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Das Kloster Bethlehem ist ein Kloster der Klarissen Kapuzinerinnen von der Ewigen Anbetung in Koblenz Das Klarissenkloster wurde 1904 im Stadtteil Pfaffendorf gegrundet Die Klarissen Kapuzinerinnen leben in strenger Klausur in vollkommenem Schweigen und personlicher Armut Sie pflegen die Ewige Anbetung vor dem Allerheiligsten in schichtweiser Ablosung und verdienen ihren Lebensunterhalt durch das Fertigen von Hostien fur den Gottesdienst Benannt ist das Kloster nach der Stadt Bethlehem der Uberlieferung nach der Geburtsort Jesu Christi Das Kloster Bethlehem in Koblenz Pfaffendorf Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bau 2 1 Kloster 2 2 Klosterkirche 3 Denkmalschutz 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Mutter Ignatia von Hertling war die erste Oberin des 1904 gegrundeten Klosters BethlehemDie Grundung des Klosters Bethlehem in Pfaffendorf ging auf eine Initiative der Kapuzinerinnen von der Ewigen Anbetung im Kloster Maria Hilf in Mainz aus Ende des 19 Jahrhunderts stieg die Zahl der Schwestern im Mainzer Kloster so sehr an dass man sich fur den Bau eines neuen Klosters entschied Langjahrige Oberin in Mainz war Ignatia von Hertling die Kontakt zu Paula Reinhard aus Ehrenbreitstein unterhielt Beide kannten sich da Paula Reinhard 1873 in das Mainzer Kloster eintrat dieses aber nach wenigen Wochen aus gesundheitlichen Grunden wieder verlassen musste Zusammen mit ihrer Schwester Maria Reinhard 1848 1919 erbte sie von ihrem Vater Franz Reinhard 1814 1893 ein betrachtliches Vermogen Die Geschwister waren von einer starken Frommigkeit gepragt und so erklarten sich beide am 12 Januar 1902 bereit die Mainzer Schwestern bei der Klostergrundung finanziell zu unterstutzen Nachdem Rom am 30 Januar 1903 die kirchliche Genehmigung fur die Klostergrundung erteilte wurden auf den Hohen von Pfaffendorf mit Blick ins Rheintal eine Villa und ein Grundstuck erworben Der Grundstein fur das neue Kloster wurde am 2 Juli 1903 gelegt Bis 1904 wurden auf dem Grundstuck nach Planen des Berliner Architekten August Menken ein Klostergebaude samt Klosterkirche errichtet die am 17 Oktober 1904 vom Trierer Bischof Michael Felix Korum dem heiligsten Herzen Jesu geweiht wurden Zur ersten Oberin des neuen Klosters wurde am selben Tag Ignatia von Hertling gewahlt Die Geschwister Reinhard verbrachten in der Villa Emmaus ihren Lebensabend Im August 1905 gehorten 19 Schwestern dem Kloster an Nachdem das Koblenzer Kloster einen grossen Zuwachs an Schwestern erhielt wurden 1931 in Melville Sudafrika und 1953 in Swellendam weitere Anbetungskloster gegrundet Wahrend des Zweiten Weltkriegs drohten den Koblenzer Schwestern die nationalsozialistischen Machthaber mit der Auflosung des Klosters Dieses konnte nur dadurch abgewendet werden weil sie sich zur Arbeit fur die Wehrmacht verpflichteten und Krankenhauswasche nahten sowie Militarpullover ausbesserten Bei den Luftangriffen auf Koblenz vom 21 November und vom 11 Dezember 1944 wurde das Kloster schwer beschadigt Das Kloster wurde evakuiert sieben Schwestern fanden im Krieg den Tod Nach der Einnahme von Koblenz durch amerikanische Truppen kehrten im April 1945 die ersten Schwestern in ihr zerstortes Kloster zuruck Der Wiederaufbau des Klosters Bethlehem dauerte mehr als 20 Jahre Die Klausur konnte im November 1953 erstmals wieder geschlossen werden Die unversehrt gebliebene Klosterkirche diente nach dem Krieg der Pfarrei St Peter und Paul sechs Jahre lang als Notkirche Nach dem Krieg wuchs die Zahl der Schwestern auf 40 an Sie bestritten ihren Lebensunterhalt mit der Gold und Seidenstickerei sowie der Fertigung von kirchlichen Kunst und Gebrauchsgegenstanden Die nordlich des Klostergebaudes gelegene Villa Emmaus wurde 1973 abgerissen Heute leben 19 Schwestern in dem Kloster die ausschliesslich von der Hostienbackerei leben Bau BearbeitenKloster Bearbeiten Das Kloster Bethlehem besteht aus einem langgestreckten Klostergebaude entlang der Hermannstrasse und schliesst am Nordende mit der Klosterkirche ab Auf der hangabwarts gelegenen Westseite schliessen sich