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Es gab zwei ehemalige Karmelitenkloster Augsburg ein alteres das Kloster der Karmeliten St Anna und ein jungeres das Karmel zum Allerheiligsten Sakrament Beide befanden sich in Augsburg in Bayern in der Diozese Augsburg Das altere Kloster bestand von 1275 bis 1534 und endete durch die Reformation das jungere bestand von 1637 bis 1802 und endete durch die Sakularisation Ordenswappen Inhaltsverzeichnis 1 Priorat St Anna 1275 1534 2 Karmel zum Allerheiligsten Sakrament 1637 1802 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweisePriorat St Anna 1275 1534 Bearbeiten nbsp Kreuzgang des Klosters St AnnaPriorat St Anna 48 367669 10 894849 nbsp Kreuzgang des Klosters NordflugelDas St Anna geweihte Kloster gelegen an der nach ihm benannten Annastrasse in der Altstadt Stadtmitte von Augsburg wurde 1275 gegrundet durch Hartmann von Dillingen Bischof von Augsburg Das Kloster und die Kirche an der heutigen Stelle wurden 1321 unter Bischof Friedrich I Spat von Faimingen erbaut 1460 wurde das Kloster durch einen Brand schwer beschadigt und anschliessend wiederaufgebaut Von 1487 bis 1497 wurde unter dem Prior Matthias Fabri die Klosterkirche St Anna zu einer dreischiffigen Pfeilerbasilika ausgebaut Eine bereits 1420 an die Kirche angebaute Seitenkapelle wurde 1496 zu einem Seitenschiff gemacht Sie wurde fortan als Grablege fur die Augsburger Goldschmiedezunft benutzt woher sie den Namen Goldschmiedekapelle erhielt Weitere Anbauten waren die Heiliggrabkapelle ab 1506 und die Fuggerkapelle 1509 1512 Als Martin Luther zum Reichstag 1518 nach Augsburg zitiert wurde genoss er hier die Gastfreundschaft des befreundeten Priors Johannes Frosch Dieser schloss sich der Reformation an fuhrte 1523 unter dem Schutz des Stadtrats eine evangelische Gottesdienstordnung ein und trat im gleichen Jahr von seinem Amt zuruck Der Bischof Christoph von Stadion hatte dagegen keine Handhabe weil die Kloster weder seiner noch der stadtischen Jurisdiktion unterstanden 1525 ubernahm der Rat der Stadt die Aufsicht uber das Klostervermogen Die Auflosung des Klosters folgte 1534 Der Kreuzgang des Klosters von 1460 wurde in der Folgezeit zu einer beliebten Grablege fur Augsburger Patrizier wahrend die ehemalige romisch katholische Klosterkirche St Anna zur evangelischen Kirche wurde Die Kirche St Anna in der bereits 1525 eine Abendmahlfeier nach lutherischem Ritus gefeiert wurde blieb im Wesentlichen bis heute evangelisch ausgenommen die Krisenzeiten des Augsburger Protestantismus 1629 wurde die Kirche infolge des Restitutionsedikts katholisch und 1632 im Zuge der schwedischen Besetzung Augsburgs wieder reformiert von 1635 bis zum Westfalischen Frieden 1648 nutzte das Jesuitenkolleg St Salvator die Raumlichkeiten Die Fuggerkapelle in der Kirche die Grablege der Familie Fugger ist uber alle Zeiten immer katholisch geblieben woher die Besonderheit stammt dass heute in einem evangelischen Gotteshaus eine katholische Kapelle existiert Ab 1531 wurde in den Raumen des Klosters die neu gegrundete protestantische Lateinschule das Gymnasium bei St Anna untergebracht 1613 zog die Schule in das von Elias Holl neu erbaute Schulgebaude unmittelbar westlich des Klosters um Die sprachliche und humanistische Lehranstalt zahlt zu den altesten Gymnasien Deutschlands und erwarb im 18 Jahrhundert den Ruf einer Eliteschule Aus dem aufgelosten Karmelitenkloster ging auch die Staats und Stadtbibliothek Augsburg hervor eine der bedeutendsten Stadt und Regionalbibliotheken Deutschlands Sie war jahrhundertelang eng mit dem Gymnasium bei St Anna verbunden Die Annastrasse ist heute eine Fussgangerzone Karmel zum Allerheiligsten Sakrament 1637 1802 Bearbeiten nbsp Karmelitenkloster zum Allerheiligsten Sakrament um 1700 nbsp ehemaliger KornspeicherKarmel zum Allerheiligsten Sakrament 48 37445 10 8982 Koordinaten 48 22 28 N 10 53 53 5 O Der 1597 neu entstandene strengere Orden der Unbeschuhten Karmeliten versuchte auf den Wunsch Bischofs Heinrich V von Knoringen ab 1630 im Raum Augsburg Fuss zu fassen Zunachst installierte er das kleine Kloster St Josef vor dem Roten Tor Dieses