www.wikidata.de-de.nina.az
Die evangelische Kirche Hanshagen ist eine gotische Saalkirche in der Gemeinde Hanshagen im Landkreis Vorpommern Greifswald Die Kirchengemeinde Kemnitz Hanshagen und Gross Kiesow gehort seit 2012 zur Propstei Demmin im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis der Evangelisch Lutherischen Kirche in Norddeutschland Vorher gehorte sie zum Kirchenkreis Greifswald der Pommerschen Evangelischen Kirche Die Kirche in Hanshagen Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Architektur 4 Ausstattung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Strasse des Friedens fuhrt von Sudwesten auf den historischen Ortskern An einer Anhohe zweigt nach Nordwesten die Obere Bachstrasse ab Die Kirche steht auf einem erhohten Grundstuck sudwestlich dieser Kreuzung Es ist mit einer Mauer aus nicht lagig geschichteten und unbehauenen Feldsteinen eingefriedet Geschichte BearbeitenDendrochronologische Untersuchungen am Chor haben ergeben dass das Holz fur den Dachstuhl im Jahr 1257 geschlagen wurde Der Chor wurde wie in dieser Zeit und fur die Region typisch aus Feldsteinen errichtet ebenso die Nordsakristei Im Jahr 1366 erweiterten Handwerker das Bauwerk um ein Kirchenschiff Eine Verzahnung im Chor lasst die Vermutung zu dass diese Vergrosserung bereits im 13 Jahrhundert geplant wurde Das Schiff errichteten die Baumeister aus rotlichem Backstein ebenso die seitlichen Strebepfeiler Im 15 Jahrhundert erfolgte die ornamentale Gewolbemalerei im Innern des Bauwerks Eine Restaurierung ist aus dem Jahr 1861 uberliefert Zu dieser Zeit vielleicht auch erst mit dem Bau des steinernen Turms wurden vermutlich auch die dreiteiligen Holzfenster neugotisch umgebaut 1885 erstellten Handwerker nach Planen des Berliner Architekten Theodor Prufer den westlichen Kirchturm in der Formensprache der Neugotik und ersetzten damit einen Vorgangerbau aus Holz Sie nutzten dafur Ziegel die in Hanshagen gebrannt wurden 1 1992 deckten Handwerker den Helm des Turms mit Kupfer neu ein und bauten eine Toilette in die Sakristei ein In den Jahren 2002 und 2003 erfolgte die Sanierung des Dachstuhls sowie des Kirchendachs 2006 erneuerten Experten die mittelalterliche Ausmalung der Wande der Gewolbe sowie des Gestuhls Die Fassade des Chors sowie des Kirchenschiffs wurden 2012 und 2013 von Maurern an der Nord und Sudseite instand gesetzt 2013 konnte die Orgel restauriert werden Architektur Bearbeiten source source source source source source source source SudansichtDie Feldsteine im Chor sind im unteren ostlichen Bereich der Sudwand sauber behauen und geschichtet Nach oben und in westlicher Richtung nimmt die Genauigkeit ab Dort sind die Steine teilweise unbehauen und lose geschichtet An der Sudseite befindet sich ein rundbogenformiges Fenster Es nimmt am ostlichen Rand das noch vorhandene Gewand aus Backstein eines deutlich grosseren ebenfalls rundbogenformigen Fensters auf das mit Feldsteinen verschlossen wurde Links neben diesem Fenster befindet sich das gestufte Sudportal mit einem Rundstabprofil aus wechselnd rotlich schwarz glasierten Mauersteinen und einem einfachen Kelchkapitell Die Ostseite des Chors wurde aus weitgehend gleichmassig behauenen Feldsteinen errichtet Hier nimmt die gleichmassige Schichtung erst im oberen Drittel deutlich ab Die Dreifenstergruppe ist ebenfalls mit einem gestuften Gewande in die Wand eingelassen und wird von einer