www.wikidata.de-de.nina.az
Die Kathedrale Notre Dame de Tournai deutsch Unsere Liebe Frau zu Tournai ist ein der Jungfrau Maria geweihter Dom in der belgischen Stadt Tournai und Sitz des gleichnamigen Bistums Sie ist ein Meisterwerk der Scheldegotik und zahlt zu den bedeutenden kulturhistorischen Monumenten in Westeuropa Kathedrale Notre Dame in TournaiUNESCO WelterbeKonche des romanischen QuerschiffsVertragsstaat en Belgien BelgienTyp KulturKriterien ii iv Flache 0 4963 haPufferzone 20 2219 haReferenz Nr 1009UNESCO Region Europa und NordamerikaGeschichte der EinschreibungEinschreibung 2000 Sitzung 24 Westfassade mit Rosenfenster und gotischer Vorhalle Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Geschichte 3 Bautechnische Daten 4 Orgel 5 Turme und Glocken 6 Galerie 7 Kunstraub 8 Siehe auch 9 Einzelnachweise 10 WeblinksAllgemeines BearbeitenMarkante Kennzeichen des Bauwerks sind das ausserordentlich grosse romanische Kirchenschiff die in Konchen schliessenden Querschiffe die zentrale Turmgruppe aus Vierungsturm und vier flankierenden Glockenturmen und der hochgotische Chor Im Unterschied zu den Prinzipien der Scheldegotik zeigt nur das Innere der Vierung einen Ubergangsstil ansonsten sind die Baustile in verschiedenen Gebaudeteilen raumlich voneinander getrennt Die Kathedrale wurde im Jahr 2000 zum UNESCO Weltkulturerbe erklart Geschichte Bearbeiten nbsp Romanisches Kirchenschiff nbsp Emporenbasilika mit KreuzgratgewolbenZunachst war das geistliche Zentrum von Tournai die Benediktinerabtei St Martin gewesen Dort bestand eine wichtige Klosterschule an der im 11 Jahrhundert Odo von Cambrai und im 12 Jahrhundert Alulfus von Tournai lehrten Im Jahr 1146 wurde auf Entscheidung des Papstes Eugen III durch Abspaltung aus dem Bistum Noyon das Bistum Tournai eingerichtet Die heutige Kathedrale war damals schon in Bau Ausdruck des zunehmenden Marienkultes und vielleicht auch schon in Erwartung der Bistumsgrundung 1171 wurde die romanische Basilika geweiht von der wichtige Teile bis heute erhalten sind Das Langhaus ist eine Emporenbasilika und in allen Teilen mit rundbogigen Kreuzgratgewolben gedeckt Die Aussengestaltung der Obergaden folgt fur Zeit und Region ungewohnlich den Formen des Syrischen Architravs Beide Arme des Querhauses enden in apsisartigen Konchen Das Querhaus wurde erst zu Beginn des 13 Jahrhunderts eingewolbt anschliessend der Vierungsturm und die vier Flankenturme begonnen Die Vierung hat uber den Kreuzarmen ein romanisches Triforium ist aber schon mit einem gotischen Kreuzrippengewolbe gedeckt Der Baukorper des romanischen Baus mit Ubergang zur Fruhgotik entsprach etwa den Dreikonchenanlagen mehrerer Kolner Basiliken Unter dem Bischof Walter de Marvis wurde ab 1243 der romanische Chor durch den heutigen grosseren hochgotischen ersetzt und dieser 1255 geweiht Anfang des 14 Jahrhunderts erhielt die abgesehen von zwei zierlichen Rundturmchen turmlose Westfassade ihre gotische Vorhalle und bis 1325 entstanden noch zwei Seitenkapellen im gotischen Stil Im 16 Jahrhundert schuf der flamische Bildhauer und Architekt Cornelis Floris II den Lettner im Stil der Renaissance nbsp Sicht aus dem Schiff in den ChorBautechnische Daten BearbeitenHohe der Turme 83 m Hohe des Mittelschiffs 26 m Lange des Mittelschiffs 48 m Breite des Mittelschiffs 20 m Hohe des Chors 58 m Breite des Chors 36 m Hohe des Querschiffs 48 m Lange des Querschiffs 66 5 m Breite des Querschiffs 14 m Lange der gesamten Kirche 134 mOrgel BearbeitenAuf der Empore im hinteren Teil der Kathedrale befindet sich eine Orgel die 1854 von Pierre Alexandre Ducroquet erbaut wurde Sie verfugt uber 40 Register auf drei Manualen und Pedal Das Vorgangerinstrument war 1768 von Pieter van Peteghem