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Kemlitz ˈkeˑmˌlɪt s ist ein Gemeindeteil von Gross Ziescht Ortsteil der Stadt Baruth Mark im Landkreis Teltow Flaming in Brandenburg Deutschland KemlitzStadt Baruth MarkKoordinaten 52 1 N 13 28 O 52 010555555556 13 469722222222 115 Koordinaten 52 0 38 N 13 28 11 OHohe ca 115 m u NNEinwohner 70 24 Apr 2014 Eingemeindung 1 Januar 1957Eingemeindet nach Gross ZieschtPostleitzahl 15837Vorwahl 033704Kemlitz Brandenburg Lage von Kemlitz in BrandenburgDorfanger von KemlitzDorfanger von Kemlitz Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte und Etymologie 2 1 13 bis 16 Jahrhundert 2 2 17 und 18 Jahrhundert 2 3 19 Jahrhundert 2 4 20 Jahrhundert 2 5 Bevolkerungsentwicklung 3 Kultur und Sehenswurdigkeiten 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDas kleine Kirchdorf Kemlitz liegt rund 50 Kilometer von der Sudgrenze der Stadt Berlin und rund vier Kilometer sudwestlich von Baruth entfernt in einer sanft abfallenden Schlucht des Niederen Flamings Nachbarorte von Kemlitz und Ortsteile von Baruth sind im Uhrzeigersinn von Nordosten beginnend Klasdorf Gross Ziescht Merzdorf Schobendorf und Paplitz Kemlitz liegt an der in Nord Sud Richtung verlaufenden Landesstrasse L712 zwischen Paplitz und Gorsdorf Ortsteil der Gemeinde Dahmetal Geschichte und Etymologie Bearbeiten13 bis 16 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Dorfkirche KemlitzKemlitz wurde 1363 erstmals als Kemenicz urkundlich erwahnt Der Name soll wendischer Herkunft sein und so viel bedeuten wie der steinige Ort Zu dieser Zeit gab es im Dorf bereits eine Dorfkirche Bereits vor 1465 gehorte Kemelitz zur Standesherrschaft Baruth mit allem Recht In dem genannten Jahr gab es neben dem Dorf ein Vorwerk Aus dem Jahr 1474 ist ein Verzeichnis Der Mannschaft des Landes Sachsen Einkommen uberliefert das alle Einwohner der Standesherrschaft auffuhrte Demzufolge gab der Richter 1 Schock fur ein Lehnpferd Zwei Einwohner zahlten je 10 Scheffel Korn 10 Scheffel Hafer sowie 28 Groschen gr Der Kruger gab 12 Scheffel Korn und 12 Scheffel Hafer sowie 1 2 Schock und 2 gr ein Einwohner zahlte 28 gr Insgesamt 16 Hufen lagen allerdings auch wust und brachten keine Einnahmen Im Jahr 1529 kam es zu einer Visitation bei der in Kemnitz funf Hufner und vier Gartner Kossaten festgestellt wurden im Jahr 1532 wechselte die Schreibweise wieder zu Kemlitz Dem Pfarrer standen 3 Malter 4 Scheffel Korn sowie 16 Scheffel Hafer vom Lehen St Johannis Baptista aus Baruth zu Er besass ausweislich der Dokumente kein eigenes Haus jedoch einen Garten Ihm standen vier Hufen zu von denen jedoch zwei wust lagen Auf den Feldern erntete er ein Fuder Holz Der Kuster erhielt 5 Scheffel Korn und verfugte ebenfalls uber kein eigenes Haus Deutlich detaillierte Angaben standen in der Turkensteuerveranlagung fur alle Orte von 1542 in der die Abgaben aus der Reichsturkenhilfe aufgefuhrt wurden Dort wurden erstmals spezifizierte Angaben uber Haus Hof Garten und Hufenbesitz sowie den Viehbesatz niedergelegt In Kemlitz gab es demnach 13 Steuerpflichtige darunter den Dorfschulzen Die Bewohner zahlten zweimal 36 Rheinische Gulden fl einmal 30 fl einmal 24 fl einmal 21 fl einmal 15 fl einmal 12fl funfmal 9 fl und einmal 6 fl Das Landessteuerregister fur die Herrschaft Baruth aus dem Jahr 1551 wies fur Das dorff Kemnicz nur noch zwolf Veranlagte aus von denen elf Guter und einer einen Hof besass Sie zahlten zweimal 18 Schock zweimal 15 Schock darunter der Richter einmal 12 Schock einmal 9 1 2 Schock einmal 9 Schock einmal 8 Schock einmal 6 Schock einmal 4 Schock und einmal 6 Schock der Hof Ein Gut wurde als ausgebrannt bezeichnet und ergab somit keine Abgaben Eine erneute Visitation aus dem Jahr 1555 ergab