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Klaus Bargsten 31 Oktober 1911 in Bad Oldesloe 13 August 2000 in Bremen war ein deutscher Marineoffizier zuletzt Kapitanleutnant U Boot Kommandant und Ritterkreuztrager Klaus Bargsten Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und zivile Laufbahn 1 2 Militarische Laufbahn 1 2 1 Kommandant von U 563 1 2 2 Kommandant von U 521 2 Anmerkungen und Einzelnachweise 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenHerkunft und zivile Laufbahn Bearbeiten Bargsten war Sohn eines wohlhabenden Grundbesitzers Nach Beendigung seiner schulischen Ausbildung ging Bargsten zur Handelsmarine wo er sein Patent als Nautischer Offizier erwarb Er fuhr dann fur den Norddeutschen Lloyd auf verschiedenen Frachtschiffen sowie auf dem Passagierschiff Europa Er trat zum 6 September 1932 der NSDAP bei 1 Militarische Laufbahn Bearbeiten Am 3 April 1936 trat er als Offiziersanwarter in die Kriegsmarine ein Aufgrund seiner bereits bestehenden Qualifikation als Schiffsoffizier wurde er in die Crew 35 eingegliedert musste also grundlegende und nautische Inhalte nicht neu erlernen und wurde rascher befordert als andere gleichzeitig eingetretene Anwarter 2 Er wurde am 1 Juli 1936 zum Fahnrich zur See befordert und diente unter anderem auf dem Aviso Grille Am 1 Januar 1938 wurde er zum Oberfahnrich zur See und am 1 April 1938 zum Leutnant zur See befordert Im April 1939 meldete er sich zur U Boot Waffe und wurde daraufhin zur Ausbildung an die U Bootschule in Neustadt kommandiert Im August 1939 wechselte er als Wachoffizier auf das Schulboot U 6 unter Oberleutnant zur See Joachim Matz Beim deutschen Uberfall auf Polen war das Boot vom 30 August 1939 bis zum 13 September 1939 in der Ostsee und dem Kattegat in Position Nach einer weiteren kurzen Unternehmung mit U 6 wurde Bargsten am 1 Oktober 1939 zum Oberleutnant zur See befordert und zunachst als Zugfuhrer an die U Boot Schule Neustadt versetzt Ab November 1939 diente er als Adjutant bei der Unterseebootsschulflottille U S Fl und dann ab Januar 1940 in gleicher Funktion an der U Boot Schule in Neustadt unter Korvettenkapitan Hans Ibbeken Nach Teilnahme an der Baubelehrung im Marz 1940 wurde er I Wachoffizier auf dem am 18 April 1940 in Dienst gestellten U 99 unter Kapitanleutnant Otto Kretschmer Auf diesem Boot nahm er von Juni bis Dezember 1940 an sieben Einsatzfahrten teil Fur die auf diesen Unternehmungen erzielten Erfolge wurde er am 23 Juli 1940 mit dem Eisernen Kreuz II Klasse am 10 August 1940 mit dem U Boot Kriegsabzeichen und am 25 September 1940 mit dem Eisernen Kreuz I Klasse ausgezeichnet Kommandant von U 563 Bearbeiten Vom 5 Januar bis zum 16 Februar 1941 nahm er am Kommandantenschiesslehrgang bei der 24 U Flottille in Memel teil Daran anschliessend wurde er zur Baubelehrung fur das am 5 Februar vom Stapel gelassene neue Boot U 563 abkommandiert das er am 27 Marz 1941 als Kommandant in Dienst stellte Nach Abschluss der Ausbildungsfahrten diente das Boot ab 1 Juli 1941 als Frontboot bei der 1 U Boot Flottille Am 10 Juli verlegte es zunachst von Kiel nach Helsingor und dann am 27 28 Juli nach Bergen an der Westkuste Norwegens Am 31 Juli lief das Boot aus Bergen zu seiner ersten grossen Unternehmung aus bei der es an insgesamt drei aufeinander folgenden Rudelangriffen auf alliierte Geleitzuge beteiligt war ohne jedoch einen Versenkungserfolg zu erzielen Am 10 September lief das Boot dann nach 42 Tagen auf See in Brest ein Auf seiner zweiten Unternehmung vom 4 Oktober bis zum 1 November 1941 gehorte das Boot zum Rudel Breslau 4 29 Oktober 1941 dessen funf Boote sich ein Gefecht mit den Sicherungskraften des Geleitzugs HG 75 lieferten Dabei erzielte Bargsten in der Nacht zum 24 Oktober zwei Torpedotreffer auf dem britischen Zerstorer HMS Cossack wobei 159 Besatzungsmitglieder starben 3 U 563 lief am 1 November 1941 wieder in Brest ein Nach dem Auslaufen aus Brest am 29 November zu seiner dritten Unternehmung wurde U 563 am 30 November in der Biskaya von einem britischen Bomber des Typs