fur die Abtei Affligem gebaut worden und kam nach deren Auflosung 1808 nach Tournai 1 Die heutige Orgel umrahmt mit ihrem Prospekt teilweise die Fensterrose der Westfassade Turme und Glocken Bearbeiten nbsp Vierungsturm mit vier Flankenturmen und gotischer ChorDie Kathedrale hat insgesamt funf Turme Im Unterschied zu vielen anderen Kathedralen aus dem Mittelalter fehlen diesem Kirchengebaude Doppelturme an der Westfassade die allerdings ursprunglich geplant waren Dort befinden sich heute lediglich zwei kleine Rundturmchen Die vorhandenen Turme befinden sich auf der Vierung und um die Vierung herum Sie haben folgende Namen Tour Lanterne Vierung Tour Marie Tour de la Treille Tour Brunin und Tour St Jean Flankenturme im Uhrzeigersinn beginnend rechts vorne in Blickrichtung Altar Von den einst zehn Glocken haben nur drei historische die Beschlagnahme der deutschen Besatzer im Jahr 1943 uberstanden 1947 und 1976 wurden diese Glocken durch zwei Neuzugange erganzt Alle vorhandenen Glocken des funfstimmigen Glockengelauts sind im Turm Marie untergebracht 2 UberblickGlocke Name Gussjahr Giesser Gussort Gewicht Schlagton1 Marie Gasparine auch Marie Pontoise 1843 Freres Drouot Tournai 9100 kg F 2 Marie Etienne 1947 Giesserei Michiels Tournai 4608 kg A 3 Marie Nicolas Magrite genannt 1737 Giesserei Barbieux Ort unbekannt 2500 kg d 4 Catherine 1976 Giesserei Sergeys Lowen 2010 kg cis 5 Marc 1617 Giesser unbekannt Tournai 0 250 kg c Galerie Bearbeiten nbsp Rekonstruktion mit roma ni scher Drei konchen anlage hinten das nie gebaute Westturmpaar nbsp Grundriss nbsp Mittelschiff mit Rosen fenster und OrgelprospektKunstraub BearbeitenBei einem bewaffneten Uberfall auf die Kathedrale wurden am 19 Februar 2008 insgesamt 13 Kunstgegenstande entwendet Es handelt sich dabei um acht Kelche zwei Bischofsringe und drei Kreuze Eines dieser Kreuze enthalt als Reliquie einen angeblichen Splitter aus dem Kreuz Jesu stammt aus Byzanz und befand sich seit 1205 in der Kathedrale Das Kreuz gilt wegen seiner Bekanntheit als unverkauflich Der Gesamtwert der Beute wird auf 40 Millionen Euro geschatzt 3 4 Siehe auch BearbeitenEbenfalls ein Weltkulturerbe Belfried von TournaiEinzelnachweise Bearbeiten Orgel Databank Tournai Cathedrale Notre Dame Website Diozese Tournai Une histoire de cloches Eine Geschichte der Glocken franzosisch Brutaler Einbruch in Kathedrale In Spiegel Online 19 Februar 2008 Abgerufen am 29 April 2008 Dead Link orf at Abgerufen am 29 April 2008 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kathedrale von Tournai Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Homepage franzosisch Begrundung zur Aufnahme als Weltkulturerbe PDF 100 kB franzosisch englisch Weitergehende Erlauterungen englisch Fotos und weitergehende Erlauterungen franzosisch Welterbestatten in Belgien Kulturerbe Flamische Beginenhofe 1998 Die vier Schiffshebewerke des Canal du Centre 1998 La Grand Place Brussel 1998 Belfriede in Belgien und Frankreich 1999 Altstadt von Brugge 2000 Bedeutende Stadthauser des Architekten Victor Horta 2000 Feuersteinminen bei Spiennes 2000 Kathedrale Notre Dame in Tournai 2000 Plantin Moretus Museum 2005 Palais Stoclet 2009 Bedeutende Bergbauanlagen Walloniens 2012 Das architektonische Werk von Le Corbusier Maison Guiette 2016 Kolonien der Barmherzigkeit Wortel 2021 Bedeutende Kurstadte Europas Spa 2021 Grab und Gedenkstatten des Ersten Weltkriegs Westfront 2023 Naturerbe Alte Buchenwalder und Buchenurwalder der Karpaten und anderer Regionen Europas Sonienwald 2017 50 606666666667 3 3888888888889 Koordinaten 50 36 24 N 3 23 20 O Normdaten Geografikum GND 4224935 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kathedrale von Tournai amp oldid 235551187