Klostertrakte an die um zwei Innenhofe angeordnet sind mit ursprunglich 30 Klosterzellen Das Hauptgebaude an der Hermannstrasse besitzt zwei und aufgrund des Gefalles auf der Hangseite drei Geschosse Der Putzbau in historisierenden Formen wurde aus hellem Sandstein errichtet Die im Krieg nicht zerstorte Fassade auf der Talseite besitzt zwei Eckrisalite auf der Nordseite mit Kruppelwalm und auf der Sudseite mit einem Schweifgiebel Die Fenster zeigen neugotische Formen mit gekehlten Gewanden Die nach dem Krieg vollkommen neu errichtete Front entlang der Hermannstrasse wurde im historisierenden Stil der 1950er Jahre errichtet Sie besitzt breit gekehlte Rundbogenfenster und einen hervortretenden halbrunden Treppenturm mit Kegeldach Alle Dacher wurden mit Schiefer gedeckt Klosterkirche Bearbeiten Die Klosterkirche Herz Jesu mit neuromanischen Elementen besitzt einen Rundbogenfries an der Traufe und am Giebel An der Nordwand ist ein grosses Rosettenfenster uber einer Dreierarkade eingebaut Diese Kapelle setzt sich aus zwei Teilen zusammen dem zur Klausur gehorenden Nonnenchor uber dem sich ein polygonaler Dachreiter mit Spitzhelm erhebt und dem Gemeindeteil Beide Abschnitte sind gleich lang und durch eine Quermauer voneinander getrennt die im Dachbereich hervortritt Auch die Fensterzone spiegelt diese Trennung wider Die Reihe grosser Rundbogenfenster wird durch zwei hochgelegte Vierfacharkaden mit Saulchen Kapitellen und Kampfern unterbrochen Der einschiffige Saal mit deutlicher Trennung beider Bereiche durch einen massiven Schwibbogen ist nach Suden ausgerichtet Auf beiden Seiten befindet sich jeweils ein Altar In der Mitte unter einer Giebelarkarde und von beiden Seiten sichtbar befindet sich eine ausgestellte Monstranz das Zentrum der Ewigen Anbetung Die Eingangstur zum Gemeindebereich ist mit besonders aufwandig geschmiedeten Blattern und Ranken mit einem reliefartigen Tympanon samt Blattfries daruber ausgestattet Im Gemeindebereich offnet sich auf der Westseite auf der Hohe des Obergeschosses ein Oratorium der Geschwister Reinhard Von hier fuhrt ein noch erhaltener zweigeschossiger Verbindungsgang in Fachwerkkonstruktion in Richtung der abgerissenen Villa Emmaus nbsp Das Kloster Bethlehem mit der Klosterkirche rechts nbsp Innenraum der Klosterkirche Herz Jesu nbsp Das Zentrum der Ewigen Anbetung mit der MonstranzDenkmalschutz BearbeitenDas Kloster Bethlehem ist ein geschutztes Kulturdenkmal nach dem Denkmalschutzgesetz DSchG und in der Denkmalliste des Landes Rheinland Pfalz eingetragen Es liegt in Koblenz Pfaffendorf in der Hermannstrasse 29 1 Seit 2002 ist das Kloster Bethlehem Teil des UNESCO Welterbes Oberes Mittelrheintal Siehe auch BearbeitenListe von Sakralbauten in KoblenzLiteratur BearbeitenFritz Michel Die Kunstdenkmaler der Rheinprovinz Die kirchlichen Denkmaler der Stadt Koblenz hrsg von Paul Clemen Dusseldorf 1937 S 319 322 Die Kunstdenkmaler der Rheinprovinz Zwanzigster Band 1 Abteilung Fritz Michel Die Kunstdenkmaler der Stadt Koblenz Die profanen Denkmaler und die Vororte Munchen Berlin 1954 Die Kunstdenkmaler von Rheinland Pfalz Erster Band Wolfgang Schutz Koblenzer Kopfe Personen der Stadtgeschichte Namensgeber fur Strassen und Platze Verlag fur Anzeigenblatter GmbH Hrsg Bernd Weber Mulheim Karlich 2005 2 uberarb u erw Aufl S 239 f und S 437 f ISBN 224 0 00345 226 2 VVV Verkehrs und Verschonerungsverein Pfaffendorf e V Hrsg 100 Jahre Kloster Bethlehem 1904 2004 Lahnstein 2004 Ulrike Weber Bearb Kulturdenkmaler in Rheinland Pfalz Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Band 3 3 Stadt Koblenz Stadtteile Werner Worms 2013 ISBN 978 3 88462 345 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Bethlehem Koblenz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website des Klosters BethlehemEinzelnachweise Bearbeiten Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz Hrsg Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmaler Kreisfreie Stadt Koblenz PDF 6 5 MB Koblenz 201350 343611111111 7 60375 Koordinaten 50 20 37 N 7 36 13 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Bethlehem Koblenz amp oldid 233949858