gedruckt spitzbogigen Blende umfasst Der Giebel ist aus Mauersteinen errichtet die mit einem graulichen Putz versehen sind Im Giebel befindet sich eine schmale mittig angeordnete bienenkorbformige Offnung daruber eine verputzte kreisformige Offnung die von einem gemauerten Giebelkreuz gekront wurde An der Nordseite des Chors errichteten die Baumeister ebenfalls aus Feldsteinen eine Sakristei Die Steine sind kaum behauen und ungleichmassig geschichtet Der Zugang erfolgt uber eine schmale Holztur daruber befindet sich eine verputzte dreiteilige und spitzbogenformige Blende Dort sind Reste einer Ritzquaderung erkennbar Das schlichte Satteldach reicht in seiner Hohe bis zur Traufe des Chors Das Kirchenschiff aus rotlichem Backstein wurde auf einem Feldsteinsockel errichtet und ist mit zwei Jochen in der Proportion zum Chor vergleichsweise kurz Es wird an der Nord und Sudseite durch je drei zweifach gestufte Strebepfeiler stabilisiert Dazwischen befinden sich auf der Sudseite zwei rundbogenformige dreigeteilte Fenster die im 19 Jahrhundert vergrossert wurden Sie sind mit einem zweigestuften Gewande aus rotlichem Backstein eingefasst Oberhalb der Fenster befindet sich in Hohe der Strebepfeiler eine weiss gestrichene horizontal verlaufende Blende Auf der Nordseite wurde das westlich gelegene der beiden Fenster zu Gunsten einer darunter liegenden Pforte verkleinert die im 21 Jahrhundert jedoch vermauert ist Der Kirchturm aus Mauerstein kann durch ein hohes spitzbogenformiges und dreifach gestuftes Portal von der Westseite aus betreten werden Er ist mit Ecklisenen gegliedert Oberhalb des Portals befindet sich ein kreisformiges Fenster das in Hohe der Traufe des Kirchenschiffs von einem Konsolfries abgeschlossen wird In dem daruber liegenden Stockwerk befinden sich an den drei sichtbaren Seiten je ein schmales spitzbogenformiges Fenster sowie ein weiterer schlichter ausgefuhrter Zahnfries Im Obergeschoss baute Prufer an jeder Seite zwei gekuppelte Klangarkaden in ein spitzbogenformiges Fenster das von einer kreisformigen Blende geziert wird Die Offnungen werden an jeder Seite von zwei schlanken Putzblenden begleitet Daran schliesst sich der ebenfalls mit Blenden verzierte und mit Kupfer beschlagene achtseitige Turmhelm an der von einer Kugel mit Kreuz gekront wird Ernst von Haselberg gibt als Gesamtlange des Bauwerks 23 37 Meter an Es ist 10 67 Meter breit und im Innern 6 81 Meter hoch Die Masse der Sakristei werden mit 5 08 Meter in der Lange 4 97 Meter in der Breite bei einer lichten Hohe von 3 29 Meter angegeben Ausstattung Bearbeiten nbsp Chorraum mit Altar nbsp OrgelemporeIm Innern verfugt das Kirchenschiff uber ein Kreuzrippengewolbe mit Birnstabrippen das mit Krabben und Rankenwerk ausgemalt wurde Der breite Triumphbogen ist ornamental mit naturalistischen Blattmotiven ausgemalt die auf eine mittig aufgemalte Friedenstaube zufuhren Der Chor ist mit einem hochansteigenden Domikalgewolbe ausgestattet das mit kraftigen genasten Rundstabrippen gestaltet wurde An seiner Sudwand befindet sich ein Fresko das den Erzengel Michael zeigt Er wird von dem Spruch Leben ist nicht notig Lieben ist notig zu seiner linken und Allen Toten der Weltkriege da draussen und Daheim zum Gedachtnis zu seiner rechten umrahmt Die Sakristei verfugt uber ein kuppelformiges Kreuzgewolbe Der Aufsatz auf dem mittelalterlichen gemauerten Altar wurde 1798 von Johann Gottfried Quistorp