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Die katholische Pfarrkirche von Balatonlelle ist der Heiligen Dreifaltigkeit Sanctissima Trinitas geweiht und wurde im Jahre 1943 erbaut Die Pfarrei Balatonlelle liegt im ungarischen Komitat Somogy Kirchenrechtlich gehort sie heute zum Bistum Kaposvar Seit Marz 2009 steht die Kirche unter Denkmalschutz Katholische Pfarrkirche von 1943 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Basilika St Klemens 1 2 Zweite Kirche 1 3 Dritte Kirche 1 4 Die St Donatus Kapelle auf dem Kleinen Berg ung Kishegy 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBasilika St Klemens Bearbeiten Die alteste Kirche von Balatonlelle wurde im Jahre 1055 in einem Stiftungsbrief erwahnt Er bezog sich auf die Grundung der Abtei in Tihany und wurde von Konig Andreas I erlassen Darin wird eine Basilika St Klemens erwahnt die sich an der Kreuzung zweier wichtiger Wege des Insel Weges ung Sziget Szad und des Grossen Weges ung Nagy ut befand Uber diese Basilika gibt es keinerlei Dokumente sicher ist jedoch dass sie an der gleichen Stelle errichtet wurde wie die heutige Kirche Es ist durchaus moglich dass sie bereits vor der Landnahme der Magyaren etwa um das Jahr 865 errichtet wurde als die Slawenapostel Cyril und Method mit den Gebeinen des Heiligen durch die Gegend kamen um sie spater Papst Hadrian II als Reliquien zu verehren 1 Die Basilika St Klemens wurde in den Urkunden in spaterer Zeit mehrmals zuletzt im Jahre 1466 erwahnt Uber das Aussehen der Basilika sind keinerlei Angaben uberliefert auch uber den Baustil und ihre Grosse ist nichts bekannt Wahrscheinlich wurde sie in der Zeit als dieses Gebiet von den Turken besetzt war ab 1526 bis 1586 von den Muselmanen vernichtet 2 Zweite Kirche Bearbeiten nbsp Die zweite Pfarrkirche im Jahre 1910 wurde 1943 abgerissen und durch einen Neubau ersetzt Nachdem die Turken aus dem Konigreich Ungarn vertrieben waren gab es in Lelle sowie den Dorfern der Umgebung kaum noch Leben Die Ortschaften waren grosstenteils entvolkert Deshalb verlief der Wiederaufbau nur sehr zogernd das bezog sich auch auf den Bau neuer Kirchen Ab 1720 wurde Lelle oft auch als Lolle bezeichnet kirchenrechtlich der Nachbargemeinde Latrany zugeschlagen Die Anfangs gebaute bescheidene Kirche bestand aus Lehm das Gotteshaus befand sich jedoch in dermassen schlechtem baulichen Zustand dass es unbenutzbar war 3 Daraufhin entschloss sich der damalige Patronatsherr der Gegend Baron Gyorgy Majthenyi mit Hilfe der Dorfbewohner von Lelle eine Kirche auf eigene Kosten zu bauen Die Kirche entstand auf den Ruinen der ehemaligen St Klemens Basilika 4 Das Presbyterium der alten Basilika wurde in den Bau einbezogen der angebaute Turm war aus Holz Majthenyi stiftete aus seinem Privatvermogen auch die Innenausstattung Altar Chor Kanzel waren ebenfalls aus Holz Es wurde auch eine kleine Orgel mit 5 Registern eingebaut Die Weihe der Kirche erfolgte auf den Namen der Heiligen Dreifaltigkeit und wurde vermutlich von dem damaligen Pfarrer von Latrany Imre Gomba vorgenommen der in spaterer Zeit hier auch einmal im Monat die heilige Messe las 3 1748 stiftete der Patronatsherr drei Glocken Heilige Dreifaltigkeit 96 kg Jungfrau Maria 73 kg und St Donatus 33 kg Die Glocken wurden in Marcali am 11 