Armstrong Whitworth Whitley uberrascht und durch den Abwurf von Wasserbomben schwer beschadigt und nach dem Auftauchen mit dem Bord MG beschossen Bargsten wurde hierbei schwer verwundet Zwar gelang Bargsten am 3 Dezember die Ruckkehr nach Lorient aber die Schaden am Boot waren so schwer dass es zur Reparatur nach Deutschland beordert wurde Das tauchunfahige Boot verliess Lorient am 21 Januar 1942 und erreichte Bergen Norwegen 14 Tage spater am 3 Februar U 563 lief am 7 Februar wieder aus Bergen aus und kam am 11 Februar in Hamburg an Bargsten trat einen Genesungsurlaub an und gab am 15 Marz 1942 das Kommando uber U 563 ab Kommandant von U 521 Bearbeiten Vom 1 April bis zum 2 Juni 1942 nahm Bargsten bei der Kriegsschiff Bau Lehr Abteilung 8 an der Baubelehrung fur das neue Boot U 521 teil und am 3 Juni stellte er dieses Boot als Kommandant in Dienst Am 1 August 1942 wurde er zum Kapitanleutnant befordert Nach Beendigung der vom 3 Juni bis zum 30 September 1942 dauernden Probe und Ausbildungsfahrten bei der 4 U Flottille lief U 521 am 3 Oktober 1942 von Kiel zu seiner ersten Unternehmung aus Dabei uberstand das Boot am 31 Oktober den Angriff einer Lockheed Hudson mit nur geringen Beschadigungen 4 Am Morgen des 2 November versenkte das Boot etwa 400 Seemeilen sudlich von Kap Farvel Gronland den britischen Frachter Hartington Gegen Mittag des folgenden Tages torpedierte U 521 den mit 9000 Tonnen Heizol beladenen amerikanischer Tanker Hahira der einige Stunden spater von U 521 endgultig versenkt wurde 5 Beide Schiffe gehorten zu dem von New York nach Grossbritannien fahrenden Konvoi SC 107 Am 8 Dezember nach traf das U Boot in Lorient dem Stutzpunkt der von Korvettenkapitan Viktor Schutze befehligten 2 U Flottille ein Mitte November gehorte U 521 zu der aus 13 Booten bestehenden U Bootgruppe Kreuzotter die sudlich von Gronland auf den Geleitzug ONS 144 mit 33 Schiffen lauerte 6 Bargsten entdeckte den Geleitzug am 15 November und versuchte die anderen U Boote der Gruppe heranzufuhren Diese Signale waren jedoch unvollstandig bzw wurden nicht empfangen so dass U 521 zunachst weiterhin alleine am Geleitzug blieb Bargstens Angriffe auf den Konvoi waren erfolglos 7 Am 7 Januar 1943 lief U 521 von Lorient zu einer weiteren Unternehmung aus von der es am 26 Marz zuruckkehrte Dabei gelangen Bargsten zwei Versenkungen bei denen er 43 Menschen totete Am 8 Februar 1943 wurde bei den Kanarischen Inseln der britische U Boot Jager HMT Bredon 8 und am 18 Marz 1943 der auf seiner Jungfernfahrt befindliche US amerikanischen Frachtdampfer Molly Pitcher aus dem Konvoi UGS 2 der bereits am Vortage von U 167 schwer beschadigt und dann von seiner Besatzung verlassen worden war 9 Nach einem Heimaturlaub in Bremen kehrte Bargsten am 29 April 1943 nach Lorient zuruck Am 30 April 1943 wurde er mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet das ihm am 2 Mai 1943 durch Korvettenkapitan Hans Rosing uberreicht wurde Bereits drei Tage spater am 5 Mai 1943 verliess Bargsten mit U 521 Lorient um vor der US amerikanischen Ostkuste Handelskrieg zu fuhren Am 2 Juni bei Unterwasserfahrt rund 150 Seemeilen sudostlich der Delaware Bay und des Cape May wurde das Boot um 12 30 Uhr von dem den nach Guantanamo laufenden Konvoi NG 365 sichernden amerikanischen U Bootjager PC 565 per Sonar geortet und um 12 39 Uhr mit Wasserbomben angegriffen 10 Die Wasserbomben verursachten schwere Schaden einschliesslich Wassereinbruch Als er nach dem Auftauchen sofort durch die Luke auf die Brucke kam wurde das Boot von der nur etwa 350 m entfernten PC 565 beschossen Dann nahm der U Bootjager Rammkurs auf U 521 wahrend gleichzeitig auch die Korvette USS Brisk PG 89 zur Unterstutzung herbeikam Bargsten der laut eigenen Angaben die Eroberung des Bootes durch die Amerikaner verhindern wollte befahl das Fluten und Verlassen des Bootes 11 aber U 521 sank wohl wegen der erlittenen Beschadigungen so schnell und noch bevor es gerammt werden konnte auf Position 37 43 N 73 16 W 37 716666666667 73 266666666667 Einzig Uberlebender der 52 