www.wikidata.de-de.nina.az
Das Kastell Banatska Palanka war ein romisches Hilfstruppenlager und Bestandteil der Festungskette des dakischen Limes limes Daciae Provinz Dacia Superior auf dem Gebiet der Stadt Palanka serbisch kyrillisch Banatska Palanka ungarisch Palank im Suden der autonomen serbischen Provinz Vojvodina Landschaft Banat Bela Crkva im Okrug Juzni Banat Kastell Banatska PalankaAlternativname Translederata Limes Dakischer LimesAbschnitt A II III 6 A 1 Datierung Belegung traianischTyp Reiter und Kohortenkastell Einheit a Legio IIII Flavia Felix 1 b Legio VII Claudia 2 c Ala II Pannoniorum 3 d Cohors II Hispanorum 4 e Cohors I Cretum 5 Grosse unbekanntBauweise Holz Erde Konstruktion Erhaltungszustand Umwehrung im Gelande sichtbarOrt Banatska PalankaGeographische Lage 44 49 55 N 21 20 25 O 44 831944444444 21 340277777778 70 Koordinaten 44 49 55 N 21 20 25 OHohe 70 m i J Vorhergehend Kastell Lederata sudostlich sudlich der Donau Anschliessend Kastelle von Grebenac nordwestlich A II III 8 Der Limes in DakienZiegelstempel der Cohors II Hispanorum und der Cohors I Cretum Die Donau bei Palanka auf einer Militarkarte des 18 Jahrhunderts Josephinische Landesaufnahme 1769 72 Es sicherte zusammen mit der Besatzung des am Sudufer der Donau gelegenen Kastells Lederata einen wichtigen Donauubergang von Mosien nach Dakien 6 Die Fundstelle ist zur Ganze unerforscht Lesefunde und Ziegelstempel befinden sich heute im Nationalmuseum Belgrad Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Entwicklung und Funktion 3 Denkmalschutz 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weiterfuhrende Literatur 7 Weblinks 8 Anmerkungen 9 EinzelnachweiseLage BearbeitenPalanka liegt am Nordufer der Donau gegenuber der Ortschaft Ram Das Kastell lag direkt am Donauufer an der wichtigen Strassenverbindung Lederata Tibiscum sudlich des heutigen Stadtgebietes Im Gelande ist die Befestigung heute noch als deutliche Erhebung erkennbar Entwicklung und Funktion BearbeitenBedingt durch seine geographische Lage war das Banat fur die Romer eines der Haupteingangstore zu den dakischen Provinzen Eine dieser Verbindungen zum Donaulimes war die Strasse nach Tibiscum die vom Kastell Lederata aus ihren Ausgang nahm Beim Strassenbau hielten sich die Romer exakt an die topographischen Gegebenheiten und legten die Trasse an den ausseren Rand des Hugellandes und einer Ebene an 7 Im ersten Dakerkrieg 101 n Chr setzte sich die Hauptstreitmacht Trajans vom Legionslager Viminatium aus in Marsch und uberschritt bei Lederata die Donau Die dafur benutzte Schiffspontonbrucke und der Bruckenkopf am Nordufer wurden dabei durch die Befestigung beim heutigen Palanka gesichert 8 Von hier aus zogen die Truppen uber Arcidava Varadia Berzogis und Tibiscum weiter zum Eisernen Tor Pass und besiegten die Daker in der Schlacht von Tapae Das Gegenkastell zum mosischen Lager Lederata war nach Ausweis der Ziegelstempel wohl anfanglich von Legionsvexillationen der Legio IV Flavia Felix 1 und Legio VII Claudia 2 besetzt Wahrscheinlich wurde das Kastell auch von Angehorigen dieser beiden Legionen erbaut Der antike Name des Stutzpunktes lautete moglicherweise in Anlehnung an das Kastell am Sudufer der Donau Translederata Nach dem Fund einiger Terra Sigillata Scherben Typ Drag 37 vermutet man dass hier im 2 bis 3 Jahrhundert n Chr auch ein vicus existiert hat Die Bewohner der Zivilsiedlungen entlang der Hauptverkehrsstrasse stellten wahrscheinlich auch Spaher exploratores die ebenfalls zur Verteidigung Uberwachung und Sicherung eingesetzt wurden 9 Der vermutlich danach in diesem Kastell stationierten Reitereinheit Ala II Pannoniorum 3 und den Auxiliarkohorten der Cohors II Hispanorum Scutata Cyrenaica equitata 4 und Cohors I Cretum 5 oblag die Kontrolle des Schiffsverkehrs auf dem Strom und die Uberwachung und Sicherung der Strassenverbindung von Kastell Lederata