www.wikidata.de-de.nina.az
Koroliwka ukrainisch Korolivka russisch Korolyovka Koroljowka polnisch Korolowka ist ein Dorf im Rajon Tschortkiw Oblast Ternopil im Westen der Ukraine und liegt 12 Kilometer sudlich von Borschtschiw am Flusschen Nitschlawa Nichlava Koroliwka ist bekannt fur die Gipskarsthohle Optymistytschna Petschera KoroliwkaKorolivkaKoroliwka Ukraine KoroliwkaBasisdatenOblast Oblast TernopilRajon Rajon TschortkiwHohe 300 mFlache 4 854 km Einwohner 1 151 2002 Bevolkerungsdichte 237 Einwohner je km Postleitzahlen 48736Vorwahl 380 3541Geographische Lage 48 45 N 25 59 O 48 742222222222 25 991111111111 Koordinaten 48 44 32 N 25 59 28 OKATOTTH UA61060050110043265KOATUU 6120883701Verwaltungsgliederung 1 DorfAdresse 48736 s KorolivkaStatistische InformationenKoroliwka Oblast Ternopil Koroliwkai1 Kirche im OrtAm 30 Juni 2016 wurde das Dorf ein Teil der Stadtgemeinde Borschtschiw im Rajon Borschtschiw 1 bis dahin bildete es die Landratsgemeinde Koroliwka Korolivska silska rada Koroliwska silska rada im Westen des Rajons Borschtschiw Am 17 Juli 2020 wurde der Ort Teil des Rajons Tschortkiw 2 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Die judische Siedlung von ihren Anfangen bis 1919 1 2 1920 1943 Antisemitismus und Vernichtung der judischen Siedlung durch Ukrainer und Deutsche 1 3 Aufbau des heutigen ukrainischen Dorfes 2 Sohne und Tochter der Stadt 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie judische Siedlung von ihren Anfangen bis 1919 Bearbeiten Koroliwka wurde als Korolowka eine judische Siedlung in der Woiwodschaft Podolien innerhalb der Adelsrepublik Polen Litauen 3 wahrscheinlich gegen Ende des 17 Jahrhunderts gegrundet und war im privaten Besitz der Mitglieder einer adligen Familie Das Alter der Holz Synagoge die noch bis zum 19 Jahrhundert existierte bescheinigt dies 1726 wurde hier Jakob Joseph Frank der judische Schwarmer und Pseudo Messias bzw Anfuhrer seiner mystisch kabbalistisch judenchristlichen Sondergemeinschaft Frankisten geboren und wohnte bis zu seinem 12 Lebensjahr im Ort Nach der Auflosung Polens wurde der Ort 1772 eine Stadt des osterreichischen Kronlandes Galizien und lag ab 1867 in der Bezirkshauptmannschaft Borszczow Die Stadt begann sich schon im 18 Jahrhundert zu entwickeln und wuchs besonders im 19 Jahrhundert mit der Anbindung an das Eisenbahnnetz trotz der Tatsache dass sie immer von den nahen Kommunen Borszczow und Brzezany uberschattet blieb Direkt neben der Stadt lag das Schloss der Gutsbesitzer Dunin Borkovski Dunin Borkowski 1904 zerstorte ein Brand 30 judische Hauser aus Brzezany kamen jedoch Juden ihren Nachbarn zur Hilfe und brachten ihnen Essen Nachdem Koroliwka wahrend der russischen Besetzung im Ersten Weltkrieg 1914 1917 in Mitleidenschaft gezogen worden war nahm die Bevolkerungszahl ab Nach der Zerstorung durch die russischen Besatzer wurden durch einen erneuten Stadtbrand wieder ungefahr 30 Hauser zerstort in denen 38 judische Familien lebten Die ersten judischen Siedler verdienten ihr Geld mit Vermietungen und Handel im 18 Jahrhundert auch mit der Walachei und im 19 Jahrhundert auf kleinen Gewerbehofen mit Hausieren in den umliegenden Dorfern sowie mit Handwerk Von den ortlichen Rabbis sei Rav Avraham Abush Eisner erwahnt ein in Korolowka Geborener der heilige Fuhrer in Huși Rumanien und Grodek Jagiellonski bzw hier in Koroliwka war Er war sehr gut ausgebildet und partizipierte am HaMagid und der HaTzfirah In seinen Artikeln bezuglich der judischen Ausbildung befurwortete er die Einrichtung von Schulen fur die Kinder Israels der Art dass sie von der Alliance Israelite Universelle betreut werden 1877 beendete er sein Rabbinat in Korolowka als Pensionar und eroffnete im Ort einen Buchladen Er grundete das Magazin Hatzofeh der Zuschauer es wurden jedoch nur zwei Ausgaben im Jahr 1878 veroffentlicht 1879 zog er mit seinem Buchgeschaft nach Czernowitz der Hauptstadt der Bukowina