Oktober 1748 vom damaligen Bischof von Veszprim Marton Biro von Padany 5 geweiht Wie eine spatere kanonische Visitation berichtete liess die Witwe des Patronatsherrn Julianna Sztranyai mit Hilfe der Dorfbewohner die Kirche 1756 grundlich renovieren und umbauen 6 Der Holzturm wurde abgerissen und durch einen Steinbau ersetzt Zu jener Zeit fanden bereits an zwei Sonntagen im Monat heilige Messen statt die aber nach wie vor vom Pfarrer von Latrany Jozsef Nagy zelebriert wurden 7 In den folgenden Jahren fanden immer wieder Erneuerungen an der Kirche statt Um die Mitte des 19 Jahrhunderts erwies sich die Kirche als zu klein Deshalb wurde 1864 fur einen Neubau der Kirche zu einer Spendenaktion aufgerufen Da diese Plane jedoch nicht realisiert werden konnten entschloss man sich 1884 zu einer grundlichen Renovierung und teilweisen Erweiterung der Kirche Im Jahre 1921 gelang es der Gemeinde von Lelle nach schwierigen und jahrelangen Verhandlungen sich von Latrany zu losen und eine eigenstandige Pfarrei zu bilden Als erster Gemeindepfarrer wurde Jozsef Horvath 8 ernannt Er machte sich mit grossen Ambitionen an die Arbeit Bereits 1924 wurde auf seine Initiative ein neues Pfarrhaus neben der Kirche errichtet Sein grosstes Verdienst lag wohl darin dass er unermudlich einen Kirchenneubau vorantrieb Dritte Kirche Bearbeiten nbsp Denkmal von Laszlo Kardinal Lekai im Pfarrgarten der katholischen Pfarrkirche von Balatonlelle Lekai war zwischen 1949 und 1959 Gemeindepfarrer in Balatonlelle In den 1940er Jahren erwies sich die alte Kirche aufgrund des rapiden Aufkommens des Tourismus am Balaton als zu klein Man befolgte die Empfehlung des Gemeindepfarrers Jozsef Horvath und entschloss sich 1943 zum Abbruch des alten Gebaudes und zum Bau einer neuen Kirche In einen offenen Brief schrieb Dechant Horvath uber den Kirchenneubau Ich mochte in Balatonlelle fur die kommenden Jahrhunderte solch ein Gotteshaus errichten das auch in der Zukunft verkundet dass diese Kirche in schwersten Zeiten mit Opferbereitschaft gebaut wurde und das der Ortschaft Lelle zur Ehre und zukunftigen Besuchern stets als Trost und Erbauung dient 9 Mit der Planung wurde der Budapester Architekt Bertalan Arkay ein Vertreter der romischen Schule beauftragt 10 Fur die Planung verlangte er kein Honorar Am 19 September 1943 erfolgte die feierliche Grundsteinlegung fur die neue Kirche Die Kirche die ebenfalls der Heiligen Dreifaltigkeit geweiht wurde ist ein heller freundlicher Bau Ihre Abmessungen sind 35 m Lange 17 m Breite 9 m Hohe Der 28 m hohe Turm wurde jedoch erst 1972 fertiggestellt Unter der Kirche befindet sich eine Krypta die seit 2009 als Urnenfriedhof genutzt wird Am 20 Mai 1944 mussten die Bauarbeiten wegen der Kriegseinwirkungen und aus Materialmangel eingestellt werden Die Arbeiten konnten erst im Juni 1946 fortgesetzt werden Die fertigen Teile der Kirche wurden etappenweise eingeweiht 1949 die Kanzel am 10 Juni 1951 der Hauptaltar An Weihnachten 1955 ist der Innenputz der Kirche beendet 1969 wurden die Aussenputzarbeiten abgeschlossen 1972 war der Kirchturm vollendet nbsp Jozsef Horvath 1888 1961 Dechant von Balatonlelle und Initiator des dritten Kirchenbaus Die Kirche verfugt auch uber eine reiche Innenausstattung Die Kanzel die Jesus als den guten Hirten sowie