nach Kastell Tibiscum die von der Donau weiter in das Innere Dakiens verlief Beide Einheiten zahlten zu Beginn des Krieges noch zum mosischen Heer Die Hispanier waren vermutlich nur wahrend des ersten Dakerkrieges hier stationiert und wurden spater nach Virset verlegt 10 Denkmalschutz BearbeitenIn Serbien hat der Schutz archaologischer Objekte und Zonen oberste Prioritat und wird durch das 1994 definierte Denkmalschutzgesetz Amtsblatt SG RS 71 94 mit seinen nachfolgenden Anderungen und Zusatzen sowie durch spezielle Erlasse geregelt Zustandig ist das zum Ministerium fur Kultur gehorende serbische Denkmalamt in Belgrad Nachforschungen und gezieltes Sammeln von Funden sind erlaubnispflichtig Die Beschadigung und Zerstorung von archaologischen Fundobjekten und Fundplatzen ist innerhalb von 24 Stunden den Behorden zu melden Ohne Rucksprache mit dem serbischen Denkmalamt durfen keine Antiken ausser Landes gebracht werden Vergehen werden als kriminelle Handlungen im Sinne der serbischen Gesetzgebung bestraft Bei der Einreise in die Europaische Union ist mit Uberprufungen zu rechnen 11 Siehe auch BearbeitenListe der Limeskastelle in DakienLiteratur BearbeitenNicolae Gudea Der Dakische Limes Materialien zu seiner Geschichte In Jahrbuch des Romisch Germanischen Zentralmuseums Mainz 44 2 1997 S 25 PDF Doina Benea Die wirtschaftliche Tatigkeit in den dorflichen Niederlassungen zwischen Theiss Marosch und Donau In Studia Antiqua et Archaeologica 9 2003 S 299 318 Weiterfuhrende Literatur BearbeitenNicolae Gudea Limesul Daciei romanc de la Traianus la Aurelianus In Acta Musei Porolissensis 1 1977 S 109 in rumanischer Sprache Nicolae Gudea Der Limes Dakiens und die Verteidigung der obermoesischen Donaulinie von Trajan bis Aurelian In Aufstieg und Niedergang der romischen Welt Teil II Band 6 Walter de Gruyter Berlin New York 1977 ISBN 3 11 006735 8 S 871 darin S 871 12 Liste der Militarlager Felix Milleker Delmagyarorszag regisegleletei a honfoglalas elotti idokbol Die archaologischen Funde Sudungarns vor der Landnahmezeit Temeschburg 1899 S 245 in ungarischer Sprache Draga Garasanin Katalog metala Katalog der vorgeschichtlichen Metalle Nationalmuseum Belgrad Katalozi Prajstoria 1954 S 217 Jan Benes Auxilia Romana in Moesia atque in Dacia zu den Fragen des romischen Verteidigungssystems im Unteren Donauraum und in den angrenzenden Gebieten Academia Verlag Prag 1978 S 39 40 Karl Strobel Untersuchungen zu den Dakerkriegen Trajans Studien zur Geschichte des mittleren und unteren Donauraumes in der Hohen Kaiserzeit Habelt Bonn 1984 ISBN 3 7749 2021 4 Antiquitas 1 33 Karl Strobel Die Donaukriege Domitians Habelt Bonn 1989 Antiquitas 1 38 ISBN 3 7749 2368 X A Jovanovic The problem of the location of Lederata In Petar Petrovic Slobodan Dusanic Hrsg Roman Limes on the Middle and Lower Danube Archaeological Institute Belgrad 1996 S 69 72 Milanka Bordevic Limes Danube 1996 Weblinks BearbeitenLage der Kastelle in Rumanien auf Google EarthAnmerkungen Bearbeiten Strecke Abschnitt Kastellnummer nach Nicolae Gudea 1997 Einzelnachweise Bearbeiten a b IDR 03 01 00007b a b CIL 03 08071c d IDR 03 01 00008 und IDR 03 01 00009 a b CIL 03 08074 05b a b CIL 03 08074 20 a b AE 1912 00078 Jovanovic 1996 S 69 72 Doina Benea 2003 S 300 Karl Strobel 1989 S 244 Doina Benea 2003 S 302 305 Karl Strobel 1984 S 135 Die amtlichen Vorschriften auf den Internetseiten des serbischen Amtes fur Denkmalschutz Memento vom 1 Oktober 2012 im Internet Archive wayback in serbischer Sprache Kastelle des Dakischen Limes Abschnitt A II III Kastell Banatska Palanka Translederata Kastelle von Grebenac Kastell Dupljaja Kastell Vrsac Kastell Vărădia Arcidava Kastell Surducu Mare Centum Putei Kastell Berzovia Bersobis Kastell Duleu Odăi Aizis Kastell Farliug Aizis Kastell Cornuțel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kastell Banatska Palanka amp oldid 233305100