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Das Kloster Meyendorf ist eine barocke Klosteranlage im Ortsteil Meyendorf von Wanzleben Borde im Landkreis Borde in Sachsen Anhalt Die Kirche gehort heute zur Pfarrei St Bonifatius Wanzleben im Bistum Magdeburg In einem Teil der Klostergebaude befindet sich heute ein Alten und Pflegeheim 1 Kloster MeyendorfInnenansicht der KlosterkircheSeitenaltar und KanzelOrgelGesamtansicht der Klosteranlage aus der Vogelperspektive Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Pfarrei 2 Architektur 2 1 Ehemalige Klosterkirche 2 2 Ausstattung 2 3 Klostergebaude 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVon 1267 bis zur Sakularisation im Jahr 1810 bestand in Meyendorf das Kloster Meyendorf welches von den Zisterzienserinnen unterhalten wurde 1267 bestatigte der Bischof des Bistums Halberstadt Volrad von Kranichfeld durch eine Urkunde die Grundung des Klosters 1268 folgte die papstliche Bestatigung Der Reformation im 16 Jahrhundert leisteten die Nonnen erfolgreich Widerstand so dass die Kirche und die Halfte des Konvents katholisch blieben Nachdem am 1 August 1610 ein grosser Brand das Kloster zerstorte begann um 1720 der Neubau des Klosters und der Kirche im Barockstil Wahrend der Franzosenzeit liess das Konigreich Westphalen das Kloster 1810 auflosen Die Kirche des Klosters wurde katholische Pfarrkirche die Meyendorfer Protestanten wurden nach Remkersleben eingepfarrt 2 Alle Klostergebaude die nicht von der Pfarrei benotigt wurden kamen in Privatbesitz Pfarrei Bearbeiten Die dem Kloster Meyendorf inkorporierte katholische Pfarrei blieb auch nach der im Zuge der Sakularisation erfolgten Auflosung des Klosters weiter bestehen Nachdem sich im Zuge der Industrialisierung von Mitte des 19 Jahrhunderts an die Zahl der Katholiken im Raum Egeln durch Zuwanderung aus katholischen Gebieten wie dem Eichsfeld sowie aus Schlesien und Polen erheblich vergrossert hatte errichtete Bischof Konrad Martin am 23 April 1867 das Dekanat Egeln zu dem auch die Pfarrei Meyendorf mit seiner bereits 1866 gegrundeten Filialgemeinde Wanzleben gehorten 1924 wurde das Dekanat Oschersleben errichtet in das die Pfarrei Meyendorf wechselte zu der inzwischen auch zwei weitere Filialgemeinden Eilsleben und Klein Wanzleben gehorten Aufgrund der geringer werdenden Katholikenzahl wurde am 1 September 1996 das Dekanat Oschersleben wieder aufgelost und deren Pfarreien in das Dekanat Egeln eingegliedert Am 1 Dezember 2007 wurde im Bistum Magdeburg ein Gemeindeverbund errichtet der die Pfarreien St Andreas in Meyendorf und St Bonifatius in Wanzleben sowie die Pfarrvikarien St Marien in Bahrendorf und St Mauritius in Langenweddingen umfasste 3 Damals gehorten zur Pfarrei Meyendorf rund 150 Katholiken Am 2 Mai 2010 entstand aus dem Gemeindeverbund die heutige Pfarrei St Bonifatius zu der auch die Kirche in Meyendorf gehort 4 Architektur BearbeitenEhemalige Klosterkirche Bearbeiten Die Klosterkirche St Maria und Andreas ist in den Sudflugel der Klausur eingefugt Sie ist ein Neubau aus der Zeit um 1720 als Saalkirche mit einem zweigeschossigen quadratischem Westturm mit Eckquaderung und geschweifter Haube Uber dem Westportal ist ein gesprengter Giebel mit dem Klosterwappen angeordnet Das Aussere des Schiffs ist nuchtern und zeigt zwischen Lisenen grosse flachbogige Fenster Das Innere ist mit einer verputzten Holztonne gedeckt die mit drei oval gerahmten Bildern mit Abendmahl Auferstehung und Himmelfahrt versehen ist welche im 19 Jahrhundert erneuert wurden Die von holzernen Saulen gestutzte Nonnenempore im Westen erstreckte sich ursprunglich weiter nach Osten Ausstattung Bearbeiten Beachtenswert ist die prachtvolle stilistisch einheitliche Ausstattung aus der Bauzeit Besonders hervorzuheben ist die reiche Verzierung mit feingearbeitetem Akanthus und Bandelwerkornament Der Hauptaltar ist ebenso breit wie der Chor und mit schraggestellten Seitenteilen versehen er besteht aus einem hohen Sockel mit Gebalk und Aufsatz In der Altarmitte ist ein Gemalde der Himmelfahrt Maria angeordnet seitlich grosse Freifiguren der Heiligen Andreas Petrus Benedikt und Bernhard im oberen Teil flankieren zwei Abtissinnen ein Gemalde der Trinitat als Bekronung sind Christus Salvator auf den Giebelseiten Johannes der Taufer und der Evangelist angeordnet In den kleineren analog gestalteten Seitenaltaren sind zwischen Doppelsaulen Gemalde der Anbetung und Christus in Gethsemane zu