Mann starken Besatzung war Bargsten selbst der vom Turm gespult wurde PC 565 warf etwa 100 m vor der Untergangsstelle noch eine weitere Wasserbombe beobachtete grosse Luftblasen nahm dann den im Wasser treibenden Bargsten an Bord 12 Bargsten war zunachst im US Gefangenen und Verhorlager in Fort Hunt Virginia interniert und insgesamt bis zum 30 November 1946 in alliierter Kriegsgefangenschaft 13 Im Falle der Versenkung seines Bootes U 521 das er als einziger uberlebt hatte gestand er gravierende eigene Fehler ein Im entscheidenden Moment habe er sich von den Alarmmeldungen seines leitenden Ingenieurs zu der Annahme verleiten lassen es gabe keinen anderen Ausweg mehr als das Boot sofort an die Wasseroberflache zu bringen und habe obwohl eigentlich ein ruhiger und abwagender Kommandeur in diesem Fall zu hektisch gehandelt Die Opferung einer U Boot Besatzung sei aber grundsatzlich in Kauf zu nehmen da die Erfullung militarischer Aufgaben Vorrang habe 14 Als er 1975 zum Treffen der Besatzung des U Jagers PC 565 eingeladen wurde akzeptierte er die Einladung Bargsten und die Besatzung schlossen Freundschaft Anmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 III 566016 Reichs und Kriegsmarine boten Handelsschiffsoffizieren diese Moglichkeit die vor Bargsten z B auch bereits von Gunther Prien oder Wilhelm Schulz genutzt worden war Hinweis bei uboat net abgerufen am 2 Juli 2013 http www uboat net boats patrols patrol 1172 html http uboat net allies merchants 2362 html Alle anderen im Einsatz befindlichen U Boote waren zu diesem Zeitpunkt aus dem Nordatlantik abgezogen worden um die alliierte Invasionsflotte in Nordafrika Operation Torch zu bekampfen Andere Boote des Rudels versenkten am 17 und 18 November insgesamt sechs Schiffe des Konvois und beschadigten eins ONS 144 auf uboat net http uboat net allies merchants 2641 html http uboat net allies merchants 2808 html PC 565 wurde im Februar 1956 auf den Namen USS Gilmer getauft war aber bereits seit 1946 bei der Atlantic Reserve Fleet aufgelegt und wurde 1960 an die Marine Venezuelas verkauft Und nahm dabei den Tod von Besatzungsmitgliedern in Kauf https www spiegel de fotostrecke us geheimakten ueber hitlers soldaten fotostrecke 107714 html Die angebliche Entdeckung des Wracks durch Taucher im Jahre 1991 in 70 Metern Tiefe in der Nahe von Point Pleasant New Jersey Georg Hogel Embleme Wappen Malings deutscher U Boote 1939 1945 5 Auflage Koehler 2009 ISBN 978 3 7822 1002 7 S 117 muss stark bezweifelt werden denn das ist rund 300 Seemeilen weiter nordlich Felix Romer Kameraden Die Wehrmacht von innen Piper Munchen 2012 S 179 Felix Romer Kameraden Die Wehrmacht von innen Piper Munchen 2012 S 359 362 Literatur BearbeitenRainer Busch Hans Joachim Roll Der U Boot Krieg 1939 1945 Die Ritterkreuztrager der U Boot Waffe von September 1939 bis Mai 1945 E S Mittler amp Sohn Hamburg Berlin Bonn 2003 ISBN 3 8132 0515 0 Clemens Range Die Ritterkreuztrager der Kriegsmarine Motorbuch Verlag Stuttgart 1974 ISBN 3 87943 355 0 Bernard Ireland The Battle of the Atlantic Naval Institute Press Annapolis 2003 ISBN 1 59114 032 3 S 171 James E Wise Jr Sole Survivors of the Sea Naval Institute Press Annapolis 2008 ISBN 978 1 59114 943 9 Chapter 13 Felix Romer Kameraden Die Wehrmacht von innen Mit einem Vorwort von Johannes Hurter Piper Munchen 2012 ISBN 978 3 492 05540 6 S 179 311 u 359 362 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Klaus Bargsten Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Navy Department Report on the Interrogation of Sole Survivor from U 521 sunk on 2 June 1943 Washington 22 Juli 1943 http www uboat net men bargsten htm http www deutsches marinearchiv de Archiv 1935 1945 Personen Ritterkreuz a e bargsten htmPersonendatenNAME Bargsten KlausKURZBESCHREIBUNG deutscher Marineoffizier U Boot Kommandant und Ritterkreuztrager im Zweiten WeltkriegGEBURTSDATUM 31 Oktober 1911GEBURTSORT Bad OldesloeSTERBEDATUM 13 August 2000STERBEORT Bremen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Klaus Bargsten amp oldid 231060543