dem Lehrer Caspar David Friedrichs gefertigt Er wird von dem Trisagion einem Lobhymnus an die gottliche Dreieinigkeit geziert Heilig heilig heilig ist der Herr der Heere Von seiner Herrlichkeit ist die ganze Erde erfullt Sanctus Jes 6 3 EU Die Kanzel stand ursprunglich an einem seitlichen Mittelpfeiler und wurde Anfang des 18 Jahrhunderts versetzt An der Nordwand des Kirchenschiffs erinnert eine Gedenktafel an die Gefallenen der Befreiungskriege an der Westwand eine weitere Tafel an die Gefallenen aus dem Ersten Weltkrieg Die Altarschranken mit ihren Blendarkaden und kannelierten Pilastern stammen vermutlich aus dem 17 Jahrhundert die Funte ursprunglich aus dem Jahr 1800 Sie wurde um 2009 durch einen Neubau ersetzt Das Juraten und Kastengestuhl wurde im 19 Jahrhundert angefertigt Die Orgel stammt aus der Werkstatt von Carl August Buchholz 1839 Sie wurde 1860 durch Friedrich Albert Mehmel um ein zweites Manual erweitert und 1954 durch Barnim Gruneberg 1914 1964 aus Greifswald klanglich umgestaltet Der neugotische Prospekt ist durch polygonale Turmchen dreiteilig gegliedert Das Instrument steht auf einer holzernen Empore dessen Blenden mit christlichen Symbolen und der Inschrift Und Gott ist mit mir nach Haus gegangen verziert sind Das Gelaut der Kirche besteht aus zwei Glocken die altere von 1888 und die jungere von 1927 In der Turmhalle befindet sich eine Grabplatte aus Kalkstein des Pastors Henning Moller der 1780 starb Sie ist mit einem Totenschadel und zwei Putten verziert die eine Krone halten Vor der Sudwand des Kirchenschiffs liegen die Grabplatten von Carl Johann und Michael Gadke die 1818 starben An der Nordseite steht ein Grabkreuz von Theodor Ziemssen 1777 1843 der 1806 die Pfarrei in Hanshagen ubernahm An der nordwestlichen Wand der Turmvorhalle ist ein Vers aus dem Evangelium nach Johannes angebracht In der Welt habt ihr Angst aber seid getrost ich habe die Welt uberwunden Ev Joh 16 Joh 16 33 EU Die sudwestliche Wand zitiert aus dem Brief an die Hebraer Dem Menschen ist gesetzt einmal zu sterben dernach aber das Gericht Ebr 9 v 27 Literatur BearbeitenTilo Schofbeck Mittelalterliche Kirchen zwischen Trave und Peene Studien zur Entwicklung einer norddeutschen Architekturlandschaft Lukas Verlag fur Kunst und Geistesgeschichte 1 Auflage 2014 ISBN 978 3 86732 131 0 Georg Dehio Bearb Gerhard Vinken u a Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Mecklenburg Vorpommern Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2000 ISBN 978 3 422 03081 7 Ernst von Haselberg Baudenkmaler des Regierungsbezirkes Stralsund Band 2 Kreis Greifswald Evangelische Kirchengemeinde Kemnitz Hanshagen Hrsg Dorfkirche Hanshagen Flyer S 6 ohne Datumsangabe Auslage in der Kirche Eckhard Oberdorfer Ostvorpommern Edition Temmen Bremen 2006 ISBN 3 86108 917 3Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hanshager Kirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur uber Kirche Hanshagen in der Landesbibliographie MV Informationen zur Kirche auf www kirche mv de abgerufen am 23 August 2015Einzelnachweise Bearbeiten Kirche Memento des Originals vom 24 September 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www hanshagen de Webseite der Gemeinde Hanshagen abgerufen am 24 August 2015 54 042972222222 13 538527777778 Koordinaten 54 2 34 7 N 13 32 18 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kirche Hanshagen amp oldid 231370361