohnkit in M Bauer W Dames Th Liebisch Hrsg Neues Jahrbuch fur Mineralogie Geologie und Palaeontologie Band I E Schweizbart sche Verlagshandlung Stuttgart 1889 S 193 Textarchiv Internet Archive L Darapsky Mittheilungen an die Redaktion Ueber Krohnkit In M Bauer W Dames Th Liebisch Hrsg Neues Jahrbuch fur Mineralogie Geologie und Palaeontologie Band I E Schweizbart sche Verlagshandlung Stuttgart 1889 S 195 Textarchiv Internet Archive Mindat Anzahl der Fundorte fur Krohnkite Fundortliste fur Krohnkit beim Mineralienatlas und bei Mindat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Krohnkit amp oldid 230424418