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Kemmlitzit ist ein Mineral aus der Mineralklasse der Phosphate Arsenate und Vanadate 3 Es kristallisiert im trigonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung SrAl3 OH 6 SO4 AsO4 3 ist also chemisch gesehen ein Strontium Aluminium Arsenat mit zusatzlichen Sulfat SO4 2 und Hydroxidionen OH KemmlitzitAllgemeines und KlassifikationIMA Nummer 1967 021 1 IMA Symbol Kml 2 Chemische Formel SrAl3 OH 6 SO4 AsO4 3 Mineralklasse und ggf Abteilung Phosphate Arsenate und VanadateSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VII B 35 VII B 35 040 8 BL 05 43 04 01 07Kristallographische DatenKristallsystem trigonalKristallklasse Symbol ditrigonal skalenoedrisch 3 2 mRaumgruppe R3 m Nr 166 Vorlage Raumgruppe 166Gitterparameter a 7 07 A c 16 51 A 3 Formeleinheiten Z 3 3 Physikalische EigenschaftenMohsharte 5 5Dichte g cm3 gemessen 3 63 berechnet 3 601 4 Spaltbarkeit schlecht nach 0001 4 Farbe farblos graubraun hellbraunStrichfarbe weissTransparenz durchsichtig bis durchscheinendGlanz GlasglanzRadioaktivitat schwach 243 Bq g 5 KristalloptikBrechungsindizes nw 1 701ne 1 707 6 Doppelbrechung d 0 006 6 Optischer Charakter einachsig positivNaturliche Kemmlitzitproben konnen verschiedene Fremdbeimengungen wie unter anderem Cer und andere Seltenerdmetalle sowie Calcium Magnesium Eisen Silicium und Phosphor enthalten 5 Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Bildung und Fundorte 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Kemmlitzit in Kemmlitz in Nordsachsen und beschrieben 1969 durch Jaroslav Hak Zdenek Johan M Kvacek und Werner Liebscher 7 die das Mineral nach seiner Typlokalitat benannten 8 Klassifikation BearbeitenIn der veralteten aber noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte Kemmlitzit zur Klasse der Phosphate Arsenate und Vanadate und dort zur Abteilung der Wasserfreien Phosphate mit fremden Anionen F Cl O OH wo er zusammen mit Beudantit Corkit Gallobeudantit Hidalgoit Hinsdalit Orpheit Schlossmacherit Svanbergit und Woodhouseit die Beudantitgruppe mit der System Nr VII B 35 bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Kemmlitzit ebenfalls in die Abteilung der Phosphate usw mit zusatzlichen Anionen ohne H2O ein Diese ist weiter unterteilt nach der relativen Grosse der beteiligten Kationen und dem Stoffmengenverhaltnis der zusatzlichen Anionen OH usw zum Phosphat Arsenat bzw Vanadatkomplex RO4 so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Mit mittelgrossen und grossen Kationen OH usw RO4 3 1 zu finden ist wo es zusammen mit Beudantit Corkit Gallobeudantit Hidalgoit Hinsdalit Orpheit Schlossmacherit Svanbergit Weilerit und Woodhouseit die Beudantitgruppe mit der System Nr 8 BL 05 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Kemmlitzit in die Klasse der Phosphate Arsenate und Vanadate und dort in die Abteilung der Phosphate ein Hier steht es zusammen mit Beudantit Corkit Gallobeudantit Hidalgoit Hinsdalit Orpheit Svanbergit Weilerit und Woodhouseit in der Beudantit Gruppe 43 04 01 innerhalb der Unterabteilung der Zusammengesetzten Phosphate etc Wasserfreie zusammengesetzte Anionen mit Hydroxyl oder Halogen Kristallstruktur BearbeitenKemmlitzit kristallisiert trigonal in der Raumgruppe R3 m Raumgruppen Nr 166 Vorlage Raumgruppe 166 mit den Gitterparametern a 7 02 A und c 16 51 A sowie 3 Formeleinheiten pro Elementarzelle 3 Bildung und Fundorte BearbeitenDie Typlokalitat von Kemmlitzit ist eine Kaolingrube beim nordsachsischen Kemmlitz in einem kaolinisierten Quarzporphyrkomplex Als Begleitminerale traten hier unter anderem Anatas Apatit Kaolinit und Zirkon auf Neben seiner Typlokalitat fand man das Mineral in Deutschland noch in der Grube Louise bei Greimerath im rheinland pfalzischen Landkreis Trier Saarburg sowie in einem Kalksteinbruch nahe der Gemeinde Rudersdorf bei Berlin in Brandenburg Der bisher einzige bestatigte Fundort in der Schweiz ist die Grube Falotta in der ehemaligen Gemeinde Tinizong Rona heute Surses im Kanton Graubunden Daneben kennt man Kemmlitzit bisher Stand 2017 nur noch aus Vestrev und Podsedice in der tschechischen Region Bohmen sowie aus der Flambeau Mine bei Ladysmith im Rusk County des US Bundesstaates Wisconsin 9 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenJ Hak Z Johan M Kvacek W Liebscher Kemmlitzite a new mineral of the woodhouseite group In Neues Jahrbuch fur Mineralogie Monatshefte 1969 S 201 212 Michael Fleischer New Mineral Names In The American Mineralogist Band 55 Nr 1 2 1970 S 317 323 minsocam org PDF 531 kB abgerufen am 3 Juni 2017 Friedrich Klockmann Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie Hrsg Paul Ramdohr Hugo Strunz 16 Auflage Enke Stuttgart 1978 ISBN 3 432 82986 8 S 604 Erstausgabe 1891 Weblinks BearbeitenMineralienatlas Kemmlitzit Wiki Webmineral Kemmlitzite Database of Raman spectroscopy Kemmlitzite Thomas Witzke Entdeckung von Kemmlizit bei www strahlen orgEinzelnachweise Bearbeiten Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 26 Januar 2023 englisch Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d e Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 462 a b Kemmlitzite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 handbookofmineralogy org PDF 65 kB a b Kemmlitzite Mineral Data In webmineral com Abgerufen am 8 April 2016 a b Kemmlitzite In mindat org Abgerufen am 12 April 2016 Thomas Witzke Entdecker von Mineralen aus Sachsen Sachsen Anhalt und Thuringen einschliesslich erste Erwahnungen und Benennungen Abgerufen am 4 Februar 2023 J Hak Z Johan M Kvacek W Liebscher Kemmlitzite a new mineral of the woodhouseite group In Neues Jahrbuch fur Mineralogie Monatshefte 1969 S 201 212 Fundortliste fur Kemmlitzit beim Mineralienatlas und bei Mindat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kemmlitzit amp oldid 230949377