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Karl Tomaschek auch Carl Tomaschek 28 September 1828 in Iglau 9 September 1878 in Wetterhofl bei Iglau war ein osterreichischer Germanist Literaturhistoriker und Hochschullehrer Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenKarl Tomaschek war der jungste von vier Sohnen des Gymnasiallehrers Johann Adolf Tomaschek aus dessen erster Ehe mit Johanna geb Heller Nach dem Tod seiner Mutter im Jahr 1832 wurde Karl Tomaschek von seinem Vater allein erzogen der sich 1837 nach Olmutz versetzen liess Karl Tomaschek besuchte dort das Akademische Gymnasium wo ihn insbesondere die Lehrer Anton Tkany in der Literatur und Adolf Ficker in der Philosophie und Geschichte beeinflussten Auch mit Zweigen der Naturwissenschaften beschaftigte er sich In dieser Zeit begann auch seine Freundschaft mit Karl Stumpf spater Karl Stumpf Brentano 1848 begann Tomaschek an der Universitat Olmutz ein Studium der Rechtswissenschaften Nachdem 1849 sein Vater starb ging er 1850 mit Karl Stumpf wegen des Lehrermangels als Vertretungslehrer fur philosophische Propadeutik Geschichte und deutsche Sprache an das Gymnasium Olmutz Ab 1851 studierte er an der Universitat Wien unter anderem bei Hermann Bonitz Heinrich Wilhelm Grauert und Karl Josef Grysar Philosophie deutsche Philologie Geschichte und Geografie Zur Vorbereitung der Lehramtsprufung erhielt er von Heinrich Wilhelm Grauert den Auftrag eine Arbeit zum Leben des hellenischen Volkes zu schreiben Er verfasste dazu 268 Seiten die nach Grauerts Tod von Albert Jager begutachtet wurden der ihm gutes selbststandiges Forschen und Denken Klarheit in der Anordnung und eine bluhende Sprache bescheinigte Auch die Klausurarbeit uber den Verfall des Romischen Reiches wurde sehr positiv bewertet ebenso durch Franz Lott die Arbeiten auf philosophischem Gebiet 1852 legte er die Lehramtsprufung ab und unterrichtete in Wien am Gymnasium in Josefstadt und von 1853 bis 1862 am Theresianum Dort lehrte er Geschichte und deutsche Sprache 1855 konnte er sich mit Nachsicht des sonst obligatorischen Doktorats bei Karl August Hahn 1 mit den Arbeiten Die Einheit in Schillers Wallenstein und Versuch einer Darstellung der allgemeinsten Probleme und Methoden der antiken Kunstforschung fur Neuere deutsche Literaturgeschichte habilitieren 2 Nach Erscheinen seines Buches Schiller in seinem Verhaltnisse zur Wissenschaft stellte das Professorenkollegium der Philosophischen Fakultat der Universitat Wien 1862 den Antrag Tomaschek zum Professor zu ernennen wobei insbesondere Franz Pfeiffer ein Fursprecher war Da ein zweiter Lehrstuhl nicht eingerichtet werden konnte wurde Tomaschek 1862 als ordentlicher Professor fur Deutsche Sprache und Literatur an die Universitat Graz berufen Dort war er 1864 1865 Dekan der Philosophischen Fakultat und ab 1865 Mitglied der Prufungskommission fur Lehramtskandidaten 1868 wurde er als Professor an die Universitat Wien berufen Dort war er 1871 1872 Dekan der Fakultat 1876 wurde er zum Mitglied des Senats der Fakultat gewahlt Zu seinen Schulern zahlten unter anderem Jakob Minor und August Sauer der 1877 bei ihm promoviert wurde 3 Karl Tomaschek beschaftigte sich mit der Literaturgeschichte des 18 und 19 Jahrhunderts insbesondere mit Johann Wolfgang von Goethe Friedrich Schiller Friedrich Gottlieb Klopstock und Gotthold Ephraim Lessing Ausserdem befasste er sich mit didaktischen Fragen des Deutschunterrichts und unterstutzte die Schulreformen von Hermann Bonitz und Franz Serafin Exner Er