sehen Hinzu kommen je zwei Schnitzfiguren Joseph und Monika am linken sowie zwei Engel mit den Leidenswerkzeugen am rechten Altar und je drei weitere freiplastische Figuren auf den Schweifgiebeln Der linke Seitenaltar ist durch einen reich gestalteten Beichtstuhl mit dem Hauptaltar verbunden Im gesprengten Giebel ist auf einem Akanthusaufsatz eine Figur des Heiligen Johann Nepomuk aufgestellt Die Kanzel ist auf das Jahr 1723 datiert und zeigt an der Brustung Christus und die Evangelisten in Muschelnischen auf dem kronenartig durchbrochenen Schalldeckel sitzen Putti mit Symbolen aus der Lauretanischen Litanei den Abschluss bildet eine Maria Immaculata Ebenfalls sehr reich gestaltet sind die geschnitzten Verzierungen an der Kanzelruckwand und treppe die Altarschranken und die Orgelempore sind gleichfalls reich geschmuckt Ein spatgotisches kunstlerisch sehr wertvolles Schnitzaltarretabel stammt vom Ende des 15 Jahrhunderts Es zeigt im Mittelschrein die Segnung der gekronten Maria durch Christus flankiert von je vier Heiligen in zwei Zonen in den Flugeln sind jeweils sechs Heilige in zwei Reihen ubereinander dargestellt Alle Figuren sind mit sehr fein gearbeiteten Baldachinen versehen Auf den Ruckseiten der Flugel sind die gut erhaltenen Gemalde auf Goldgrund beachtenswert die links die Kreuzigung und rechts die Kreuzabnahme zeigen Ein Vesperbild stammt aus der Zeit um 1440 eine Muttergottes mit Kind vom Ende des 15 Jahrhunderts ist durch eine jungere Fassung entstellt Zwei barocke Schnitzfiguren neben der Westempore zeigen Joseph und Anna An der Nordwand sind drei grosse Kupferstiche nach van Dyck von F Langlof aufgehangt Ein qualitatvoller Grabstein der Abtissin Christina 1508 zeigt die Verstorbene als Ritzzeichnung unter einem Baldachin Im Turmuntergeschoss ist ein weiterer Grabstein einer Abtissin 1700 zu finden Die Orgel mit barockem Prospekt ist ein Werk aus dem Jahr 1789 Von den vier Glocken stammt eine aus dem Jahr 1790 die ubrigen drei wurden nach Ablieferung fur Kriegszwecke in den 1950er Jahren in der Glockengiesserei in Apolda neu angefertigt 5 Klostergebaude Bearbeiten Die Klausur aus dem ersten Viertel des 18 Jahrhunderts heute als Privatklinik genutzt ist um einen quadratischen Hof gruppiert Die Bauten sind schmucklos bis auf das westliche Eingangsportal das von Pilastern mit korinthischen Kapitellen flankiert ist mit dem Klosterwappen daruber Am Westrand des Wirtschaftshofs des Klosters liegt die ehemalige Propstei die im Kern vermutlich noch aus der Zeit vor dem barocken Umbau des Klosters stammt wie ein Schriftstein mit der Jahreszahl 1477 an der Ruckseite beweist Das Bauwerk ist ein schlichter zweigeschossiger Rechteckbau mit einem Schweifgiebel uber dem Portal Sudlich schliesst sich das Torhaus von 1787 an das in der Fassade mit Giebel ein Rundbogenportal mit flacher Pilasterarchitektur und gesprengtem Giebel zeigt Uber dem Portal und seitlich davon sind drei Nischenfiguren angebracht die Andreas Bernhard und die Muttergottes darstellen An die Kirche schliesst sich sudlich der ummauerte Friedhof mit einem Zugang durch einen freistehenden Rundbogen an auf dem die Muttergottes Bernhard und Andreas dargestellt sind und der aus der Zeit des Klosterneubaus stammt An das Kloster schliesst sich ein grosser englischer Park aus der Zeit um 1810 an Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Sachsen Anhalt I Regierungsbezirk Magdeburg Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2002 ISBN 3 422 03069 7 S 638 640 Mathias Kohler Meyendorf Gemeinde Remkersleben Bordekreis Ehem Zisterzienserinnenkloster Regina coeli und St Andreas In Ders Bordebarock Katholische Klosterkunst zwischen Harz und Elbe Herausgegeben vom Landesheimatbund Sachsen Anhalt e V Treffpunkt Denkmal 2 2012 S 33 42 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Meyendorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bericht in Tag des HerrnEinzelnachweise Bearbeiten Betreuungszentrum Kloster Meyendorf kloster meyendorf de abgerufen am 8 Juni 2021 Rudolf Joppen Das Erzbischofliche Kommissariat Magdeburg Band 7 Teil 2 St Benno Verlag Leipzig 1965 S 259 Amtsblatt des Bistums Magdeburg Ausgabe 12 2007 abgerufen am 2 Juni 2010 Amtsblatt des Bistums Magdeburg Ausgabe 05 2010 abgerufen am 2 Juni 2010 Bericht der Volksstimme vom 25 Juli 2009 52 088942 11 331806 Koordinaten 52 5 20 2 N 11 19 54 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Meyendorf amp oldid 236465948