Fur viele Jahre fuhrte das Buro des Korolowkaer Rabbi Haim bar Jakob Schimon Rozenberg der 1884 ernannt wurde und lange im Ort als Rabbi diente auch durch die Zeitperiode zwischen den beiden Weltkriegen Da er in Opposition zum Zionismus stand gab es in Korolowka bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges keine organisierten zionistischen Gruppen Auf Bemuhen der hoch ausgebildeten Dorfbewohner u a Lazar Fierstein grundete sich noch wahrend der letzten Tage des 19 Jahrhunderts eine Schule nach den Grundsatzen des Baron Hirsch im Ort Auch ein Einkaufszentrum wurde errichtet In der Stadt fanden regelmassig Messen statt 1920 1943 Antisemitismus und Vernichtung der judischen Siedlung durch Ukrainer und Deutsche Bearbeiten Mit dem Ende des Ersten Weltkrieges und dem Ruckzug der Bolschewiki 1920 nachdem also die neue polnische Regierung aufgestellt war begannen Zionisten der Umgebung mit ihren Aktivitaten Korolowka gehorte von 1918 bis 1939 nun zur Woiwodschaft Tarnopol in Polen Als erstes organisierten die Zionisten sich im Namen der Fluchtlinge aus der Ukraine die in den Ort kamen Daneben erschienen verschiedene Gruppierungen im Ort mit dem Ubergang der Zeitzweige der Histadrut HaZioni Zionistische Union und verschiedene Jugendbewegungen wie die Hashomer Hazair die junge Wache die Hanoar Hazioni Die zionistische Jugend Beitar und die Gordonia 1925 wurde ein Esra Zweig geschaffen Wahrend der Wachstumsperiode war die Gruppe Hovevai Tarbut Kultur Enthusiasten aktiv und es gab Bibliotheken sowie Schauspielklassen die parallel zu den Jugendbewegungen existierten 1935 grundete sich im Ort eine hebraische Gesamtschule In den 1930er Jahren verschlechterte sich die wirtschaftliche Situation der Juden in Korolowka Die Kaufleute gerieten in schwere Konkurrenz mit den ukrainischen Genossenschaften und im Ort sowie in den umliegenden Dorfern wurde der Antisemitismus geschurt Im Mai 1937 wurde in einem benachbarten Dorf eine judische Familie ermordet und in anderen erhielten Bewohner Drohbriefe Im April 1939 wurden die judischen Besitzer einer Olfabrik geschlagen Bei den Kommunalwahlen von 1927 wurden 22 Juden von insgesamt 48 Sitzen ins Stadtparlament gewahlt Viele dieser Gewahlten waren Zionisten Einer von ihnen war N Gelbhard der zum Vize Burgermeister gewahlt wurde Bei den Zionistenkongresswahlen 1935 wahlten die Dorfbewohner wie folgt Allgemeine Zionisten 202 Mizrachi 13 Eretz Yisrael Ha ovedet 137 1939 wurden 79 Schekel verkauft obwohl die Wahl nicht in Korolowka stattfand 1940 wurde der Ort von den Sowjets besetzt und der Ukrainischen SSR zugeschlagen Uber das Leben der Juden wahrend dieser Zeit September 1939 bis Juni 1941 weiss man fast nichts Denn schon ein Jahr spater nach dem Uberfall auf die Sowjetunion am 1 Juli 1941 wurde Koroliwka von Deutschland besetzt und dem Distrikt Galizien zugeteilt Unverzuglich begannen die Besatzer mit der Judenverfolgung Alle Stadtbewohner die kraftig genug zum Arbeiten waren wurden in Arbeitslager geschickt besonders um dort landwirtschaftliche Arbeit zu verrichten Das judische Eigentum wurden gestohlen so wurden neben anderen Dingen die Juden zum Beispiel aufgefordert alle ihre Wertsachen abzugeben Der Judenrat der sich unter den deutschen Gesetzgebern gegrundet hatte wurde verpflichtet diese abgegebenen Wertsachen zu sammeln Der Kopf des Judenrats war Max Glickstern ein wohlhabender und respektierter Jude aus Koroliwka Im Zuge dessen wurde auch eine Juden Polizei geschaffen Der Hauptakt der Vernichtung der Juden geschah wahrend des jahrlichen Laubhuttenfestes am 26 September 1942 als die deutsche und ukrainische Polizei Koroliwka umzingelte und das Feuer eroffnete Diejenigen die nicht fluchten konnten wurden in ihren Hausern ermordet Wer versuchte zu fliehen wurde beim Wegrennen erschossen Nur diejenigen die sich auf dem Hauptplatz im Ort sammelten und auf Lastwagen laden liessen uberlebten zunachst