die vier Evangelisten mit ihren Attributen zeigt ist ein Werk der Kunstlerin Lili Sztehlo 11 Das monumentale Altarmosaik Maria Himmelfahrt hinter dem Hauptaltar ist ein Werk des ungarischen Malers Miklos Somsos 12 Im oberen Bereich des Mosaiks wird die Heilige Dreifaltigkeit mit der Mutter Gottes dargestellt Darunter ist Papst Klemens der Namensgeber der ersten Kirche zu sehen Flankiert wird er von den Figuren der Heiligen Cyrill und Method Im Jahre 1985 erhielt die Kirche eine neue Orgel die an Pfingsten 26 Mai eingeweiht wurde Sie wurde nach Planen des Orgelkunstlers Ferenc Gergely 1914 1998 von den Orgelbauer Friedrich Paulus 13 errichtet Die Orgel hat 29 Register und drei Manuale In der Kirche sind uber 70 Buntglasfenster zu sehen die zur Geschichte Ungarns in Bezug stehen Es sind Werke der ungarischen Maler Lili Sztehlo Janos Pleidell 14 und Lajos Bajcsy 15 Die Fenster wurden 1985 von dem Munchner Erzbischof Friedrich Kardinal Wetter geweiht 16 1992 erhielt die Kirche eine dritte neue 125 kg schwere Glocke die den Namen des Hl Klemens tragt 17 Am 9 August 1998 erfolgte die feierliche Konsekration der Kirche die Apostolischen Nuntius Karl Josef Rauber vorgenommen wurde Daran erinnern die zwolf Holzkreuzen den Saulen nbsp Barocke St Donatus Kapelle am Kleinen Berg ung Kishegy bei BalatonlelleSeit 2009 steht die Kirche unter Denkmalschutz Die St Donatus Kapelle auf dem Kleinen Berg ung Kishegy Bearbeiten Der Kleine Berg ist eine etwa 300 m hohe Anhohe sudlich der Ortschaft Balatonlelle Er bietet eine herrliche Aussicht auf den Plattensee Seit altersher gibt es auf diesem Berg Weingarten Da in Ungarn St Donatus als der Schutzpatron der Winzer und des Weines angesehen wurde gibt es hier den Jahrhunderte alten Brauch inmitten von Weinbergen entsprechende Kapellen zu errichten die in der Regel diesem Schutzheiligen geweiht wurden Die genaue Erbauungszeit der barocken Donatuskapelle auf dem Kleinen Berg ist nicht bekannt Aus einer kanonischen Visitation 1815 ist jedoch bekannt dass die Kapelle vor dem Jahr 1784 errichtet worden sein muss da fur die Kapelle am 11 Oktober 1784 eine Glocke gemeinsam mit der Weihe der Glocken der Pfarrkirche in Lelle geweiht wurde Im Jahr 1815 gehorte das Gebiet und somit auch die Kapelle dem Grafen Franz Szechenyi der sich auch um den Erhalt und die Ausstattung der Kapelle kummerte am Altartisch ist heute noch das Szechenyi Wappen zu sehen Heute gehort die Kapelle zur Pfarrei von Balatonlelle Einmal im Jahr am Donatustag 7 August wird in der Kapelle eine heilige Messe gefeiert Literatur BearbeitenJozsef Horvath Balatonlelle tortenete Egyhazmegyei Konyvnyomda Veszprem 1943 ungarisch Norbert Nemeth A Balatonlellei plebania tortenete Balatonlelle 2010 ISBN 978 963 06 9279 3 ungarisch Weblinks BearbeitenPfarramt Lelle ungarisch Einzelnachweise Bearbeiten Nach der Legende Leben des Konstantin fanden die beiden Apostel die Gebeine des hl Klemens in Cherson am Schwarzen Meer bargen sie und nahmen sie auf ihrer Reise mit Die Befreiung des Komitates Somogy von den Turken erfolgte erst am 2 September 1686 a b bei Horvath S 31 siehe Literatur Gemass Bericht einer kanonischen Visitation Visitatio Canonica aus dem Jahre 1749 Marton Biro von Padany 15 April 1693 in Padany 16 August 1762 in Veszprim war