gehorte zur Redaktion der von Johann Gabriel Seidl Hermann Bonitz und Joseph Mozart gegrundeten und herausgegebenen Zeitschrift fur die osterreichischen Gymnasien 4 ab 1873 war er Chefredakteur fur den didaktisch padagogischen Teil Karl Tomaschek erhielt 1863 die Ehrendoktorwurde der Universitat Graz 1867 wurde er korrespondierendes Mitglied und 1874 wirkliches Mitglied der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien 1877 wurde er zum Hofrat ernannt Der Gesundheitszustand von Karl Tomaschek verschlechterte sich ab Anfang der 1870er Jahre er litt immer wieder an Atembeschwerden Im Mai 1878 erkrankte er an einem Katarrh dann an einem Magenleiden und ab Ende Juli an einer akuten Herzkrankheit die sich schon langer herausgebildet hatte Nach einer kurzen Erholung starb er am 9 September und wurde auf dem Friedhof in Iglau beerdigt Schriften BearbeitenSchiller und Kant Tendler Wien 1857 OCLC 833150985 Ueber Schillers Wallenstein Gerold Wien 1858 OCLC 748776666 Schiller in seinem Verhaltnisse zur Wissenschaft Gerold Wien 1862 OCLC 1046151407 Hrsg Gotthold Ephraim Lessing Minna von Barnhelm oder das Soldatengluck Schulausgabe mit Anmerkungen von Karl Tomaschek Goschen Leipzig 1865 mit Heinrich Siegel Hrsg Die Salzburgischen Taidinge Braumuller Wien 1870 DNB 362390711 Digitalisat Friedrich Halm und Franz Grillparzer Zwei Nekrologe Gerold Wien 1872 OCLC 797321537 Die neuhochdeutsche classische Dichtung und die Literaturgeschichte Gerold Wien 1875 OCLC 39114973 mit Gregor Kutschera von Aichbergen Johann Anton Leisewitz Ein Beitrag zur Geschichte der deutschen Literatur im XVIII Jahrhundert Gerold Wien 1876 OCLC 758637912 Literatur BearbeitenKarl Schenkl Nekrolog Karl Tomaschek In Wilhelm von Hartel Karl Schenkl Zeitschrift fur die osterreichischen Gymnasien Supplementheft zu Band 29 Wien 1878 OCLC 768073632 S 879 896 Digitalisat Robert Pichl Tomaschek Karl In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 14 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2015 ISBN 978 3 7001 7794 4 S 386 f Direktlinks auf S 386 S 387 Constantin von Wurzbach Tomaschek Karl In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 46 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1882 S 49 56 Digitalisat Jakob Minor Tomaschek Karl In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 38 Duncker amp Humblot Leipzig 1894 S 433 437 Weblinks BearbeitenKarl Tomaschek in der Deutschen Biographie Karl Tomaschek auf der Website der Universitat Wien mit einem Olgemalde von Julius Victor Berger 1878 Einzelnachweise Bearbeiten Geschichte der Wiener Universitat von 1848 bis 1898 Holder Wien 1898 S 349 Textarchiv Internet Archive Christoph Konig Birgit Wagenbaur Hrsg Internationales Germanistenlexikon 1800 1950 Band 3 R Z De Gruyter Berlin 2003 ISBN 978 3 11 015485 6 S 2143 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Christoph Konig Birgit Wagenbaur Hrsg Internationales Germanistenlexikon 1800 1950 Band 3 R Z De Gruyter Berlin 2003 ISBN 978 3 11 015485 6 S 1568 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Geschichte der Wiener Universitat von 1848 bis 1898 Holder Wien 1898 S 338 Textarchiv Internet Archive Inhaber der Lehrstuhle fur Germanistik an der Universitat Graz 1 Lehrstuhl fur Altere deutsche Sprache und Literatur Karl Weinhold 1851 1861 Karl Tomaschek 1862 1868 Richard Heinzel 1868 1873 Anton Emanuel Schonbach 1876 1911 Konrad Zwierzina 1912 1934 Leo Jutz 1936 1958 Anton Schwob 1981 2005 Arne 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