Sie wurden in das nahe Borszczow gebracht wo im Zuge der Vernichtungsaktionen Juden gerade in das Vernichtungslager Belzec abtransportiert wurden So deportierte man die aus Koroliwka eingesammelten Juden gleich mit den anderen nach Belzec Die Zahl der Opfer dieser Aktion betragt ca 700 900 inklusive der Juden die in Koroliwka selbst getotet wurden Nur wenige Juden aus Koroliwka uberlebten diese Totungsaktion bzw wurden nicht deportiert weil sie gerade noch an ihrem Arbeitsplatz waren oder ein erfolgreiches Versteck gefunden hatten Einen Monat spater am 22 Oktober 1942 horte die judische Gemeinschaft in Koroliwka auf zu existieren denn die wenigen Verbliebenen wurden nun aufgefordert ihren Heimatort zu verlassen und sich innerhalb 25 Stunden ins nahe gelegene Ghetto Borszczow zu begeben wo sie wenig spater das gleiche Schicksal wie ihre bereits getoteten Mitburger ereilte Einige wenige Dutzend judische Arbeiter wurden auf einem grossen Bauernhof nahe Koroliwka konzentriert zusammengetrieben Von diesen stammten einige aus Koroliwka und den umliegenden Dorfern Dieses Arbeitslager bestand noch bis zum Ende der landwirtschaftlichen Saison 1943 es wurde in der zweiten Halfte des Herbstes zerstort und die judischen Zwangsarbeiter an Ort und Stelle erschossen Aufbau des heutigen ukrainischen Dorfes Bearbeiten Nach der Ruckeroberung Koroliwkas durch die Rote Armee kam der Ort wieder zur Ukrainischen SSR der Sowjetunion Er wurde in Koraliwka Koralivka umbenannt und trug diesen Namen bis 1989 4 Seit der Unabhangigkeitserklarung der Ukraine 1991 ist er Teil der unabhangigen Republik und wird von Ukrainern bewohnt Im Dorf befindet sich ein Denkmal fur Taras Schewtschenko dem bedeutendsten Dichter der Ukraine und ein Denkmal im Gedenken an die Abschaffung der Leibeigenschaft 1889 Es gibt wieder eine Schule Clubs eine Bibliothek Arztpraxen und Einzelhandelsunternehmen Sohne und Tochter der Stadt BearbeitenJakob Joseph Frank 1726 1791 ein judischer Schwarmer Pseudo Messias und Stifter der Sekte der Sohariten oder Kontra Talmudisten die nach ihm auch Frankisten genannt werden Mieczyslaw Jastrun 1903 1983 geboren als Moshe Agatstein polnischer Schriftsteller Essayist und Ubersetzer Roman Wasilowitsch Andriyaschik 1933 2000 ukrainischer Schriftsteller Journalist Preistrager des Schewtschenko Preises 1998 Mezenat I Wrublewski Priester Iwan Merdak 1933 2007 ukrainischer Bildhauer L Stasiuk ukrainische KeramikerinLiteratur BearbeitenPinkas Hakehillot Polin Encyclopedia of Jewish Communities Poland Volume II pages 489 490 Yad Vashem Verlag Jerusalem Omer Bartov Erased Vanishing Traces of Jewish Galicia in Present Day Ukraine Princeton amp Oxford Princeton University Press 2007 ISBN 978 0 691 13121 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Koroliwka Sammlung von Bildern Korolowka In Filip Sulimierski Wladyslaw Walewski Hrsg Slownik geograficzny Krolestwa Polskiego i innych krajow slowianskich Band 4 Kes Kutno Walewskiego Warschau 1883 S 411 polnisch edu pl Encyclopedia of Jewish Communities Poland Volume II pages 489 490Einzelnachweise Bearbeiten Vidpovidno do Zakonu Ukrayini Pro dobrovilne ob yednannya teritorialnih gromad u Ternopilskij oblasti u Borshivskomu rajoni Verhovna Rada Ukrayini Postanova vid 17 07 2020 807 IX Pro utvorennya ta likvidaciyu rajoniv Rizzi Zannoni Karta Podola znaczney czesci Wolynia plynienie Dniestru od Uscia az do Chocima y Ladowa Bogu od swego zrzodla az do Ladyczyna pogranicze Moldawy Woiewodztw Belzkiego Ruskiego Kiiowskiego y Braclawskiego 1772 Memento des Originals vom 2 April 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www mapywig org Vikonavchij komitet Ternopilskoyi oblasnoyi Radi narodnih deputativ rishennyam vid 22 serpnya 1989 roku vnis v administrativno teritorialnij ustrij okremih rajoniv taki zmini Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Koroliwka Tschortkiw Borschtschiw amp oldid 225786572