ein Vertrauter Maria Theresias und ab 18 Marz 1745 Bischof von Veszprim und gleichzeitig erblicher Obergespan des Komitates Weszprim Kanonische Visitation Visitatio Canonica im Jahre 1778 Die Kirche von Lelle war eine Aussenstelle der Katholischen Kirchengemeinde von Latrany Dieser Zustand hielt bis zum Jahre 1921 an Jozsef Horvath 1888 1961 in Piliscsaba wurde 1921 vom damaligen Bischof von Weszprim Dr Nandor Rott 1868 1939 als Gemeindepfarrer nach Balatonlelle berufen Dieser Aufgabe widmete er sich mit Begeisterung Er erforschte auch die Vergangenheit der Kirchengemeinde von Lelle 1943 erschien auch sein Buch uber die Geschichte der Ortschaft siehe Literatur Auf seine Initiative ging auch der Neubau der Pfarrkirche von Lelle zuruck Im Jahr 1948 verschlechterte sich sein Gesundheitszustand und er bat um Entlassung aus dem aktiven Dienst Er zog sich nach Piliscsaba zuruck wo er auch 1961 starb Sein Wunsch war es jedoch in Balatonlelle beerdigt zu werden was in der damaligen Zeit der kommunistischen Diktatur in Ungarn unmoglich war Erst 50 Jahre spater im Jahr 2011 wurden seine sterblichen Uberreste von Piliscsaba nach Balatonlelle uberfuhrt und in der Krypta seiner Kirche neu bestattet zit nach Lellei ujsag XX Jahrgang Juli 2011 S 7 ungarisch Lellenek a jovo szazadokra olyan szep Istenhazat emeljek amely a jovo kor elott is hirdetni fogja az aldozatkeszseget s azt hogy a legnehezebb idokben epult az a templom amely Lellenek mindenkor diszere s az azt latogatoknak lelki vigasztalasara szolgal majd Bertalan Arkay 11 April 1901 in Budapest 23 November 1971 ebd war ein ungarischer Architekt und Maler Zwischen 1927 und 1961 war er Schopfer zahlreicher bedeutender Sakralbauten in Ungarn Er gilt als einer der bedeutendsten Architekten der ungarischen Moderne Lili Sztehlo 7 November 1897 in Budapest 28 Oktober 1959 ebd war eine ungarische Glasmalerin und Designerin die hauptsachlich durch ihre Buntglasfenstergemalde in Pfarrkirchen und Kathedralen bekannt wurde Sie war die Ehefrau des Architekten Bertalan Arkay Miklos Somsos 17 Januar 1933 in Miskolc 27 Dezember 2009 in Budakeszi war ein ungarischer Maler und Designer Die Orgelbauwerkstatte mit Sitz in Budaors wurde 1977 von Friedrich Paulus d A ung Paulus Frigyes gegrundet Paulus der seine Ausbildung zum Orgelbauer in Hamburg erhalten hat gehort heute zu den bedeutendsten Firmen ihrer Art in ganz Ungarn Janos Pleidell 11 Oktober 1915 in Hontfuzesgyarmat Osterreich Ungarn 11 April 2007 in Dunaujvaros war ein ungarischer Maler und Graphiker Lajos Bajcsy 5 August 1940 in Kaptalanfured heute Stadtteil von Balatonalmadi ist ein ungarischer Maler und Graphiker Kardinal Wetter stiftete 9000 US Dollar fur die Erstellung weiterer Glasfenster aus der Historie Ungarns Auch die erforderlichen Buntscheiben die aus Munchen kamen wurden von Kardinal Wetter gestiftet zit bei Nemeth S 30 s Literatur Von den alten drei Glocken hat man zwei am 5 Juni 1944 zu Kriegszwecken beschlagnahmt Eine davon war die noch seinerzeit von der Baronin Majthenyi im Jahre 1748 gestiftete cis Glocke sowie die 1927 gegossene 131 kg schwere Glocke die den Namen der Mutter Gottes trug zit nach Nemeth S 21 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Katholische Pfarrkirche Balatonlelle amp oldid 217790348