wurde jedoch 1632 von schwedischen Truppen abgebrannt Die Karmeliten fanden zunachst in der Benediktiner Abtei Sankt Ulrich und Afra Asyl Anschliessend grundeten sie 1637 1 nordlich des Doms vor dem Frauentor im fruheren Kornspeicher der Reichsstadt und angrenzenden Grundstucken die sie erwerben konnten ein neues Kloster das unter Kaiser Ferdinand II durch einen italienischen Baumeister im fruhbarocken Stil errichtet wurde Dieses brannte 1646 ab und wurde durch einen Neubau an derselben Stelle ersetzt Dieser Neubau hatte schliesslich fast dreihundert Jahre Bestand Nach diesem Kloster sind noch heute die Strassen Karmelitengasse Karmelitenmauer und Kleines Karmelitengasschen in Augsburg benannt Das Kloster wurde 1802 sakularisiert und 1807 geraumt Seine Kirche die als eine der schonsten Barockkirchen Suddeutschlands galt wurde 1810 fur Gottesdienste gesperrt und spater an einen Herrn Levinau verkauft der sie mit einer Lotterie ausspielte dabei aber das gewinnende Los selbst in Handen behielt und die Kirche 1821 abbrechen liess 2 Der Hochaltar wurde von der Gemeinde St Georg erworben nbsp Garten von St StephanDer Klostergarten ein etwa einen Hektar grosses Areal das sich ostlich an das ehemalige Kloster anschliesst wurde im Jahr 1851 von der Benediktinerabtei St Stephan ubernommen Er ist heute noch erhalten Ein Teil des fruheren Klosters ist seit 1887 im Besitz der Congregatio Jesu die nordlich von ihm ein Frauenkloster und eine Hohere Tochterschule das heutige Maria Ward Gymnasium betrieb Diese unterhielt dort bis zum Jahr 2015 ein Zentrum fur Exerzitien und Mediationsseminare das Maria Ward Haus 3 Die Okonomiegebaude des Klosters wurden nach der Sakularisation als Lazarett genutzt 1814 erwarb das Konigreich Bayern den Gebaudekomplex und baute ihn bis 1817 zu einem staatlichen Gefangnis aus der spateren Justizvollzugsanstalt Augsburg I Die aus dem 13 Jahrhundert stammende Kapelle St Severin auf dem fruheren Klostergelande wurde nach zeitweiser zweckfremder Nutzung 1970 restauriert und diente anschliessend als Gefangniskirche 4 Nach dem Neubau der Justizvollzugsanstalt Augsburg Gablingen ist die Zukunft des Areals noch ungewiss 5 Die letzten Insassen sind im Februar 2016 ausgezogen Die erhaltene Severinskapelle und das Hauptgebaude der JVA der im Kern mittelalterliche ehemalige Kornspeicher des Klosters stehen ebenso wie der Klostergarten unter Denkmalschutz Siehe auch BearbeitenSt Severin Augsburg Literatur BearbeitenBenjamin Scheller Memoria an der Zeitenwende Die Stiftungen Jakob Fuggers des Reichen vor und wahrend der Reformation ca 1505 1555 Dissertation Akademie Verlag 2004 ISBN 978 3 05 004095 0 Eingeschrankt S 185 in der Google BuchsucheWeblinks BearbeitenAugsburg Karmelitenkloster St Anna Basisdaten und Geschichte Christian Lankes Sylvia Stegmuller St Anna Karmelitenkloster und Zentrum der Reformation in der Datenbank Kloster in Bayern im Haus der Bayerischen Geschichte Augsburg Karmelitenkloster zum Allerheiligsten Sakrament Basisdaten und Geschichte Christian Lankes Sylvia Stegmuller Das Augsburger Karmelitenkloster zum Allerheiligsten Sakrament Vom Kloster zum Gefangnis in der Datenbank Kloster in Bayern im Haus der Bayerischen GeschichteEinzelnachweise Bearbeiten Kloster in Bayern In hdbg eu Haus der Bayerischen Geschichte abgerufen am 8 Marz 2016 Christoph J Haid Historische Nachweise uber die ursprungliche Benennung aller Strassen Platze Thurme Hauser Hofe etc in der Kreis Hauptstadt Augsburg welche in ihrem Namen etwas Eigenthumliches oder Unbekanntes haben Wirth 1833 S 52 f books google com Augsburger Allgemeine Das Zentrum Maria Ward schliesst In augsburger allgemeine de Augsburger Allgemeine abgerufen am 8 Marz 2016 Kloster in Bayern In hdbg eu Haus der Bayerischen Geschichte abgerufen am 8 Marz 2016 Augsburger Allgemeine Gefangnis zieht nach Gablingen Was geschieht mit den freien Flachen In augsburger allgemeine de Augsburger Allgemeine abgerufen am 8 Marz 2016 Normdaten Korperschaft GND 1082223360 lobid OGND AKS VIAF 174145542654396642010 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karmelitenkloster Augsburg amp oldid 223202045