funf Hufner und vier Kossaten Der Pfarrer erhielt nach wie vor Geld aus dem Lehen St Johannis Baptista 3 Malter 4 Scheffel Korn 16 Scheffel Hafer und bewirtschaftete vier Hufen zwei davon wust Die Anzahl der Hufner und Kossaten erschien in einer erneuten Generalkirchenvisitation im Kurkreis im Jahr 1575 Fur Kemlitz wurden funf Hufner gezahlt darunter der Dorfschulze Der Pfarrer erhielt nunmehr 57 1 2 Scheffel Korn und 29 Scheffel Hafer Weitere 8 Scheffel erhielt er von der Familie von Schlieben aus dem Vorwerk Offenbar hatte sich die Situation des Pfarrers erheblich verbessert Die beiden Pfarrhufen wurden von einem Bewohner in Pacht bewirtschaftet und ergaben weitere 18 Scheffel Korn und 13 Scheffel Hafer Der Kuster erhielt 5 Scheffel Korn sowie von jedem Hufner ein weiteres Scheffel Korn Der Muller zahlte der Kirche zwei Scheffel vom Muhlstein ein Scheffel vom Acker bei der Muhle sowie 20 gr vom Acker am alten Baruther Weg Hinzu kamen 8 gr von einem Acker der bei den Muhlstucken gelegen war Weitere Nachweise uber den Ort finden sich in der Einnahme an Gelde des Hauses Baruth Michaelis aus den Jahren 1593 1594 Es zahlt sechs Veranlagte auf darunter vier Hufner die einmal 2 fl 18 gr zahlten Dorfschulze einmal 2 fl einmal 1 fl 11 gr und einmal 1 fl 7 gr Die Kossaten leisteten Abgaben in Hohe von 12 bzw 6 gr Im Vorwerk standen zu dieser Zeit 29 Rinder 17 Schweine und 64 Schafe 17 und 18 Jahrhundert Bearbeiten Im Jahr 1617 war die Anzahl der Hofe auf stattlich 16 Hufner angewachsen hinzu kam ein Schafer Aus der Zeit des Dreissigjahrigen Krieges gab es keine Nachweise Erst im Jahr 1672 bietet das Steuer Register des graflich Solmsischen Ampts Baruth 1672 wieder Angaben uber die Bauern und Gartner Kemlitz war demnach erheblich verwustet worden die funf Bauernguter lagen komplett wust und von den neun Kossatenhofen waren lediglich zwei besetzt Im Jahr 1720 lebten im Dorf zwei Zweihufner der auf ihren Feldern je 10 Scheffel Aussaat ausbrachten und 10 Fuder Heu ernteten Ein weiterer Zweihufner brachte ebenfalls 10 Scheffel aus und erntete 1 Fuder Heu Zwei weitere Einwohner bewirtschafteten lediglich 1 4 Hufe brachten dort 2 1 2 Scheffel aus und ernteten 2 Fuder Heu Der Windmuller kam auf 6 1 4 Scheffel Aussaat besass ein Haus und Garten und brachte 6 Metzen Aussatz auf 1 2 Hufe und 2 1 2 Scheffel Aussaat aus Ein Bewohner mit Haus und Garten brachte 1 Scheffel Aussaat und auf 1 4 Hufe 2 1 2 Scheffel Aussaat bei 2 Fuder Heu aus Ein anderer Bewohner mit Haus und Garten kam auf 6 Metzen Aussaat und 1 4 Hufe zu 2 1 2 Scheffel Aussaat sowie ebenfalls 1 Fuder Heu Zwei Bewohner mit Haus und Garten hatten je 8 Metzen Aussaat und 1 4 Hufe mit 2 1 2 Aussaat und 2 Fuder Heu Der Muller mit Haus und Garten zu 6 Metzen Aussaat bewirtschaftete 1 4 Hufe zu 2 1 2 Aussaat und 1 Fuder Heu Im Jahr 1722 gab es in Kemlitz 16 Feuerstatten Haushalte eine Windmuhle ein Wirtshaus und ein Vorwerk Aus dem Jahr 1754 wurde die Grosse nur noch mit 9 1 2 Hufen angegeben von denen zehn Jahre spater 7 1 8 als reguliert d h mit ermassigten Abgaben gefuhrt wurden Im Jahr 1777 gab es im Dorf nur noch zwei Hufner aber acht Kossaten Erstmals erschein ein Katechetenhaus zwei Hausler siedelten auf koniglichem Grund 19 Jahrhundert Bearbeiten Im Jahr 1802 erschienen die Schreibweisen Kehmlitz Kemlitz aber auch Kemblitz in den Akten vier Jahre spater erneut die 7 1 8 regulierten Hufen Im Jahr 1815 erschienen ein Muller und ein Schenker Im Jahr 1824 lebten im Dorf zwei Bauern acht Kossaten und sieben Hausler Es gab ein Schullehrerhaus ein herrschaftliches Vorwerk ein Gemeindehirtenhaus sowie eine herrschaftliche Ziegelei Im Dorf standen im Jahr 1837 insgesamt 37 Wohnhauser Kemlitz bestand zu dieser Zeit aus dem Dorf mit Ziegelei und Pechhutte Detaillierte Angaben liegen aus dem Jahr 1858 vor Demzufolge waren es drei offentliche 19 Wohn und 52 Wirtschaftsgebaude darunter eine Getreidemuhle und ein Abbau Kemlitz bestand aus dem Dorf mit Ziegelei und Schaferei und war 4022 Morgen Mg gross darunter 2502 Mg Wald einschliesslich des Vorwerks 1400 Mg Acker 80 Mg Gartenland und 40 Mg Gehofte Die Statistik fuhre den Ort im Jahr 1891 als Kirchdorf mit Gut und Ziegelei und ab 1885 mit den Wohnplatzen Alte Schaferei Pechhutte und Ziegelei 20 Jahrhundert Bearbeiten Aus dem Viehstands und Obstbaumlexikon ist bekannt dass im Jahr 1900 im Dorf 19 im Vorwerk funf Hauser standen Kemlitz umfasste eine Flache von 364 8 Hektar hinzu kam das Vorwerk mit 18 Hektar Im Dorf lebten neben einem Lehrer der Hausler auf 10 75 Hektar zwei Halbbauern auf 27 50 bzw 20 50 Hektar sowie vier Kossaten die 27 Hektar 19 Hektar 16 50 Hektar und 16 Hektar bewirtschafteten Dem Lehngutsbesitzer standen 84 Hektar einem Rentner 0 75 Hektar sowie dem Schankwirt und Grosshausler 16 25 Hektar zur Verfugung das Vorwerk wurde ein Jahr spater als verpachtet gefuhrt Im Jahr 1919 wurden der Hauptteil mit dem Gutsbezirk Baruther Forst vereinigt sowie 13 9 Hektar zur Gemeinde eingemeindet Diese wurde 1931 Landgemeinde in der 23 Wohnhauser mit 32 Haushaltungen standen Im Jahr 1939 gab es im Dorf sieben Betriebe die zwischen 20 und 100 Hektar gross waren sechs Betriebe zwischen 10 und 20 Hektar vier Betriebe zwischen 5 und 10 Hektar sowie zwei Betriebe zwischen 0 5 und 5 Hektar Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden 35 Hektar Acker 15 5 Hektar Wiese 23 1 Hektar Wald 1 8 Hektar Garten und 0 6 Hektar Hofraume enteignet zusammen 76 3 Hektar Diese Flache wurde aufgeteilt 30 1 Hektar gingen an drei landlose Bauern und Landarbeiter 32 1 Hektar an funf landarme Bauern sowie 14 Hektar an einen Umsiedler Im Jahr 1956 grundete sich eine LPG vom Typ III mit 15 Mitgliedern und 143 Hektar landwirtschaftlicher Nutzflache die bereits ein Jahr spater an die LPG Typ III Gross Ziescht angeschlossen wurde Am 1 Januar 1957 wurde Kemlitz nach Gross Ziescht eingemeindet Im Jahr 1983 bestand im Ort die LPG Schobendorf Paplitz mit dem Stutzpunkt Kemlitz Am 31 Dezember 1997 wurde Gross Ziescht wiederum zusammen mit Horstwalde Muckendorf und Radeland in die Stadt Baruth eingemeindet 1 Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Jahr 1817 1837 1858 1871 1885 1895 1905 1925 1939 1946Einwohner 166 199 199 91 117 126 105 155 133 156Vorwerk 50 63 52 67 55Alte Schaferei 6 3Pechhutte 10 5Ziegelei 2 2Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenDie Dorfkirche Kemlitz ist eine Feldsteinkirche aus der Zeit um 1300 Im Innern befindet sich eine schlichte Ausstattung darunter eine Hufeisenempore aus dem 17 Jahrhundert sowie ein Altar und eine Kanzel aus dem 18 Jahrhundert Literatur BearbeitenPeter R Rohrlach Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teil X Juterbog Luckenwalde Erstauflage erschienen im Verlag Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1992 Verlag Klaus D Becker Potsdam 2011 ISBN 978 3 941919 87 7 S 638 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kemlitz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ein Eindruck von Kemlitz auf der Website der Stadt Baruth Mark Kemlitz als Gemeindeteil von Gross Ziescht auf der Website der Stadt Baruth Mark Website von Gross ZieschtEinzelnachweise Bearbeiten StBA Anderungen bei den Gemeinden Deutschlands siehe 1997Ortsteile von Baruth Mark Baruth Mark Charlottenfelde Dornswalde Glashutte Gross Ziescht Horstwalde Kemlitz Klein Ziescht Klasdorf Liessen Merzdorf Muckendorf Paplitz Petkus Radeland Schobendorf Abgerufen 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